Ein perfektes Weihnachtsgeschenk
Die kleinen Wunder von MayfairEin zauberhaftes Buch voller Magie für Erwachsene, die Kind geblieben sind.
Robert Dinsdale legt mit ,,Die kleinen Wunder von Mayfair´´ einen Roman vor, der großes Potential zum Top-Buch-Weihnachtsgeschenk ...
Ein zauberhaftes Buch voller Magie für Erwachsene, die Kind geblieben sind.
Robert Dinsdale legt mit ,,Die kleinen Wunder von Mayfair´´ einen Roman vor, der großes Potential zum Top-Buch-Weihnachtsgeschenk 2018 hat. Damit will ich sagen: Dieses Buch wird vermutlich oft unter dem Weihnachtsbaum landen. ;)
Worum geht es?
Cathy wird jung schwanger. Ihre Eltern wollen sie loswerden und abschieben. Doch Cathy nimmt ihr Leben selbst in die Hand und flüchtet. Anlass zur Flucht gab eine Zeitungsannonce, in der ,,Papa Jacks Emporium´´ Mitarbeiter sucht. Papa Jacks Emporium ist ein Spielzeugladen der Extraklasse. Jedes Spielzeug ist hangefertigt und jedem wohnt ein Zauber inne. Manchmal könnte man meinen die Spielzeuge wären lebendig. Cathy landet nun im Geschäft, das nur über die Wintermonate geöffnet hat und lernt die beiden Brüder Emil und Kaspar kennen. Die beiden rivalisieren nicht nur um das Emporium, sondern auch um das Herz der jungen Frau. Keiner ahnt von der Schwangerschaft, doch schon bald fühlt sich Cathy im Hause Godman geborgen.
Schreibstil und Gestaltung
Robert Dinsdale kann sehr gut mit Worten umgehen. Er braucht keine ausschweifenden Erklärungen der Figuren. Er erschafft mit wenigen Worten eine - im wahrsten Sinne des Wortes - fantastische Welt. Man baut schnell Sympathien zu den Protagonisten auf, schließt den kleinen Patchworkhund Sirius sofort ins Herz und ist gespannt, welcher der beiden Männer das Herz der jungen Frau erobern kann. Es gibt gravierende Unterschiede zwischen Emil und Kaspar. Emil Godman ist handwerklich sehr talentiert und entwickelt wunderschön gestaltete Soldaten. Kaspar entwirft immer wieder neue Spielzeuge voller Magie und zieht Scharen von Kunden in das Geschäft. Der Laden zieht nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene an, die gerne nostalgisch in die Vergangenheit zurückschauen möchten. Zur Gestaltung lässt sich sagen: Wunderschön. Das deutsche Cover ähnelt dem Original von der Gestaltung her enorm. Es wurde fast komplett übernommen, nur ein winziges Element wurde geändert. Trotzdem spürt der Leser beim Anschauen des Titelbildes den winterlichen, ja schon weihnachtlichen Touch. Es eignet sich rein optisch hervorragend als Geschenk. Auch Fans von Romanen, die um 1900 spielen werden hier sehr glücklich werden.
Meine Gefühlswelt
Ich habe die Protagonisten sofort ins Herz geschlossen. Emil und Kaspar sind wundervolle Männer zwischen denen Cathy mit ihrem ungeborenen Kind steht. Besonders gelungen finde ich den Mittelteil und das Ende, als
VORSICHT SPOILER
...Kaspar in den Krieg zieht, Emil schweren Herzens zurückbleibt und komplett verändert heimkehrt. Es gehen in allen Personen große Veränderungen vor. Kaspar entwickelt sich vom charmanten, offenherzigen Menschen zum in sich gekehrten stillen Menschen. Nichts von seinem alten Wesen scheint übrig geblieben. Das machte mich nachdenklich, denn seine Beweggründe für die Verschlossenheit war klar, nur leider leidete seine kleine Familie darunter sehr. Alles schien zu zerbrechen. Emil wird mit der Zeit immer verbissener, verspürt immer mehr den Druck Kaspar ausstechen zu müssen und begeht einige Fehler. Am besten zeigen sich die unterschiedlichen Einstellungen an den rivalisierenden Spielzeugsoldaten. Kaspar erkennt sich in Ihnen wieder, möchte nie wieder an die Front, nie wieder zu Dingen gezwungen werden. Emil versteht seinen Bruder überhaupt nicht mehr. Schon gar nicht, warum sein Bruder alle Soldaten aus dem Sortiment streichen möchte. Schon immer kämpften Kinder mit Figuren gegeneinander. Warum sollen sie sich jetzt die Hand reichen?
Fazit
Das Buch hat mir gefallen. Ich wollte immer weiterlesen und kam nach kurzen Lesepausen immer wieder in die Geschichte. Die Ausschnitte der Vergangenheit und die Briefe der Figuren imponierten mir sehr. Die Geschichte entwickelte sich stark weiter und blieb nie ,,stehen´´. Einige Passagen zogen sich etwas, andere waren angemessen. Es gab Momente der Traurigkeit und das Gegenteil davon. Ein gelungenes Vier-Sterne-Buch.