"Eine Krone aus Feuer und Sternen" ist der Auftakt einer Reihe, die aus mindestens zwei Teilen bestehen wird. Ich wollte das Buch unbedingt lesen, da es eines der ersten Jugendfantasy Romane ist, in dem die Protagonisten homosexuell sind.
Noch kurz etwas zum Inhalt:
Prinzessin Dennalaia wird seit ihrer Kindheit auf das Leben als Königin an der Seite von Thandilimon von Mynaria vorbereitet. Als sie in Mynaria ankommt, beginnt für sie ein neues Leben und sie muss sich in ihr neues Zuhause eingewöhnen. Zunächst hofft sie, dass sie sich in den Prinzen verlieben könnte, doch schnell stellt sie fest, dass ihr Herz eher für seine Schwester Prinzessin Amaranthine schlägt. Zudem scheint ihre Magie im neuen Königreich verrückt zu spielen und aufständige Magienutzer erheben sich, um die Hochzeit und damit die Allianz zwischen Mynaria und Havemont zu verhindern. Dann wird jemand am Hof ermordet und es stellt sich die Frage: Wer ist Feind und wer ist Freund?
Prinzessin Amaranthine ist keine typische Prinzessin. Sie hält wenig von Tradition und Versprechungen und liebt ihre Freiheit. Sie arbeitet im Pferdestall des Hofes und bildet dort die Pferde aus. Zudem schleicht sie gerne zusammen mit ihrem besten Freund Nils in die Stadt um wichtige Informationen zu beschaffen, von denen aber kaum einer was hören möchte. Nur ihr Onkel Casmiel steht an ihrer Seite und schätzt ihren Wert.
Nachdem ein Mord am Hof geschehen ist, wird versucht herauszufinden, wer dafür verantwortlich ist und welche Motive der Täter hatte. Die Aufklärung der Tat zieht sich durch das ganze Buch, was sehr spannend zu verfolgen war. Es wird auch viel Politisches thematisiert (zu Allianzen zwischen den verschiedenen Königreichen, zum Vorgehen gegen die Magienutzer und Aufständische, etc..), was auch schnell langweilig werden kann. Aber die Autorin hat das super gelöst, denn mir wurde an keinem Punkt des Buches langweilig! Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und mich wunderbar durch das Buch geführt. Auch den Weltenaufbau fand ich großartig, zur Veranschaulichung findet man vorne im Buch noch eine Karte.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Mara und Denna erzählt. So erhält man von beiden einen sehr guten Eindruck.
Mir sind beide Mädchen sehr sympathisch, obwohl sie so unterschiedlich sind.
Mara ist die Rebellische und Freiheitsliebende und eine unglaublich starke Frau. Ich liebe ihre Art, ihre Sprüche und ihre Vergleiche, die meistens etwas mit Pferden zu tun haben. Zudem finde ich es großartig, dass sie sich eben nicht wie eine Prinzessin verhält, sich gegen die Traditionen ihres Reiches auflehnt und das tut, was sie gerne machen möchte und für richtig hält.
Denna ist eher das Gegenteil von Mara. Ihr Leben lang wurde sie zur zukünftigen Königin von Mynaria erzogen. Sie ist charmant, zuvorkommend, pflichtbewusst und sehr klug. Aber sie verbirgt ein großes Geheimnis: Ihre Gabe, das Feuer kontrollieren zu können. Denna hat nie gelernt, ihre Gabe richtig zu kontrollieren, sodass es ihr schwer fällt, diese zu verstecken. Ständig gerät sie in Situationen, in denen ihr Geheimnis auffliegen könnte.
Ich mochte auch Denna sehr gerne. Man merkt schnell, dass in ihr mehr steckt als die Prinzessin. Zudem entwickelt sie sich stark im Laufe des Buches.
Mara und Denna kommen sich durch die Reitstunden näher, die Mara Denna gibt. Die Beziehung zwischen den beiden baut sich langsam auf, was sehr schön zu verfolgen war. Dadurch hat sich der Mittelteil zwar etwas gezogen, trotzdem wurde es nicht langweilig. Homosexualität wird in der Welt als etwas völlig Normales angesehen, nie gab es irgendeinen Kommentar dazu, dass sich zwei Mädchen oder Jungen ineinander verlieben. Das finde ich absolut lobenswert.
Mein liebster Charakter neben Denna und Mara war Nils, der beste Freund von Mara. Er ist ein Gefolgsmann und hilft Mara, wo er kann. Er ist so loyal ihr gegenüber, die beiden ergeben ein sehr gutes Team. Weitere Nebencharaktere wurden eher blass gehalten, was wahrscheinlich auch die Absicht der Autorin war, da man so nie richtig wusste, auf welcher Seite die Figuren nun wirklich stehen. Schade fand ich nur, dass man so kaum etwas über Thandi erfahren hat obwohl er ja eigentlich eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt.
Fazit:
"Eine Krone aus Feuer und Sternen" konnte mich voll und ganz überzeugen. Maras und Dennas Geschichte war herzzereißend schön, durchweg spannend und etwas Besonderes. Zudem war es unglaublich vielseitig. Es geht um Liebe, Politik, Intrigen, Magie und enthält auch einige Krimi-Elemente. Ich kann es nur empfehlen, vor allem auch wegen der homosexuellen Beziehung, was man sonst ja eher selten liest! Für mich war das Buch ein Highlight!