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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2018

Spannend, fesselnd, genial!

Thalamus
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Seit ich „Erebos“ von Ursula Poznanski gelesen habe, fiebere ich dem Erscheinen jedes neuen Romans von ihr ganz ungeduldig entgegen. Ihre Bücher sind absolute Must-Haves für mich, zu ihnen würde ich auch ...

Seit ich „Erebos“ von Ursula Poznanski gelesen habe, fiebere ich dem Erscheinen jedes neuen Romans von ihr ganz ungeduldig entgegen. Ihre Bücher sind absolute Must-Haves für mich, zu ihnen würde ich auch greifen, ohne mir überhaupt den Klappentext durchgelesen zu haben. Mich konnte bisher noch kein Buch von Ursula Poznanski enttäuschen und ich war sehr guter Dinge, dass mich auch ihr neues Werk „Thalamus“ restlos begeistern wird.

Tja, was soll ich sagen? Ursula Poznanski hat`s einfach voll drauf. Wie ich erwartet habe, hat mir „Thalamus“ richtig gut gefallen. Das Buch ist einfach nur genial, ich habe selten ein Buch von gut 450 Seiten in innerhalb so kurzer Zeit durchgesuchtet.

Mich konnte die Handlung sofort in ihren Bann ziehen. Sich dieser Sogwirkung wieder zu entziehen ist mir wirklich verdammt schwergefallen, wie gut, dass ich das Buch übers Wochenende gelesen habe und daher jede Menge Zeit hatte.

Die Handlung beginnt mit Timos Unfall und seinem Erwachen im Krankenhaus. Diese Szenen werden nur sehr kurz beschrieben, man landet recht schnell zusammen mit Timo in der Rehaklinik Markwaldhof, welche irgendwo im Nirgenwo liegt.
Mir hat das Settings unheimlich gut gefallen. Die bildhaften Beschreibungen der Autorin haben mir ein richtiges Kopfkino beschert und es mir ermöglicht, mir von allem ein ganz genaues Bild zu machen. Ursula Poznanski hat einen tollen Schreibstil, diesen kann man wirklich gar nicht oft genug loben.

Auch die Gefühle und Gedanken von Timo, aus dessen Sicht wir alles erfahren, werden erstklassig beschrieben, sodass ich mich wunderbar in ihn hineinversetzen konnte. Mit Timo hat Ursula Poznanski einen tollen Protagonisten erschaffen. Timo ist sympathisch, er ist klug, mutig und besitzt eine enorme Willensstärke. Ich habe ihn zutiefst für sein Durchhaltevermögen und seinen eisernen Willen, wieder Herr über seinen eigenen Körper zu werden, bewundert.

Timos Körperfunktionen sind nach dem Unfall sehr eingeschränkt. Anfangs kann er sich kaum bewegen und auch das Sprechen gelingt ihm nicht. Aus seinem Mund kommen stets nur unverständliche Laute heraus. Gerade letzteres macht Timo sehr zu schaffen. Verständlich, ich stelle es mir so furchtbar vor, sich unbedingt anderen mitteilen zu wollen und es einfach nicht zu können. Mit der Motorik klappt es bei Timo zwar immer besser, aber die Fähigkeit zu sprechen will und will einfach nicht zu zurückkehren. Was ist da nur in Timo kaputt gegangen?

Wie die Autorin Timos Gefühle, seine Panik und innere Wut auf sich selbst beschreibt, ist so gut gelungen. Das Einzige, was mich dabei ein wenig gestört hat, ist, dass es immer wieder wiederholt wurde, dass Timo nicht sprechen kann und nur ein Wörterbrei aus seinem Mund kommt. Klar, es ist natürlich nur logisch, wie sehr in das belastet und beschäftigt, dennoch hätte es für meinen Geschmack ein bisschen weniger oft erwähnt werden können. Aber dies ist auch mein einziger, wirklich kleiner Kritikpunkt, welcher auch nicht so schwer wiegt, als das ich dafür einen Stern abziehen würde. Nein, auf keinen Fall. Wenn mich ein Buch um meinen Schlaf bringt und mich die Seite quasi inhalieren lässt, dann hat dieses definitiv volle 5 von 5 Sternen verdient!

„Thalamus“ ist wirklich durchweg spannend und großartig durchdacht. Stellenweise hatte ich tatsächlich die Vermutung, dass sich Poznanski dieses Mal in das Fantasy-Genre vorgewagt hat. Aber von ihren anderen Büchern weiß ich, dass das nicht ihr Stil ist. Ich bin daher sehr lange im Dunklen getappt und war wie Timo immerzu am Herumrätseln, was da nur mit ihm vorgeht und was es mit dem Markwaldhof auf sich hat. Ich möchte ja nun nicht zu viel von der Handlung verraten, ich habe da immer die Sorge, dass ich spoilere, aber so viel: Timo hört plötzlich Stimmen in seinem Kopf, ihm gelingt es immer wieder, nur mit seiner Gedankenkraft die Lichter in der Klinik an und auszuschalten, er beobachtet seinen Bettnachbarn dabei, wie er nachts herumläuft, obwohl dieser eigentlich im Wachkoma liegt und auch Timo selbst wandelt nachts immer wieder mühelos durch die Klinik, wo er sich doch tagsüber nur mit dem Rollstuhl oder Krücken fortbewegen kann. Wie kann das alles sein? Nun, das werde ich hier natürlich nicht verraten, hehe, wenn ihr Antworten auf diese Fragen erhalten möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. :D

Was der Autorin auch mal wieder klasse gelungen ist, sind die Charaktere. Neben Timo haben mir auch die vielen Nebenfiguren richtig gut gefallen. Die Jugendlichen sind alle sehr verschieden, haben aber alle eine große Gemeinsamkeit: Sie sind Patient in der Rehaklinik und müssen gerade durch eine sehr schwere Zeit durch. Einigen geht es schlechter als Timo, andere sind schon wieder auf dem Weg der Besserung. Mich konnten die Darstellungen der verschiedenen Charaktere komplett überzeugen. Manche, wie zum Beispiel Carl (einer meiner Lieblingscharaktere in dem Buch) haben trotz der schlimmen Lage, in der sie sich befinden, nicht ihren Humor verloren und lockern die Handlung durch ihre witzige und liebenswerte Art herrlich auf. Ich war hier nicht nur durchweg am Mitfiebern, auch zum Schmunzeln gab es für mich hier doch erstaunlich viel.

Das Augenmerk der Handlung liegt aber ganz klar auf der Spannung und diese kommt hier auch nicht zu kurz. Besonders zum Ende hätte ich mich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, wenn man versucht hätte mir das Buch zu entreißen. Hat zum Glück niemand versucht, sodass ich das große Finale des Buches in vollen Zügen, ohne den Einsatz von Gewalt, genießen konnte. ;)

Ursula Poznanski ist hier mal wieder ein grandioser Jugendthriller gelungen, in welchem eine tolle Idee absolut gelungen umgesetzt wurde. Was mir dabei immer so gut gefällt: Die Themen, mit denen sich die Autorin befasst, regen einen sehr zum Nachdenken an und animieren einem, selbst mal nachzuforschen.
Mir hat „Thalamus“ nur noch mal vor Augen geführt, dass Ursula Poznanski zurecht zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen gehört.

Fazit: Spannend, fesselnd, genial! Der österreichischen Autorin ist es mal wieder gelungen, mich mit einem ihrer Bücher hellauf zu begeistern und mich um meinen Schlaf zu bringen. Das Buch hat von den ersten Seiten an eine richtige Sogwirkung auf mich ausgeübt und mich das Buch in Rekordtempo inhalieren lassen. Ich kann nur sagen: Top! Toller Schreibstil, ein super Setting, wundervoll ausgearbeitete Charaktere, eine richtig spannende Handlung, die einen durchweg mitfiebern und herumrätseln lässt – so macht das Lesen Spaß. Ich kann „Thalamus“ absolut empfehlen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 09.09.2018

Ein großartiger Reihenauftakt!

Arlo Finch (1). Im Tal des Feuers
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Bei „Arlo Finch“ war meine Neugier sofort geweckt. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb, als ich mir diesen das erste Mal durchlas, hätte ich am liebsten sofort zum Buch gegriffen und losgelegt mit ...

Bei „Arlo Finch“ war meine Neugier sofort geweckt. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb, als ich mir diesen das erste Mal durchlas, hätte ich am liebsten sofort zum Buch gegriffen und losgelegt mit dem Lesen. Das Cover ist in meinen Augen ein richtiger Hingucker, es verspricht auf den ersten Blick eine spannende, geheimnisvolle und packende Story - also ganz genau das Richtige für mich. Arlo Finch kletterte daher auf meiner Want-to-read-Liste ganz weit nach oben.

Der 12-jährige Arlo Finch ist mit seiner Mutter und seiner Schwester gerade frisch in das Bergdorf Pine Mountain gezogen. Dort werden sie fortan zusammen mit Onkel Wade in dessen abgelegenen Haus leben, welches eindeutig schon bessere Tage gesehen hat. Arlo merkt schnell, dass es in Pine Mountain nicht mit rechten Dingen zugeht. Direkt an seinem ersten Abend begegnet er einem merkwürdigen Hund, einem Geisterhund, und diesem sollen noch viele weitere sonderbare Wesen folgen. Was hat es mit diesen auf sich? Und wer ist dieses geheimnisvolle Mädchen, welches anscheinend niemand außer Arlo sehen kann?
Zum Glück findet Arlo an seiner neuen Schule schnell Freunde, die sich gut mit den Geheimnissen und Legenden von Long Woods auskennen. Von ihnen erfährt er auch von den Rangern, die aus verschieden Gruppen von Schülern bestehen und ähnlich wie Pfadfinder durch bestandene Aufgaben Abzeichen sammeln können. Arlo tritt den Rangern bei und bildet mit seinen neuen Freunden die Blaue Truppe. Zusammen werden die Kinder ein unglaubliches Abenteuer voller Gefahren und Geheimnisse erleben.

Ich hatte hier mal wieder genau den richtigen Riecher gehabt! Mir haben Cover und Klappentext eindeutig nicht zu viel versprochen, mich konnte das Buch von den ersten Seiten an begeistern und mir herrliche Lesestunden bescheren.

Die Story beginnt ohne große Einleitung, man ist gleich mittendrin im Geschehen und wird von der Handlung sofort in ihren Bann gezogen.
John August hat wirklich ein Händchen dafür, vom ersten Moment an eine geheimnisvolle, schaurige Atmosphäre zu erzeugen, die ein richtiges Gänsehaut-Feeling enthält. Das Bergdorf Pine Mountain, die wilde Natur Colorados, Onkels Wades düsteres, altes Haus, die Zwischenwelt – die Schauplätze werden echt klasse vom Autor beschrieben, mir haben seine bildhaften Beschreibungen ein richtiges Kopfkino beschert.

Verstärkt wurde dieses noch durch die wunderschönen Illustrationen von Helge Vogt. Mir haben die Bilder unglaublich gut gefallen. Angepasst an die Handlung sind sie in schwarz-weiß gehalten, sodass sie etwas Unheimliches, sogar Gruseliges an sich haben. Ich konnte mich an einigen Zeichnungen gar nicht sattsehen, ganz besonders die Einbandillustration hat es mir angetan.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Arlo. Mir war Arlo auf Anhieb richtig sympathisch, er ist mutig, klug und liebenswert und einfach so jemand, den man sofort gernhaben muss. Mit ihm wird sich die Zielgruppe wunderbar identifizieren können.
Auch die vielen Nebencharaktere haben mir richtig gut gefallen. Ob Arlos Mutter, sein seltsamer Onkel Wade, seine neuen Freunde, ja, selbst Arlos 15-jährige Schwester, die so ein typischer Teenager ist – alle habe ich sie in mein Herz geschlossen und ich freue mich jetzt schon sehr auf ein freudiges Wiedersehen mit ihnen im zweiten Band. Denn ja, es handelt sich hier um einen Reihenauftakt, die Fortsetzung wird bereits hinten im Buch angekündigt. Dem Erscheinen von Band 2 fiebere ich jetzt schon ganz ungeduldig entgegen. Leider werde ich da eine ganze Weile fiebern und hibbeln müssen, denn Arlos zweites Abenteuer wird erst im Herbst 2019 erscheinen. Da heißt es also leider ein ganzes Jahr warten, schnief.

Ich bin mir auch sehr sicher, dass ich nur eine von vielen sein werde, die nach beenden von Band 1 am liebsten direkt zum nächsten greifen möchte. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist wirklich cool. Sie ist durchweg spannend, sie lädt von den ersten Seiten an zum Mitfiebern ein und wird das Herz von Fantasyfreunden höher schlagen lassen. Ich bin ja eigentlich überhaupt kein großer Fantasyleser, dennoch konnte das Buch in mir pure Begeisterung auslösen. Ich bin also das perfekte Beispiel dafür, dass man das Buch über alles lieben kann, obwohl man sich sonst eher selten in dieses Genre verirrt. Und nicht nur Mädchen und Jungen ab 10 Jahren werden hier jede Menge Spaß beim Lesen haben, auch Erwachsenen kann ich „Arlo Finch“ sehr ans Herz legen. In meinen Augen ist das Buch auch für deutlich ältere Leser absolut lesenswert.

Bis auf eine Kleinigkeit hat für mich hier alles gestimmt. Mein einziger, wirklich minikleiner Kritikpunkt, der eigentlich gar keiner ist, ist das Cover. In diesem hat sich nämlich ein Fehler eingeschlichen. Im Buch steht, dass Arlo ein braunes und ein grünes Augen hat. Auf dem Cover hat er allerdings anstatt einem braunen, ein blaues Auge. Ja, ich weiß, das ist echt Pipifax, ich ziehe deswegen natürlich auch keinen Stern ab. Ich wollte es nur erwähnt haben, dass meinen Adleraugen dieser Fehler nicht entgangen ist. ;)

Ansonsten kann ich nur sagen: Daumen hoch! Ein toller, bildhafter Schreibstil, eine packende, humorvolle, fantasievolle Handlung, eine schaurig-schöne Atmosphäre, super sympathische Charaktere, geschickt platzierte, überraschende Wendungen, ein großartiges Setting, wundervolle Illustrationen, angenehm kurze Kapitel...vermutlich habe ich etwas vergessen, aber ich glaube, es wird auch so deutlich, dass mich hier alles überzeugen konnte, oder? Sehr gut finde ich auch, dass wichtige Werte wie Mut, Freundschaft und Zusammenhalt in der Geschichte sehr hervorgehoben werden.
Ebenfalls sehr gelungen finde ich, dass am Ende so einige Fragen offen bleiben. So ist die Vorfreude und Neugier auf Band 2 nur noch größer.

Fazit: Spannend, witzig, magisch und zauberhaft schön! Meine Erwartungen wurden hier komplett erfüllt, ich bin hellauf begeistert vom ersten Band von Arlo Finch und ich freue mich jetzt schon sehr darauf, mich mit Arlo und seinen Freunden in das nächste Abenteuer zu stürzen. Besonders ans Herz legen kann ich das Buch denjenigen, die gerne Fantasygeschichten lesen und gerne in unheimliche, gruselige Atmosphären eintauchen. Da die Ranger hier eine große Rolle spielen, kann ich das Buch auch Pfadfinderfreunden wärmstens empfehlen. „Arlo Finch – Im Tal des Feuers“ ist ein großartiger Reihenauftakt, der Groß und Klein begeistert wird und von mir eine absolute Leseempfehlung erhält. Hier vergebe ich liebend gerne volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 08.09.2018

Spannend, witzig, ernst und herrlich verrückt

Die Tornadojäger
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Beim Durchstöbern der Vorschau des Hanser Verlags ist mir „Die Tornadojäger“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover gefiel mir auf Anhieb, besonders die Gestaltung des Titels finde ich richtig witzig. Da ...

Beim Durchstöbern der Vorschau des Hanser Verlags ist mir „Die Tornadojäger“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover gefiel mir auf Anhieb, besonders die Gestaltung des Titels finde ich richtig witzig. Da auch der Klappentext sehr vielversprechend klang, stand für mich sehr schnell fest, dass ich die Tornadojäger unbedingt kennenlernen wollte.

Das kleine Städtchen Barrow ist anders als andere Orte. Hier herrscht immerzu die große Angst, dass ein Tornado über die Stadt hinweg fegt und alles verwüstet. Es wurden daher auch schon die verrücktesten Vorkehrungen getroffen: Sturmfallen an nahezu jeder Ecke, Ausgangssperren, Heimwegpartner...gerade die Erwachsenen leben in ständiger Sorge, dass ihren Kindern etwas zustoßen könnte. Nicht nur aufgrund der Tornados – auch Bären sollen in der Umgebung ihr Unwesen treiben. Der 11-jährige Owen ist mit seinen Eltern gerade erst nach Barrow gezogen und obwohl er erst wenige Tage in dieser merkwürdigen Stadt wohnt, hat er jetzt schon die Schnauze voll. Seine Eltern verhalten sich immer sonderbarer: Owen muss einen Helm tragen, er darf nicht auf Bäume klettern, muss immer pünktlich zu Hause sein – an seinem Geburtstag sperren sie ihn sogar in sein Zimmer ein, welches sie davor so gut wie leer geräumt haben. Owen hält dieses eingeschränkte Leben nicht mehr aus. Zusammen mit seinen vier neuen Freunden möchte er allen blödsinnigen Regeln und Ängsten der Erwachsenen trotzen und dem Sturm ins Auge sehen. Die fünf Kinder wollen sich an Owens Großeltern ein Beispiel nehmen und Tornadojäger werden! Sie wollen endlich ein richtiges Leben führen, ohne jegliche Kontrolle ihrer Eltern. Ein spannendes und auch gefährliches Abenteuer erwartet die mutigen Helden.

Wie das Städtchen Barrow so würde ich auch dieses Buch als anders bezeichnen. Zumindest ich habe es als erfrischend anders empfunden, besonders zum Ende hin entwickelte sich die Handlung in eine ganz andere Richtung als ich erwartet hätte.

Aber von vorne. Eigentlich beginnt das Buch bereits recht außergewöhnlich und zwar mit einem Brief von einem Insassen aus einem Jugendbezirksgefängnis. Wer dieser Insasse 409 ist und wie es dazu kam, dass er im Gefängnis landete, das erfahren wir erst am Ende der Geschichte, nach einer ziemlich überraschenden Wendung.

Nach dem Brief übernimmt der 11-jährige Owen das Erzählen. Aus seiner Sicht erfahren wir den Großteil des Buches. Da Owen erst elf ist, ist dementsprechend auch der Schreibstil sehr einfach und kindlich gehalten. Solche Erzählweisen liebe ich wirklich sehr, daher war dies für mich auch ein großer Pluspunkt, der mich das Buch nur mehr hat lieben lassen. Denn ja, mich konnte „Die Tornadojäger“ hellauf begeistern, hier hatte ich also mal wieder genau den richtigen Riecher gehabt.

Owen habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Für seine elf Jahre kam er mir stellenweise erstaunlich reif und erwachsen vor. Allerdings hat er auch viele kindliche Züge an sich, die mich öfters sehr zum Schmunzeln gebracht haben. Owen ist ein wundervoller Protagonist, er ist liebenswert, clever und mutig. Leider ist sein Leben alles andere als einfach und schön. Owen leidet an einer Krankheit, dem „Verzögerten Schockreflex-Syndrom“. Immer wenn er sich erschreckt, zuckt er unkontrolliert und da seine Eltern Sorge haben, dass er sich dabei verletzen könnte, muss der arme Owen ständig einen Sturzhelm tragen. Gerade in der Schule fällt er natürlich damit auf und wird deswegen von den anderen Schülern schief angesehen und aufgezogen.

Owen und seine Eltern sind ganz frisch nach Barrow gezogen, daher dürfen wir Owen auch an seinem ersten Tag an seiner neuen Schule begleiten.
Der erste Schultag zeigt, dass Barrow wirklich ein merkwürdiger Ort ist, voller komischer Regeln und überängstlicher Erwachsener. Hier bestimmt die Angst vor den Tornados – und auch die Panik vor Bärenangriffen – das Leben.
Barrow gilt jedoch als der sicherste Ort im ganzen Tälerbezirk. Besonders auf die Sicherheit der Kinder wird hier sehr geachtet. Es gibt daher die sogenannten „Barrow-Sturmgesetze“, die strikt eingehalten werden müssen. So darf man Schulwege nur mit seinem Heimwegpartner gehen, niemals alleine. Die Ausgangszeiten müssen auch strikt eingehalten werden und um 18 Uhr heißt es: Licht aus! Verstößt ein Kind gegen die Regeln, kann es passieren, dass es im Jugendbezirksgefängnis landet.

Klingt ja alles schon ziemlich verrückt, oder? Nun, das ist das Buch irgendwie auch. Es spricht zwar auch viele ernste Themen an – es ist aber auch herrlich humorvoll, ziemlich schräg und teilweise sehr skurril.

Der Humor in dem Buch konnte meinen Geschmack auf jeden Fall komplett treffen. Gerade die Beschreibungen der Charaktere, die zum Teil sehr überzogen dargestellt werden, konnten mich bestens unterhalten. Vor allem die Erwachsenen, über deren Verhalten man öfters nur den Kopf schütteln kann.
Auch Owens neue Freunde, mit denen er zusammen die Tornadojäger gründet, haben alle so ihre Ecken und Kanten und sonderliche Eigenarten. Da wäre zum Beispiel Callum, Owens Heimwegpartner, der als der härteste Junge in Barrow gilt. Nun, da soll sich noch zeigen, dass das nicht so ganz zutrifft.
So verschieden die Kinder sind, sie ergänzen sich wirklich perfekt und halten auch prima zusammen. Zusammenhalt ist bei ihrem großen Abenteuer auch sehr gefragt, so viel kann ich euch ja schon mal verraten.

Ich habe Owen, Ceri, Orlaith, Callum und Pete liebend gerne bei ihrer Mission, dem Sturm ins Auge zu sehen, begleitet. Es gab jede Menge Szenen zum Mitfiebern, es gab welche zum Schmunzeln, welche, die einen nachdenklich stimmen und überraschende, die das Leseerlebnis richtig packend machen.

Ein nettes Extra sind die Illustrationen von Daniela Kohl. Diese haben mir richtig gut gefallen, sie geben das Geschehen im Text perfekt und richtig witzig wieder und erhöhen den Lesespaß nur noch.

Fazit: Spannend, lustig und ernst, dazu eine große Portion von schrägem Humor und lauter verrückten Einfällen. „Die Tornadojäger“ erzählt eine recht außergewöhnliche Geschichte, die einem durch ihre Verrücktheit und überraschenden Wendungen manchmal wirklich nur in Erstaunen versetzen kann. Es ist ein besonderes Buch, welches wichtige Botschaften enthält und definitiv nicht nur eine Empfehlung für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren ist. Meiner Meinung nach ist die Geschichte auch für Erwachsene absolut lesenswert, da diesen hier vor Augen geführt wird, dass man seinen Kindern ihren Freiraum lassen und mehr auf sie hören sollte. Mir hat mein erstes Werk von Ross Montgomery richtig gut gefallen und ich vergebe volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 06.09.2018

Eine geniale Fortsetzung!

Plötzlich verwandelt 2. Beim zweiten Kuss verwechselt
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Dem Erscheinen der Fortsetzung von „Auf dem ersten Blick verzaubert“ habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Der erste Band konnte mich hellauf begeistern und da dieser mit einer gekonnt gespoilerten ...

Dem Erscheinen der Fortsetzung von „Auf dem ersten Blick verzaubert“ habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Der erste Band konnte mich hellauf begeistern und da dieser mit einer gekonnt gespoilerten Danksagung der Autorin geendet hat und meine Neugier auf Band 2 dadurch nur noch größer hat werden lassen, konnte ich es wirklich kaum noch abwarten zu erfahren, wie es mit Ophelia weitergehen wird.

Seit Ophelia ihre Verwandlungskünste besser beherrscht und mittlerweile auch die Erlaubnis erhalten hat, diese frei einzusetzen, findet Ophelia die Familiengabe gar nicht mehr so schlecht. Sich in andere Personen verwandeln zu können und sogar in die Gestalten von Tieren zu schlüpfen, kann ja manchmal schon sehr praktisch sein. Nicht nur, um heimlich seinen Schwarm zu küssen (wenn dies auch nur in der Gestalt von dessen Freundin) – nein, auch bei den bevorstehenden Highland Games sollen die Verwandlungen vom großen Nutzen sein. An Opehlias Schule heißt es nämlich mal wieder: Auf in die schottischen Highlands, irgendwo im Nirgendwo, um gegen andere Schule in verschiedenen Spielen anzutreten und hoffentlich den Sieg nach Hause zu holen.
Mit von der Partie werden neben Ophelias Zwillingsschwester Lora unter anderem auch Cliff (Ophelias Schwarm) und dessen Freundin Amalia sein. Gefühlschaos und Herzschmerz sind da auf jeden Fall zu erwarten. Und auch sonst wird es ziemlich turbulent zugehen, denn auch Ophelias verrückte drei Tanten werden mit in die schottischen Highlands reisen. Neben den chaotischen Momenten werden sich aber auch äußerst mysteriöse ereignen, die in Ophelia ein ungutes Gefühl hervorrufen. Irgendwer treibt im Zeltlager sein Unwesen, nur wer? Was hat es mit diesem merkwürdigen Geier auf sich, der sie ständig beobachtet und wer genau ist eigentlich Eleanor, das seltsame, mürrische Mädchen, das sich mit bei ihnen im Team befindet?

Ich liebe die Bücher von Sonja Kaiblinger! Mit dieser wundervollen Fortsetzung wurde mir nur noch mal vor Augen geführt, dass sie wirklich zurecht zu meinen Lieblingsautorinnen gehört. Mich konnte das Buch, wie bereits sein Vorgänger, von den ersten Seiten an verzaubern und mir herrliche Lesestunden bescheren. Mein einziger Kritikpunkt: Viel zu kurz! Ich habe das Buch für meinen Geschmack viel zu schnell durchgelesen, in weniger als zwei Tagen hieß es für mich schon wieder: Beendet. Was aber natürlich für das Buch spricht. :D
Am liebsten hätte ich sofort zu Band 3 gegriffen, wie schade, dass es diesen noch gibt.

Obwohl es bei mir nun schon wieder einige Monate her ist, dass ich „Auf den ersten Blick verzaubert“ gelesen habe, hatte ich hier überhaupt keine Probleme, wieder in die Welt von Opehlia hineinzufinden. Für mich hieß es ein freudiges Wiedersehen mit liebgewonnen Charakteren, die ich bereits im ersten Band ganz fest in mein Herz geschlossen habe. Die Charaktere sind eine der größten Stärken der Autorin, sie hat wahrlich ein Händchen dafür, herrlich schräge Figuren zu erschaffen, die einen mit ihren ausgefallenen Eigenschaften und urkomischen Macken bestens unterhalten und es einem wirklich unmöglich machen, sie nicht gernzuhaben.
Auch in diesem Buch wimmelt es nur so von liebenswert-verrückten Charakteren.

Besonders angetan haben es mir ja die Tanten von Ophelia. Diese haben alle drei ebenfalls die Verwandlungsgabe, von der sie auch sehr gerne Gebrauch machen. Tante Helly allerdings nur heimlich. Bei ihr weiß bisher nur Ophelia, dass sie sich verwandeln kann und zwar in Tiere. Bevorzugt in Eichhörnchen. Eichhörnchen sind aber auch verdammt putzig. Wer kann bitte schön einem niedlichen Eichhörnchenblick verstehen? So viel sei schon mal verraten: Ophelia nutzt die großen Vorzüge, die ein süßes Eichhörnchen so mit sich bringt, in diesem Buch auch mal aus.

Ophelia beherrscht ihre Verwandlungskünste mittlerweile viel besser und scheint sogar ihre Schwester Lora überholt zu haben. Das Verwandeln kommt in diesem Band natürlich wieder jede Menge zum Einsatz. Ob in Tiere oder Menschen – gerade Ophelia wechselt während der Highland Games ständig ihre Gestalt. Dass das Chaos da vorprogrammiert, kann man sich denken.

Apropos Highland Games: Diese habe ich wie gebannt verfolgt. Diese Spiele sind einfach nur genial und so herrlich verrückt. Da hat Sonja Kaiblinger ihrer Fantasie mal wieder freien Lauf gelassen und sich die witzigsten Wettkampfspiele einfallen lassen: Baumstammweitwurf kombiniert mit Matheaufgaben oder Vogelarten erraten (einer meiner Favoriten) – und, um diese schöne schottische Atmosphäre auch wirklich perfekt zu machen: Schafe scheren. Aber auch sonst ist der Autorin dieser besondere Schottland-Flair dank bildhafter Beschreibungen der Umgebung prima gelungen.

Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir, was sich in Sachen Liebesdingen so tut. In diesem Bereich geht es wirklich heiß her. Mae und Roger, Amalia und Cliff, Ophelia und Adrian oder doch Ophelia und Cliff? Ja, ihr merkt vielleicht, wer nun mit wem, nicht so ganz eindeutig. Höchst amüsant zu lesen, sag ich euch.

Auch die schlagfertigen Dialoge und die vielen chaotischen Situationen, in die Ophelia gerät, haben dazu geführt, dass ich aus dem Schmunzeln gar nicht mehr herauskam. Ich kann mich nur immer wieder wiederholen: Der Humor der Autorin ist ganz genau mein Geschmack.

Ebenfalls mal wieder top ist der Schreibstil. Er ist herrlich spritzig, locker-leicht und wunderbar flüssig. Es ist auf jeden Fall nicht nur die humorvolle, packende Handlung, die dazu führt, dass ich die Bücher von Sonja Kaiblinger jedes Mal in Lichtgeschwindigkeit durchlese, nein, es ist definitiv auch ihr toller Schreibstil.

Wenn ihr gerne wissen möchtet, was es mit diesem geheimnisvollen Geier auf sich hat, wenn ihr erfahren wollt, wer sich hinter der mürrischen, hinterhältigen Eleanor verbirgt und wenn ihr euch fragt, was man in diesem Band noch so alles über das Familiengeheimnis der MacBiggs erfährt, nun, dann kann ich nur sagen: Lest dieses Buch, dann werden eure Fragen beantwortet werden.

Fazit: Eine großartige Fortsetzung! Sonja Kaiblinger ist es mal wieder gelungen, mich mit einem ihrer Bücher hellauf zu begeistern. Spannend, witzig, verrückt und herrlich schräg, dazu eine Prise Romantik und jede Menge Humor – so lässt sich die tolle Story recht gut beschreiben. Klingt gut? Nun, das ist es auch! Ich kann das Buch wirklich absolut empfehlen und vergebe wohlverdiente volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.09.2018

Ein wundervolles Hörerlebnis für Groß und Klein!

Drachenerwachen
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Von Valija Zinck kannte ich bereits ihre ersten beiden Kinderromane „Jakob und die Hempels unterm Sofa“ und „Penelop und der funkelrote Zauber“, die mir beide richtig gut gefallen haben. Bei beiden hatte ...

Von Valija Zinck kannte ich bereits ihre ersten beiden Kinderromane „Jakob und die Hempels unterm Sofa“ und „Penelop und der funkelrote Zauber“, die mir beide richtig gut gefallen haben. Bei beiden hatte ich mich für die Hörbücher entschieden, da diese von großartigen Sprechern gelesen werden. Bei „Drachenerwachen“ war ich zuerst am überlegen, dieses Mal das Buch zu wählen – als ich dann aber gesehen habe, dass erneut ein toller Sprecher ausgewählt wurde, ist meine Entscheidung doch auf das Hörbuch gefallen. Ich war schon richtig gespannt, was mich in „Drachenerwachen“ wohl erwarten wird.

Frau Tossilo kann Kinder nicht leiden, ganz besonders nicht Johann und Janka, die Nachbarskinder, die ihr Zimmer auch ausgerechnet über ihrem Schlafzimmer haben. Bisher hat sie stets versucht den Geschwistern aus dem Weg zu gehen, doch ein vertauschter Koffer soll dies ändern. Frau Tossilo muss nach der Rückkehr ihrer Reise nämlich zu ihrem Entsetzen feststellen, dass der pinkfarbene Koffer gar nicht ihrer ist. Anstatt ihrer Kleider, befindet sich im Innern des Koffers ein merkwürdiges, herrlich funkelndes Ei. Frau Tossilo kann sich an diesem gar nicht sattsehen, bekommt dann aber einen gewaltigen Schrecken, als das Ei zu schlüpfen beginnt. Huch, was ist denn das? Große Güte, ist das etwa ein Drache? Tatsächlich, Frau Tossilo ist nun eine Drachenmama und muss sich um ein kleines Drachenbaby kümmern. Frau Tossilo ist vollkommen überfordert, sie benötigt dringend Hilfe. Da kommen Johann und Janka wie gerufen. Vergessen ist die Abneigung gegen Kinder, Frau Tossilo ist unendlich erleichtert, als die beiden Nachbarskinder ihr anbieten, ihr bei der Pflege des Drachenbabys zu helfen. Die Geschwister und Frau Tassilo freunden sich mit der Zeit sogar an und alle drei schließen ihren kleinen Schützling sofort ins Herz. Was sie aber nicht wissen: Ihr Drache schwebt in großer Gefahr, denn dieser gehört einem internationalen Konzern, der Großes mit dem Drachen vorhat und diesen um jeden Preis zurückhaben will. Ehe es sich Johann und Janka versehen, stecken sie mittendrin in einem aufregenden Abenteuer…

Was mir anfangs gar nicht so bewusst war, ist, dass es hier um den Auftakt einer Reihe oder zumindest eines Zweiteilers handelt. Auf die Fortsetzung, die im Frühjahr 2019 erscheinen wird, freue ich mich jetzt schon sehr, denn der erste Band von „Drachenerwachen“ konnte mich richtig begeistern.

Ganz besonders gut gefallen haben mir die verschiedenen Charaktere, die einen herrlich bunten Mix ergeben. Da wären zum einen die beiden Kinder Johann und Janka.
Mit ihnen hat die Autorin zwei ganz wundervolle Protagonisten erschaffen, mit denen sich vor allem die Zielgruppe prima identifizieren kann. Sehr schön finde ich da, dass wir beide Geschlechter vertreten haben, sodass sich die Geschichte sowohl für Jungen als auch für Mädchen eignet.

Johann und Janka waren mir auf Anhieb richtig sympathisch. Die beiden sind komplett verschieden, hegen unterschiedliche Vorlieben und geraten auch gerne mal einander. Wer Geschwister hat, dem wird dies vielleicht sehr bekannt vorkommen...zumindest kann ich von Geschwisterzankereien ein wahres Liedchen singen. ;)
Johann wird bei Jungs ganz bestimmt super ankommen. Er ist der totale Nerd, liebt das Zocken und ist ein richtiges Computergenie. Diese Eigenschaft soll bei dem bevorstehenden Abenteuer auch noch vom großen Nutzen sein, so viel sei schon mal verraten.

Mit Frau Tossilo haben wir einen weiteren wichtigen Charakter vertreten. Sie war mir am Anfang überhaupt nicht sympathisch, sie wird zuerst als sehr mürrisch und schrullig beschrieben, was sich im Verlaufe der Geschichte aber noch sehr ändern wird.
Und so unnahbar sie anfangs auch dargestellt wird, ihr Verhalten hat mich doch stellenweise sehr zum Schmunzeln gebracht. Generell gab es für mich hier sehr viel zum Lachen und Grinsen. Vor allem ab dem Moment, als sich herausstellt, dass der Stein, der sich in dem vertauschten Koffer befindet, gar kein Stein ist, sondern ein Drachenei.
Mit dem kleinen Drachen, der da so plötzlich in Frau Tossilos Leben gelandet ist, beginnt ein aufregendes Abenteuer voller spannender und witziger Momente.
Sehr unterhaltsam fand ich, wie sich Frau Tossilo und die beiden Kinder um das kleine Drachenbaby kümmern, was zunächst gar nicht so einfach ist.
Auch die Namensgebung war sehr amüsant. Die liebe Frau Tossilo wollte den Drachen doch tatsächlich Kurtchen nennen. Ein sehr peinlicher Name für einen gefährlichen, stattlichen Drachen, wie Johann findet. Nee, Kurtchen geht echt gar nicht. Zum Glück konnte man sich nach einem kleinen Hin und Her dann auf Kurmo Silfur einigen. Klingt doch schon viel besser, oder?

Valija Zinck ist hier wirklich ein toller Reihenauftakt gelungen, der nicht nur Kinder begeistern wird, sondern auch für deutlich ältere Zuhörer ein richtiger Leckerbissen ist. Ganz besonders für alle, die, wie ich, ein großes Faible für Drachengeschichten besitzen.
Mir hat diese außergewöhnliche Mischung aus Fantasy und Realität richtig gut gefallen, welche mit vielen überraschenden Wendungen versehen wurde, sodass Langweile beim Zuhören garantiert nicht aufkommen wird.

Vorgelesen wird die Geschichte von Jona Mues. Ihm durfte ich nun schon in einigen Hörbüchern lauschen und jedes Mal war ich von seinem Stimmtalent hellauf begeistert. Auch hier hat er mal wieder in seiner Rolle geglänzt. Jonas Mues hat eine sehr angenehme Stimme, die er bemerkenswert gut verstellen kann. Besonders Kurmo liest er klasse, aber auch Frau Tossilo mit ihrer harschen, etwas hochnäsigen Stimme, spricht er grandios.
Ich hatte hier eine Menge Spaß beim Zuhören und wenn Band 2 auch als Hörbuch umgesetzt wird, was ich sehr hoffe, so werde ich mich auf jeden Fall auch bei der Fortsetzung wieder für das Hören entscheiden.

Fazit: Fantasievoll, witzig, spannend und einfach nur schön! Mich konnte der erste Band von „Drachenerwachen“ hellauf begeistern und ich freue mich jetzt schon sehr auf Band 2. Das Hörbuch lädt von den ersten Hörminuten an zum Mitfiebern ein, besonders zum Ende hin wird die Story richtig spannend. Dank des grandiosen Sprechers Jona Mues wird einem hier ein wundervolles Hörerlebnis beschert, welches nicht nur junge Drachenliebhaber ab ca. 8 Jahren begeistern wird. Von mir gibt es eine absolute Hörempfehlung und volle 5 von 5 Sternen!