Cover-Bild Die Tote im Wannsee
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 10.08.2018
  • ISBN: 9783550050640
Lutz Wilhelm Kellerhoff

Die Tote im Wannsee

Kriminalroman

1968 – Wolf Heller ermittelt 

Eine junge Frau wird tot am Ufer des Wannsees gefunden. Nur ihre roten Schlangenlederschuhe geben einen brauchbaren Hinweis auf ihre Identität. Als Kommissar Heller ein Bild der Schuhe in einer Berliner Zeitung veröffentlichen lässt, meldet sich eine Kollegin der Toten: Heidi Gent arbeitete in Horst Mahlers Anwaltskanzlei. Heller soll den Fall schnell abschließen, alles Politische ist zu meiden. Auf der Polizei liegt noch der Schatten der Ermordung von Benno Ohnesorg, der Druck aus dem Schöneberger Rathaus ist enorm. Doch als Heller zufällig mitbekommt, dass sein Chef lautstark mit einem Unbekannten über die Tote streitet, lässt er nicht mehr locker. 

Rudi Dutschke, Uschi Obermaier, Willy Brandt, Axel Springer - die Sechzigerjahre sind ihre Bühne, West-Berlin ist ihre Bühne. Es stand viel auf dem Spiel in der irrlichternden Stadt. Und Wolf Heller muss sich als junger Kommissar in diesen Zeiten beweisen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2018

Ein toller Berlin-Krimi

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Ein Berlin-Krimi der in der Zeit der Studentenunruhen spielt. Studenten, Nazis, DDR und Kommunisten. Ein sehr gut recherchiertes Buch. Die Story ist super erzählt. Spannend und glaubwürdig. Der Kommissar ...

Ein Berlin-Krimi der in der Zeit der Studentenunruhen spielt. Studenten, Nazis, DDR und Kommunisten. Ein sehr gut recherchiertes Buch. Die Story ist super erzählt. Spannend und glaubwürdig. Der Kommissar Wolf Heller ist ein sympathischer junger Mann der bei einer alleinerziehenden Mutter wohnt. Der Tod der jungen Frau gleich zu Beginn, ist dramatisch und super beschrieben. Ich habe da mitgelitten. Mir gefielen der Schreibstil und die Erzählweise. Ein Buch das auch auf den letzten Seiten noch spannend ist.

Dieser Text findet sich bei Amazon und anderen Leserunden-Seiten.

Veröffentlicht am 08.09.2018

Berlin in den 60ern

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Eine schöne Gemengelage: die demonstrierenden Studenten, der noch nicht lange zurückliegende Mauerbau, der konstante Schlagaustausch zwischen Ost und West, die Infiltration von DDR-Agenten in die westdeutsche ...

Eine schöne Gemengelage: die demonstrierenden Studenten, der noch nicht lange zurückliegende Mauerbau, der konstante Schlagaustausch zwischen Ost und West, die Infiltration von DDR-Agenten in die westdeutsche Gesellschaft, die muffigen Moralvorstellungen der Nachkriegszeit, ein Kommissar in unklarer Lebenssituation - und eine Frauenleiche im Wannsee. Wer sich an diese Zeit tatsächlich selbst erinnern kann, kommt aus dem zustimmenden Nicken gar nicht mehr heraus: genau so war?s! Raffiniert, wie die drei Autoren, die sich hinter dem Pseudonym Lutz Wilhelm Kellerhoff verbergen, authentische Details, Personen und Ereignisse in die Handlung einflechten. Das Personal des Romans repräsentiert die unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten: die Transe Rita bildet da nur ein Sahnehäubchen. Ditt is Berlin!

Veröffentlicht am 07.09.2018

Guter Krimi in politischem Umfeld

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Dieser Krimi ist angesiedelt in Westberlin in politisch unruhigen Zeit mit Studentenaufständen, alten Naziseilschaften, Stasieinflüssen und vieles mehr. Ich bin ein paar Jahre zu jung, als dass mir die ...

Dieser Krimi ist angesiedelt in Westberlin in politisch unruhigen Zeit mit Studentenaufständen, alten Naziseilschaften, Stasieinflüssen und vieles mehr. Ich bin ein paar Jahre zu jung, als dass mir die politischen Ereignisse in Berlin selbst in Erinnerung wären. Aber die vielen genannten Namen aus Zeitgeschehen und Kultur waren mir doch zum großen Teil vertraut. Dem Autoren-Trio ist es spannender, schlüssiger Krimi gelungen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Geschichte „sich weiter trägt“. Die Figur des Kommissars Heller ist gut aufgestellt, allerdings denke ich, dass man die historische Einbindung in Berlins Geschichte nicht oft wiederholen kann. Dafür sind hier in diesem Buch schon sehr viele Namen und Ereignisse „verbraucht“.

Einen Stern Abzug gibts von mir, weil es mich in Krimis inzwischen nervt, wenn in den Kommissariaten sonderbare Vorgehensweisen auftauchen: Chefs bremsen diejenigen aus, die vernünftig ermitteln, es werden Beweise manipuliert, „von oben“ werden Fälle geschlossen u.ä. Das kommt mir mittlerweile einfach zu häufig vor. Warum können die Zuständigen nicht einfach ihre Arbeit machen, nämlich ermitteln?

Veröffentlicht am 27.08.2018

Spannender Krimi

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Berlin, 1968, in den Straßen herrschen die Studentenaufstände und Polizisten sind in ihren Augen Faschisten. Dann wird eine Tote am Rand des Wannsees gefunden, die junge Mutter Heidi Gent. Aber wer könnte ...

Berlin, 1968, in den Straßen herrschen die Studentenaufstände und Polizisten sind in ihren Augen Faschisten. Dann wird eine Tote am Rand des Wannsees gefunden, die junge Mutter Heidi Gent. Aber wer könnte Interesse daran haben, die junge Anwaltsgehilfin zu töten? Wolf Heller beginnt zu ermitteln und stößt dabei auf immer mehr Ungereimtheiten und Widerstände, sogar in den eigenen Reihen. Was hatte Heidi Gent zu verbergen? Gibt es vielleicht sogar Zusammenhänge zu ihrem Arbeitgeber, dem umstrittenden Anwalt Mahler?
Meine Meinung

An diesem Buch hat mich am meisten die Zeit gereizt, in der es spielt. Ich war neugierig auf die damaligen Begebenheiten, auf die Ermittlungsarbeiten zu diesen Zeiten und überhaupt auf eine Zusammenarbeit gleich dreier Autoren. Gleich vorab, all das ist hier absolut gelungen und weiß zu überzeugen.
Das hier gleich drei Autoren an dem Buch gearbeitet haben, merkt man in keinster Weise. Der Einstieg gelingt problemlos und der Krimi liest sich spannend und flüssig. Der Schreibstil lässt sich gut verständlich und leicht lesen und Beschreibungen der damaligen Zeit werden schnell lebendig.
Was hier die Spannung ausmacht, ist die absolut dichte Recherche über die damalige Zeit. Die Autoren verknüpfen geschickt die realen Ereignisse, teils sogar reale Persönlichkeiten, mit den fiktiven Begebenheiten. Ich fand dies sehr spannend zu verfolgen, denn von dieser Zeit ist mir gar nicht viel bewusst. Selbstverständlich waren mir Namen wie Uschi Obermaier bekannt, aber was zu dieser Zeit wirklich so los war, war mir nicht sehr bekannt. Man spürt hier den Umschwung im Denken und Handeln, hat aber auch immer noch diesen Nazistempel im Rücken, auch das Homosexualität verboten war in dieser Zeit, war mir gar nicht so bewusst. Ermitteln und recherchieren ohne Handy und PC ist allein schon spannend zu verfolgen, aber hier wird es so gut beschrieben, dass man schon das Gefühl hat, live dabei gewesen zu sein. All das gibt diesem Krimi einen besonderen Reiz und schafft eine reale Atmosphäre.
Ein personeller Erzähler in dritter Person führt durch den Krimi. Dieser gibt dem Leser einen weitumfassenden Überblick. Man ahnt schon ein wenig mehr, als der Ermittler Heller, da man hier auch die Perspektive des Mörders, bzw. dessen Auftraggebers erhält. Wer es ist und wie alles miteinander zusammenhängt, wird aber erst klar, als alle Puzzleteile zusammengesetzt werden.
Heller ist ein sehr sympathischer Ermittler, der das Herz am rechten Fleck hat. Er ist noch ein sehr junger Ermittler von gerade mal zweiunddreißig Jahren, sein Vater war ebenfalls Polizist und an der Front, Hellers Mutter starb unter mysteriösen Umständen und man spürt ihm deutlich an, dass dies an ihm nagt. Auch wenn ich sehr viele Fakten über ihn kenne, habe ich aber noch einige Fragen über ihn offen und ich denke, dass wir hier durchaus auch mit Fortsetzungen rechnen können, bei denen wir ihn noch intensiver kennenlernen.
Neben Heller gibt es eine Vielzahl an weiteren Charakteren, bei denen ich hier und da nochmal nachschlagen musste, wer es denn gerade war. Hier werden unheimlich viele Ereignisse und Personen miteinander verknüpft und es erfordert durchaus Konzentriertheit, um den Überblick nicht zu verlieren.
Mein Fazit

Der Krimi überzeugt mit einem sehr gut recherchierten Hintergrund und lässt das Jahr 1968 absolut lebendig werden, auch für diejenigen, die nur wenig Kenntnisse aus dieser Zeit haben, so wie ich. Der Schreibstil ist flüssig und klar, so dass man hier durchaus inhaltlich zurecht kommt. Schnelle Wechsel in den Perspektiven erfordern ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit, um den Überblick nicht zu verlieren. Ich habe den Krimi an zwei Abenden verschlungen, weil ich es absolut spannend fand, diese Zeit mitzuerleben. Der Fall selber war glaubwürdig und die Lösung spannend. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 21.08.2018

Spannender Krimi aus dem 68erWest-Berlin

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Am Ufer des Wannsee wird eine Frauenleiche gefunden. Wolf Heller beginnt zu Ermitteln. Für ihn ist der Ehemann nicht der Täter, allerdings steht er mit dieser Meinung allein da. Dennoch ermittelt Heller ...

Am Ufer des Wannsee wird eine Frauenleiche gefunden. Wolf Heller beginnt zu Ermitteln. Für ihn ist der Ehemann nicht der Täter, allerdings steht er mit dieser Meinung allein da. Dennoch ermittelt Heller weiter und sticht mitten in ein Wespennest. Denn schnell handelt es sich hier nicht mehr um einen „normalen“ Mord, sondern es wird recht politisch und die Spuren führen über die Grenze in den Osten.

Mir hat dieser Kriminalroman sehr gut gefallen. Für mich war es mal ein neues Thema. Bisher habe ich noch keinen Kriminalfall aus dem Jahr 68, noch dazu in West-Berlin mit Bezug zum Osten, gelesen. Die Handlung hat mir sehr gut gefallen. Vor allem, wie alles am Ende miteinander verworren ist. Die Geschichte ist zwar erfunden, wirkte aber sehr authentisch und realistisch. Zwischendurch wurden auch reale Personen mit eingebaut. Die Stimmung zu der Zeit wurde recht gut rübergebracht und es wirkte alles stimmig. Der Krimi war recht spannend. Man möchte schließlich wissen, was Heidi Gent getan hat, wieso sie sterben musste. Am Ende werden allerdings nicht alle offenen Fragen geklärt, vor allem was Wolf Heller angeht. Das lässt einen weiteren Band vermuten.
An der Handlung hat mich etwas gestört, dass so viel los war. Es waren teilweise doch viele Handlungsstränge, die es vielleicht nicht gebraucht hätte. Zumindest nicht für den Fall, um die Stimmung aus dem Jahr 1968 rüberzubringen aber schon.
Nicht so gut haben mir an diesem Krimi die Charaktere gefallen. Sie blieben mir fern und ich konnte mich nicht in sie hineinversetzen. Wolf Heller ist 32 Jahre alt und arbeitet als Kommissar bei der Mordinspektion in der Keithstraße in West-Berlin. Sein Vater war ebenfalls Polizist und seine Mutter kam auf ungeklärte Weise 1948 ums Leben. Heller wirkte auf mich allerdings nicht, wie ein 32-Jähriger, sondern eher als wäre er Mitte 50. Er hat keine Frau und wohnt bei Paula, einer alleinerziehenden Mutter von zwei Kindern. Immer wieder spielen sie eine Rolle. Aber das Buch handelt vorwiegend vom Fall. Dennoch wird es immer wieder persönlich. Was mich zusätzlich an den Charakteren gestört hat ist, dass die beiden Hauptakteure ähnliche Namen haben Heller und Harry. So war ich Anfangs immer etwas verwirrt wer denn nun wer ist, vor allem weil beide Polizisten sind.
Der Schreibstil er drei Autoren hat mir gut gefallen. Er ist flüssig zu lesen und die Handlung schreitet rasant voran. Die Perspektivwechsel waren für mich teilweise etwas zu schnell und nicht ersichtlich genug.
Am Ende des Buches befindet sich noch ein Glossar, in dem die wichtigsten Begriffe in Bezug auf die 68er-Bewegung erläutert werden. Das ist ganz praktisch, wenn man mit dieser Zeit und den Begriffen noch nicht vertraut ist.
Mir hat dieser Krimi und der Ausflug ins West-Berlin der 68er sehr gut gefallen. Da der Fall spannend war, die Charaktere mir aber nicht so gefallen haben, vergebe ich vier von fünf Sternen.