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Veröffentlicht am 07.09.2018

Die Legenden von Astray Band 1

Tote Helden
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Seit einer erbitterten Schlacht vor 37 Jahren wird der Kontinent Astray durch den Abyss, einem tiefen Abgrund, geteilt – niemand weiß, ob und was in seinen Tiefen lauert. Rayan, ein fahrender Sänger, ...

Seit einer erbitterten Schlacht vor 37 Jahren wird der Kontinent Astray durch den Abyss, einem tiefen Abgrund, geteilt – niemand weiß, ob und was in seinen Tiefen lauert. Rayan, ein fahrender Sänger, hat jedoch immer wieder Visionen von schrecklichen Ereignissen in der Zukunft, die mit der Schlacht von damals in Verbindung zu stehen scheinen. Ebenso wird Lorymar Thinkling, der Hofnarr des Königs von Altashar von Alpträumen aus seiner Vergangenheit heimgesucht. Er macht sich auf den Weg in seine alte Heimat, obwohl er nie wieder dorthin zurückkehren wollte. Und an der Grenzfestung über dem Abyss ereignen sich seltsame Vorfälle, die dem Hauptmann Gunryk Rätsel aufgeben.

„Für die einen waren sie Helden. Für andere Legenden. Für wiederum andere waren sie nur dämliche Arschlöcher. Doch niemand ahnt, dass sie wieder zurück sind … „
Diese Sätze haben meine Neugier auf mein erstes Buch des Autors angefacht: um was für Helden handelt es sich und wie können tote Helden wieder zurück sein? Was haben sie damals getan, um entweder als Helden, Legenden oder Arschlöcher zu gelten? Warum kam es damals zu der Schlacht und warum tat sich der Abyss auf? Viele Fragen, auf die dieses Buch nur zum Teil Antworten gibt, da es sich um einen Mehrteiler handelt.

Das Buch besteht aus mehreren parallel verlaufenden Handlungssträngen, die westlich und östlich des Abyss sowie direkt am Abgrund spielen. Der Wechsel der Erzählstränge fand ich gelungen, da all diese Dinge miteinander in Verbindung zu stehen scheinen. Außerdem wird dadurch die Spannung hochgehalten.

Über das Personenverzeichnis und die wunderschön gestalteten Karten habe ich mich gefreut, das finde ich immer sehr hilfreich. Schade ist nur, dass die beiden Karten nicht direkt zueinanderpassen, so dass teilweise das Orientieren doch etwas schwierig war bzw. einer der angesprochenen Handlungsorte nicht zu finden war. Das könnte man noch etwas optimieren.

Die Bewohner des Kontinents Astray sind seit der großen Schlacht gespalten, wobei der Osten ein Gewinner, der Westen dagegen Verlierer dieses Zustands ist. Hinter den Herrschern stehen Glaubensrichtungen und Sektierer, die um die Macht in den Ländern ringen.

Der fahrende Sänger Rayan mit seinen Visionen verfolgt ein bestimmtes Ziel, aus diesem Grund geht er nach Skaradag, weil er sich dort Hilfe für seine Aufgabe erhofft. Rayan hat mir gut gefallen und mich manches Mal verblüfft, außerdem war ich gespannt, wie zuverlässig seine Visionen sind.

Auch Lorymar Thinkling hat mir gut gefallen, der als Halbling und Hofnarr eine besondere Stellung am königlichen Hof einnimmt: oftmals unterschätzt und übersehen, bekommt er so einiges mit, was eigentlich nicht für fremde Ohren bestimmt ist.

Rayan und Lorymar sind sich ähnlich, was das Erreichen ihrer Ziele angeht: beide benötigen Hilfe von außen, um sie zu erreichen. Jedoch unterscheiden sie sich darin, wie sie sich diese Hilfe verschaffen.

Sehr gut gefallen haben mir die Charaktere, die weder einseitig noch vorhersehbar beschrieben sind, dadurch bleibt ihre Entwicklung spannend und überraschend. Und ich musste meinen ersten Eindruck der einen oder anderen Figur während des Lesens wieder revidieren. Erwähnen möchte ich noch, dass Michael Peinkofer stellenweise nicht zimperlich mit seinen Figuren umgeht.
Im Gegensatz dazu war ein Teil der Handlung eher vorhersehbar, was mein Lesevergnügen aber nicht geschmälert hat.

Über den Kontinent Astray und seine Bewohner erhält der Leser Stück für Stück Informationen und nicht alle sind angenehm. Mir hat es vor allem der Abyss angetan, warum er damals entstanden ist und was in seinen Tiefen lauert.

Ein Teil der Handlungsstränge endet relativ in sich abgeschlossen, aber ein fieser Cliffhanger gibt es trotzdem. Nun heißt es ein Jahr warten, bis der zweite Teil erscheint, auf den ich sehr gespannt bin.

Veröffentlicht am 07.09.2018

Klara Himmels erster Fall

Mordsacker
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Seit fünf Wochen lebt die Familie Himmel im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms in der mecklenburgischen Provinz, besser gesagt in Mordsacker. Während Klara noch mit ihrem Schicksal hadert, bekommt ihr ...

Seit fünf Wochen lebt die Familie Himmel im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms in der mecklenburgischen Provinz, besser gesagt in Mordsacker. Während Klara noch mit ihrem Schicksal hadert, bekommt ihr Gatte seinen ersten Fall als Dorfpolizist: Siggi Schlönkamp, der Bio-Bauer von Mordsacker, liegt tot in seiner Güllegrube. Für Paul Himmel und Kollegin ist der Fall klar: ein tragischer Unfall. Klara ist jedoch nicht so ganz von einem Unfall überzeugt und da ihr Gatte leider gerade erkrankt, wittert sie ihre Chance, dem Tod des Bauern auf den Grund zu gehen – hat sie doch immerhin in der Vergangenheit schon einmal die Rolle einer Kommissarin in einer Fernsehserie gespielt …

Mordsacker – wenn ein Ort solch einen Namen trägt, fragt man sich schon, ob hier nicht der Name Programm sein könnte, wenn ein Toter auftaucht. Dennoch musste ich anfangs innerlich mit den Augen rollen, als Klara Himmel sich zu Ermittlungen berufen fühlt, nur weil sie in der Vergangenheit mehr schlecht als recht eine Fernsehkommissarin gespielt hat. Aber diesen ersten Eindruckt musste ich bald revidieren, stellt sie doch die richtigen Fragen und ziemlich clevere Überlegungen an.
Zumal der mausetote Bio-Bauer Siggi Schlönkamp einige sehr unschöne Seiten aufzuweisen hatte und es bald an Verdächtigen nicht mangelt. Dumm ist nur, dass es keinerlei Hinweise auf äußere Einwirkungen gibt.

Bei ihren Ermittlungen schrammt Klara mehr als einmal hart an der Grenze der Legalität vorbei, aber da es sich hier nicht um einen bierernsten Krimi handelt, sondern auch der Humor nicht zu kurz kommt, darf es ruhig etwas schräger und skurriler zugehen. Dennoch finden sich auch ernste Töne in dem Buch.

Herrlich sind die Namen der Charaktere in dem Buch, z.B. passt der Name Grube zu einem Bestatter wie die berühmte Faust aufs Auge. Lustig sind auch die Beschreibungen der Dorfbewohner sowie der Stadtpflanze Klara, bei denen die Autorin sich durchaus den gängigen Klischees bedient, aber auf liebenswerte Weise. Klischeehaft ist auch Pauls Erkrankung, wenn der arme Kerl der Meinung ist, am Sterben zu sein. Obwohl, was heißt hier klischeehaft, man denke nur an den berühmten Männerschnupfen …

Klara Himmel, ehemalige Schauspielerin und überzeugte Berlinern, hadert mit ihrem Schicksal, aufgrund eines Zeugenschutzprogramms in der Provinz leben zu müssen. Dadurch lässt sie das eine oder andere Fettnäpfchen, in das man in einem Dorf treten kann, nicht aus. Durch ihre Ermittlungen ist sie aber auf Informationen aus der Dorfbevölkerung angewiesen – dafür muss sie die erste, beinahe überwindliche Hürde schaffen: das Backen eines Käsekuchens, der beim Backwettbewerb überzeugen kann. Blöd nur, dass Klaras Talente in der Küche gegen Null tendieren.

Warum die Familie Himmel, neben Paul und Klara ist auch deren Tochter Sophie betroffen, Teil eines Zeugenschutzprogramms ist, erfährt der Leser zwar im Laufe der Lektüre, aber wer genau wissen möchte, was damals vorgefallen ist, kann das in der Erzählung „Mordsstadt“ nachlesen. Für mich wurde durch die Erzählung einiges klarer, was die Figur Klara und ihren Mann angeht.

Auf die Auflösung bin ich zwar schon relativ früh gekommen, aber aus völlig anderen Gründen, ebenso war mir das Motiv bis zum Schluss nicht klar.

Mir hat das Buch viel Spaß beim Lesen gemacht und ich freue mich, dass es ein Wiedersehen mit Klara und den Bewohnern von Mordsacker geben wird. Ich hoffe, dass auch der pfiffige Herr Grube im zweiten Teil wieder eine Rolle spielen wird.

Veröffentlicht am 07.09.2018

Ein abgeschnittenes Ohr und seine Konsequenzen

Das Ohr des Kapitäns
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Bei meinem ersten Buch des Autors Gisbert Haefs hat mich vor allem die Thematik gereizt, wie es von einem abgeschnittenen Ohr zu dem jahrelangen Kolonialkrieg zwischen England und Spanien in der Karibik ...

Bei meinem ersten Buch des Autors Gisbert Haefs hat mich vor allem die Thematik gereizt, wie es von einem abgeschnittenen Ohr zu dem jahrelangen Kolonialkrieg zwischen England und Spanien in der Karibik gekommen ist.

Ich habe mit einer chronologischen Erzählung der damaligen Geschehnisse gerechnet, nachdem der Leser Zeuge wurde, wie es dazu kam, dass dem englischen Kapitän Jenkins ein Ohr durch spanische Küstenschützer abgehauen wurde. Man erlebt noch die ersten Nachbeben dieses Ereignisses mit, um sich dann plötzlich 30 Jahre in der Zukunft wiederzufinden: der Kolonialkrieg zwischen England und Spanien ist längst beendet, es herrscht ein fragiler Friedensvertrag. Einziges Verbindungsglied zwischen den beiden Zeitebenen ist Rafael Ortiz, der damals auf dem Schiff des spanischen Kapitäns angeheuert hat, der für den Verlust des Ohrs verantwortlich zeichnet, und 1770 zusammen mit den Halbspanier Osvaldo Belmonte ein eigenes Schiff unterhält.

Als Ortiz und Belmonte über Umwege zu einem neuen Mannschaftsmitglied kommen, der ihnen von seinem verstorbenen Vater und dessen versteckten Schatz in der Karibik erzählt, beschließen die Drei, sich auf die Spurensuche zu machen. Dazu müssen sie in ihren Erinnerungen in die Vergangenheit zurückreisen, in die Zeit des Kolonialkriegs, zusammen mit dem berühmten englischen Dichter Tobias Smollett, der damals nicht nur als Schiffsarzt im Krieg dabei war, sondern auch in dem Lazarett war, in dem der vermeintliche Schatzeigentümer verstorben ist.

Diese Herangehenweise an die damaligen Geschehnisse hat mich ziemlich überrascht, fand ich dann aber auf den zweiten Blick sehr raffiniert. Auf diese Weise erlebt der Leser die Kriegswirren aus zwei Perspektiven mit, durch Smollett die englische und durch Belmonte die der Spanier. Zudem erlaubt der Rückblick eine Analyse der Gründe für Erfolg und Misserfolg. Belmonte und Smollett machen dabei keinen Hehl daraus, was sie von den Beweggründen der Verantwortlichen damals halten.

Die Beschreibungen der genauen Kriegsschauplatzbewegungen fand ich zwar teilweise etwas trocken, was sicherlich auch daran lag, dass mir ein wenig die bildliche Vorstellung von den örtlichen Begebenheiten fehlte. Dabei sind am Anfang des Buches zwei originale Karten abgebildet, die jedoch den Nachteil haben, dass die Beschriftungen sehr klein sind, so dass ich Mühe mit dem Entziffern hatte.

Der Sprachstil des Buches hat mir sehr gut gefallen, er passt zur damaligen Zeit und ist anspruchsvoll, dabei aber oftmals mit einer feinen Nuance von hintergründigem Humor unterlegt.

Als ich das Buch in den Händen hielt, ist mir auch direkt der aufwändig und kunstvoll gestaltete Umschlag positiv aufgefallen.

Mich hat dieses Buch mit seiner unerwarteten Erzählweise jedenfalls neugierig auf weitere Werke des Autors gemacht.

Veröffentlicht am 29.04.2018

Was ist vor sechs Jahren in Heiligendamm geschehen?

So bitter die Rache
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Ellen Holst hat sich nach der Trennung ihres Mannes mit ihrem Sohn Tristan in Heiligendamm an der Ostsee niedergelassen. Kaum ist sie eingezogen, erfährt sie, dass in ihrer Wohnanlage und schlimmer noch, ...

Ellen Holst hat sich nach der Trennung ihres Mannes mit ihrem Sohn Tristan in Heiligendamm an der Ostsee niedergelassen. Kaum ist sie eingezogen, erfährt sie, dass in ihrer Wohnanlage und schlimmer noch, in ihrem Haus, vor sechs Jahren drei Menschen ermordet wurden. Sie versucht, die vergangenen Ereignisse nicht zu sehr an sich ran zu lassen, aber als Gegenstände aus ihrem Haus verschwinden, muss sie sich doch mit der Vergangenheit auseinandersetzen.

Die spannende Krimihandlung wird auf zwei wechselnden Zeitebenen erzählt: einmal erleben wir die Ereignisse von 2010 mit, die in dem furchtbaren Dreifachmord gipfeln, auf der anderen Seite begleiten wir Ellen und Tristan bei ihrem Neuanfang in Heiligendamm.

2010 wird die schicke und luxuriöse Wohnanlage Vineta in Heiligendamm eröffnet, verschiedene Menschen und Familien beziehen die neuen Häuser, die nach außen hin durch eine Mauer und Pförtner abgesichert sind. Der Erbauer und Gründer von Vineta, Gernot Kessel, verfolgt das Ziel, dass seine Bewohner zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen. Dazu gehören gemeinsame Grillabende usw. Ich finde es zwar schön, wenn Nachbarn nicht völlig isoliert voneinander leben, aber die Zielsetzung von Kessel und seine Durchführung hatten für mich etwas Aufgesetztes und Zwanghaftes, ja, ich empfand es stellenweise sogar als übergriffig. Schnell keimen die ersten Konflikte auf, die sich immer weiter steigern.

Als Ellen im Jahr 2016 in eines der Häuser zieht, macht Vineta einen vernachlässigten Eindruck und ich war neugierig, was zu diesem Verfall geführt hat. Und ich war natürlich auch sehr gespannt, wer von den damaligen Bewohnern noch in Vineta lebt bzw. welche damals ermordet wurden. Der Autor verschleiert die Identität der Toten sehr geschickt, so dass man als Leser viel Raum zum Spekulieren hat.

Es gibt aber noch einen dritten Handlungsstrang, bei dem es um zwei albanische Geschwister und deren furchtbare Familiengeschichte geht und den ich anfangs überhaupt nicht den Ereignissen von Vineta zuordnen konnte.

Die Charaktere sind sehr gut gelungen und manches Mal musste ich meinen ersten Eindruck revidieren. Ellen Holst hat sich schweren Herzens von ihrem Mann getrennt, weil sie das oberflächliche Leben als Diplomatengattin satt hatte. Der Leser erfährt einige Einzelheiten aus ihrem bisher luxuriösen Leben in teilweise sehr armen Ländern und ich muss sagen, ich konnte ihre Entscheidung nachvollziehen. Allerdings fällt es Ellen anfangs schwer, eine Neuorientierung für ihr nun sesshaftes Leben zu finden. Ihr Sohn Tristan erscheint anfangs als typischer Jugendlicher, aber tatsächlich hat er ein sehr großes Herz.
Aber auch die Eigenheiten der Bewohner von 2010 hat der Autor sehr gut getroffen.

Das Buch ist spannend geschrieben, mit viel Raum zum Spekulieren und die Auflösung der Morde von 2010 und seine Opfer konnten mich überraschen.

Veröffentlicht am 28.04.2018

Emma Vaughan aus dem irischen Sligo ermittelt zum zweiten Mal

Schweigegelübde (Ein Emma-Vaughan-Krimi 2)
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Für Inspector Emma Vaughan von der Mordkommission Sligo kommt es gerade knüppeldick: ihre Abhängigkeit von dem opiumhaltigen Schmerzmittel Oxycodon ist ihrem Vorgesetzten nicht verborgen geblieben, daher ...

Für Inspector Emma Vaughan von der Mordkommission Sligo kommt es gerade knüppeldick: ihre Abhängigkeit von dem opiumhaltigen Schmerzmittel Oxycodon ist ihrem Vorgesetzten nicht verborgen geblieben, daher schickt er sie zu einem Drogenscreening in das örtliche Krankenhaus. Emma ist klar, dass das Ergebnis dieses Test ihr beruflich das Genick brechen kann. Im Krankenhaus spricht sie jedoch der Ehemann ihrer Freundin an: er hat den Verdacht, dass sich ein Todesengel unter ihnen befindet, der Patienten, die sich eigentlich auf dem Weg der Besserung befinden, in den Tod befördert.

Nachdem mir der erste Band „Lügenmauer“ schon gut gefallen hat, war ich natürlich gespannt, wie es mit Emma Vaughan weitergehen wird. Da eine Entscheidung Emmas am Ende des ersten Buchs seinen fatalen Nachhall in diesem Band findet, hatte ich zuerst die Befürchtung, dass ich mich womöglich an zu wenig Details erinnern könnte, jedoch war das unbegründet, da die Autorin geschickt und wohldosiert Rückblenden einbaut.

Der neueste Fall des vermeintlichen Todesengel im Krankenhaus von Sligo ist wieder spannend aufgebaut. Interessant ist, dass dieser Fall deutlich vor dem Ende des Buches aufgelöst wird. Danach fällt die Spannung aber nicht ab, denn so wie es aussieht, hat Emma bei ihrem vorigen Fall eine tödliche Fehlentscheidung getroffen, die sie nun einholt.

Daneben muss sich Emma mit dem bevorstehenden Prozess gegen ihren ungeliebten Exmann Paul herumschlagen, der angeklagt wird, vor Jahren ein führendes Mitglied der IRA gewesen zu sein. Ob an den Vorwürfen etwas dran ist oder nicht, wird in diesem zweiten Buch ebenfalls gelüftet. Ein Vorteil hat der Prozess jedoch: Pauls neuer Anwalt macht einen äußerst sympathischen und ansprechenden Eindruck auf Emma.

Und dann schwebt noch der Drogentest wie ein Damoklesschwert über Emma und ihrer berufliche Zukunft. Dem Leser ist aber klar, dass sich diesbezüglich bei ihr etwas dringend ändern muss. Natürlich ist dieser Drogentest alles andere als angenehm für sie, aber ich habe beim Lesen dennoch gehofft, dass Emma durch den Test vielleicht endlich gezwungen wird, an ihrer Situation etwas zu ändern.

Genauso interessant wie die Krimihandlung sind wieder die vielen tiefen Einblicke in die irische Gesellschaft und ihre Vergangenheit, die bis heute durch die Religion und IRA geprägt ist. Als Leser erfährt man dabei manch traurige und ernüchternden Details, die das romantische Bild vom Sehnsuchtsziel Irland ins Wanken bringen. Man merkt, dass die Autorin seit vielen Jahren in Irland lebt.

Mich konnte der zweite Teil um die toughe Emma Vaughan wieder überzeugen und ich hoffe sehr, dass wir noch weitere Fälle mit ihr zu lesen bekommen werden.