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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2018

ein Alptraum für Tara

Während du schläfst
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"Während du schläfst" beschreibt den ganz persönlichen Alptraum von Tara. Sie wacht in einem fremden Bett auf, mit einer Leiche neben sich. Die Leiche entpuppt sich als ihr Nachbar Lee, und Lee hat ein ...

"Während du schläfst" beschreibt den ganz persönlichen Alptraum von Tara. Sie wacht in einem fremden Bett auf, mit einer Leiche neben sich. Die Leiche entpuppt sich als ihr Nachbar Lee, und Lee hat ein Messer in seiner Brust stecken. Tara selbst ist nackt und kann sich an nichts erinnern. Was für ein Alptraum, in den Tara hier geraten ist. Sie schleicht sich in ihr eigenes Haus zurück und tut als wäre nichts geschehen. Brisant wird es, als die Polizei Taras 17jährige Tochter Rosie verdächtigt, eine Affäre mit dem Ermordeten zu haben. Und damit auch ein potentielles Mordmotiv.

Der Schreibstil ist schön flüssig, so dass die Seiten nur so dahin fliegen. Kathryn Croft baut eine unheimliche, spannungsgeladene Atmosphäre auf, die ständig zu spüren ist.

Wir verfolgen Taras Versuche, sich zu erinnern, zu rekonstruieren was geschehen ist. Als Leser rätselt man mit Tara, stellt Vermutungen an und verwirft sie wieder. Die Autorin baut immer wieder Wendungen ein, die nicht vorhersehbar sind und bis zum Ende tappte ich im Dunklen.

Fazit: Insgesamt gesehen ist "Während du schläfst" ein solider Thriller, der ohne größere Gewaltszenen auskommt, eher die psychologische Schiene bedient.

Veröffentlicht am 22.07.2018

unterhaltsamer Krimi mit viel Humor und Lokalkolorit

Kluntjemord
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Klappentext "Ein Roman wie Ostfriesland selbst: authentisch, humorvoll, spannend.
Die kellnernde Schriftstellerin Elli Vogel scheint die Einzige in ganz Aurich zu sein, die den Tod ihrer Arbeitskollegin ...

Klappentext "Ein Roman wie Ostfriesland selbst: authentisch, humorvoll, spannend.
Die kellnernde Schriftstellerin Elli Vogel scheint die Einzige in ganz Aurich zu sein, die den Tod ihrer Arbeitskollegin Lisa nicht für einen Unfall hält – bis plötzlich Ellis Freund Karl ebenfalls an Mord glaubt. Doch bevor Elli herausfinden kann, was diesen Sinneswandel verursacht hat, verschwindet Karl spurlos. Eine atemlose Suche beginnt, die nicht nur Karls dunkle Vergangenheit, sondern auch ein ostfriesisches Drogennetzwerk zutage fördert."


Ich konnte super in die Geschichte starten, der Schreibstil ist locker, humorvoll und lässt sich leicht lesen. Ostfriesland kenne ich von Urlauben, das Lokalkolorit bringt die Autorin sehr gut rüber, ich hatte beim lesen das Gefühl mich vor Ort zu befinden. Der Krimi enthält eine große Portion Humor und viel Situationskomik, ich habe mich beim lesen amüsiert. Vor allem über Elli, die ihr ihr Herz auf der Zunge trägt und von einer turbulenten Situation in die nächste stolpert. Sie wirkt etwas tollpatschig, in aufregenden Situationen plappert sie und bringt keinen geraden Satz zustande, aber genau das macht sie liebenswert und sympathisch. Besonders klasse fand ich Kater O'Malley, den Elli bei sich aufnimmt, nachdem Karl verschwunden ist.

Eine tote Kollegin, der verschwundene Karl und Elli zwischen zwei Männern, sie hat es wirklich nicht leicht mit ihren privaten Ermittlungen. Der Krimi lebt von den humorvollen Einlagen, hat aber im letzten Drittel einiges an Spannung zu bieten. Mit meinen Vermutungen lag ich auch gar nicht so falsch, trotzdem hält das Ende noch einige Überraschungen bereit.

Fazit: Unterhaltsamer Krimi mit viel Humor, Lokalkolorit und einer sympathischen Protagonistin. Ich hoffe auf eine Fortsetzung, würde gern mehr von Elli und O'Malley lesen.

Veröffentlicht am 14.07.2018

solider Krimi bei dem ich klasse miträtseln konnte

Die Stunde des Opfers
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Klappentext: Rebekkas Leben gerät völlig aus den Fugen: Zuerst verschwindet Jamal, ihr Lebensgefährte, dann stellt sich heraus, dass er unter falscher Identität bei ihr gelebt hat. Und auf ihrer Terrasse ...

Klappentext: Rebekkas Leben gerät völlig aus den Fugen: Zuerst verschwindet Jamal, ihr Lebensgefährte, dann stellt sich heraus, dass er unter falscher Identität bei ihr gelebt hat. Und auf ihrer Terrasse findet sie die schrecklich zugerichtete Leiche einer Obdachlosen - der Beginn einer grausamen Mordserie. Jamal schickt ihr geheimnisvolle Botschaften, und die Polizei ist überzeugt, dass er der Täter ist. Doch Rebekka kann das nicht glauben ....

Rebekka steht in diesem Krimi im Mittelpunkt. Eine alleinerziehende Mutter, die mit Männern nie viel Glück hatte. Erst mit Jamal scheint sie die große Liebe gefunden zu haben. Bis zu dem Zeitpunkt als er spurlos verschwindet und sie herausfindet, dass er eine falsche Identität angenommen hat. Für Rebekka bricht eine Welt zusammen und man kann als Leser spekulieren, wieso Jamal verschwunden ist, wieso er eine andere Identität angegeben hat. Und wieso liegt auf einmal die Leiche einer Obdachlosen auf Rebekkas Terrasse?

Genau wie Kommissar Adrian Sandersfeld tappte ich lange im Dunkeln. Adrian hat die Zelte in Berlin abgebrochen, nachdem seine Frau ihn mit seinem Kollegen und guten Freund betrogen hat. Hier in Oldenburg hat er einen schweren Einstieg, der ihm von seinem Chef und auch den Kollegen nicht leicht gemacht wird. Allerdings ist Adrian auch kein leichter Charakter und momentan ziemlich ungenießbar. Für die Mordermittlungen bekommt er eine unerfahrene Kollegin zur Seite, die andere Kollegin scheint nicht so recht bei der Sache zu sein, hat oft andere Termine. Keine günstigen Voraussetzungen, um einen Mordfall aufzuklären

Aus diesen zwei Perspektiven wird die Handlung aufgerollt, zwischendurch sind Briefe eingeschoben, die ich lange Zeit nicht einordnen konnte. Die Handlung ist verzwickt, ein Fall bei dem ich klasse miträtseln konnte und doch auf der total falschen Spur war. Es gibt im Verlauf mehrere potentiell Verdächtige, aber bis zum Ende bleibt ungewiss, wer der Mörder ist.

Ich fand den Krimi fesselnd und spannend, die Figuren sind gut gezeichnet. Adrian macht eine gute Entwicklung durch und auch Rebekka kommt authentisch rüber. Allerdings bin ich nicht so nah an sie rangekommen wie ich gehofft hatte, konnte ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen. Oft verhält sie sich naiv und schiebt wichtige Entscheidungen hinaus. Ein wenig habe ich einen wirklichen Sympathieträger vermisst, mit dem ich so richtig mitfiebern konnte.

Fazit: Insgesamt gesehen hat mich der Krimi gut unterhalten und gefesselt, auf eine Fortsetzung würde mich mich freuen.

Veröffentlicht am 22.06.2018

hier ist der Titel Programm

Zwischen Wahrheit und Lüge
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Eine Story mit Zündstoff, ein Alptraum, in dem sich Isa wiederfindet. Ihre fünfjährige Tochter soll in den USA operiert werden, deswegen befinden sich Isa, ihr Mann Keith und Tochter Melany auf dem Weg ...

Eine Story mit Zündstoff, ein Alptraum, in dem sich Isa wiederfindet. Ihre fünfjährige Tochter soll in den USA operiert werden, deswegen befinden sich Isa, ihr Mann Keith und Tochter Melany auf dem Weg nach Miami. Sie werden am Flughafen von Keith altem Schulfreund, dem Anwalt Jack Swyteck empfangen, ein Wiedersehen nach vielen Jahren. Doch die Stimmung kippt, als Isa noch auf dem Flughafen wegen Mordverdachts verhaftet wird.

Für mich war "Zwischen Wahrheit und Lüge" der erste Thriller von James Grippando und auch der erste Jack-Swyteck-Thriller, ich konnte problemlos ohne Vorkenntnisse in die Story einsteigen. Der Schreibstil ist leicht und lässt sich gut lesen, die Informationen über das amerikanische Rechtssystem, wie ein Prozess abläuft sind geschickt in die Dialoge und Handlung eingebunden. Nicht zu viel um trocken zu sein aber genug, um ein gutes Verständnis zu bekommen.

Die Figuren sind gut gezeichnet, wirken authentisch, ich konnte mich in Isa hinein versetzen, in diese alptraumhafte Situation, auf einmal wegen Mordes verhaftet zu werden. Wie bei einem Puzzle kommt die Wahrheit häppchenweise ans Licht, so dass sich erst im Verlauf ein ganzes Bild ergibt. Immer neue Wendungen werfen ein anderes Licht auf den Fall und auch auf Isa. Ich war bis fast zum Schluss hin und hergerissen, ob Isa die Wahrheit sagt oder lügt. Man merkt auch wie belastend diese Situation für die Ehe von Isa und Keith ist, wie das Vertrauen schwindet und Keith sich nicht mehr sicher ist, ob er Isa glauben kann. Im Mittelteil gab es einige Längen, ansonsten war die Spannung bis zum Ende vorhanden.

Insgesamt hat mir der Thriller gut gefallen, die Handlung war fesselnd, der Fall verzwickt und nicht vorhersehbar. Für mich definitiv nicht der letzte Thriller aus der Feder des Autors.

Veröffentlicht am 04.06.2018

typisch amerikanisches Setting mit sympathischen Protagonisten

Unbarmherzig ist die Nacht
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"Unbarmherzig ist die Nacht" ist schon der sechste Fall für Lieutenant Samantha Holland. Für mich war es der erste Teil, als Quersteiger hatte ich keinerlei Probleme und konnte wunderbar in die Handlung ...

"Unbarmherzig ist die Nacht" ist schon der sechste Fall für Lieutenant Samantha Holland. Für mich war es der erste Teil, als Quersteiger hatte ich keinerlei Probleme und konnte wunderbar in die Handlung einsteigen.

Die ganze Stadt fiebert dem Aufstieg des heimischen Baseballteams entgegen, ein Aufstieg, der von allen Fans so sehnlichst gewünscht wird. Der Sieg scheint gewiss, als Willie kurz vor dem Ende den entscheidenden Ball nicht fängt. Die Stimmung nach der Niederlage eskaliert, Fans randalieren, die Spieler müssen in Sicherheit gebracht werden. Kurze Zeit später wird die Leiche von Willie in einem Müllcontainer gefunden, ein anderer Spieler ist verschwunden. Lieutenant Samantha Holland übernimmt die Ermittlungen....

Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen, die Autorin beschreibt ihre Protagonisten sehr gut und bringt die wichtigen familiären, freundschaftlichen und kollegialen Verhältnisse gut auf den Punkt, so dass der Start ins Buch für mich problemlos ging. Es ist ein typisch amerikanisches Buch, die Menschen sind smart, gut aussehend und Sam und ihr Mann Nick sind das absolute Traumpaar. Mit der Adoption von Scotty ist ihr Glück perfekt. Ich fand es gut, dass neben dem Fall das Privatleben eine so große Rolle gespielt hat. Durch ihren Mann Nick, den Senator, kommt ein politischer Aspekt ins Spiel. Auch Sams Schwester und ihr Vater spielen Rollen in der Handlung.

Die Ermittlungen in dem Mordfall laufen lange Zeit ins Nichts, obwohl es einige Verdächtige gibt. Nach dem verpatzten Spiel hatte wohl die halbe Stadt ein Mordmotiv. Schwierig gestaltet sich die Suche nach dem Tatort, erst als der gefunden ist, kommen die Ermittlungen voran. Spannungstechnisch nimmt die Story erst im letzten Drittel an Fahrt auf, die Auflösung ist stimmig, kam für mich aber überraschend, da ich den Täter nicht auf dem Schirm hatte.

Mir hat das typisch amerikanische Setting in der Kleinstadt gut gefallen, die Protagonisten kamen plastisch rüber und waren überwiegend sympathisch. Definitiv eine Serie, die ich weiter verfolgen werde.