Der Wald – eine Entdeckungsreise
Förster Peter Wohlleben nimmt den Leser mit in den Wald. Er erläutert, dass dieser fast immer eine Plantage zur Rohstoffgewinnung ist und mit dem gerne verwendeten Idyll und Einklang mit der Natur so gut ...
Förster Peter Wohlleben nimmt den Leser mit in den Wald. Er erläutert, dass dieser fast immer eine Plantage zur Rohstoffgewinnung ist und mit dem gerne verwendeten Idyll und Einklang mit der Natur so gut wie nichts zu tun hat. Als Leser merkt man die Leidenschaft, mit der Wohlleben sich für einen intakten Wald einsetzt. Seine Emotionen bei verschiedenen Themen springen den Leser regelrecht an.
Auch nicht ausbleibende Konflikte der unterschiedlichen Interessen von Waldnutzern und -besuchern werden hier sachlich dargestellt. Wobei man manchmal das Gefühl bekommt, Wohlleben stehe vor einem und ließe seinen Unmut über die gemachten Fehler freien Lauf. Manchmal bekam ich das Gefühl, er „schreie“ regelrecht seine Meinung aus dem Buch heraus.
„Der Wald – eine Entdeckungsreise“ ist keine langweilige Erzählung von Bodenorganismen, brütenden Vögeln oder im Wald vorkommenden Insekten – auch wenn diese angesprochen werden. Der Schwerpunkt des Buches ist der Wald und seine verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten. Was kann ein Förster tun, wenn durch finanzielle und/oder persönliche Vorteile Bereiche des Waldes abgeholzt werden sollen, obwohl es dort schützenswerte Bäume gibt? Wie ergeht es einem Förster, der neue Denkweisen in ein altes System bringen möchte? Viele weitere Fragen beantwortet Wohlleben aus seiner Sicht und Erfahrung.
Ich kann dieses schöne Buch allen empfehlen, die auch mal einen Blick hinter das „Idyll Wald“ werfen möchten. Zukünftig werde ich bei meinen Waldspaziergang genauer hinschauen, welche Bäume dort stehen und wie er bewirtschaftet wird. Und vielleicht begegnet mir dabei mal ein Förster, dem ich die eine oder andere Frage noch stellen könnte.