Wunderschöner Roman mit Krimitouch
Fee erzählt von der Geschichte
Tori Godon lebt in den Cevennen. Seit ihr Mann gestorben ist, ist sie eigentlich alleine, aber sie hat ja July ihren Pitbull. Es brennt in den Cevennen. Dann verbrennen ...
Fee erzählt von der Geschichte
Tori Godon lebt in den Cevennen. Seit ihr Mann gestorben ist, ist sie eigentlich alleine, aber sie hat ja July ihren Pitbull. Es brennt in den Cevennen. Dann verbrennen 2 Kinder und 2 Hunde sind auch tot.
Fees Meinung
Erst wollte ich ja, Teil 1, in tiefen Schluchten zuerst lesen, aber dann dachte ich, ich probiere es mal. Die gute Nachricht: Man muss nicht Teil 1 kennen, bevor man Teil 2 liest. Die schlechte Nachricht: Hat man Teil 2 gelesen möchte man gerne Teil 1 lesen. Und auch ich werde den ersten Band auf jeden Fall noch lesen. Ob man danach noch einen Band 3 benötigt? Lest meine Rezi.
Natürlich war ich neugierig, denn die Autorin, die hier unter einem Pseudonym schreibt, war mir schon mit Filou und Caruso singt nicht mehr aufgefallen. Positiv aufgefallen, sonst hätte ich mir nicht in tiefen Schluchten zugelegt und hab mich dann noch total gefreut, als ich Brennende Cevennen gewonnen habe.
Lokalkolorit
Ich liebe Frankreich und die Provence und so war ich erstaunt, dass die Cevennen direkt daneben sind und ich weiß, wir sind von Lyon über Valence nach Aix gefahren. Also kann ich mir vorstellen, wie es dort aussieht. Die schönen Schilderungen über die Gegend haben mein Kopfkino angeschaltet und ich hatte einen sehr schönen Tag und Abend dort. Und auch der geschichtliche Teil gefiel mir sehr gut und hat mich gut unterhalten. Obwohl ich ja Geschichte in der Schule nicht mochte. Aber wie schon bei Römermaske von Simone Dorra, kann ich nur sagen, wer es unterhaltsam erklärend beschreibt, da finde ich es toll.
Charaktere
Tori, July, Jan, Nico und all die anderen konnte ich mir gut vorstellen. Es waren tolle Charaktere dabei und auch geheimnisvolle. Allerdings blieben sie teilweise etwas blass.
Schreibstil
Der Schreibstil ist wunderschön, blumig und man kann sich alles vorstellen. Das Kopfkino funktioniert wunderbar. Man ist gleich in der Geschichte drin und auch sofort in einem Kurzurlaub in den Cevennen.
Liebe
In letzter Zeit habe ich den Eindruck, dass immer irgendeine Liason in Regionalkrimis sein muss. Finde ich auch ok, wenn es nicht zu ausufernd wird. Wobei mir jetzt egal ist, ob sich Tori für Nico oder Jan entscheidet. ;) Das fand ich auch schön und hat gut zur Geschichte gepasst. Es war jetzt aber nur eine light Liebesromanze. Also eigentlich nur am Rande.
Tiere
Es kamen sehr viele Hunde in der Geschichte vor. Und teilweise kam ich dann auch total durcheinander, welcher Hund wem gehört. (Bei den „menschlichen Charakteren“ kam ich nie durcheinander.)Aber das war ok. Für ein Highlight hat der Papagei gesorgt. Fand ich wirklich schön und toll. Ich hab mich so gefreut. Allerdings war July genial und warmherzig beschrieben, sie hat man sich in 3-D vorstellen können.
Cover
Dazu möchte ich nur sagen, es ist wunderschön. Das Buch mit den Karten im Innenteil ist toll gestaltet. Als Schulnote würde ich eine 1 geben.
Krimi
Es gibt zwar einen oder zwei Ermittler. Ich glaube, Nico ist im Ruhestand (er war wohl bei der deutschen Polizei im Drogendezernat) und dazu den einheimischen Serge Masson. Er versucht sich immer an das Gesetz zu halten, bei den Ermittlungen und so, geht er die Wege, wo er denkt, dass es gut für den Ort ist. Tori (ursprünglich auch aus Deutschland) hat natürlich versucht Sachen herauszufinden.
Also ich gehe jetzt davon aus, dass es ein Krimi ist, allerdings bin ich mir nicht so ganz sicher. Denn spannend war es in der Mitte, dann ging es so allmählich aus. So dass ich mich gaaaaaaaaaaanz langsam von den Cevennen verabschieden konnte. Einerseits fand ich das total toll, als Roman wunderbar, aber als Krimi? Es gab zu wenig Spannung, fand ich jedenfalls, es blieb einiges offen und dazu gab es nicht wirklich ein richtiges Krimi-Highlight. Es gab zwar ein paar Szenen, aber es war jetzt nicht wirklich was „Großes“.
Lustig, Humor
Wenn der „Krimi“ jetzt wenigstens Humor beinhaltet hätte, dann wäre es ok gewesen. Nur der Papagei hat da für eine (!) lustige Szene hergehalten. Ich fand, das war die beste Szene im ganzen Buch!
Teilfazit
Und jetzt ist bei mir die große Frage, da ich Sterne vergeben muss, wie viele Sterne vergibt man jetzt da? Nicht, dass das Buch schlecht gewesen wäre, mitnichten!!! Es gibt sehr viele Autoren, die so mies schreiben, dass ich das Buch nicht mehr auslese und hier war ich schnell fertig mit Lesen. Aber es gibt wirklich bessere, spannendere Krimis mit Highlights und Showdown, die so grandios sind, dass ich hier leider keine 5 Sterne geben kann.
Als Roman hätte ich hier sofort und bedenkenlos 5 Sterne gegeben! Denn die Qualität, die hier abgeliefert wurde, ist sehr gut. Es gab viele schöne Szenen. Leider wurde jetzt irgendwie der Welpen von July eigentlich nur noch ein kleiner „Epilog“ und Nachsatz gewidmet. Ok, es ist ein Krimi, aber nachdem sonst sooooo viel erzählt wurde, ohne dass Spannung erzeugt wurde, wären doch so ein paar Szenen, 2 bis 3 Seiten dazu schön gewesen. Es fällt mir ehrlich schwer, hier zu bewerten. Als Krimi würde ich höchstens 1 Stern geben. Aber so das Rundumpaket sonst war echt wunderschön. Wahrscheinlich werde ich auch – sollte es einen weiteren Band geben – gleich hier rufen. ICH weiß ja jetzt, was mich – wahrscheinlich – erwartet.
Aber schon mein Mann fand es seltsam, als ich sagte, der Krimi ist eigentlich soweit zu Ende, aber es gibt noch 50 Seiten. Die waren zwar sehr unterhaltsam, aber es kam jetzt nicht zu einem weiteren Highlight, und auch nicht wirklich viel wurde gelöst. Ich wusste einiges schon vor der Auflösung, war ja auch nicht zu schwer. Und dann wurde nicht mal alles aufgelöst.
(Sorry, für die megalange Rezi, aber ich wollte doch erklären, warum der Roman 5 Sterne mäßig ist und ich beim Krimi Sterne abziehen muss.)
Fees Fazit
Wer einen Cevennenurlaub mit Krimitouch erleben möchte, ist hier richtig, denn das Buch ist sehr unterhaltsam geschrieben. Wer einen spannenden Krimi erleben möchte, ist hier leider falsch. Lustig ist der „Krimi“ auch nicht. Wenn jemand Romane mag und mit Krimis wenig am Hut hat, wird diesen Krimi lieben. Da man mich zu einer Sternevergabe zwingt (ohne diese kann ich die Rezi nicht einstellen) vergebe ich mit einem weinenden Auge 3 Sterne.