Eine abenteuerliche Geschichte über raffinierte Diebe, berüchtigte Kidnapper & unverhohlene Elstern
WolkenschlossInhalt:
Fanny Funke, 17 Jahre, aus Achim bei Bremen, macht ein Jahrespraktikum hoch über den Schweizer Wolken, im Wolkenschloss. Schon nach ihren ersten Tagen, hinter dem doch schon etwas alten Gemäuer, ...
Inhalt:
Fanny Funke, 17 Jahre, aus Achim bei Bremen, macht ein Jahrespraktikum hoch über den Schweizer Wolken, im Wolkenschloss. Schon nach ihren ersten Tagen, hinter dem doch schon etwas alten Gemäuer, steht für sie fest: Das Wolkenschloss hat nicht nur Charakter und Charme, sondern ist ein magischer Ort, den es zu lieben lohnt. Denn das Wolkenschloss ist nicht nur ein Hotel, es ist ein Zuhause für die bereits jahrelang dort angestellten Bediensteten, es ist Zufluchtsort für die verbotene Katze und über Weihnachten und Silvester auch Aufenthaltsort zahlreicher Berühmtheiten, die zwecks des traumhaften Winterballs aus aller Welt anreisen und dem alten Gemäuer Leben einhauchen. Kein Wunder also, dass es gerade zu dieser Zeit zu zahlreichen fragwürdigen, magischen und überraschenden Ereignissen kommt, die Fanny Funke ganz schön auf Trab halten, wie beispielsweise der gutaussehende Tristan Brown, der nachts an Fassaden hochklettert, die Oligarchin, die über Silvester einen der wertvollsten Schätze der Welt erwartet oder ein Thrillerautor, der mit der ein oder anderen These ganz schön für Furore sorgt.
Meinung:
Erst vor wenigen Stunden habe ich im Wolkenschloss ausgecheckt und schon jetzt vermisse ich seine heimische Atmosphäre, seine aufregenden Abenteuer und seine bis ins kleinste Detail liebevoll gestalteten Buchfiguren sehr. Fanny Funke bei ihrem Jahrespraktikum, ferner über die weihnachtlichen Festtage zu begleiten, hat mir unglaublich viel Freude bereitet, denn Fanny Funke ist ein Buchcharakter, der einfach Spaß macht - was erneut dem gierschen Humor zu verdanken ist. Wie nicht anders von der Autorin gewohnt, erwarten den Leser hinter den Buchseiten, hinter der alten Fassade des Schweizer Berghotels, liebevolle Ideen, lustige Szenen und unterhaltsame Figuren.
So bekommt es Fanny Funke nicht nur mit gemeinen Zimmermädchen zu tun, sondern ebenso mit einem verzogenen Millionärssöhnchen, einem charmant und unverschämt gutaussehendem Fassadenkletterer und dem berühmt berüchtigtem Hotel-Kidnapper. Neben ihrer Beschäftigung als Kindermädchen hat Fanny demnach alle Hände voll zu tun. Wie gut, dass ihr der Hotelierssohn Ben, die Seele des Hotels, der Concierge Rocher und die streng verbotene Katze, sowie sieben Berg-Dohlen zur Seite stehen alle Rätsel und Geheimnisse rund um das Hotel und seine Bewohner zu lüften.
Zwar tut sich die Geschichte an einigen Stellen schwer und entwickelt sich generell etwas unstet, passt aber von den Figuren, dem Humor und der Grundidee ins giersche Schema, weshalb man als Leser an der ein oder anderen Stelle gerne mal ein Auge zudrückt. Besonders angesichts der Tatsache, dass Frau Gier die Atmosphäre der Geschichte so unglaublich gut gelungen ist. Unter ihren Buchstaben wird das Wolkenschloss mit all seinen Gerüchen, Geheimecken und Bewohnern vor den Leseraugen real und alsbald findet man sich hinter der Rezeption wieder, einen schweren, eisernen Zimmerschlüssel zwischen den Fingern und fährt im klapprigen Aufzug hoch in sein Zimmer, durch dessen Fensterscheibe man auf eine verschneite und wunderbar romantische Schneelandschaft blickt.
Fazit:
Kurzum: Trotz einiger Schwächen in der Handlung, ist "Wolkenschloss" von Kerstin Gier, ein wunderbarer Roman, der dank seiner unverwechselbaren Atmosphäre, in welcher sich der Leser schon nach den ersten Seiten ganz heimisch fühlt, seinen skurrilen Figuren und all seiner verrückten und charmanten Details, ein absolutes Wohlfühlbuch, ganz nach gierscher Art und Humor.