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Veröffentlicht am 15.01.2017

Elias&Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht

Elias & Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht
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Der fantastische Young- Adult- Roman „Elias&Laia – Eine Fackel im Dunkel der Nacht“ von der Autorin Sabaa Tahir ist der zweite Band nach „Elias&Laia – Die Herrschaft der Masken“. Meiner Meinung nach ist ...

Der fantastische Young- Adult- Roman „Elias&Laia – Eine Fackel im Dunkel der Nacht“ von der Autorin Sabaa Tahir ist der zweite Band nach „Elias&Laia – Die Herrschaft der Masken“. Meiner Meinung nach ist es sinnvoll, dass man bereits den ersten Teil gelesen hat.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Das Schicksal hat Elias und Laia zusammengeführt und sie im Widerstand gegen das Imperium vereint. Gemeinsam fliehen sie aus Schwarzkliff, um im Gefängnis von Kauf Laias inhaftierten Bruder aus seiner Zelle zu befreien. Mit seinem Wissen könnte er von großem Wert sein für die Rebellen. Doch werden Elias und Laia es schaffen, sich unbemerkt bis ans andere Ende des Landes durchzuschlagen? Immerhin ist ihnen Helena dicht auf den Fersen. Und als rechte Hand des Imperators hat sie einen klaren Auftrag: Die beiden Verräter zu finden - und zu töten.

Auch beim zweiten Band ist der Schreibstil von Sabaa Tahir wieder sehr angenehm. Mit ihrer bildhaften Sprache schafft sie es, dass bei mir beim Lesen Bilder im Kopf entstehen, sodass ich mir die unterschiedlichen Schauplätze und auch die Charaktere, die darin wandeln, gut vorstellen kann. Der Einstieg in „Elias&Laia- Eine Fackel im Dunkel der Nach“ erfolgt rasant. Man ist sofort wieder mitten im Geschehen und muss zusammen mit den beiden Protagonisten Laia und Elias vor Soldaten der Regierung fliehen. Kurze Rückblenden, die das bisher Geschehene zusammenfassen, sucht man hier vergebens bzw. sind diese wirklich nur sehr knapp gehalten. Dass ich den ersten Teil gelesen hatte, liegt schon etwas länger zurück, sodass ich mich erst mal an die gegenwärtige Situation gewöhnen musste. Aber nach ein paar Seiten ist die anfängliche Startschwierigkeit verflogen und ich war wieder mitten im Geschehen. Die Atmosphäre hat etwas bedrohliches und düsteres an sich, dies hat mir persönlich gut gefallen. Es passt zum Inhalt des Buches: hier wird von Machtgefügen, Intrigen, Kampf gegen den Widerstand aber auch den Kampf gegen das Imperium und auch von der Suche nach Elias von Seiten der Regierung berichtet. Viele gefährliche Situationen werden erzählt und nicht selten ist die Bedrohung spürbar. Nicht selten wird von Gewalt erzählt. Diese wird jedoch gekonnt in das Geschehen mit eingebunden, sie übernimmt nicht die Oberhand und dennoch ist die Gewalt deutlich spürbar. Besonders die Szenen im Gefängnis von Kauf sind durch Gewalt und Folter geprägt. Leser mit schwachen Nerven werden in diesen Passagen an ihre Grenzen gebracht. Auch ist das Buch durchweg spannend geschrieben, es passieren einige unvorhersehbare Wendungen und auch das Ende konnte mich überzeugen. Tahir schafft es auf vielen verschiedenen Ebenen Spannung zu erzeugen. Sei es der innere Konflikt der jeweiligen Protagonisten, die Flucht vor der Regierung, der geplante Befreiungsversuch von Laias Bruder oder auch die Dreiecksbeziehung zwischen Laia, Elias und Kinan – um ein paar Beispiele zu nennen. Mir hat gefallen, dass diese Liebesbeziehung nicht allzu viel Raum einnimmt, dass das Buch auch durch andere Aspekte bestehen kann. Die Autorin Tahir hat es nicht nötig, diese verzwickte Liebesbeziehung unnötig auszuschlachten oder ihr zu viel Raum in diesem Buch einzugestehen, sie kann auch durchaus Spannung durch vielseitigere Situationen erschaffen. Positiv möchte ich auch den durchdachten Plot hervorheben. Ich hatte das Gefühl, dass ein roter Faden erkennbar ist. Der Plot wirkte auf mich durchdacht, die Autorin hat sich bereits vor dem Schreiben des zweiten Bandes Gedanken gemacht, in welche Richtung das Buch verlaufen soll und was sinnvolle Wendungen sind.
Im Vergleich zum ersten Band wird im zweiten Teil aus drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Zu der jeweiligen Perspektive aus der Sicht von Elias und Laia kommt noch der Erzählstrang von Helena hinzu. Dies hat mir persönlich gut gefallen. Auch ist es sinnvoll, da Helena jetzt der Blutgreif des Imperators Marcus ist, erfährt man aus ihrer Sicht, was sich bei der Gegenseite zuträgt. Helena ist zusätzlich ein interessanter Charakter, der einen inneren Konflikt austrägt. Ich finde ihre Zerrissenheit ziemlich interessant. Helena bekommt den Auftrag, den Verräter Elias zu suchen und zu jagen und anschließend soll sie ihm an den Imperator überführen, damit dieser ihn öffentlich hinrichten lassen kann. Jedoch war Elias immer Helenas bester Freund, aber auf der anderen Seite ist sie dem Imperium treu ergeben und dann wird auch noch ihre Familie bedroht, wenn sie Elias nicht überführt. Diese innere Zerrissenheit wird gut dargestellt und umgesetzt. Laia hat sich im Vergleich zum ersten Teil auch weiterentwickelt. Sie ist nicht mehr das hilflose Mädchen, wie im ersten Band, welches noch total überfordert mit der Situation war. Sie ist reifer geworden und stellt sich ihrer Aufgabe. Dennoch ist sie immer noch recht passiv und ich hoffe, dass ihre charakterliche Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist. Was mir persönlich nicht so gut gefallen hat: Ihre Gabe, die sich im Verlauf des Buches zeigt und auch weiterentwickelt. Ich finde, dies passt nicht ganz zur bisherigen Geschichte, dennoch bin ich gespannt, ob auch diese sich noch weiterentwickeln wird. Auch im zweiten Teil hat mir Elias wieder gut gefallen. Ich mag auch seinen inneren Konflikt. Er fühlt sich für das Leid verantwortlich, dass er unter den Leuten gesät hat, als er noch eine Maske war. Er hadert stark mit seiner Vergangenheit als Maske. Auch macht er eine interessante Wendung durch. Hier bin ich richtig gespannt, in welche Richtung diese neue Entwicklung gehen wird. Aber auch die Antagonisten zeigen eine Tiefgründigkeit und haben ihre persönlichen Motive, die sie leiten und sie zu ihrem Handeln bewegen. Allgemein fiebert man mit den Charakteren mit und umso trauriger ist es, dass man sich im zweiten Teil wieder von liebgewonnenen Charakteren verabschieden muss. Ich finde es jedoch gut, dass Tahir ihre Charaktere nicht schont und es dadurch realistischer gestaltet. Was wäre ein Kampf ohne jegliche Verluste?
Der Cliffhanger ist so gestaltet, dass man gerne wissen möchte, wie es weitergeht. Dennoch kann man als Leser erst mal mit dem zwischenzeitlichen Ende leben. Ich jedoch warte jetzt schon sehnsüchtig auf die Weiterführung der Geschichte.

Alles in allem konnte mich die Autorin Sabaa Tahir mit „Elias&Laia – Eine Fackel im Dunkel der Nacht“ wieder überzeugen. Die Story ist durchdacht und man fiebert die ganze Geschichte mit den jeweiligen Protagonisten mit. Mich hat dieses fantastische Buch in seinen Bann ziehen können, sodass ich 5 Sterne vergeben möchte. Auch eine Leseempfehlung für Leser von Young- Adult- Romanen möchte ich aussprechen.

Veröffentlicht am 14.01.2017

Der Sturm der Normannen

Der Sturm der Normannen
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Der historische Roman „Der Sturm der Normannen“ von dem Autor Ulf Schiewe ist der vierte Band der Normannensaga. Die Vorgänger sind „Das Schwert des Normannen“, „Die Rache des Normannen“ und „Der Schwur ...

Der historische Roman „Der Sturm der Normannen“ von dem Autor Ulf Schiewe ist der vierte Band der Normannensaga. Die Vorgänger sind „Das Schwert des Normannen“, „Die Rache des Normannen“ und „Der Schwur des Normannen“. Auch wenn dieses Buch der vierte Teil einer Reihe ist, lässt er sich ganz gut ohne Vorkenntnisse lesen, kurze Ruckblenden geben einen guten Einblick in das bereits Geschehene. Jedoch finde ich es auf Grund der persönlichen Entwicklung der Charaktere sinnvoller, wenn man die Bücher der Reihe nach liest.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Süditalien 1057: Für den jungen Normannen Gilbert und seinen Herrn Robert Guiscard stehen die Zeichen schlecht. Innere Zerrissenheit und Bruderkrieg drohen das Normannenreich zu zerstören. Auch der Papst sinnt auf Rache, und die heimliche Liebe der Fürstin Gaitelgrima bringt Robert in den Kerker. Ein erbitterter Kampf um die Herrschaft entbrennt. Nur Gilbert kann seinen Herrn noch retten. Doch er steht allein gegen eine gewaltige Übermacht.

Der Schreibstil von Ulf Schiewe ist wie gewohnt flüssig, sodass sich das Buch angenehm lesen lässt. Schiewe schafft es gekonnt, dass Bilder von bereits vergangenen Zeiten in meinem Kopf entstehen und ich bin dabei mittendrin. Ich habe das Gefühl, dass ich mit der liebgewonnen Normannen- Bande zusammen Abenteuer erlebe und diese meistern muss. Das Buch ist abenteuerreich gestaltet und durchweg spannend geschrieben. Sowohl die Charaktere als auch der Leser hat selten Zeit mal durchzuatmen. Dennoch wirkt es nicht aufgesetzt oder zu actiongeladen. Auf mich wirkte das Buch ausbalanciert, auf verschiedenen Ebenen wird Spannung erzeugt. Natürlich geht es nicht immer harmonisch zu, es werden Intrige gesponnen und Machtkämpfe ausgefochten. Auch Kampfszenen werden eingestreut, sodass auch die ein oder andere blutige Szene erzählt wird. Jedoch wird dies gut in die Geschichte mit eingebunden und trägt zum Fortschreiten der Story bei. Positiv möchte ich auch das hilfreiche und wirklich umfangreiche Personenregister hervorheben. Dies empfand ich als recht hilfreich. Und besonders Quereinsteiger werden dies zu schätzen wissen. Auch sehr interessant und aufschlussreich empfand ich das Nachwort. Hier geht der Autor Ulf Schiewe nochmal darauf ein, was seiner Fiktion entspricht und wo er sich an die Fakten gehalten hat. Allgemein hat Schiewe diese beiden Elemente sehr gekonnt vermischt. Nicht selten habe ich mich im Verlauf des Buches gefragt, ob dies nun der Fantasie des Autors entsprungen ist oder ob es diesbezüglich Quellen gibt, die dieses Geschehen belegen. „Der Sturm der Normannen“ liest sich so, als ob das gesamte Geschehen so passiert sein könnte und dabei wirkt es in keiner Weise trocken. Nein, es ist unterhaltsam und lehrreich zugleich.
Der Einstieg ist sehr rasant, man erlebt die Belagerung von Cosenza mit und wie Roger und Gilbert zusammen mit einer ausgewählten Gruppe diese erobern wollen. Diese ersten Seiten spiegeln gut den Inhalt und auch die Charaktere des Buches wider. „Der Sturm der Normannen“ wird aus der Sicht von dem Ich- Erzähler Gilbert dargestellt. Dadurch fühlt man sich Gilbert recht verbunden. Allgemein ist er ein sympathischer Charakter, der nicht selten tiefgründige Gedanken hat, er hat einen guten Kern und steht seinen Freunden zu Seiten. Auch ist er seiner Frau und seiner Familie treu ergeben. An seiner Seite ist der Hund Loki, der mir als Leser ebenfalls sehr ans Herz gewachsen ist. Die Charaktere der Normannen wirken auf mich alle sehr realistisch und lebhaft. Sie sind ein vielseitiger und liebenswürdiger Haufen. Jeder hat seine Eigenarten, die diese so real wirken lassen. Aber auch die anderen Charaktere wirkten auf mich alle sehr stimmig und konnten mich überzeugen. Positiv möchte ich auch die starken Frauenfiguren hervorheben. Diese sind aber, im Vergleich zu manch anderen historischen Romanen, nicht zu perfekt oder übertalentiert dargestellt. Auch sie haben ihre Fehler und wirken auf mich so, als ob sie in der damaligen Zeit wirklich so gelebt haben könnten. Dennoch versuchen sie mit ihren Mitteln die Männerwelt zu beeinflussen und somit auch das Geschehen. Dennoch hält es sich im Rahmen, aber trotzdem wird dem Leser die Stärke dieser Frauen bewusst. Das hat mir persönlich ganz gut gefallen.
Mir ist diese raue Gruppe aus Normannen im Laufe der Bücher ans Herz gewachsen, so vieles hat man bisher zusammen erlebt und auch den einen oder anderen Verlust musste man als Leser verarbeiten. Daher war „Der Sturm der Normannen“ für mich wie ein Besuch bei liebgewonnenen Freunden und ich habe die Seiten mit diesen sehr genossen. Daher war ich sehr erschüttert, als ich gelesen habe, dass dies vorerst der letzte Band der Saga sein soll, was ich leider gar nicht nachvollziehen kann. Die Bücher lassen sich so wundervoll lesen. Und wenn man das Nachwort gelesen hat, dann ist einem klar, dass es auch noch viel zu erzählen gibt. Der spätere Verlauf verspricht Spannung und alles, was ein gutes Buch braucht. Daher hoffe ich, dass diese Reihe irgendwann fortgesetzt wird.

Ulf Schiewe hat es mit „Der Sturm der Normannen“ erneut geschafft, mich von seinem Können zu überzeugen. Ich mag seinen Erzählstil sehr, ihm gelingt es gekonnt, den Leser in vergangene Zeiten zu entführen und zusammen mit den Charakteren Abenteuer zu bestreiten. Hierfür möchte ich 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für Leser von historischen Romanen vergeben.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Der feuerlose Drache

Flammenwüste - Der feuerlose Drache
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Der Fantasy- Autor Akram El- Bahay hat mit „Flammenwüste – Der feuerlose Drache“ das Finale rund um den Geschichtenerzähler Anur und dessen Drachengefährte Meno veröffentlicht. Hierbei handelt es sich ...

Der Fantasy- Autor Akram El- Bahay hat mit „Flammenwüste – Der feuerlose Drache“ das Finale rund um den Geschichtenerzähler Anur und dessen Drachengefährte Meno veröffentlicht. Hierbei handelt es sich um den dritten Band einer Trilogie und ich würde empfehlen, dass man bereits die Vorgänger gelesen hat, damit man das Geschehen und auch die charakterliche Entwicklung besser nachvollziehen kann.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Die Völker der Wüste sammeln sich für eine letzte Schlacht.
Der dunkle Magier Nyan hat es geschafft: Er hat das erste aller Worte an sich gebracht, den Ursprung aller Magie. Doch noch ist er geschwächt, noch gibt es eine letzte Chance, ihn zu besiegen, bevor er die Macht des Wortes zur Gänze nutzen kann. Und so ziehen die freien Völker der Wüste in einem verzweifelten Aufbäumen gegen die Festungsstadt Mât. Eine schreckliche Schlacht entbrennt. Drache kämpft gegen Drache, Bruder gegen Bruder. Und nur ein undenkbares Opfer kann den Sieg bringen...

Auch bei „Flammenwüste- Der feuerlose Drache“ konnte mich das Gesamtkonzept wieder begeistern. Dieses Buch hat eine hilfreiche Karte, die ich nur zu gerne benutzt habe und auch ein umfangreiches Glossar ist beigefügt wurden. Aber auch inhaltlich konnte mich dieses Werk vollständig von sich überzeugen. Der Autor El- Bahay hat einen sehr angenehmen Schreibstil – das Buch lässt sich flüssig lesen und er schafft es, dass detailreiche Bilder in meinem Kopf entstehen, dass ich mir alles sehr gut vorstellen kann Von der Umgebung bis hin zu den jeweiligen Charakteren oder fantastischen Wesen – ich konnte sie quasi vor meinem geistigen Auge sehen. Erst mal damit angefangen, konnte ich dieses Buch nur schwer wieder zur Seite legen. El- Bahay schafft es gekonnt, eine Atmosphäre aufzubauen. Und auch das orientalische Setting konnte mich wieder in seinen Bann ziehen. Auch ist dieses Fantasy- Werk permanent spannend. Als Leser bekommt man nur selten eine kleine Verschnaufpause. Eine fesselnde Szene reiht sich an die nächste, jedoch wirkt dies auf keinen Fall aufgesetzt oder ist zu viel des guten. Es werden viele unverhoffte Wendungen eingebaut und man weiß bis zum Ende des Buches nicht, wie dieser große Konflikt gelöst werden könnte, wie unsere Helden dieses Abenteuer erfolgreich meistern und dabei auch noch überleben können. Man fiebert bis zum Finale mit und hat hierbei als Leser das Gefühl, dass man mitten im Geschehen ist. Man erlebt mit seinen Helden zusammen ein Abenteuer – und fühlt sich dabei in den Orient versetzt.
Positiv möchte ich auch die kleinen Geschichten in dem Buch hervorheben. Sie sind eine Art Märchen und Legenden, die innerhalb des Buches erzählt werden und dabei werden sie gekonnt in die Geschichte eingebunden. Für mich waren sie immer so ein zusätzlicher Lichtpunkt in diesem schon wunderbaren Fantasy- Werk.
Gut hat mir auch die Vielseitigkeit und Lebendigkeit der Charaktere gefallen. Es ist einfach wunderbar, dass man als Leser wieder Abenteuer mit seinen bereits liebgewonnenen Charakteren erleben darf. Hier stechen vor allem der Geschichtenerzähler Anur und sein Drache und Gefährte Meno hervor. Die beiden sind enger als je zuvor miteinander verbunden und sind dadurch gestärkt. Die Charakterentwicklung von Anur hat mir hier besonders gefallen. Er hat sich von einem Auszubildenden in der Kunst des Geschichtenerzählens zu einem wahren Helden gemausert. Hierbei ist er jedoch nicht perfekt – nein er macht Fehler und am liebsten würde er gar nicht immer diese Verantwortung tragen wollen. Mein Favorit ist jedoch der Magier Fis. In diesem Buch wird er mit der dunklen Magie konfrontiert und muss auch gegen seine eigenen Dämonen ankämpfen. Aber auch der Bösewicht Nyan ist facettenreich gestaltet. Er ist nicht nur böse, weil ein Gegenpart notwendig ist – er hat seine Beweggründe und eine Entwicklung hinter sich. Dies hat mir gut gefallen. Allgemein möchte ich sagen, dass mir die Charaktere und auch dessen Entwicklung im Verlauf der Trilogie sehr gefallen haben. Sie sind mir ans Herz gewachsen und der Abschied ist mir doch ein klein wenig schwer gefallen.
Das Finale empfand ich als stimmig und konnte mich überzeugen. Es war spannend gestaltet und konnte durch einige unverhoffte Erlebnisse überzeugen. Die Lösung des Konfliktes in Bezug auf das erste aller Worte hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.
Im Verlaufe des Buches werden kurze Rückblenden eingebaut, sodass die bisherigen Geschehnisse aus den ersten beiden Bänden nochmal in Erinnerung gerufen werden. Auch ist dies für Quereinsteiger recht hilfreich. Dennoch würde ich persönlich empfehlen, die vorherigen Teile zu lesen. Auch schließt der dritte Teil ziemlich direkt an den zweiten an.

„Flammenwüste – Der feuerlose Drache“ aus der Feder von Akram El- Bahay ist ein gelungener Abschluss einer wirklich fantastischen Trilogie. Auch dieser Band hat wieder alles, was ein guter Fantasy- Roman braucht. Hierfür möchte ich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung vergeben.

Veröffentlicht am 24.10.2016

London

London
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Lange habe ich auf eine Weiterführung der Reihe gewartet. Und mit „London – Ein Uralte- Metropole Roman“ hat der Autor Christoph Marzi mir endlich diesen Wunsch erfüllt. Die Reihe rund um die Uralte Metropole ...

Lange habe ich auf eine Weiterführung der Reihe gewartet. Und mit „London – Ein Uralte- Metropole Roman“ hat der Autor Christoph Marzi mir endlich diesen Wunsch erfüllt. Die Reihe rund um die Uralte Metropole besteht aus den Werken „Lycidas“, „Lilith“, „Lumen“ und „Somnia“. Diese Fantasy- Reihe gehört zu meinen Lieblingsbüchern und Marzi hat sich damit im mein Leserherz geschrieben. Daher waren meine Hoffnungen in die Fortsetzung „London“ sehr groß und sie wurden nicht enttäuscht. Ich würde empfehlen, dass man die Vorgänger gelesen hat, bevor man „London“ liest, so versteht man manche Zusammenhänge einfach besser. Aber man hat auch als Quereinsteiger keine großen Probleme, der Handlung zu folgen – jedoch macht es mehr Spaß, wen man die vorherigen Bücher bereits kennt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Schwere Schneeflocken tanzen in der Dämmerung, als Emily Laing das erste Mal London nicht mehr findet. Doch wie kann das sein? Eine ganze Stadt verschwindet doch nicht einfach so. Mitsamt all ihren Schornsteinen, Bewohnern und Geheimnissen. Hat das vielleicht etwas mit den beiden seltsamen alten Damen zu tun, die Emily entführen? Oder hängt es mit dem Waisenmädchen zusammen, das plötzlich auf den Stufen einer U-Bahn-Rolltreppe auftaucht? Noch einmal müssen Emily und ihre Gefährten, der Alchemist Wittgenstein, Maurice Micklewhite und die kluge Ratte Minna, in die Tiefen der Uralten Metropole hinabsteigen. Denn hier, in der magischen Stadt unter der Stadt, liegt die Antwort. Und die Gefahr …

Zuerst möchte ich die Gestaltung des Buches loben. Mich hat dieses Cover sofort in seinen Bann gezogen und ich konnte es kaum erwarten, endlich dieses Buch lesen zu können. Auch ist ein Zusammenhang zum Inhalt des Buches erkennbar – dies finde ich immer recht wichtig.
Der Schreibstil von Christoph Marzi ist wie gewohnt bildhaft und poetisch. Dieses Fantasy- Buch hat sich flüssig lesen lassen und ich hatte so meine Probleme, dieses Buch wieder aus der Hand zu legen, wenn ich erst mal mit dem Lesen angefangen hatte. Marzi schafft es gekonnt, mich nach London und in die Uralte Metropole zu entführen. Ich habe das Gefühl, dass ich mitten im Geschehen bin, kann mir alles wunderbar vorstellen. Auch in dieser Fortsetzung schafft es der Autor wie kein zweiter, eine fantastische Atmosphäre zu erschaffen. Diese ist geheimnisvoll, mysteriös und düster zugleich. Marzi setzt hierbei nicht nur das Wetter ein, um eine Botschaft oder ein Gefühl zu vermitteln. Wenn es in seinen Büchern schneit - da bekomme ich als Leser immer eine Gänsehaut. Dieser ruhige Moment, der mit dem Schneetreiben beschrieben wird, nur damit es kurz darauf wieder spannungsgeladen mit der Handlung weitergehen kann. Auch liebgewonnene Sätze – wie z.B. Fragen sie nicht - werden wieder eingebaut. Ach wie habe ich „Es gibt keine Zufälle“ entgegengefiebert! Marzi hat es echt geschafft, mich mit seiner Schreibweise und seinen Charakteren in den Bann zu ziehen. Und als der Autor auch noch Anspielungen auf die TARDIS eingebaut hat, da hatte er mich ganz fest an seiner Leine. Auch ist das Werk durchaus spannend gehalten. Es gab keine Seite, wo es für mich nicht interessant war. Hierbei wird die Spannung auf vielseitige Art und Weise aufgebaut und entsteht oftmals durch die Situation. Einige Fragen werden aufgeworfen und die Beantwortung dieser ist nicht selten überraschend und so nicht vorhersehbar gewesen.
„London“ ist für mich wie ein Besuch bei liebgewonnenen Freunden, die man leider viel zu lange nicht mehr gesehen hat. Man kann fiebert diesem Besuch entgegen und genießt dann jede Sekunde, die man bei ihnen verweilen kann. Ach, wie habe ich Emily Laing und vor allem Mortimer Wittgenstein vermisst. Aber auch andere liebgewonnene Charaktere wie die Rättin Mina oder der Elf Maurice Micklewhite bekommen ihren Raum in diesem Fantasy- Werk. Auch neue Charaktere werden eingeführt. Diese wirken ebenfalls recht vielseitig und haben hierbei ihre persönlichen Eigenarten.
Im Verlauf des Buches werden Andeutungen gemacht, die sich auf die Vorgänger beziehen. Diese wurden durch kurze Rückblenden ganz gut erklärt. Dadurch kann auch ein Quereinsteiger dieses wunderbare Werk lesen. Jedoch ist es meiner Meinung nach sinnvoll, wenn man die vorherigen Bände der Reihe bereits gelesen hat – so kann man manche Anspielungen besser nachvollziehen und es macht einfach mehr Spaß.
Ich habe jede Seite dieses Buches genossen – ich habe es quasi inhaliert. Auch „London“ wird auf die Liste meiner Lieblingsbücher hinzugefügt und somit heißt es für mich warten: Auf weitere Bücher aus der Feder von Christoph Marzi und natürlich auch auf eine Fortsetzung der Reihe rund um die Uralte Metropole, Emily Laing und Mortimer Wittgenstein.

Wie lange habe ich auf diese Fortsetzung der Reihe gewartet. Und ich wurde nicht enttäuscht. Auch mit „London – Ein Uralte- Metropole- Roman“ konnte mich der Autor Christoph Marzi wieder vollkommen überzeugen. Hierfür gibt es wohlverdiente 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Gold des Meeres

Das Gold des Meeres
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Der neue historische Roman aus der Feder von Daniel Wolf mit dem Titel „Das Gold des Meeres“ ist der dritte Teil der Reihe rund um die Kaufmannsfamilie Fleury. Jedoch lässt sich die Forstsetzung auch sehr ...

Der neue historische Roman aus der Feder von Daniel Wolf mit dem Titel „Das Gold des Meeres“ ist der dritte Teil der Reihe rund um die Kaufmannsfamilie Fleury. Jedoch lässt sich die Forstsetzung auch sehr gut lesen, ohne dass man Vorkenntnisse aus den beiden vorangegangen Bänden „Das Salz der Erde“ und „Das Licht der Welt“ besitzt. Hier wird die Geschichte der nächsten Generation erzählt, sodass man auch als Quereinsteiger auf seine Kosten kommt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Varennes-Saint-Jacques 1260: Die Gebrüder Fleury könnten verschiedener nicht sein. Während Michel das legendäre kaufmännische Talent seines Großvaters geerbt hat und das Handelsimperium der Familie ausbaut, träumt Balian von Ruhm und Ehre auf dem Schlachtfeld. Doch das Schicksal hat andere Pläne mit ihm. Nach dem Tod seines Bruders muss Balian die Geschäfte plötzlich allein führen. Es kommt, wie es kommen muss: Bald steht die Familie vor dem Ruin. Balian sieht nur noch eine Chance: Eine waghalsige Handelsfahrt soll ihn retten. Das Abenteuer führt ihn und seine Schwester Blanche bis ans Ende der bekannten Welt – und einer seiner Gefährten ist ein Mörder ..

Der Schreibstil von Daniel Wolf (ein Pseudonym des Autors Christoph Lode) ist sehr angenehm und wortgewandt, sodass sich der umfangreiche historische Roman flüssig lesen lässt. Wolf schafft es, dieses Buch fesseln und mitreisend zu gestalten. Auch werden viele unvorhersehbare Wendungen eingebaut, sodass das Buch permanent spannend gestaltet ist. Dies führt dazu, dass die Seiten nur so dahinfliegen und diese packende Geschichte entführt einen in vergangene Zeiten. Auch merkt man dem Buch „Das Gold des Meeres“ an, dass der Autor umfangreich recherchiert hat und so lernt man nebenbei noch etwas über die damaligen Zeiten. Hierbei lernt man etwas über verschiedene Völker und somit auch dessen unterschiedliche Traditionen. Die Vielseitigkeit konnte mich überzeugen, Daniel Wolf hat sich im Verlauf der Geschichte nicht nur auf ein Volk und auf dessen Geschichte beschränkt.
Nach dem Tod von Michel, welcher bereits im Prolog geschildert wird, muss nun dessen Bruder Balian das Familienunternehmen führen. Dieser hadert mit seinem Schicksal, da seine Talente leider nicht in diesem Gewerbe liegen. Schnell wird dem Leser klar, dass er als Händler leider recht untalentiert ist und das Familienunternehmen in den Bankrott bringt. Immer tiefer bringt er dieses hart erarbeitete Unternehmen in die roten Zahlen. So beschließt er, sich einer kleinen Gruppe an jungen Händlern anzuschließen. Nach einigen Überredungskünsten begleiten wir Balian und seine Kollegen auf einer abenteuerlichen und gefährlichen Reise, welche das Familienunternehmen retten soll. Mit dabei auf dieser Reise ist die Zwillingsschwester Blanche und der Knecht Odet, aber auch viele andere Nebencharaktere. Zusammen erlebt diese Gruppe viele Gefahren, welche nicht immer leicht zu meistern sind und nicht selten erscheint die Lage aussichtslos.
Die charakterliche Entwicklung von Balian hat mir gut gefallen. Zu Beginn hat man das Gefühl, dass er eher negative Eigenschaften hat und er sich gar nicht bewusst ist, welche verantwortungsvolle Position auf seinen Schultern lastet. Er gibt sich eher den Genüssen des Lebens hin und ist in Tavernen oder Hurenhäusern ein oft gesehener Gast. Doch im Verlauf der abenteuerlichen Reise reift er heran und wächst mit seinen Aufgaben. Hierbei wird er nicht von einem Tag auf den anderen zum Helden der Gruppe, nein er wächst langsam mit den anstehenden Gefahren. Auch seine Zwillingsschwester Blanche hat mir gut gefallen. Für die damalige Zeit eine starke Frau, die mit dem Tod ihres Ehemannes zu kämpfen hat. Auch sie macht eine charakterliche Entwicklung durch, welche mir gut gefallen hat. Besonders gefallen hat mir jedoch der recht geheimnisvolle Reisegefährte Raphael. Das ein oder andere Gerücht gibt es in der Heimatstadt über ihn und seine Art ist anderen gegenüber meist recht überheblich und hochnäsig. Doch im Verlauf der Geschichte erfahren wir, was hinter diesem harten Kern steckt und was es mit den Gerüchten auf sich hat. Auch sein tierischer Begleiter hat mir gut gefallen. Aber auch der Knecht Odet hat die Geschichte abgerundet. Durch seine persönliche Art hat er die derzeitige Situation aufgelockert. Allgemein wirken die Charaktere recht dreidimensional, wobei dies nicht nur auf die Hauptcharaktere zutrifft. Auch die Nebencharaktere haben ihre Ecken und Kanten und ihre Wesenszüge, sodass man den Eindruck hat, dass diese Person durchaus real sein könnte.
Abgerundet wird dieser historische Roman durch das vielfältige Zusatzmaterial. Ein Stammbaum und eine wundervoll gestaltete Karte fand ich sehr hilfreich. Auch ein Glossar und ein Personenverzeichnis sind beigefügt wurden. Ebenfalls ein aufschlussreiches Nachwort ist enthalten. In diesem geht der Autor Daniel Wolf nochmal darauf ein, was den Fakten entspricht und was seiner eigenen Fiktion entsprungen ist, welche Daten im zeitlichen Ablauf etwas variiert wurden sind.

Der neue historische Roman „Das Gold des Meeres“ von Daniel Wolf hat alles, was ein gutes Buch braucht. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt, habe dabei noch etwas über die Epoche und die verschiedenen Völker gelernt. Nun warte ich sehnsüchtig auf die Fortsetzung. Hierfür möchte ich volle 5 Sterne vergeben und eine klare Leseempfehlung.