Berührend und dennoch luftig-leicht
Im FreibadRosemary und George, ein Nachkriegspaar, dessen Leben nahezu komplett mit dem Freibad des Londoner Stadtteils Brixton verwoben ist. Kate, eine junge Journalistin, deren Angststörung sie am Leben und der ...
Rosemary und George, ein Nachkriegspaar, dessen Leben nahezu komplett mit dem Freibad des Londoner Stadtteils Brixton verwoben ist. Kate, eine junge Journalistin, deren Angststörung sie am Leben und der Karriere hindert, in Brixton gestrandet. Die erste Begegnung der beiden Frauen zufällig, im Einkaufs-Gewühl des Stadtteils, die weiteren Begegnungen schicksalhaft und mit dem gemeinsamen Ziel, das Brixtoner Freibad zu retten. Rosemary ist längst Witwe, als Kate sie wegen ihrer noch unbeholfenen Kampagne zur Rettung ihres Freibads für das Stadtteilblatt interviewen soll. Kate freut sich, endlich einmal einen richtigen Artikel schreiben zu dürfen, doch ihre Ängste lassen sie linkisch und unbeholfen wirken. Rosemary verordnet der jungen Frau das Schwimmen, macht es zur Bedingung, um ihr das Interview zu geben. Kate muss sich überwinden, versteht aber von Mal zu Mal mehr, was der Älteren - und vielen anderen Brixtoner Bürgern, egal ob wir sie namentlich kennenlernen oder nicht, viel oder nur bruchstückhaft aus ihrem Leben erfahren - dieses Freibad bedeutet, und dass es sich lohnt, für ein gemeinsames Gut zu kämpfen. Auch in dieser Geschichte gibt es Aufs und Abs, Tragik und Komik je mehr wir über die Protagonistinnen und viele eng mit ihnen verbundene oder ihnen kurz begegnende Charaktere, aber besonders über ihre Lebensgeschichten erfahren. So wird George in Rosemarys Gedenkanwelt für uns lebendig und Kate lernt durch die Geschichte der beiden nicht nur das Schwimmen zu schätzen, sondern auch sich selbst.
Eine wunderbare Geschichte, wundervoll erzählt, leise und unaufdringlich, aber mit großem emotionalen Gehalt.
Das Buchcover ist eine einzige Freude - visuell und auch haptisch - und konnte für den Roman nicht besser gewählt werden.