Eine Reise nach La Gomera
Der Wind nimmt uns mitNach einem abgebrochenen Biologiestudium reist Maya durch die Welt und verdient sich ihr Geld als Reisebloggerin. Zu ihrer Mutter Karoline hat sie die Verbindung abgebrochen, seit dem sie überraschend ...
Nach einem abgebrochenen Biologiestudium reist Maya durch die Welt und verdient sich ihr Geld als Reisebloggerin. Zu ihrer Mutter Karoline hat sie die Verbindung abgebrochen, seit dem sie überraschend durch eine Blutspende erfahren hat, dass sie nicht blutsverwandt sind. Karoline lebt auf La Gomera, eine Insel auf die Maya nie reisen möchte. In Taipeh trifft Maya auf den charmanten Tobi und verbringt eine Nacht mit ihm. Wochen später stellt Maya fest, dass sie schwanger ist. Als sie erfährt, dass sich Tobi auf La Gomera aufhält, springt Maya über ihren Schatten und reist auf die Kanarische Insel in der Hoffnung, ihrer Mutter nicht zu begegnen. Doch die Reise wird zu einem Wendepunkt in ihrem Leben.
Katharina Herzog erzählt die Geschichte in zwei Zeitebenen. Zum einen von Maya, deren Handlung in der Gegenwart spielt und zum anderen bekommt der Leser Einblicke in das Leben von Karoline Mitte der 1980er Jahre.
Mit Maya konnte ich nicht richtig warm werden. Man spürt, dass sie durch das ständige Reisen vor der Wahrheit davon läuft und sich nicht die Zeit nimmt, in Ruhe mit ihrer Mutter zu sprechen. Sie wirkte teilweise auf mich wie ein störrisches Kind, etwas naiv, aber nicht wie eine erwachsene junge Frau. Die Erzählebene von Karoline gefiel mit deutlich besser, da es der Autorin gelungen ist, die Atmosphäre gut zu transportieren.
Die Handlungen sind zeitlich und per Kapitel getrennt. Die Übergänge wirkten fließend und keineswegs abgehackt. Die Personen auf La Gomera empfand ich teilweise etwas überzeichnet. Ich hatte meistens das Gefühl, es gibt nur Jubel, Trubel, Heiterkeit und der Ernst des Lebens läuft an ihnen vorbei. Die Landschaftsbeschreibungen waren wirklich wunderbar, so dass man als Leser sich unmittelbar nach La Gomera versetzt fühlt. Man sieht die Sonnenuntergänge, hört die Gelbschnabel-Sturmtaucher und lauscht dem Meeresrauschen.
Da ich bereits ein anderes Buch der Autorin gelesen habe, war ich etwas enttäuscht. Es ist eine seichte Sommerlektüre ohne Tiefgang, die vorhersehbar und mit einem positiven Ausgang für alle Protagonisten endet.