Cover-Bild Schwert der Hoffnung
4,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Francke-Buch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 488
  • Ersterscheinung: 05.2018
  • ISBN: 9783963620089
Tanja Riegel

Schwert der Hoffnung

Die Französin Anna und der Brite Edward kennen sich kaum, als sie im Süden Frankreichs nichtsahnend ein uraltes Schwert berühren – und sich plötzlich auf Malta wiederfinden, mitten im Jahr 1564! Mitten in der Zeit von Rittern,
Galeeren und Schwertkämpfen. Mitten in der Zeit, in der ein Großangriff der Osmanen bevorsteht und die Ritter des Johanniterordens fest entschlossen sind, um der Verteidigung ihres Glaubens willen notfalls sogar ihr Leben zu lassen.
Dem draufgängerischen Briten und der zurückhaltenden Französin bleibt nichts anderes übrig, als sich zusammenzutun – trotz aller Unterschiedlichkeit und Meinungsverschiedenheiten. Während Ed im Schwertkampf und Anna in spätmittelalterlicher Heilkunde unterrichtet wird, suchen sie verzweifelt nach einer Möglichkeit, wieder nach Hause zu gelangen. Doch die Ereignisse überschlagen sich und eine Rückkehr in die Gegenwart erscheint unwahrscheinlicher als jemals zuvor …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.12.2018

Eine Schlacht um Kreuz oder Koran – verloren in der Zeit!

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Eine Schlacht um Kreuz oder Koran – verloren in der Zeit!

Edward Crowe ist Anführer einer kriminellen Jugendbande in London und soll auf dem Anwesen seines Großvaters in Frankreich ein wenig arbeiten ...

Eine Schlacht um Kreuz oder Koran – verloren in der Zeit!

Edward Crowe ist Anführer einer kriminellen Jugendbande in London und soll auf dem Anwesen seines Großvaters in Frankreich ein wenig arbeiten und wieder auf die richtige Bahn gelenkt werden. Edward versteht es meisterhaft, seine Gefühle zu verbergen – er verkörpert einen verwegenen und gutaussehenden Draufgänger und legt zudem ein überhebliches Macho-Gehabe an den Tag.

Anna Ravin verbrachte als Tochter des Gärtners ihr gesamtes Leben auf dem Landgut der Martinières. Die ruhige und friedfertige Französin mit dem dunklen Haar und den großen braunen Augen möchte Medizin studieren. Anna wird von ihrer Familie über alles geliebt, hält sich selbst jedoch für gewöhnlich und langweilig.

Als diese beiden konträren jungen Menschen zu einer gemeinsamen Entrümpelungsaktion im Schuppen von Grandpère verdonnert werden, entdecken sie in einer unterirdischen Höhle eine Truhe mit einem mit Edelsteinen besetzten Dolch, ein verrostetes Schwert sowie ein Tagebuch, das vor über 450 Jahren geschrieben wurde. Die Initialen „Jean P.V.“ auf dem Schwert deuten darauf hin, dass es einmal einem der Vorfahren der Martinières gehörte. Als die beiden jedoch das geheimnisvolle Schwert berühren, werden sie an einen anderen Ort und in eine andere Zeit katapultiert: sie finden sich im Malta des Jahres 1563 wieder. Anna und Edward müssen sich dieser völlig fremden Umgebung anpassen, sich unter den Rittern des Johanniterordens, den Schwertkämpfern und der drohenden Gewalt der Osmanen zurechtfinden und darüber hinaus nach einer Möglichkeit suchen, in ihr Leben und in ihre Zeit zurückzukehren. Dass Edward Anna als lästiges, langweiliges Mädchen und graue Maus, sich selbst auch noch als Versager betrachtet, trägt nicht gerade dazu bei, ihr Unternehmen zum Erfolg zu führen. Sie werden in aufregende, turbulente und zum Teil sehr gefährliche Abenteuer involviert und die Hoffnung auf eine Rückkehr scheint in unerreichbare Ferne zu rücken.

Mit der vorliegenden Neuerscheinung von Tanja Riegel beschäftigte ich mich nach sehr langer Zeit wieder mit dem Thema „Zeitreise“. Die Autorin siedelte ihren Roman im sechzehnten Jahrhundert an und thematisiert abgesehen von dem kurzen Einstieg sowie der allerletzten Buchseite ausschließlich Ereignisse im Malta des Jahres 1563 bis 1564. Zwei junge Menschen mit völlig unterschiedlichem Hintergrund und ziemlich konträrem Lebensplan sind durch einen Sprung durch die Zeit plötzlich aufeinander angewiesen. Während Anna ihr behütetes und geordnetes Leben im Schoß ihrer liebevollen Familie schmerzlich vermisst, gibt es in Edwards Leben niemanden, der ihm wirklich nahe ist. Im Verlauf der Handlung reflektiert er sein Leben, gewinnt tiefe Erkenntnisse und lässt nach und nach zu, dass Annas unerschütterlicher Glaube an Gott auch ihn immer mehr berührt. Edward und Anna finden in den ehrenvollen Rittern der Johanniter und deren Umfeld treue Freunde, die ihr Leben dem Kampf für den Glauben verschrieben haben. Die Autorin versteht es, historische Ereignisse auf wunderschöne Art und Weise mit einer Liebesgeschichte und der Geschichte von Kameradschaft und Freundschaft zu verweben. Die Ereignisse sowie das Leben im Malta im sechzehnten Jahrhundert wurden überzeugend dargebracht und Tanja Riegels einnehmender Schreibstil und die bildhaften Beschreibungen vermochten es, mich tief in die Handlung einzubeziehen.

Durch die drohende Gefahr eines kurz bevorstehenden Angriffs der Osmanen und der Entschlossenheit der Ritter des Johanniterordens, ihre Insel und ihren Glauben bis zu ihrem letzten Atemzug zu verteidigen, wurde ein hoher Spannungsbogen aufgebaut, der in einem Großangriff auf St. Elmo seinen Höhepunkt fand. Man bangt als Leser zudem mit den beiden sympathischen Protagonisten angesichts ihrer verzweifelten Versuche, eine Möglichkeit zur Rückkehr ins Jahr 2017 zu finden.

Die Autorin beschränkt sich neben ihren beiden Protagonisten Anna Ravin und Edward Crowe alias Edward de la Martignière auf eine überschaubare Anzahl von Nebenfiguren, widmet sich dieser jedoch ausführlich und detailgetreu. Die authentische Darstellung der handelnden Figuren und besonders die charakterliche und geistliche Entwicklung des männlichen Protagonisten Edward im Verlauf dieses Buches empfand ich als sehr überzeugend. Durch die Wiedergabe historischer Begebenheiten während der großen Invasion der Osmanen sowie die Einbindung historisch belegter Persönlichkeiten wie beispielsweise den Großmeister des Malteserordens, Jean Parisot de la Valette, konnte ich für meine Person zudem auch Neues und Wissenswertes erfahren.

FAZIT: „Schwert der Hoffnung“ war ein sehr interessantes, unterhaltsames und überraschend tiefgründiges Buch, das mir ausgezeichnet gefallen hat. Die historischen Fakten um die Ritter der Johanniter sowie die große Invasion der Osmanen mit der Belagerung Maltas boten einen höchst interessanten und geschichtsträchtigen Hintergrund, der diese Lektüre zusammen mit dem hohen Stellenwert des christlichen Glaubens diese Lektüre zu einem intensiven und spannenden Abenteuer machte.

Veröffentlicht am 26.08.2018

Kampf um Malta

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„...Ich werde mich darum kümmern, dass Eure Gemahlin ihre Künste unter Beweis stellen kann. Aber es darf niemand erfahren. Es ist nicht üblich, dass eine Frau schießen kann...“

Edward muss eine gewisse ...

„...Ich werde mich darum kümmern, dass Eure Gemahlin ihre Künste unter Beweis stellen kann. Aber es darf niemand erfahren. Es ist nicht üblich, dass eine Frau schießen kann...“

Edward muss eine gewisse Zeit bei seinem Großvater in Frankreich verbringen. Heute hat er die Aufgabe, den Schuppen zu entrümpeln. Bei ihm ist Anna, die Tochter des Gärtners. In einer Holzkiste finden sie ein altes Tagebuch, einen Dolch und ein verrostetes Schwert. Als Edward das Schwert in die Hand nimmt, wird es heiß. Ein helles Licht zwingt sie, kurz die Augen zu schließen. Danach befinden sie sich in einer Höhle auf Malta im Jahre 1564. Das Schwert ist verschwunden. Sie haben nur eine Chance. Sie müssen den Besitzer des Schwertes finden, um zurückkehren zu können. Sie geben sich als Ehepaar aus und suchen um eine Stelle im Ritterorden nach.
Die Autorin hat einen fesselnden historischen Roman nicht nur für junge Leser geschrieben.
Spannend wird die Geschichte schon durch den völlig unterschiedlichen Charakter der beiden Hauptprotagonisten.
Anna hat ihr Leben gut geplant. Sie freut sich darauf, bald das Studium der Medizin beginnen zu dürfen. Allerdings fehlt ihr ein gewisses Selbstbewusstsein gegenüber anderen. Warum, erfahre ich im Laufe der Handlung. Dafür hat sie eine starken Glauben. Gedanklich spricht sie mit Jesu. Diese Teil werden kursiv wiedergeben. Dabei durchzieht eine Frage Jesu die gesamte Geschichte.

„...Vertraust du mir?...“

Edward ist zwar in einem begüterten Elternhaus aufgewachsen, kennt aber auch das Leben auf der Straße. Er besitzt die Fähigkeit, sich neuen Situationen schnell anzupassen. Seine Gabe, sich spontan eine Geschichte ausdenken zu können, ist im mittelalterlichen Malta von großem Nutzen. Anna ist für ihn eine graue Maus. Allerdings kann sie Bogenschießen, worauf sich das Eingangszitat bezieht. Doch dann kommt eine Situation, wo ich nicht nur mehr über Edwards bisheriges Leben erfahre, sondern wo er sich eines Vermächtnisses erinnert.

„...Lebe dein Leben weiser als ich...“

Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Malta wird vom Sultan bedroht. Die Invasion auf die Insel steht kurz bevor. Das macht die Hoffnung auf schnelle Rückkehr schwierig. Edward wird als Krieger ausgebildet, Anna arbeitet im Krankenrevier.
Sehr detailliert werde ich als Leser mit den Zeitverhältnissen vertraut gemacht. Dazu gehört, dass ich eine Menge über Heilpflanzen und ihre Bedeutung erfahre, die Hierarchie in einem Harem kennenlerne und über das Leben der Malteser informiert werde.
Ab und an durchzieht ein feiner Humor die Geschichte, wie das folgende Zitat von Edward zeigt.

„...Das war gelogen, sein Kopf hämmerte unablässig. Was gäbe er für eine Schmerztablette! Doch stattdessen kriegte er Veilchensalbe, von der ihm beinahe schlecht wurde...“

Die Zeit in Malta bleibt auf Anna und Edward nicht ohne Einfluss. Beide lernen unter den neuen Verhältnissen ihre Stärken kennen und sie richtig einsetzen. Die Achtung voreinander und die Zuneigung zueinander wächst. Während Anna immer neu um Glaubensstärke und Vertrauen ringt, erkennt Edward nach und nach die Kraft des Glaubens. Dafür sorgen nicht zuletzt die Gespräche mit Vit und Pierre. Ein besondere stilistischer Höhepunkt war für mich das Gespräch zwischen Anna und Maria. Auch ging es um Glaubensfragen.
Zwei Orientierungskarten, eine Begriffserklärung und historische Anmerkungen ergänzen das Buch.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie hat mir eine historische Epoche nahegebracht, über die ich bisher wenig wusste.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Schwert der Hoffnung

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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Schwert der Hoffnung“ von Tanja Riegel lesen. Die Autorin legt mit dem Roman ihr Debüt vor.

Edward soll den Rest seiner Bewährungsstrafe bei seinen Großeltern in ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Schwert der Hoffnung“ von Tanja Riegel lesen. Die Autorin legt mit dem Roman ihr Debüt vor.

Edward soll den Rest seiner Bewährungsstrafe bei seinen Großeltern in Frankreich abarbeiten und ist gerade mit dem Ausmisten eines Schuppens beschäftigt. Er hat wenig Bock auf diese Arbeit und noch weniger liegt ihm an der Gesellschaft von Anna, die ihm in seinen Augen zu still, zu brav erscheint.

In einer versteckten Ecke entdecken sie eine geheimnisvolle Truhe und darin ein Schwert. Die Neugier lässt Edward nach dem Schwert greifen und einen Augenblick später findet er sich mit Anna an einem anderen Ort. Es stellt sich heraus, dass sie auf Malta gelandet sind und nicht nur der Ort ist ein anderer, auch die Zeit ist eine andere…man schreibt das Jahr 1564!
Auf Malta herrscht in dieser Zeit der Johanniterorden und die Ritter sehen sich dem drohenden Großangriff des osmanischen Reichs gegenüber.

Edward und Anna wissen nicht wie ihnen geschieht und doch haben sie nur eine Wahl, wenn sie überleben wollen, sie müssen sich anpassen.


Die Autorin lässt in ihrer Geschichte mit Edward und Anna zwei sehr unterschiedliche Charaktere aufeinanderprallen. Edward mit seiner Vergangenheit als Gangmitglied tritt großspurig auf und sammelt damit nicht unbedingt Sympathiepunkte, wobei man spürt, dass es unter seiner ruppigen Schale ganz anders aussieht. Seinen inneren Widerstreit und seine Wandlung im Lauf der Geschichte hat die Autorin toll beschrieben.
Anna ist zielstrebig, weiß wohin sie ihr Weg führen soll und schöpft Kraft aus ihrem christlichen Glauben. Die Zeitreise, die Umstände und Erlebnisse vor Ort und auch die Gesellschaft von Edward fordert sie auf ungeahnte Weise. Auch in ihrem Glauben sieht sie sich herausgefordert.

Es gelingt der Autorin über den gesamten Verlauf der Geschichte hinweg die Protagonisten – auch die Nebencharaktere – mit ihren Gefühlen und Gedanken authentisch und glaubhaft zu beschreiben. Die Helden der Geschichte werden herausgefordert, müssen sich ihren Ängsten stellen und über sich hinauswachsen, als Leser lassen sich mich dabei an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben.

Das Setting der Geschichte fand ich sehr spannend, da ich über diese geschichtliche Epoche noch nicht so viel gelesen habe und auch vor dem Hintergrund, dass ich im vergangenen Jahr im Urlaub auf Rhodos schon einiges über die Geschichte des Johanniterordens gehört hatte. Die Kämpfe auf Malta beschreibt die Autorin eher distanziert, da der Erzählfokus auf den Figuren und ihrem Umgang mit den Geschehnissen ruht, was aber gut in den Gesamtkontext passt.

Die Mischung Zeitreise und historischer Roman ist einerseits nicht wirklich neu, aber die Autorin hat die beiden Elemente für mich gut miteinander verknüpft und einen spannenden und zugleich tiefsinnigen Roman geschrieben.

Von mir gibt es dafür 4 Bewertungssterne!

Veröffentlicht am 05.09.2018

Zurück ins Mittelalter

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Schon länger bin ich auf der Suche nach einem neuen Zeitreiseroman, der mich unterhält und überzeugen kann. Ist es Tanja Riegel mit "Schwert der Hoffnung" gelungen? Teils, teils...

Der Roman ist im christlichen ...

Schon länger bin ich auf der Suche nach einem neuen Zeitreiseroman, der mich unterhält und überzeugen kann. Ist es Tanja Riegel mit "Schwert der Hoffnung" gelungen? Teils, teils...

Der Roman ist im christlichen Francke Verlag erschienen und somit ist auch klar, dass hier der Glaube ein Rolle spielt. Mit der Location Malta, den Ritterorden der Johanniter und der Jahreszahl 1564 sind wir damit auch schon beim Thema und zwar bei der Belagerung von Malta durch die Osmanen.

Doch bevor wir mitten im Kampf zwischen Christen und Muslimen stecken, befinden wir uns in der Gegenwart in Frankreich. Die Französin Anna und der Brite Edward sind sehr unterschiedliche Protagonisten. Anna ist sehr strukturiert, hat ihre Zukunft bereits geplant und sich für ein Medizinstudium eingeschrieben. Selbst bezeichnet sie sich als graue Maus und ist eher zurückhaltend. Edward kommt zwar aus reichem Haus, lebte aber die letzte Zeit als Anführer einer Gang auf der Straße. Er ist großspurig und weiß mit dem Messer umzugehen. Das ist auch der Grund warum er als Strafe im Schuppen seines Großvaters aufräumen muss. Anna, die Tochter des Gärtners, hilft ihm dabei. Sie finden eine Holzkiste mit einem Art Tagebuch, sowie ein mit Edelsteinen besetztes Rapier. Bei der Berührung wird der Dolch heiß und die Beiden verlieren das Bewusstsein. Als sie erwachen befinden sie sich in einer Höhle in Malta im Jahr 1564....

Der Zeitprung passiert bereits auf den ersten Seiten und es ist interessant zu lesen, wie sich Anna und Ed versuchen zurechtzufinden. Sie sind weder ansprechend gekleidet, noch haben sie eine Ahnung in welcher Zeit sie gelandet sind. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als sich als Ehepaar ausgeben und so unauffällig wie möglich zu bleiben. Doch vorallem müssen sie versuchen das Rapier zu finden, um wieder in ihre Zeit zurückzukommen.
Leider konnte mich der Roman nicht immer fesseln. Manche Abschnitte gehen viel zu schnell und überhastet voran. Einer davon war sehr spannend, jedoch überstürzen sich die Ereignisse dermaßen, dass ich am Ende verwundert zurückgeblättert und nachgeschaut habe, ob ich etwas überlesen hatte. Dem war nicht so und leider folgten auch später keinerlei Erklärungen dazu. Für mich waren diese Szenen nicht wirklich schlüssig und zu unglaubwürdig. Danach wurde die Geschichte wieder ruhiger und man begleitet Anna und Ed, die versuchen sich der Zeit anzupassen. Edward wird im Schwertkampf ausgebildet und Anna bekommt Einblicke in die mittelalterliche Medizin. Beide wachsen an der Situation und kommen sich auch etwas näher. Als sie bemerken, dass sie nicht vor dem großen Angriff der Osmanen in ihr altes Leben zurückkehren können, kämpfen sie nicht nur um ihr eigenes Überleben, sondern auch um diejenigen, die während des Aufenthalts zu ihren Freunden geworden sind. Im weiteren Verlauf des Romans stehen die Kämpfe im Mittelpunkt. Dies verleiht der Geschichte mehr Spannung und hat mich endlich etwas mehr an die Seiten kleben lassen. Auch wenn der Roman eine durchschnittliche Seitenanzahl von nicht ganz 500 Seiten hat, lässt er sich nicht schnell lesen. Man braucht dazu Zeit und Muße.

Die geschichtliche Komponente und den Glaubenskrieg hat die Autorin wunderbar recherchiert und dargestellt. Der rote Faden in diesem christlichen Roman ist das Vertrauen auf Gott. Auch in diesem Buch habe ich wieder eine Epoche näher kennenlernen dürfen, die bis jetzt an mir vorübergegangen ist. Ich kenne zwar das Malteser Kreuz und weiß ein bisschen über die Ritter des Johanniterordens, aber das war es schon. Ein weiteres Thema ist die Medizin des 16. Jahrhunderts und ein ganz besonderes Heilmittel, das nur auf der maltesischen Insel Gozo zu finden ist.
Laut Verlag soll es noch einen weiteren Teil geben. Ich bin allerdings noch unschlüssig, ob ich diesen lesen werde.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin lässt sich gut lesen. Die Beschreibungen sind bildlhaft und detailliert. Die Autorin spricht viele Themen an und setzt sich damit auseinander.
Die unterschiedlichen Charaktere der beiden Hauptprotagonisten wurden sehr lebendig beschrieben. Im Laufe des Romans entwickeln sich beide weiter.
Zu Beginn des Buches gibt es zwei Orientierungskarten, am Ende Begriffserklärungen und historische Anmerkungen der Autorin.

Fazit:
Ein Roman, der mich etwas zwiegespalten zurücklässt. Interessanter historischer Hintergrund und Plot, Zeitreisen mag ich sowieso, aber manche Abschnitte waren mir zu "unausgegoren" und unlogisch. Für ein Erstlingswerk aber nicht schlecht, außerdem sehr gut recherchiert.