Das Buch „Cake - die Liebe von Casey und Jake“ von J. Bengtsson erzählt die Liebesgeschichte von Casey und Jake, kurz Cake. Casey ist eine ganz normale, wenn auch leicht nerdige (ihre Worte), Studentin. Jake ist ein Rockstar und Überlebender einer Entführung, was ihm beides zu Berühmtheit verholfen hat, aber auch zu einigen Dämonen. Bei einer Hochzeit kreuzen sich ihre Wege und Jake ist sofort fasziniert von der witzigen Casey, die so anders mit ihm redet als alle anderen Frauen. Auch Casey ist hin und weg von dem gut aussehenden, humorvollen Rockstar. Doch Jake fliegt bald wieder nach Europa, hat es also einen Sinn, eine Beziehung zu beginnen?
Das Buch wird aus der Ich-Perspektive von Casey und Jake erzählt. Sie kommen beide zu Wort, wobei Caseys Anteil größer ist. Der Schreibstil ist locker flockig und herrlich sarkastisch und einfach nur witzig. Die Dialoge zwischen Casey und Jake und auch mit ihren Geschwistern sprühen nur so vor Witz und Charme und haben mich oft zum Lachen gebracht.
„Cake“ ist ein herrlich unaufgeregtes Buch ohne unnötiges Drama. In der Buchbeschreibung am Ende wird erklärt, dass die Autorin das Buch zu schreiben anfing, nachdem sie eine richtig schlechte Rockstar-Romanze gelesen hatte. Und das merkt man. Viele Klischees werden aufgegriffen, zumindest in kleinen Nebensätzen oder Situationen, aber sie werden nicht klischeehaft aufgelöst. Nein, denn Casey und Jake können tatsächlich miteinander reden und diskutieren ihre Probleme aus, ohne voreilig Schlüsse zu ziehen oder alles in sich hineinzufressen. Das ist eine wunderbare Abwechslung und hat mir außerordentlich gut gefallen. Denn ausnahmsweise, dachte ich mir beim Lesen nicht die ganze Zeit „Neeeiiin, tu das nicht. Man, das ist doch blöd“, sondern „Jaa, so ist’s richtig! Weiter so!“. Das hat mein Lesevergnügen unglaublich gesteigert und mir einfach ein rundum gutes Gefühl gegeben. Dieses Buch macht einfach gute Laune, trotz der ab und zu eingestreuten schrecklichen Vergangenheit Jakes.
Hier würde ich auch meinen einzigen Kritikpunkt anbringen. Während der ersten Hälfte des Buches kommen die Gefühle der beiden sehr gut rüber und man erlebt mit, wie sie sich ineinander verlieben, spürt das Kribbeln im Bauch und die Freude über die neu entdeckte Liebe. Aber irgendwann rücken die Gefühle, meiner Meinung nach, immer mehr in den Hintergrund und die reine Nacherzählung der Erlebnisse in den Vordergrund. Gerade gegen Ende, als es „dramatisch“ wird, wird meistens aus der Sicht der Person erzählt, die in diesem Moment gar nicht so sehr von dem eigentlichen Drama betroffen ist und daher nur ihre Erlebnisse mit der anderen Person erzählt. Dadurch gehen viele Gefühle verloren, die mich interessiert und dem Buch bestimmt nochmal zusätzliche Tiefe verliehen hätten.
Nichtsdestotrotz hat mir dieses Buch wirklich gut gefallen. Ich habe es in einem Rutsch verschlungen und werde es bestimmt noch öfters lesen, da es mir einfach ein gutes Gefühl gegeben und mich oft zum Lachen gebracht hat. Cake ist so ein tolles Paar und auch ihre Familien sind einfach der Hammer, liebevoll und witzig. Wer also eine unaufgeregte Geschichte über zwei Menschen, die sich ineinander verlieben, trotz merkwürdiger Umstände und Hintergründe, lesen möchte, ist hier genau richtig.