Profilbild von Ninasan86

Ninasan86

Lesejury Star
offline

Ninasan86 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ninasan86 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2018

Yoga - nicht nur eine Bewegung, sondern ein Lebensgefühl!

Stark mit Yoga
0

Zum Inhalt: 

Im Yoga liegt die Kraft

Cathy Hummels, erfolgreiche Moderatorin und Ehefrau des Spitzenfußballers Mats Hummels, kennt den Druck, jeden Tag Leistung zu bringen, gut auszusehen und sich entspannt ...

Zum Inhalt: 

Im Yoga liegt die Kraft

Cathy Hummels, erfolgreiche Moderatorin und Ehefrau des Spitzenfußballers Mats Hummels, kennt den Druck, jeden Tag Leistung zu bringen, gut auszusehen und sich entspannt zu präsentieren. Die Gefahr, sich zu überfordern, ohne es selbst zu merken, ist hoch. Auf einmal ist der eigene Akku leer und die Ausgeglichenheit nur noch Fassade. Cathy Hummels hat ihren ganz persönlichen Weg gefunden, um mit diesen Belastungen klar zu kommen: Seit Jahren hat sie sich dem Yoga verschrieben. Cathy Hummels schreibt in diesem Buch über ihre persönlichen Erfahrungen und zeigt zusammen mit ihrer Freundin und Yoga-Lehrerin Flora Fink die besten Übungen für ein starkes Selbst. Als Special präsentiert die junge Mutter ihre Lieblings-Übungen während der Schwangerschaft.





Über die Autorin:

Cathy Hummels, geboren 1988, ist erfolgreich als Moderatorin, Modedesignerin und Model tätig. Die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin ist seit 2015 mit dem Profifußballer Mats Hummels verheiratet und lebt in München. Ihre Leidenschaft gehört dem Yoga, seit 2017 veranstaltet sie Yoga-Retreats in Kroatien.

Mehr über die Autorin erfahrt ihr auf ihrer Homepage, auf Facebook und auch auf Instagram.





Mein Fazit und meine Rezension: 

Stark mit Yoga - im Yoga liegt die Kraft. Zwei starke Aussagen, die ich bestätigen kann! Ich habe Yoga bereits vor einigen Jahren (es dürften jetzt auch schon knapp 10 Jahre sein) für mich entdeckt und betreibe es nach wie vor. Meine ersten Schritte habe ich gemeinsam mit Ursula Karven getan, ihre DVDs haben mich zum Yoga hingeführt und meine Liebe dafür gezeigt. Seit dieser Zeit habe ich einige DVDs gesehen, Kurse besucht, aber auch viele Bücher darüber gelesen. Man kann also sagen, dass ich mich schon sehr gut mit der Materie auskenne (aber dennoch immer wieder dazu lerne). 

Das Buch von Cathy Hummels ist ganz klassisch aufgebaut: in den ersten Kapiteln erzählt sie, was Yoga überhaupt ist, gibt allgemeine Informationen dazu, vergisst aber dabei auch nicht ihre eigene Sichtweise darauf und lässt uns so einen schönen Einblick in ihr Leben mit Yoga haben. 

Im zweiten Teil geht es dann ans Eingemachte: wie übe ich Yoga? Wo kann ich Yoga zelebrieren, was benötige ich dazu und wann kann ich es am besten tun? Einfache Fragen, die jeder Anfänger sich zu Beginn seiner Yogapraxis stellt und die auch hier schnell beantwortet werden. Die Grundwerkzeuge, wie eine Yogamatte, bequeme Kleidung, einen Gurt und zwei Blöcke, gehören tatsächlich auch zu meiner Ausstattung und sind nicht nur in Onlineshops, sondern auch in fast jedem Sportwarengeschäft zu finden. 

Weiter geht's: warum überhaupt Yoga? Was bringt es mir? Ich für meinen Teil kann sagen, dass mich Yoga nicht nur vom stressigen Alltag ablenkt, sondern mir zusätzlich ein anderes Körperbewusstsein geschenkt hat und mir eine Möglichkeit der Entspannung, aber auch des Auspowerns gegeben hat. Denn ihr müsst wissen: Yoga ist nicht nur ein bloßes auf der Matte Turnen, sondern ein Lebensgefühl, das dich so schnell nicht mehr los lässt! Mir hat Yoga seitdem ich es praktiziere sehr viel gebracht und ich habe tatsächlich auch schon einige Yogaarten ausprobiert. 

Nach dieser ausführlichen, aber dennoch überschaubaren Einführung geht es dann aber auch schon ans Eingemachte. Cathy Hummels zeigt neben den Basishaltungen auch weiterführende Haltungen, die mit vielen Bildern dargestellt und somit für den Leser leicht nachzuvollziehen sind. Alleine an den Bildern sollte man sich hierbei jedoch nicht orientieren, sondern immer begleitend den dazugehörigen Text bereit halten, um körperliche Schäden durch z.B. Fehlhaltungen zu vermeiden.

Im Anschluss der einzelnen Übungen finden wir ebenfalls gut bebilderte und auch erklärte Übungseinheiten, die ebenfalls leicht nachvollziehbar sind.

Alles in einem kann ich für mich sagen, dass ich die im Buch aufgeführten Übungen bereits aus der Praxis kannte und somit auch wusste, auf was ich achten musste, für den Yoga-Anfänger mag es vielleicht am Anfang etwas schwieriger sein. Allerdings ist das Buch auch für Fortgeschrittene und alteingesessene Yogis eine tolle Begleitung, da man immer wieder Übungen nachschlagen und sie sich somit in Erinnerung rufen kann. Das Buch ist also für Anfänger, als auch für Fortgeschrittene Yogis geeignet und kann meiner Meinung nach getrost ins Yoga-Regal aufgenommen werden. Ich kann es auf jeden Fall empfehlen und freue mich sehr, dass ich es entdeckt habe!

Veröffentlicht am 04.11.2018

Mein erster, aber nicht mein letzter Roman von Abbi Glines!

Ein Moment für die Ewigkeit
0

Vale und Crawford haben nicht nur ihren Schulabschluss in der Tasche, sondern auch noch ein gemeinsames Leben vor sich, denn sie gibt es schon seit Kindesbeinen an nur gemeinsam. Beide freuen sich auf ...

Vale und Crawford haben nicht nur ihren Schulabschluss in der Tasche, sondern auch noch ein gemeinsames Leben vor sich, denn sie gibt es schon seit Kindesbeinen an nur gemeinsam. Beide freuen sich auf eine Zukunft zu zweit und ihnen ist auch klar, wo diese für beide enden wird: in einer Hochzeit. Doch noch ehe die Beiden in diese Zukunft starten können, ereignet sich ein schrecklicher Unfall, der Vale und Crawford plötzlich mitten aus ihrem bisherigen Leben reißt. Nichts ist mehr so wie es einmal war und einmal mehr müssen sie sich die Frage stellen, was das Schicksal noch bringen mag.

Vale und Crawford sind seid sie Kinder waren ein Paar. Nichts kann die Beiden trennen. Bis am Abend ihres Schulabschlusses ein tragischer Unfall das Leben der Beiden von einem auf den anderen Moment vollkommen verändert. Vale steht plötzlich alleine da. Mit einem Mal stellt sich ihr nicht mehr die Frage, wie es wohl im College verlaufen wird und was die Beiden danach erwarten wird. Vale stellt sich mehr die Frage nach dem warum und wie sie weiter leben soll, ohne Crawford an ihrer Seite zu haben. Tiefe Schuldgefühle plagen die einst glückliche und lebensfrohe Vale und plötzlich erkennt sie, dass doch nicht alles so war, wie es zu sein schien.

In dieser schweren Zeit trifft Vale auf jemanden, der ihr Leben vollkommen auf den Kopf stellt und das, obwohl es schon total aus den Fugen geraten ist. Slate ist fasziniert von dem stillen Mädchen, das tagtäglich an derselben Stelle sitzt und wartet. Hinter der tiefen Traurigkeit sieht er das glückliche und hübsche Mädchen von einst und schafft es, mit vielen kleinen Gesten einen Weg in ihr Herz zu finden.

Doch das Leben spielt niemals nach den Regeln, die man selbst verfolgt. Was bedeutet schon Ewigkeit?

Für mich war es das erste Buch von Abbi Glines, doch nach dieser Geschichte bin ich mir sicher, das es nicht meine letzte sein wird! Abbi Glines hat mich nicht nur mit ihren Charakteren verzaubert und mich direkt zu Beginn in einen tiefen Sog von Traurigkeit gezogen, sondern mich auch fassungslos zurückgelassen. Bereits nach den ersten Seiten konnte ich da Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen und musste es durchlesen.

Während dem Lesen habe ich nicht nur geschmunzelt, sondern vor allen Dingen mir immer wieder die Frage gestellt, was ich an Vales Stelle tun würde. Was genau geschehen ist, möchte ich hier jetzt nicht verraten, doch auch wenn ihr es wüsstet, so würdet ihr nur einen Bruchteil der Geschichte kennen. Wie würde ich mich verhalten, wenn ich mich in ihrer Lage befinden würde? Und wie würde ich wieder ins Leben zurückfinden?

Der Schreibstil von Abbi hat mir sehr sehr gut gefallen. Sie hat mich von der ersten Seite an gefesselt und mich in das Leben von Vale und Crawford gezogen. Vale ist während dem Lesen zu einer Art Freundin geworden, die mir tiefe Einblicke in ihr Leben gewährt hat. Mehr als einmal hätte ich sie am liebsten an den Schultern gepackt und geschüttelt, sie zur Vernunft gerufen, aber leider habe ich es nicht geschafft. Doch mir war nicht bewusst, wie sehr die Autorin mich mit ihrer Geschichte gefesselt hat, bis ich in Teil 2 eingetaucht bin und sie mich noch einmal vollkommen sprachlos zurück gelassen hat.

ABER hier muss ich jetzt einfach aufhören! Ihr MÜSST das Buch einfach lesen, ich bin nach wie vor noch mit meinen Emotionen in der Geschichte gefangen und freue mich schon jetzt auf weitere Geschichten von Abbi Glines! Hier noch einmal ein herzliches Dankeschön an den Verlag, der mir das Buch zur Verfügung gestellt hat. Ihr habt meinen Geschmack absolut getroffen!

Veröffentlicht am 29.09.2018

Meditieren kann jeder - Du auch?!

Be mindful - Einfach mal abschalten
0

Suze Yalow Schwartz war in ihrem Leben immer in Eile, alles trieb sie an, alles musste schnell gehen. Jede Minute war durch getaktet, jeder Plan musste reibungslos funktionieren, ansonsten war das totale ...

Suze Yalow Schwartz war in ihrem Leben immer in Eile, alles trieb sie an, alles musste schnell gehen. Jede Minute war durch getaktet, jeder Plan musste reibungslos funktionieren, ansonsten war das totale Chaos vorprogrammiert. Und hey – wer lebt, der weiß, dass es auch immer mal wieder Momente gibt, die nicht so laufen, wie wir es uns eigentlich gedacht oder erhofft haben. Es läuft immer mal etwas nicht nach Plan oder einfach mal schief. Wie oft stehen wir morgens auf und merken schon direkt zu Beginn des Tages, dass es einfach nicht unser Tag wird und natürlich haben wir auch recht. Schade eigentlich.

Doch um was geht es eigentlich in diesem Buch? Suze Schwartz gibt uns zunächst einen Einblick in ihren hektischen Alltag – während dem Lesen habe ich wirklich nur gedacht „wow, was die Frau alles an einem Tag leistet!“ und dann „wenn sie es schafft zu meditieren, dann muss ich es doch auch hinbekommen“ und das war jetzt nicht auf die Person abgestellt, sondern einfach nur auf die Zeit, die ihr täglich zur Verfügung steht. Mein Leben ist nicht so hektisch und durch getaktet wie ihres und doch fühle ich mich immer wieder in Eile, stets im Stress und unter Termindruck, sei es auf der Arbeit oder in der Freizeit und Zuhause.

Mit der Meditationspraxis zu beginnen erfordert dabei aber nicht viel: lediglich etwas Zeit und die müssen wir erübrigen können. Natürlich wird es zu Beginn der Praxis etwas hapern, viel länger dauern als wir eigentlich erübrigen können und ab und an werden nicht nur die Nerven Achterbahn fahren, sondern auch unsere Gedanken (so zumindest war es bei mir) und doch kann ich genau das unterschreiben, was Suze Schwartz schreibt „Abschalten heißt weder die Schotten dicht zu machen oder wegzurennen, noch, ganz auszusteigen. (…) Abschalten heißt vielmehr, bewusst Abstand zu dem zu schaffen, was Sie gerade in Rage versetzt (bzw. ablenkt), und die Reset-Taste zu drücken, um anschließend aus einer neutralen, gestärkten Position neu starten und agieren zu können.“

Ich habe schon sehr oft meditiert, bin also kein Neuling mehr auf diesem Gebiet und doch fällt auch mir es sehr schwer, wenn ich nach einer langen Pause wieder mit dem Meditieren beginnen möchte. Mir sind einige Praktiken bekannt und ich habe schon einige ausprobiert. Ich für meinen Teil kann am besten meditieren, wenn es erst einmal ruhig um mich herum ist oder aber mich ein Klangteppich umgibt, der konstant bleibt (also Beispielsweise eine CD mit meditativen Klängen oder nur Naturgeräuschen). Nichts, aber auch gar nichts, darf mich ablenken, dann erst versinke ich in einen meditativen Zustand und kann mich meinem „Affengeist“ (gedankliches Hin-und-Her-Springen) widmen und meine Gedanken einfach sein lassen und ziehen lassen, ohne sie zu bewerten und näher darauf einzugehen. Doch bis ich in diesem Zustand bin, dauert es.

Die Autorin hat mit diesem Büchlein einen wunderbaren Begleiter für den Ersteinstieg in die Mediationspraxis geschaffen, berichtet aus ihrem eigenen Leben und geht auf die eigenen Probleme sehr gut ein. Auch sie selbst gibt an der ein oder anderen Stelle zu, dass sie es nicht hinbekommt, dass sie schon sehr viel darüber gelesen oder gehört hat, man aber nicht einem Schema-F folgen kann, sondern für sich selbst herausfinden muss, was seine eigene Meditiationspraxis ist. Die einen mögen überhaupt nicht Stillsitzen können, die anderen mögen keine CD und es muss ruhig sein, wieder andere müssen eine lautere Geräuschkulisse haben, da diese sich wie von selbst einfügt oder aber irgendwann in den Hintergrund gerät. Es gibt so viele verschiedene Arten, wie man meditieren kann, sicherlich ist auch eine für sie dabei. Mir gefällt hierbei ihre offene und ehrliche Art.

Weiterhin geht Suze Schwartz auf die Mystik des Meditierens ein. Es geschieht weder ein Wunder, noch irgendetwas Großartiges nach der Meditation. An der Meditation ist absolut nichts Unheimliches zu finden; man muss keine Räucherstäbchen aufstellen und braucht auch keinen dafür eigens eingerichteten Raum. Meditieren kann man immer und überall.

Der größte Mythos oder aber Irrglaube über das Meditieren ist allerdings, dass es darum gehe, den Geist frei zu bekommen, ihn zu entleeren, die Gedanken vollständig abzuschalten und endlich einen ruhigen und stillen Kopf zu bekommen. Wer schon einmal meditiert hat, weiß, dass es absolut nicht darum geht und es auch nicht möglich ist. Das gibt auch Suze Schwartz zu bedenken. Beim Meditieren geht es vielmehr darum, sich zu fokussieren und störende Gedanken einfach ohne Bewertung ziehen zu lassen, sie nicht noch anzukurbeln, sondern vorbeiziehen zu lassen.

Das kleine Büchlein ist in drei große Abschnitte gegliedert: im ersten Abschnitt geht es um DICH, was das Meditieren bringt und was überhaupt Meditation ist. Im nächsten Abschnitt geht Suze Schwartz näher auf die Grundlagen des Meditierens ein und legt so richtig los, sie gibt uns praktischer Tipps und verrät uns ein paar Kniffe, die sie selbst auch angewendet hat. Im letzten Abschnitt lässt sie uns tiefer in die Meditation eintauchen und zeigt uns weitere Arten der Meditation auf (die ein oder andere habe ich auch schon ausprobiert und kann sie nur empfehlen!).

Kurz zusammengefasst hat dieses Büchlein also alles, was es zum Meditieren braucht: einen klaren und unverblümten Leitfaden, der nicht nur Anfängern, sondern auch uns Fortgeschrittene wieder auf den Pfad bringt und uns zeigt, was eigentlich das Wichtige an dieser Praxis ist: das einfach machen – hinsetzen – meditieren und schauen, was mit einem geschieht.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Eine Geschichte, die dich so schnell nicht mehr loslässt!

One Small Thing – Eine fast perfekte Liebe
0

Beth hat in ihren jungen Jahren schon ein schweres Schicksal erlebt: ihre ältere Schwester ist auf tragische Weise ums Leben gekommen, seit diesem Moment ist für Beth nichts mehr normal und auch ihre Eltern ...

Beth hat in ihren jungen Jahren schon ein schweres Schicksal erlebt: ihre ältere Schwester ist auf tragische Weise ums Leben gekommen, seit diesem Moment ist für Beth nichts mehr normal und auch ihre Eltern scheinen fernab von der Normalität zu leben und sie zu überwachen. Doch Beth ist noch jung und möchte etwas erleben. Eines Nachts schleicht sie sich auf die Party und trifft dort auf den attraktiven Chase und verfällt ihm. Doch Beth ahnt nicht, welches dunkles Geheimnis Chase umgibt und wie sehr er an ihrem Leben teilgenommen hat…

Beth lebt in einer Welt ohne ältere Schwester, diese wurde auf tragische Weise mitten aus dem Leben gerissen und nun ist nichts mehr so, wie es mal war. Ihre Eltern hüten ihr Hab und Gut wie Schätze und ihr Zimmer gleicht einem Schrein. Obwohl ihre Schwester schon mehrere Jahre nicht mehr lebt, ist sie im Haus von Beth und ihren Eltern immer noch allgegenwärtig. Die einstige Leichtigkeit ist verloren, der Frohsinn auch, Beth führt ein Leben wie in einem Gefängnis – so beschreibt sie es zumindest und, nachdem ich einige Passagen gelesen habe, hätte ich es auch sofort unterschrieben.

Für mich war es während dem Lesen einfach unbegreiflich und doch konnte ich den Schmerz, die Wut und die Trauer um den Tod ihrer Schwester sogar selbst greifen. Während dem Lesen hatte auch ich mehr als einmal einen Kloß im Hals und musste die ein oder andere Träne wegwischen.

Doch schnell wird dem Leser klar: hier geht es nicht um das Leben von Beth, sondern um das Leben von Beth „nach dem Tod ihrer Schwester“. Wie Beth selbst ausgedrückt hat, hat seit diesem Tag eine andere Zeitrechnung begonnen, die stets mit Trauer und einer unglaublichen Leere im Herzen ihrer Eltern einhergeht.

Aber mit Beth haben wir hier ein junges Mädchen, das auf der Schwelle zum Erwachsensein steht und ihre eigenen Erfahrungen machen möchte – nur darf sie es einfach nicht, denn ihre Eltern haben etwas Anderes mit ihr vor. Ihr Leben ist geplant, scheinbar verplant und so ist es kein Wunder, dass Beth eines Tages ausreist und sich auf eine Party stiehlt.

Auf dieser Party trifft sie den attraktiven Chase und fühlt sich sofort zu ihm hingezogen, doch sie weiß nicht warum. Chase soll erst neu in die Stadt gezogen sein und kapselt sich von allen anderen ab, doch auch er ist fasziniert von Beth. Die Beiden kommen nicht voneinander los und so kommt es zu mehreren geheimen Treffen, bis das dunkle Geheimnis, das Chase umhüllt, gelüftet wird und nicht nur Beth, sondern auch mir während dem Lesen den Atem geraubt hat! Ihr seht, auf den 368 Seiten geschieht einiges und ihr werdet einige Höhen und Tiefen erleben, vielleicht wird euch auf dieser Achterbahnfahrt der Emotionen sogar schwindelig, aber: es lohnt sich!

Für mich war es der erste Roman des Autoren Duos Erin Watt und ich muss sagen: ich konnte das Buch nach einer Weile gar nicht mehr zur Seite legen! Mich hat die Geschichte so sehr gefangen genommen, dass ich gar nicht mehr in der Lage war, einen klaren Gedanken zu fassen. Ich war mit meinen Emotionen tief in die Geschichte involviert und habe nicht nur die Wut auf Beth‘ Eltern und den Trotz gespürt, den Beth tief in sich trägt, sondern auch die Verzweiflung, die Trauer und die Liebe.

In diesem Buch geht es nicht nur um Liebe, nicht nur um das Aufbegehren eines Mädchens, sondern auch um die Trauer, um Trauerarbeit und den Verlust eines geliebten Menschen, der das Leben seiner lieben Hinterbliebenen verändert hat. Wer dieses Buch also lesen möchte, dem sei gesagt: haltet die Taschentücher in eurer Nähe und seid gewarnt, dass ihr selbst so viele Emotionen durchleben werdet, die man selten in einem Buch erlebt hat.

Für mich eine klare Leseempfehlung! Es wird definitiv nicht mein letztes Buch von Erin Watt gewesen sein!

Veröffentlicht am 10.09.2018

Der Serienkiller, der keiner war

Der Serienkiller, der keiner war
0

Auch die Justiz ist nicht frei von Fehlern, das müssen wir ein ums andere Mal erkennen. So auch in diesem Fall: im Jahr 1991 wird in Schweden ein homosexueller Drogenabhängiger und Kleinkrimineller in ...

Auch die Justiz ist nicht frei von Fehlern, das müssen wir ein ums andere Mal erkennen. So auch in diesem Fall: im Jahr 1991 wird in Schweden ein homosexueller Drogenabhängiger und Kleinkrimineller in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Im Verlauf seiner medikamentösen Behandlung scheint sich dieser an schlimme Taten aus seiner Kindheit zu erinnern: er gibt an, als Thomas Quick er mehr als 30 Opfer vergewaltigt und getötet zu haben. So wird aus dem Kleinkriminellen Sture Bergwall ein verurteilter Mörder, der sich selbst überführt hat. Oder auch nicht? 

Von dem Fall Sture Bergwall habe ich bislang nichts gewusst, das muss ich zugeben. Vor diesem Buch war er mir nicht bekannt und doch geht es auch mir als Leser sehr nach, sodass ich tatsächlich im Netz recherchiert habe und auf einige Artikel gestoßen bin. Bei diesem Buch handelt es sich um keinen erfundenen Roman, nein, es handelt sich um eine Geschichte, die sich tatsächlich so zugetragen hat und das macht sie noch schlimmer. Ich habe immer noch eine Gänsehaut, wenn ich an das Gelesene zurückdenke. 

Wir beginnen mitten im Fall. Die Polizei ist unterwegs zu einem Ort, an dem die Leiche der jungen Therese Johannessen zu finden ist. Die Angaben hierzu haben sie von Thomas Quick selbst erhalten. Im Verlauf seiner Behandlung hat er immer wieder Momente, in denen er in seine schreckliche Vergangenheit auftaucht und immer wieder neue Details zutage fördert, die den Ermittlern von nutzen sind. Immer wieder werden die Ermittler enttäuscht, bis zu dem Tag, an dem es aufgedeckt wird: Sture Bergwall, alias Thomas Quick ist kein Mörder, er hat die Morde nicht begangen. Alle erliegen einer großen Täuschung.

Ich wusste nicht wirklich, was mich erwartete. Natürlich hatte ich den Klappentext gelesen und auch einen Textschnipsel, doch auf das, was wirklich kam, war ich nicht vorbereitet gewesen. Ja, es handelt sich um einen Tatsachenbericht und ja, man fühlt sich als Leser tatsächlich so, als sei man in die Auflösung des Falles involviert und das nicht ohne Grund: der Autor hat ein Talent dafür, uns direkt in das Geschehen zu versetzen und wirft nicht nur mit harten und kalten Fakten um sich. Im Gegenteil, er lässt Sture Bergwall als Menschen auferstehen, lässt ihn für uns zu Thomas Quick werden, um ihn dann langsam aber sicher, zu entmystifizieren. 

Erst im Laufe des Buches finden wir heraus, wer Thomas Quick wirklich erschaffen hat, wer ihn zu dem gemacht hat, der er letzten Endes war: seine behandelnden Psychiater. Der Autor schildert nicht nur den Fall, sondern gibt uns Lesern wertvolle Informationen und Hintergrundwissen, das uns immer tiefer in die Materie eintauchen lässt. Auch die verschiedenen Aspekte der Psychologie und Psychoanalyse werden beleuchtet, was zwar für den Laien ab und an schwer zu verstehen ist, aber dennoch dazu beiträgt, die Schwierigkeiten des Falles zu beleuchten. Gemeinsam mit dem Autor decken wir einen der größten Justizskandale aller Zeiten auf. 

Alles in einem kann ich sagen, dass mich dieses Buch fasziniert hat, die Geschichte hat mich von Anfang bis Schluss gefesselt. Allen, die ich jetzt neugierig machen konnte wünsche ich bereits jetzt eine spannende Lesezeit, ich hatte sie auf jeden Fall!