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Veröffentlicht am 30.01.2019

Simons Schuld

DIE EWIGEN. Die Zeichen der Schuld
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„Die Ewigen“: Die Zeichen der Schuld von Criz Wagner erschien im März 2017 beim Acabus Verlag.
Das Cover reiht sich mit seinem Design, dem Kreis, oder Kugel die im oberen Drittel zu sehen ist, in die Reihe ...

„Die Ewigen“: Die Zeichen der Schuld von Criz Wagner erschien im März 2017 beim Acabus Verlag.
Das Cover reiht sich mit seinem Design, dem Kreis, oder Kugel die im oberen Drittel zu sehen ist, in die Reihe der vorhergehenden Teile ein.

Simon schaut auf seine frühesten Erinnerungen, als Junge auf dem Sprung zum Mann, 4000 v. Chr. dem heutigen Bahrain, zurück. Ein steinerner Apfel fällt vom Himmel und trifft die Tochter des Clan - Oberhauptes, dem Schlangenträger, am Kopf. Simon eilt ihr sofort zu Hilfe, sein Freund Jogo schaut nur nach dem Himmelkörper. Als Jogo den steinernen Apfel berührt verändert sich sein Charakter, er will jetzt um jeden Preis Clan – Oberhaupt werden. Zwischen den beiden Freunden entbrennt ein Kampf um Leben und Tod, Simon bekommt die Oberhand und muss sich entscheiden, für Gut oder Böse......

Auch im dritten Teil der „Ewigen – Reihe“ schafft Chriz Wagner eine besondere Atmosphäre. Mich konnte er wieder in das Geschehen ziehen und gut unterhalten. Ich durfte in die Kindheit Simons reisen und Thyri kennenlernen, sie haben ihre Kindheit gemeinsam verbracht. Der heutige Simon beschäftigt sich mit der Frage ob sein damaliges Handeln, der Auslöser für seine Unsterblichkeit war? Hat er mit seinen Entscheidungen das Gute in sich zum Bösen gewendet und muss er diese Schuld nun abtragen? Die Kurzgeschichte ist faszinierend, spannend und enthält wieder eine Portion Mystik.
Der Schreibstil von Chriz Wagner ist sehr flüssig zu lesen und punktet mit seiner Wortgewandtheit.

Fazit: Wie in den ersten beiden Teilen konnte mich Chriz Wagner mich mit Teil drei bestens unterhalten. Die Kurzgeschichte war kurzweilig, spannend und mystisch angehaucht. Ich gebe meine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 22.11.2018

Tuesdays Abrechnung

Tuesday Falling
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„Tuesday falling“ von Stephan Williams erschien am 12 Mai 2018 als Hörbuch im Ronin – Hörverlag
Laufzeit 8 Std. 9 Min.
Das Cover wirkt sehr düster und zeigt eine junge Frau in einem Tunnel, ich finde ...

„Tuesday falling“ von Stephan Williams erschien am 12 Mai 2018 als Hörbuch im Ronin – Hörverlag
Laufzeit 8 Std. 9 Min.
Das Cover wirkt sehr düster und zeigt eine junge Frau in einem Tunnel, ich finde es sehr passend zum Inhalt.

Sie zerstören ihr Leben......Nun nimmt sie Rache.

Die kriminelle Unterwelt Londons gerät in Angst und Schrecken, eine junge Frau tötet in der U – Bahn kaltblütig den Kopf einer Jugendbande, die restlichen Mitglieder verletzt sie schwer. Ein Video mit grausamen Einzelheiten der Tat inklusive dem Konterfei der Täterin, erreicht DI Loss und seine Kollegin DS Stone. Schnell stellt sich heraus die Opfer waren Kriminelle, unter anderem Vergewaltiger einiger Mädchen. Die junge Frau, die sich Tuesday nennt, ist noch lange nicht fertig mit ihrer Abrechnung, mit der Unterwelt........

Gesprochen wird das Hörbuch von Katja Sallay. Die Sprecherin hat eine ausgezeichnete Arbeit abgelegt. Sie intoniert mit ihrer angenehmen Stimme hervorragend. Mit der passenden Aussprache erweckt sie Tuesday zum Leben, mit verschiedenen Betonungen, die mal rotzig frech, sarkastisch und respektlos klingen, untermalt mit kleinen Lachern wirkt sie lebendig.
Selbst die männlichen Protagonisten klingen alle verschieden und DI Loss klingt so ausgebrannt wie er wirken soll.

Die Handlung dreht sich um Tuesday eine 16 jährige junge Frau und ihrem Rachefeldzug gegen die Unterwelt Londons und deren Oberboss. Sie hat den Vergewaltigern und Drogenkurieren den Kampf angesagt, sie kämpft für die die am Rande der Gesellschaft leben. Sie hat einen von langer Hand ausgearbeiteten Plan, den sie nun in die Tat umsetzt, dabei ist sie allen immer einen Schritt voraus.
Der Autor hat eine düstere und bedrückende Atmosphäre erschaffen, die nur von Tuesdays lockeren jugendlichen Sprüchen aufgelockert wird.
Erzählt wird die Geschichte weitestgehend aus Sicht von Tuesday in Ich – Perspektive, sehr frech und ironisch, man fühlt sich von ihr direkt angesprochen. Einige Kapitel werden auch aus Sicht von DI Loss erzählt.
Ich bekam einen guten Einblick in das Tunnelsystem Londons und der digitalen Welt präsentiert. Die Spannung baut sich immer weiter auf und endet in einem furiosen Ende. Stück für Stück gibt der Autor Einblick, in das Warum von Tuesdays Taten. Selbst wenn man von Selbstjustiz nichts hält, so konnte ich mich einem gewissen Verständnis, gegenüber Tuesdays brutalem Handeln, nicht entziehen.

Die Charaktere sind authentisch und glaubwürdig dargestellt, wirken real und punkten mit Lebendigkeit, die „Bösen“ mit Verschlagenheit
Tuesday hat mit ihrer sarkastischen und zynischen Art, mein Herz erobert, obwohl sie Selbstjustiz verübt und dabei sehr grausam und gezielt vorgeht. Ihr gegenüber steht DI Loss der vom Leben gezeichnet ist, er wirkt ausgebrannt und desillusioniert, seit dem gewaltsamen Tod seiner Tochter, seine Ehefrau hatte er schon vor Jahren verloren.

Fazit: Der Autor hat einen unterhaltsamen, spannenden Triller in atmosphärischer Umgebung erschaffen. Er ist packend und ausgezeichnet vertont. Ich gebe meine absolute Hörempfehlung, ein Genuss für die Sinne und Ohren. Es eignet sich für Fans von Thrillern, die es gerne auch etwas blutiger mögen, denn es werden explizit Gewaltszenen beschrieben.

Veröffentlicht am 26.09.2018

Liebe geht manchmal verschlungene Wege

The way to find love
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„The Way to find Love“ von Carolin Emrich erschien am 18. Mai 2018 im Sternensandverlag.
Das Cover kommt ohne „Schnick Schnack“ aus, besticht mit seinen Farben und macht dadurch neugierig auf den Inhalt.
Das ...

„The Way to find Love“ von Carolin Emrich erschien am 18. Mai 2018 im Sternensandverlag.
Das Cover kommt ohne „Schnick Schnack“ aus, besticht mit seinen Farben und macht dadurch neugierig auf den Inhalt.
Das Kennenlernen von Mareike und Sebastian ist sehr ungewöhnlich, denn Mareike hat Sebastian beim Stehlen beobachtet und spricht ihn, vor dem Geschäft kurzerhand, darauf an. Er redet sich heraus, mit einer Lügengeschichte. Tage später treffen sie zufällig wieder, Sebastian sieht ziemlich derangiert aus, Mareike lässt sich nicht abwimmeln und hilft ihm. Sie merken, dass sie sich nicht unsympathisch sind, tauschen Handynummern aus und schreiben sich ab da regelmäßig. Sie nähern sich bei gemeinsamen Treffen immer mehr an und aus Freundschaft wird mehr, doch Beide verschweigen einen wichtigen Teil voreinander. Sebastian verpasst den richtigen Moment, das anzusprechen und so kommt es zu Missverständnissen, denn auch Mareike hat den richten Moment verpasst........gibt es einen Ausweg?

Die Geschichte von Carolin Emrich hat mich sehr bewegt, gefesselt, sie ist abwechslungsreich, sie wirkt sehr real und authentisch, fast wie eine Dokumentation.
Die Geschichte fängt langsam an und baut sich zu einem kleinen Kunstwerk zusammen, es ist keine „0815“ Liebesgeschichte. Die Handlungen der Protagonisten waren für mich nachvollziehbar, wirkten realistisch, als wären es Jugendliche aus der Nachbarschaft die ich kenne. Carolin Emmrich hat wohl dosiert Drama und Herzschmerz zu einer homogenen Masse verbunden. Sie hat zwei ernste Themen angesprochen und glaubwürdig in die Geschichte eingebaut. Das Ende hätte ich mir etwas ausführlicher gewünscht, doch das trübt den Gesamteindruck keineswegs.

Die Charaktere sind alle gut ausgearbeitet und haben sich auch weiterentwickelt.
Die Autorin hat es geschafft Jugendliche zu beschreiben, die sich ihrer Altersstufe angemessen benehmen, die Fehler machen und noch viel an Lebenserfahrung sammeln dürfen, oder müssen.
Das fand ich sehr bemerkenswert!
Mareike ist kein Mädchen in Modelmaßen, sie sieht sehr gut aus, doch hat nicht so ein großes Selbstwertgefühl, denn sie ist etwas fülliger, doch nicht auf den Mund gefallen.
Sie hadert mit ihrer Krankheit, manchmal versucht sie sie zu verdrängen, überfordert fühlt sie sich nur sehr selten. Weinende Menschen kann sie nicht so gut haben, diese Situationen geht sie gerne aus dem Weg.
Sebastian ist auf den ersten Blick nicht sympathisch, er stiehlt, raucht, lügt.....und, und,
Er pflegt wenige Freundschaften, mehr oberflächlich, lässt niemand an sich heran und keine Gefühle zu. Erst Mareike schafft es den Panzer zu knacken, den seine Kindheit ihm auferlegt hat.

Der Schreibstil von Carolin Emrich ist flüssig zu lesen und detailliert. Die Sprache den jugendlichen Charakteren angemessen, locker und direkt.

Fazit: Die Geschichte um Mareike und Sebastian hat mich von Anfang an gut unterhalten, die ist abwechslungsreich, spannend, wirkt realistisch und lebensecht. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, Drama und Herzschmerz halten sich gut die Waage. Für mich hat sie alles was ein gutes Jugendbuch haben soll, deshalb werde ich auch den Folgeband lesen. Ich gebe meine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 24.09.2018

Ein herausragendes Krimi - Debüt

Vier Tage in Kabul
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„Vier Tage in Kabul“ von Anna Tell erschien am 12.08.2018 im Rowohlt Verlag.
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut, die junge Frau im Profil mit der afghanischen Landschaft im Haar und einem Helikopter ...

„Vier Tage in Kabul“ von Anna Tell erschien am 12.08.2018 im Rowohlt Verlag.
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut, die junge Frau im Profil mit der afghanischen Landschaft im Haar und einem Helikopter deutet den Thriller schon an.

Amanda Lund eine schwedische Kriminalkommissarin und Polizeiausbilderin, befindet sich für ein Jahr in Afghanistan zur Ausbildung von einheimischen Spezialkräften. Nach einem Einsatz den sie nur knapp unbeschadet überstanden hat, wird sie zu einem Entführungsfall geschickt, den die schwedische Botschaft in Kabul betrifft. Ein Diplomatenpaar wurde entführt, Amanda soll als Unterhändlerin dienen. Unter immensem Zeitdruck, denn der Staatsbesuch des afghanischen Staatsoberhaupt steht kurz bevor, soll sie Licht ins Dunkel bringen und Ergebnisse liefern. Amanda entdeckt Ungeheuerliches und eine Spur führt sogar nach Schweden.

Man spürt von der ersten Minute an, die Autorin Anna Tell hat durch ihre Ausbildung und langjährige Arbeit bei Polizei und Militär ein sehr gutes Hintergrundwissen, dass sie in die Geschichte mit einfließen lässt. Der Thriller besticht durch tiefe Einblicke in diplomatische Arbeit und polizeiliche Recherche Tätigkeiten und die dadurch entstehenden Konflikte. Die Unterschiede von Politik und Polizei werden sehr glaubwürdig beschrieben.
Der Plot wechselt zwischen zwei Erzählsträngen, zum Einen ermittelt in Schweden Bill Ekmann Amandas Chef, der auch ihren Einsatz koordiniert, und zum Anderen in Afghanistan Amanda.
Amanda Lund soll als Unterhändlerin fungieren und gleichzeitig versuchen die entführten Diplomaten zu befreien. Amanda gerät in politische und militärische Machenschaften die sehr glaubwürdig und authentisch wirken. Die Geschichte fasziniert und fesselt von Anfang an und man versucht den Fall mit zu lösen. Die Spannung war wohl dosiert und kam ohne unnötige Übertreibungen aus.

Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen, detailliert dargestellt und wirkt sehr authentisch.

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Die eingefügten Details zum Privatleben von Amanda Lund und Bill Ekmann waren perfekt dosiert.
Amanda ist eine toughe Frau, hat eine schnelle Auffassungsgabe, ist sehr geradlinig, mit einem gutem Gespür für Zusammenhänge, sie kombiniert sehr schnell und hat sich ein gute Portion Empathie bewahrt.
Bill Ekmann hat viel mehr Ecken und Kanten, anfangs wirkt er nicht sehr sympathisch. Er stürzt sich mit feuereifer in seine Arbeit und vernachlässigt seine Familie, besonders prekär ist die Lage da seine Ehefrau alkoholabhängig ist. Erst gegen Ende des Thrillers ändert er sich und widmet sich wieder mehr seinen Aufgaben als Ehemann und Vater.
Als Ermittlerteam sind Bill und Amanda eingespielt, sie harmonieren auch auf die Distanz, beide stehen ein für Wahrheit und Gerechtigkeit.

Fazit: Für mich war die Geschichte ein herausragendes Debüt. Mich hat die Autorin ab dem Prolog bestens unterhalten. Ich war fasziniert und gefesselt von der Geschichte. Besonders hervorheben möchte ich die realistisch wirkenden Zusammenhänge und das für mich glaubwürdige Ende. Ich bin auf den Folgeband sehr neugierig.
Deshalb gebe ich meine absolute Leseempfehlung, sehr geeignet ist der Thriller für Fans von Thrillern mit politischen Verwicklungen.

Veröffentlicht am 10.09.2018

eine kleine, kraftvolle und poetische Geschichte

Königskinder
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„Königskinder“ von Alex Capus erschien am 20.08.2018 im Verlag Carl Hanser GmbH.
Das Cover ist eher schlicht und unauffällig.

Max und Tina befinden sich auf einer Autofahrt in den Schweizer Bergern, trotz ...

„Königskinder“ von Alex Capus erschien am 20.08.2018 im Verlag Carl Hanser GmbH.
Das Cover ist eher schlicht und unauffällig.

Max und Tina befinden sich auf einer Autofahrt in den Schweizer Bergern, trotz Schneefall befahren sie eine Passstraße die bei Schneefall gesperrt ist. Es kommt wie es kommen musste, sie bleiben in einer Schneewehe stecken und müssen die Nacht im Auto verbringen.
Um die Nacht zu verkürzen erzählt Max Tina eine, wie er sagt, wahre Geschichte. Die ihren Anfang hier in den Greyezer Bergen genommen hätte, Ende des 18. Jahrhunderts, sie handelt von Jakob und Marie. Sie beide verlieben sich auf den ersten Blick, doch Jakob der arme Kuhhirte ist nicht standesgemäß für die Bauerntochter Marie........

Alex Capus ist ein großer und guter Erzähler der mich mit seinem hervorragenden Schreibstil tief beeindruckt und verzaubert hat. Die Geschichten, denn eigentlich sind es zwei, eine handelt im Jetzt und die andere im 18. Jahrhundert, haben mich begeistert. Alex Capus hat sie zauberhaft und fast poetisch ausgeschmückt. Die Landschaften und historischen Fakten sind so lebendig und bildhaft beschrieben. Der Autor verwebt historische Fakten zu einer märchenhaften Geschichte.
Ich wusste bis dato nicht, dass man einen Dialog über die Benutzung des Scheibenwischers am Auto, so amüsant beschreiben kann.
Die Geschichte um Jakob und Marie die Max seiner Tina, zur Überbrückung der Nacht,erzählt, hat Alex Capus sehr ruhig und doch mit viel Tiefe formuliert.
Jakob der arme verwaiste Kuhhirte, versucht durch den Militärdienst zu Geld und Reichtum zu kommen, er landet auch in Versailles kurz vor der französischen Revolution. Alex Capus verknüpft die beiden Geschichte abwechslungsreich miteinander, durch Tinas Zwischenfragen zu Jakobs Handlungen. Der Autor hat das sprachlich für mich überzeugend zu Papier gebracht.

Fazit: Ich wurde sehr gut unterhalten. Die Parallelen zu langjährigen Partnerschaften sind zum Schmunzeln und köstlich zu lesen. Die historisch gut recherchierte Darstellung der Zeit kurz vor der französischen Revolution und Versailles im besonderen, hat mich besonders beeindruckt. Die Geschichte ist zauberhaft, kraftvoll, lyrisch, poetisch und kommt ohne Spannung aus.
Ich gebe meine absolute Leseempfehlung.