Profilbild von odenwaldcollies

odenwaldcollies

Lesejury Profi
offline

odenwaldcollies ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit odenwaldcollies über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2018

Auftakt einer spannenden Jugendbuch-Serie

Finstermoos - Aller Frevel Anfang
0

Beim Bau seines Ferienhauses entdeckt der Berliner Bauunternehmer Phillip Becker zusammen mit seinem Sohn Valentin eine vergrabene Kiste, in der sich zu ihrem Schrecken die Überreste einer Babyleiche befinden. ...

Beim Bau seines Ferienhauses entdeckt der Berliner Bauunternehmer Phillip Becker zusammen mit seinem Sohn Valentin eine vergrabene Kiste, in der sich zu ihrem Schrecken die Überreste einer Babyleiche befinden. Für die Presse ist dieser Fund in dem beliebten Ferienort Finstermoos ein gefundenes Fressen, so auch für Armina Lindemann und ihre Tochter Mascha. Kurz darauf werden Valentin und Mascha in mysteriöse Unfälle verwickelt und es wird klar, daß es in Finstermoos ein Geheimnis gibt, das um keinen Preis bekannt werden soll.

Dieses Buch ist der Auftakt einer vierteiligen Jugendthriller-Serie und daher auch nicht in sich abgeschlossen. Nur gut, daß der zweite Band bereits Anfang März veröffentlicht wird, da das Buch mit einem spannenden Cliffhanger endet.

Die Cover- und Umschlaggestaltung finde ich sehr gelungen, ebenso die grafische Aufmachung der einzelnen Kapitel.

Die Handlung teilt sich in zwei Zeitstränge auf: ein Zeitstrang befasst sich ausschließlich mit dem 7. August, an dem die Freunde Valentin, Basti und Nic in einem Bunker eingesperrt sind und ihre Atemluft immer knapper wird. Der zweite Strang beginnt knapp zwei Wochen vor diesem Tag und erzählt von dem Fund der Babyleiche und der Ankunft von Mascha und ihrer Mutter.

Der Schreibstil ist spannend und stellenweise unheimlich und, obwohl die Anzahl der Charaktere übersichtlich ist, habe ich am Ende nur ein paar vage Vermutungen, in welche Richtung das streng gehütete Geheimnis gehen könnte, noch gibt es zu viele lose Enden. Die Atmosphäre in dem Ferienort Finstermoos hat die Autorin sehr gut eingefangen.

Die Charaktere sind ebenfalls gelungen, die fünf Jugendlichen sind mir sehr sympathisch, die Eltern aber lassen sich nicht in die Karten sehen. Aber auch die jungen Protagonisten haben Geheimnisse voreinander. Der 18-jährige Valentin hat sich in Luzie, die Tochter des Försters verliebt. Luzie ist allerdings mit Valentins jahrelangem Freund Basti zusammen, jedoch will Basti nicht, daß ihre Liebe öffentlich wird, weil sein Vater und der Förster seit vielen Jahren aufs Blut verfeindet sind.

Dann gibt es noch die Mosbichls, eine Familie, die sehr viel Grund im Dorf besitzt und einen Pferdehof betreibt, aber dennoch vom Schicksal gebeutelt ist. Brigitta gilt als etwas sonderbar, nicht nur, weil sie angeblich mit Tieren sprechen kann. Außerdem gibt es ein dunkles Geheimnis in ihrer Vergangenheit. Aber auch der autistische Toni ist sonderbar und stellenweise furchteinflössend – und hat sein eigenes Geheimnis.

Das Buch hat mir spannende Lesestunden beschert und ich brenne jetzt natürlich darauf, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 07.09.2018

Gelungener Auftakt der Schwertfeuer-Saga

Rotes Gold
0

Als Kester, Flammenbringer und Befehlshaber der Söldnerlegion Klingenrausch, einem Anschlag zum Opfer fällt, droht die Einheit der Legion auseinanderzubrechen. Kesters Tochter Eivora setzt alles daran, ...

Als Kester, Flammenbringer und Befehlshaber der Söldnerlegion Klingenrausch, einem Anschlag zum Opfer fällt, droht die Einheit der Legion auseinanderzubrechen. Kesters Tochter Eivora setzt alles daran, um dies zu verhindern: sie nimmt den Auftrag an, eine Stadt zu erobern, deren Mauern als unüberwindbar gelten. Von Erfolg oder Misserfolg dieser Mission hängt das weitere Schicksal der bisher erfolgreichen Söldnerlegion ab.

Die Metropole der Söldnerlegionen ist Rorgator, die neben der Schlagkraft der Söldner durch die sie umgebenden Vulkane geschützt ist. Zudem haben die Söldner dämonische Unterstützung: die Feuerdämonen sorgen dafür, dass die Vulkane nicht ausbrechen und Rorgator auslöschen. Allerdings bieten die Dämonen ihre Dienste nicht umsonst an.

In Rorgator befinden sich mehrere Söldnerlegionen, eine der ruhmreichsten ist der Klingenrausch. Die Söldnerlegionen stehen untereinander im Wettkampf: die Regierung von Rorgator, der Rat von Eisen und Gold, führt die Legionen in einer Art Ranking-Liste. Eine Legion setzt sich aus mehreren Bannern zusammen, die sich jeweils auf eine Waffenart spezialisiert haben, wie Armbrust, Pike, Hellebarden oder Bogenschützen.

Sogenannte Avatare bilden die Schnittstelle zwischen den Söldnern und den Dämonen, man kann sie am ehesten mit einem geistlichen Beistand vergleichen. Das Besondere an den Avataren ist, dass sie Doppelwesen sind, bestehend aus einem Homunkulus und dem menschlichen Träger. Ein Homunkulus wird aus dämonischem Samen gezüchtet und wächst seinem Träger aus der linken Schulter. Dieser Homunkulus übernimmt mit seinen dämonischen Gelüsten oftmals mehr oder weniger komplett seinen Träger.

Die Söldnerlegionen fungieren als eine Art Dienstleistungsunternehmen: gegen ausreichende Bezahlung und der Zusicherung des Plünderrechts stellen sie ihre Kräfte einem Auftraggeber zur Verfügung, wie z.B. zur Eroberung der Stadt Ygôda.

Nach dem Tod von Kester, dem charismatischen Befehlshaber des erfolgreichen Klingenrausches, beginnt unter den Kampfherren der Legion ein Wettstreit um seine Nachfolge, nicht immer mit fairen Mitteln. Kesters Tochter Eivora will ein Zerbrechen der Legion verhindern und hofft, die Banner mit dem Auftrag, Ygôdas Mauern zu brechen, einen zu können. Dabei geht sie taktisch sehr geschickt vor, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu spielen, denn sie weiß, dass sie über zu wenig Kampferfahrung in vorderster Reihe verfügt, um von den anderen Kampfherren als Führungsautorität akzeptiert zu werden. Ich musste bei Eivora öfters an einen Schachspieler denken, der strategisch geschickt seine Figuren setzt, um die Banner wieder näher zusammenzubringen. Natürlich passieren ihr auch Fehler, die mehr oder weniger weitreichende Folgen für die Legion haben, alles andere wäre unrealistisch.

Neben Eivora gibt es aber noch eine Reihe weiterer interessanter Figuren: Prinz Gonter, der Sohn des Auftraggebers König Harlef, der nach der Eroberung von Ygôda über die Stadt regieren soll, der sich aber vielmehr zu den Söldnern und besonders zu Eivora hingezogen fühlt.

Der Avatar Chastro-Ignuto, der durch seine Grausamkeit auffällt und der nicht unbedingt zu Eivoras Freunden zählt. Durch seine Grausamkeit ist der Avatar unberechenbar und gefährlich – und doch schafft es der Autor, mich mit einer bestimmten Szene zu verblüffen.

Die Priesterin Fiafila, die der Klingenrausch als Geisel mit nach Rorgator nimmt, weil sie alleine die letzten Worte von Kester kennt; der letzte Wille des Flammenbringers ist heilig und muss befolgt werden. Fiafila stellt mit ihrer aristokratischen und reinen Haltung den totalen Gegensatz zu Chastro-Ignuto dar, was diesen zwar ärgert, aber auch gleichzeitig fasziniert. Außerdem entwickelt sich zwischen Fiafila und Eivora eine Art Freundschaft.

Wie von dem Autor gewohnt, werden die Charaktere wieder vielschichtig dargestellt und damit nicht leicht vorhersehbar. Außerdem gibt es einige überraschende Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe, aber die eine gewisse Faszination auf mich ausüben.

Erwähnen möchte ich auch, dass Kampfszenen in dem Buch oftmals recht ausführlich dargestellt werden, das ist vielleicht nicht jedermanns Sache, mich hat es allerdings nicht gestört. Außerdem geht es in dem Buch auch mal blutig und grausam zu, wenn die Söldner im Kampfrausch plündern und vergewaltigen, das Buch ist also nichts für schwache Nerven. Wobei ich positiv anmerken muss, dass der Autor bei diesen Szenen auf Details meist verzichtet.

Das Buch ist in sich abgeschlossen, wobei dennoch am Ende die eine oder andere Frage offen bleibt, aber dabei handelt es sich nicht um Cliffhanger. Ich bin jetzt jedenfalls gespannt auf den zweiten Band, in dem sicherlich auf diese Fragen noch eingegangen wird.

Veröffentlicht am 07.09.2018

Kurzgeschichte zur Schwertfeuer-Saga

Söldnergold
0

Söldner-Anwärter Gonter und die Söldnerin Chanz wollen dafür sorgen, dass das Erbe von Leronn, der im ersten Band der Schwertfeuer-Saga ums Leben gekommen ist, seinen Enkel erreicht. Als sie in dessen ...

Söldner-Anwärter Gonter und die Söldnerin Chanz wollen dafür sorgen, dass das Erbe von Leronn, der im ersten Band der Schwertfeuer-Saga ums Leben gekommen ist, seinen Enkel erreicht. Als sie in dessen Elternhaus eintreffen, erfahren sie jedoch, dass sich der Junge in den Händen eines Dämonenpriesters befindet. Gonter lässt nicht locker und will wissen, was mit Leronns Enkel geschehen ist.

Für diese spannende Kurzgeschichte ist kein Wissen aus dem ersten Band der Schwertfeuer-Saga nötig. Hat man das Buch jedoch gelesen, so kann man sich über ein Wiedersehen mit Gonter freuen. So, wie man ihn in „Rotes Gold“ kennengelernt hat, agiert er auch hier in der Geschichte: er ist mutig und will unbedingt in die Riege der Söldner aufgenommen werden, allerdings verfügt er auch über ein immenses Ehrgefühl, welches ihn von den anderen Söldnern unterscheidet. Es ist genau diese gewisse Geradlinigkeit, die mich für ihn einnimmt.

Gleichzeitig bekommt man einen Einblick in den Alltag der Menschen, die im Schatten der Dämonen von Rorgator leben und dass es auch unter Dämonenpriestern Scharlatane geben kann.

Auch wenn es sich um eine Kurzgeschichte handelt, so vermittelt sie dennoch neue Ansichten für diejenigen, die bereits mit der Schwertfeuer-Saga vertraut sind. Für Leser, die noch nichts von der Schwertfeuer-Saga gelesen haben, dient sie als gelungener Appetitanreger.

Veröffentlicht am 07.09.2018

Zweiter Teil der Schwertfeuer-Saga

Weißes Gold
0

Eine der gefürchtetsten Söldnerlegionen von Rorgator, der Klingenrausch, leidet unter den erheblichen Verlusten durch die Schlacht um die Stadt Ygôda. Außerdem befürchtet die Kampfherrin Eivora, dass der ...

Eine der gefürchtetsten Söldnerlegionen von Rorgator, der Klingenrausch, leidet unter den erheblichen Verlusten durch die Schlacht um die Stadt Ygôda. Außerdem befürchtet die Kampfherrin Eivora, dass der ungeklärte Mord an einem Offizier und dem damit möglicherweise verbundenen Verrat die Einheit von innen weiter schwächen könnte. Daher beschließt sie, sich auf einen ungewöhnlichen Auftrag einzulassen, obwohl ihr Auftraggeber ein ehemaliger Befehlshaber ihres größten Rivalen ist. Kort muss eine Pilgerfahrt absolvieren, um den Grafenthron in seinem Heimatland besteigen zu können – und behauptet, die Hintergründe des Mordes zu kennen.

„Weisses Gold“ schließt direkt an die Geschehnisse aus dem ersten Band an. Die Söldnerlegion ist durch die hohen Verluste aus ihrem vorigen Auftrag ziemlich geschwächt, dabei kämpft die Einheit um ihre Zukunft und ein fester Zusammenhalt ist wichtiger denn je. Für Eivora, die junge Kampfherrin und Tochter des legendären Flammenbringers, ist der erfolgreiche Fortbestand der Legion oberstes Ziel. Um dieses Ziel zu erreichen, ist sie zu großen Opfern bereit und zwar in einem Umfang, die mich überrascht haben. Außerdem setzt sie alles daran, um die Hintergründe des Mordes an Leronn und dessen Auftraggeber herauszufinden, auch wenn es bedeutet, dass dieser möglicherweise unter ihren Freunden zu finden ist.

Gonter, der sich von seinem Vater und damit von seiner Prinzenwürde losgesagt hat und Eivoras Liebhaber ist, verfolgt weiterhin sein Ziel, in die Söldnerlegion aufgenommen zu werden, obwohl er dem Dämonenkult skeptisch gegenübersteht. Da ihm jedoch nachgesagt wird, dass Eivora ihre schützende Hand über ihn hält, muss er eine Entscheidung treffen, die seine Liebe zu Eivora betrifft. Ich hatte das Gefühl, dass Gonter in diesem Buch mehr Raum einnimmt als Eivora, der gegen alle Widerstände sein Ziel verfolgt. Mir gefällt Gonter, der zwar Söldner werden möchte, aber dennoch ein stark ausgeprägtes Ehrgefühl besitzt und auch in seinen Entscheidungen oftmals vorausschauend handelt. Ob er allerdings mit seinen eigenmächtigen Entscheidungen bei seinen Vorgesetzten punkten kann?

Eine meiner liebsten Nebenfiguren seit dem ersten Band ist der Rottmeister Nirto, der mir mit seiner direkten Art einfach gut gefällt; außerdem ist er nicht auf den Kopf gefallen.

Und dann war ich natürlich sehr gespannt auf die weitere Entwicklung von Fiafila-Ignuto und wieviel von der ehemaligen Priesterin Fiafila noch in der Avatar zu finden sein würde. Auch sie verfolgt ein Ziel und ist dafür bereit, Grenzen zu überschreiten. Herrlich finde ich die Dialoge zwischen Fiafila und dem ihr aus der Schulter wachsenden Homunkulus, manchmal kommen mir die beiden wie ein altes Ehepaar vor, wobei man nicht vergessen darf, wie gefährlich eine Avatar sein kann. Spannend fand ich die Entwicklung von Fiafila, die auch Ignuto überrascht hat.

Die Protagonisten verfolgen alle ein persönliches Ziel und sind bereit, dafür hohe Risiken und Opfer einzugehen – das ist ein zentrales Thema des Buches. Die Pilgerfahrt spielt natürlich auch eine Rolle, aber ich empfand sie eher als zweitrangig, auch wenn sie für den Fortbestand des Klingenrausch von großer Bedeutung sein kann. Für mein Empfinden hätten die spannenden Stationen der Pilgerfahrt gerne noch ausführlicher beschrieben werden können.

Richtig toll sind wieder die passenden Illustrationen von Timo Kümmel, die diesmal über das Buch verteilt sind und somit die Reise noch plastischer gestalten.

Eine weitere wichtige Frage ist, ob es immer sinnvoll ist, die Wahrheit zu wissen oder ob es unter manchen Umständen nicht förderlicher ist, wenn man die Wahrheit ruhen lässt. Welche Entscheidung im Endeffekt richtig ist, wird sich erst später herausstellen, um dieses Risiko kommt man nicht herum.
Mir hat der zweite Teil der Schwertfeuer-Saga wieder sehr gut gefallen, weil er neben Action auch tiefgehende Überlegungen beinhaltet. Ich bin nun gespannt, wie es im dritten Teil weitergehen wird.

Veröffentlicht am 07.09.2018

Erster Roman aus der Klingenwelt

Seelenspalter
0

Seit sehr langer Zeit herrscht zwischen den Acht Reichen Krieg – Frieden, wie er früher einmal geherrscht haben soll, ist höchstens nur noch eine legendäre Erinnerung in den Köpfen der Menschen. Der geheimnisvolle ...

Seit sehr langer Zeit herrscht zwischen den Acht Reichen Krieg – Frieden, wie er früher einmal geherrscht haben soll, ist höchstens nur noch eine legendäre Erinnerung in den Köpfen der Menschen. Der geheimnisvolle Orden der Xyi, eine straffe Organisation von perfekt ausgebildeten Assassinen, nimmt mit seinen Anschlägen immer wieder Einfluss auf die Politik. Typisch für die Assassinen ist, dass sie zwei Seelen in einem Körper vereinigen – wie auch Maleni, die zusammen mit Taryah erfolgreich und unbemerkt ihre Aufträge ausführt. Bis sie bei ihrem letzten Auftrag vom vorgegebenen Weg abweicht und damit Ereignisse auslöst, die sie niemals erwartet hätte.

Das Buch beginnt damit, dass der Leser Zeuge wird, wie Maleni und ihre Zweitseele Taryah einen Auftrag ausführen und dabei einen gefürchteten Befehlshaber aus dem Weg räumen, um einen drohenden Krieg zu verhindern. Es sieht also so aus, als ob die Xyi ihre mörderischen Aufträge erledigen, um Krieg zu verhindern und damit für Frieden zu sorgen. Doch je mehr ich über den Orden erfahren habe, habe ich mich gefragt, wer eigentlich hinter dem Orden steht und von wem die Aufträge stammen, nach welchen Kriterien sie ausgewählt werden. Wenn das Ziel der Xyi wirklich Frieden ist, warum herrscht dann schon seit so langer Zeit Krieg, obwohl die Xyi ebenfalls schon lange existieren.

Die aktuelle Handlung wird immer wieder unterbrochen durch Rückblenden von Maleni, wie sie als siebenjähriges Mädchen zu dem Orden gekommen ist. Außerdem erhält der Leser Einblick in die Ausbildung Malenis zur perfekten Tötungsmaschine und was es mit der zweiten Seele auf sich hat, die während einer geheimnisvollen Weihe eingesetzt wird. Diese Rückblenden empfand ich nicht als lästige Unterbrechnung, sondern unterstrichen vielmehr, wie Maleni zu der Assassinin der Xyi geworden ist. Durch die Aufteilung in mehrere Rückblenden bleibt die Vergangenheit spannend.

Nachdem Maleni bei ihrem Auftrag eigenmächtig gehandelt hat, begegnet sie auf der Flucht vor ihren Verfolgern zwei Wanderschmieden, die längst verschüttete Gefühle bei ihr auslösen, die sie selbst nicht einordnen kann. Bald wird klar, dass die Schmiede mehr sein müssen, als sie vorgeben. Und dann gibt es noch den blauäugigen Krieger, der Maleni immer wieder im letzten Moment rettet, um danach genauso geheimnisvoll zu verschwinden, wie er aufgetaucht ist. Wer ist er und welches Ziel verfolgen die Drei mit Maleni?

Was mir an den Büchern von Ju Honisch so gut gefällt, ist ihre bildgewaltige Sprache, die auch in diesem Buch wieder zu finden ist und mich begeistert hat. Deswegen stört es mich auch nicht, wenn die Handlung nicht immer gleichbleibend spannend ist, weil ich einfach die wunderschönen Sätze genieße. Es hat mir gefallen, wie bei mir immer größere Zweifel wegen der Xyi aufgetaucht sind, je mehr wir über den Orden erfahren, der darauf bedacht ist, lediglich eine Legende in den Köpfen der Menschen zu sein. Nach und nach bekommt der Leser Antworten, auch wenn sich immer wieder neue Fragen auftun. Aber am Ende werden alle wichtigen Fragen beanwortet.

Obwohl es weitere Bücher geben wird, die in der Klingenwelt spielen, ist dieses Buch in sich abgeschlossen. Das Ende war sehr spannend und raffiniert, denn was die Zukunft bringen wird, bleibt doch ein wenig offen.