Leider enttäuscht
Die kleinen Wunder von MayfairDas Buch „Die kleinen Wunder von Mayfair“…
…hat eins der schönsten Buchumschläge, wie ich finde. Mit dem Titel zusammen, verspricht das Buch, rein optisch, eine magische, weihnachtliche und zauberhafte ...
Das Buch „Die kleinen Wunder von Mayfair“…
…hat eins der schönsten Buchumschläge, wie ich finde. Mit dem Titel zusammen, verspricht das Buch, rein optisch, eine magische, weihnachtliche und zauberhafte Geschichte. Nicht nur deswegen, sondern weil ich stets auf der Suche bin, nach einer ganz außergewöhnlichen Story, fiel mir dieses Buch gleich auf, denn der Klappentext verrät vielversprechender Weise, dass es um…
…die 15 jährige Cathy geht, die zu Beginn der Geschichte (wir befinden uns im Jahre 1906) schwanger ist und deswegen von ihren Eltern abgeschoben wird, aus Scham. Durch Zufall stößt sie auf eine Zeitungsannonce:
>>Fühlen Sie sich verloren? Ängstlich?
Sind Sie im Herzen ein Kind geblieben?
Dann sind Sie bei uns richtig.
Das Emporium öffnet beim ersten Winterfrost seine Tore.
Keine Erfahrung erforderlich.
Kost und Logis inbegriffen.
Willkommen bei Londons größtem Spielwarenhändler.
Papa Jacks Emporium<<
Cathy überlegt nicht lang und läuft davon. Angekommen vor dem doch recht unscheinbaren Spielzeugladen, ist sie, als sie hinein geht, überrascht über die Weitläufigkeit. In den Gängen und Winkeln des Emporiums wimmelt es von verzauberten Holzsoldaten, riesen Bäumen aus Pappmaschee und täuschend echte Vögel aus Pfeifenreinigern.
Da gerade Saison ist und alles drüber und drunter geht stellt Papa Jack sie schnell ein. Kurz darauf lernt Cathy auch noch die Söhne von Papa Jack kennen. Kaspar und Emil, kaum älter als sie selbst, aber immer so voller Eifer dem Vater zu gefallen und stets im Wetteifer die besten Spielzeuge zu entwerfen, sodass ein wahrer Krieg entfacht, im Inneren des Emporiums.
Eigene Meinung:
Leider habe ich mir zu viel von der Geschichte versprochen. Zu Beginn hatte ich absolut noch das Gefühl, welches ich erwartet hatte. Mir fehlte es auch nicht an Vorstellungskraft, was die Erfindungen betrifft, aber irgendwann, als es darüber hinaus ging und man in eine kleine Kiste steigt und daran alles riesig erscheint und Spielsoldaten von allein miteinander kämpfen, war es mit meiner Vorstellungskraft vorbei.
Zu dem Zeitpunkt war ich schon ein wenig enttäuscht, da es auch seitenweise um die Rivalität der Brüder ging, die mit Spielsoldaten veranschaulicht wurde, wovon ich so gar keine Ahnung habe. Ich hatte mir einfach mehr Cathy gewünscht.
Mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges hatte mich die Geschichte, passenderweise dann aber zurück erobert. Ich wollte wissen, wie es weiter geht.
Doch leider hielt auch dieses Gefühl nicht lang an. Die Machtkämpfe der Jungs waren einfach vordergründig und strengten mich sehr an, beim Lesen.
Ich weiß, dass diese Geschichte eine Botschaft enthält, die auch gut rüber gebracht wurde, aber viel mehr hat mich etwas ganz anderes berührt. Etwas, was mit dieser Botschaft gar nichts zu tun hat, eher mit meinem Bewusstsein, nochmal daran erinnert worden zu sein, dass es auch Menschen gab, die zu einer Zeit geboren wurden, die nicht nur einen grausamen Weltkrieg miterlebt hatten, sondern gleich zwei.
Fazit:
Mich konnte die Geschichte also nicht ganz überzeugen, aber vielleicht lag es auch einfach nur an der falschen Erwartungshaltung, denn das Kind in mir habe ich mir eigentlich auch noch bewahrt. Daran lag es sicherlich nicht.