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Veröffentlicht am 09.09.2018

Lug und Betrug

Die Katze lässt das Mausen nicht / Maus im Aus
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Nr. 11 der Südstaaten-Krimireihe mit Sneaky Pie Brown und den Bewohnern des Südstaatenstädtchens Crozet.

Tief in des Ausläufern der Blue Ridge Mountains und den Apalachen liegt das kleine Städtchen ...


Nr. 11 der Südstaaten-Krimireihe mit Sneaky Pie Brown und den Bewohnern des Südstaatenstädtchens Crozet.

Tief in des Ausläufern der Blue Ridge Mountains und den Apalachen liegt das kleine Städtchen Crozet. Wer die Reihe schon länger verfolgt, ist klar, dass hier noch ausreichend Leichen im Keller liegen.

In Virginia ist tiefster Winter. Alles wiegt schwer von Schnee bedeckt und jeder ist auf der Suche nach Wärme und Geborgenheit.

Während Harry tagtäglich den trotzt den eisigen Temperaturen und sich über reinstes Glatteis zu ihrer Arbeit begibt, liegen die Katzen und die Hunde zuhause vor dem wärmenden Ofen.

Die Basketball-Saison mitten im Gange und als Fan ist Harry natürlich bei jedem Spiel dabei. Doch die Euphorie ist schnell vorbei, als auf dem Parkplatz vor der Sporthalle die Leiche des erfolgreichen Bauunternehmers Donaldson gefunden wird.

Harry vermutet natürlich den Killer auf der Bühne, denn wer würde sich bei solch eisigem Wetter freiwillig nach draußen wagen?

Die Jagd auf den Killer beginnt. Harry und die Polizei erhalten wie immer dabei tatkräftige Unterstützung von Sneaky Pie und ihren Freunden, denen so schnell kein Killer davonkommt.

In gewohnter Südstaatenmanier ist auch dieser Teil der Krimireihe bepackt mit den gängigen Klischees. Reichtum und ein guter Stammbaum sind für Einfluss und Macht ebenso wichtig wie gute Manieren. Rita Mae Brown versteht es gekonnt, in dieser Reihe von Menschen und Tieren zu erzählen, denen man auch im echten Leben gerne einmal begegnen würde.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Freund oder Feind?

Vier Tage in Kabul
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Amanda Lund gehört zu einem schwedischen Ermittlerteam und agiert bei Geiselnahmen als Verhandlungsführerin. Derzeit ist sie in Kabul, Afghanistan stationiert und bildet dort einheimische Truppen aus. ...

Amanda Lund gehört zu einem schwedischen Ermittlerteam und agiert bei Geiselnahmen als Verhandlungsführerin. Derzeit ist sie in Kabul, Afghanistan stationiert und bildet dort einheimische Truppen aus. Mehr als einmal gerät sie unter feindlichen Beschuss.

Als zwei Mitarbeiter der schwedischen Botschaft entführt werden, wird Amanda mit den Ermittlungen vor Ort beauftragt. Das erste Treffen mit dem dortigen Botschafter Sven läuft nicht gerade wie geplant. Der aalglatte Botschafter verschweigt etwas und die Uhr tickt.

In Stockholm wird kurz vor Morgengrauen eine Leiche eines jungen Mannes gefunden. Der Fall landet dank eines unfähigen Polizisten auf dem Schreibtisch von Bill, Amandas Einsatzleiter. Dieser entdeckt sogleich, dass der Tote frisch aus Kabul zurück ist.

Was hat der tote Diplomat in Stockholm mit den vermissten Mitarbeitern der Botschaft in Afghanistan zu tun? Amanda greift vor Ort vor und hält ein brisantes Fax in den Händen, was so einiges erklärt. Jetzt kann die Jagd endlich beginnen, doch weder in Afghanistan, noch in Stockholm spielen alle Beteiligten mit offenen Karten.

Für die Politik steht zu viel auf dem Spiel um den Ermittlern im In- und Ausland freie Hand zu geben, doch Afghanistan ist weit weg und Amanda hat bereits Fahrt aufgenommen.

Dieser Thriller von Anna Tell ist gewagt, brisant und könnte nicht aktueller sein. Die Ermittlungen in einem Land, welches seit Jahren unter den Kriegswirren, der Religion, dem florierenden Drogenhandel und der Armut leidet, stellen alle Beteiligten vor eine schwierige Aufgabe: Wer ist Freund und wer ist hier eigentlich der Feind?

In Amanda Lund sehen wir eine moderne schwedische Frau. Gut ausgebildet in einer Männerwelt nähert sie sich konsequent ihrem Ziel und legt somit ein wenig Aufmerksamkeit auf die Unterdrückung der Frauen in Afghanistan.

Der Wiederaufbau und die Stabilisierung dieses Landes können also nur gelingen, in dem alle Einsatzkräfte gemeinsam dazu beitragen und einzelne politische Interessen für lange Zeit erstmal in den Hintergrund treten.

Ich hoffe doch sehr auf einen weiteren Teil des Ermittlerteams Amanda & Bill und freue mich jetzt schon auf atemlose Spannung.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Eine Reise in die Vergangenheit einer Spionin

Kriegslicht
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Nathan begibt sich auf eine schwierige Reise. Als Kind von der Mutter Rose regelmäßig verlassen und in einer allumhüllenden Ungewissheit sich selbst überlassen tritt er durch Zufall in ihre Fußstapfen.

Nichtsahnend ...

Nathan begibt sich auf eine schwierige Reise. Als Kind von der Mutter Rose regelmäßig verlassen und in einer allumhüllenden Ungewissheit sich selbst überlassen tritt er durch Zufall in ihre Fußstapfen.

Nichtsahnend erkennt er während einer normalen Übersetzungsarbeit in der Nachkriegszeit aus den Erzählungen eines Separatisten seine Mutter wieder. Damit beginnt für Nathan und seine Schwester Rachel eine Reise in die eigene Vergangenheit und somit natürlich auch in das gewaltige, von Umbrüchen und Kriegen geplagte Leben seiner Mutter.

Der Kalte Krieg machte aus seiner Mutter Rose eine Spionin, die gut getarnt unter dem Decknamen Viola eine verhärmte Frau, die sich der Liebe zu ihren Kindern stets anderer Menschen, Freunde und Helfer bediente. Die Geschwister wachsen mal in höchster Gefahr, mal selbst in dunkle Machenschaften verwickelt und dann wiederum vollkommen behütet auf. Doch dieses Erwachsenwerden hat Risse hinterlassen. Nathan wagt es, seine Mutter, die den Kriegswirren als eine von wenigen unenttarnt davonkam, die allesentscheidende Frage zu stellen.

Mit Kriegslicht hat Michael Ondaatje eine ungewöhnliche Familiensaga geschaffen. In den Wirren des Krieges steht die junge Rose vor mehr gewichtigen Entscheidungen als sie eigentlich verkraften kann. Doch ihr Meister und zeitweise geliebter Nachbar ihrer Eltern gibt sie nie auf. Rose hingegen ist sich jedoch sehr wohl darüber im Klaren, dass die Zukunft ihrer Kinder, auch wenn sie aus der Ferne alles für deren Sicherheit veranlasst, stets unter der Bedrohung ihrer eigenen Vergangenheit leben werden. Ihre Tarnung aufrechterhalten steht noch über der Liebe zu ihren Kindern. Innerlich geplagt von dieser Entscheidung sieht Rose dieses Leben als einen einzigen Kampf mit sich selbst.

Die Erzählung Ondaatje springt in der Geschichte hin und her, wirkt anfangs unruhig. Die einzelnen Erzählstränge über Nathan, Rachel und Rose machen es dem Leser anfangs nicht leicht, deren Zusammenhänge zu verstehen. Aber diese losen Enden machen deutlich, dass das Leben eines Menschen, so unterschiedlich es auch sein mag, nie geradeaus verläuft, sondern vom Leben selbst auf eine unruhige Bahn geleitet wird.

Frank Stieren schafft es mit seiner Stimme, die bedrohliche Stimmung und die Neugierde Nathans über die Vergangenheit seiner Mutter ausgezeichnet zu inszenieren.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Geheime Machenschaften

Galgenhohle
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Ausgerechnet an seinem letzten Tag in der Reha begeht Hannahs neu gewonnener Freund Philipp Selbstmord. Doch Hannah, durch und durch Polizistin. Sie glaubt nicht an den Suizid und ermittelt, sehr zum Widerstreben ...

Ausgerechnet an seinem letzten Tag in der Reha begeht Hannahs neu gewonnener Freund Philipp Selbstmord. Doch Hannah, durch und durch Polizistin. Sie glaubt nicht an den Suizid und ermittelt, sehr zum Widerstreben ihres Exfreundes, dem Staatsanwalt Georg, einfach weiter.
Hannah sieht nach kurzer Ermittlungszeit und großzügiger Unterstützung ihres Teams ein, das sie Philipp nicht wirklich kannte. Die meisten Spuren führen ins Leere und die Ermittlungen gestalten sich schwierig, da Hannah stets an das Gute im Menschen glaubt.
Als Georg gehörigen Druck auf Hannahs Team ausübt und alle sich der stockenden und ergebnislosen Ermittlung klaren sind, bringt ein mysteriöses Wort auf der Hand eines weiteren Toten alles ins Wanken.
Das sich hinter diesem Wort ein alter dunkler Wanderweg verbirgt und die Ermittler nunmehr vor einem noch viel größeren Fall als einem scheinbaren Suizid stehen, erkennt Hannah viel zu spät.
Diese mächtige Schlinge zieht ihre Kreise selbst in den höchsten Ebenen…
Ein spannender Lokalkrimi rund um Bruchsal, der einem einen ungewohnten Blick in die dunklen Machenschaften von Geldwäschern, illegalen Marktabsprachen und in eine wirklich fiese Sekte bietet.
Auch der zweite Teil mit Hannah Henker als Mordermittlerin ist rundum spannend, gut recherchiert und ein kleines Lokalkrimiabenteuer.
Ich hoffe natürlich auf ein weiteres Abenteuer!

Veröffentlicht am 02.09.2018

Kein Freund von Traurigkeit

Die Katze im Sack (Ein Mrs.-Murphy-Krimi 12)
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Nr. 12 der Südstaaten-Krimireihe mit Sneaky Pie Brown und den Bewohnern des Südstaatenstädtchens Crozet.
Tief in des Ausläufern der Blue Ridge Mountains und den Apalachen liegt das kleine Städtchen Crozet. ...

Nr. 12 der Südstaaten-Krimireihe mit Sneaky Pie Brown und den Bewohnern des Südstaatenstädtchens Crozet.
Tief in des Ausläufern der Blue Ridge Mountains und den Apalachen liegt das kleine Städtchen Crozet. Wer die Reihe schon länger verfolgt, ist klar, dass hier noch ausreichend Leichen im Keller liegen.
Hier in Virginia stehen Traditionen und Familienfehden noch auf der Tagesordnung. So ergeht es auch Harry, als diese mehr oder weniger über den ermordeten Pferdezüchter Barry Monteith stoplert.
Pferdezucht zählt in Virginia zum Guten Ton und zieht natürlich die Schönen und Reichen an. Doch die Konkurrenz ist groß und der Ermordete war bekanntlich auch kein Kind von Traurigkeit.
Harry wird schnell klar, dass es nicht leicht sein wird, dem Killer auf die Spur zu kommen. Barry hatte zahlreiche Liebschaften und lieferte somit ausreichend Ehemännern und Freunden ein passendes Motiv. Doch so einfach sind die Südstaatler dann doch nicht gestrickt.
Per Zufall stößt sie auf einen weiteren Hinweis und die Welt in Crozet steht für kurze Zeit still. Der Fund beschäftigt nunmehr auch die Alteingesessenen und führt zu einem dramatischen lang vergangenen Vermisstenfall. Doch was hat der Ring mit dem Frauenheld Barry zu tun?
Das zwölfte Abenteuer führt den Leser erneut in diese von Traditionen und Reichtum umgebene kleine Südstaatenstadt Corzet. Hier ticken die Uhren noch anders und man besinnt sich seiner Vergangenheit und seinen Ahnen. Doch das führt mehr oder minder zu starker Konkurrenz und Machtgerangel. Rita Mae Brown versteht es mit "Die Katze im Sack" gekonnt, dieses Leben als traditionsreich aber nicht unbedingt als versnobt und überheblich darzustellen. Man besinnt sich auf das Leben mit der Natur und dem Erhalt von Traditionen.