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Veröffentlicht am 11.10.2018

Rezension zu Unantastbar

Unantastbar
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Maya wartet ungeduldig auf Jamie um ihren Jahrestag zu feiern. Aber Jamie kommt nicht, nach Stunden des Wartens steht die Polizei vor der Tür um Maya mitzuteilen, dass Jamie sich erhängt hat. Maya ist ...

Maya wartet ungeduldig auf Jamie um ihren Jahrestag zu feiern. Aber Jamie kommt nicht, nach Stunden des Wartens steht die Polizei vor der Tür um Maya mitzuteilen, dass Jamie sich erhängt hat. Maya ist verzweifelt und zu ihrer Trauer kommt Misstrauen, denn Jamie hatte keinen Grund sich umzubringen. Bald hat Maya das Gefühl das sie beobachtet und verfolgt wird, und so beginnt sie eigene Nachforschungen anzustellen um herauszufinden was Jamie vor seinem Tod getan hat. Bei den Hinweisen die sie findet stößt sie auf einen furchtbaren Ort, an dem Grausames geschehen ist und die Täter in den höchsten Kreisen zu finden sind. Maya bohrt weiter, denn sie will Gerechtigkeit und Jamie darf nicht umsonst gestorben sein, und riskiert dabei ihr eigenes Leben…

Unantastbar - ein Thriller der auf wahren Kriminalfällen beruht stammt aus der Feder von Sibel Hodge.

Maya ist glücklich und wartet voller Ungeduld auf ihren Freund Jamie um ihren Jahrestag zu feiern. Aber nach diesem Abend zerbricht ihr Leben, Jamie soll sich selbst erhängt haben und für Maya ist schnell klar das Jamie keinen Grund hatte Suizid zu begehen. Bei ihren Nachforschungen stößt sie auf grauenvolle Ereignisse in Jamies Vergangenheit, die sie in höchste Gefahr bringen.

Dieser Thriller hat es wirklich in sich, und ist für zartbesaitete Leser meiner Meinung nach nicht geeignet. Auch wenn die Gewaltszenen nicht bis ins Detail beschrieben sind, sind sie schwer zu ertragen und gehen einem unter die Haut.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil wechselt die Erzählperspektive immer zwischen Maya und Jamie. In Mayas Abschnitten herrscht Trauer und Verzweiflung vor, was nach einer Zeit ein kleines Gefühl des nicht vorwärtskommen in der Geschichte bei mir hervor rief. Jamie erzählt aus seiner Kindheit, die von Gewalt und Missbrauch geprägt. Im zweiten Teil steht Maya im Vordergrund und ihre Nachforschungen und die Gefahr in der sie sich begibt. Im dritten Teil kommt Mitchell zu Wort, der die Geschichte fortführt und zu einem Abschluss bringt.

Maya als Protagonistin war mir auf Anhieb sympathisch, ihre Trauer und Verzweiflung war gut nachvollziehbar, auch den Kampfgeist den sie in sich entdeckte. Jamie erlebt man ja nur durch Rückblenden, seine furchtbare Kindheit prägte ihn, aber er schaffte es trotzdem sich ein Leben aufzubauen, was man nur bewundern kann. Mitchell blieb für mich eine lange Zeit etwas undurchsichtig, was für mich aber noch einen zusätzlichen Effekt auf die aufgebaute Spannung hatte.

Die Spannung baut sich in dieser Geschichte für mich langsam auf, durch Jamies Geschichte herrscht erstmal nur das Grauen bei mir vor, mit Mayas Nachforschungen nimmt die Spannung dann zu und es ist eine latente Bedrohung zu spüren. Zum Ende hin hat der Thriller deutlich an Tempo zugelegt und kommt für mich zu einem gelungenen Ende.

Mein Fazit:
Ein spannender Thriller, der auf wahren Kriminalfällen beruht und mir dabei auch unter die Haut ging.

Veröffentlicht am 20.09.2018

Rezension zu Kraut und Rübchen

Kraut und Rübchen
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Journalistin und Stadtpflanze Katharina Rübchen erbt nach dem Tod ihrer Tante den Familienbauernhof in Kleinhaulmbach. Vor Ort findet sie ein altes Notizbuch ihrer Urahnin und die Aufzeichnung scheinen ...

Journalistin und Stadtpflanze Katharina Rübchen erbt nach dem Tod ihrer Tante den Familienbauernhof in Kleinhaulmbach. Vor Ort findet sie ein altes Notizbuch ihrer Urahnin und die Aufzeichnung scheinen ein düsteres Geheimnis zu beinhalten. War ihre Urahnin eine Serienmörderin? Aber nicht nur die Aufzeichnungen machen Katharina sorgen, ihr Chefredakteur will eine Story, die Dörfler verhalten sich geheimnisvoll, ihre kleine Ziegenherde sind wahre Meister im Ausbrechen und der Tierarzt scheint auch mehr Interesse an ihr zu haben, als an ihren Tieren…

Kraut und Rübchen stammt aus der Feder von Elke Pistor.

Katharine Rübchen erbt den Bauernhof ihrer Tante, nach der Trennung von ihrem Freund und Chef macht sie sich auf den Weg nach Kleinhaulmbach um sich dort nach Jahren mal wieder umzusehen. Durch Zufall findet sie ein altes Notizbuch in dem ihre Urahnin ihre Erinnerungen festgehalten, und kann das Buch kaum noch aus der Hand legen.

Die Geschichte wird in zwei Erzählsträngen erzählt, zum einen begleitet man Katharina die von der Stadt ins Dorf zieht und sich mehr schlecht als recht versucht zurecht zu finden und im zweiten Erzählstrang erzählt ihre Urahnin Hilda, die als Magd vor über 100 Jahren lebte.

Katharina ist ein lebenslustiger Mensch, der ihre Katze liebt und eigentlich noch nicht wirklich erwachsen geworden ist und die noch irgendwie ihren Weg sucht. Katharina wirkt sympathisch, ist manchmal etwas tollpatschig und leicht verpeilt und spricht mit sich selbst und ihrer Katze. Es macht Spaß ihr durch ihre Geschichte zu folgen, die mir auch den einen oder anderen Schmunzler entlockte.
Hildas Geschichte dagegen wirkt nüchterner und auch düsterer, was natürlich der Lebenssituation der Frauen und als Magd vor über 100 Jahren geschuldet ist. Mir persönlich hat Hildas Geschichte sogar noch etwas besser gefallen und ich war die ganze Zeit neugierig wie sie weitergeht.

Beide Erzählstränge empfand ich gut mit einander verwoben und gaben ein wirklich rundes Bild ab und ließen mich leicht und flüssig durch die Geschichte kommen. Den einzelnen Geschichten ist auch eine in Deutschland heimische Pflanze vorangestellt die überall hier in der Natur vorkommen mit Anwendungsbereiche und ihrer oftmals tödlicher Wirkung.

Mein Fazit:
Eine interessante Geschichte, bei der doch zwei sehr unterschiedliche Erzählstränge gekonnt miteinander verwoben wurden, und die mir Spaß gemacht hat zu lesen.

Veröffentlicht am 10.09.2018

Rezension zu Vox

Vox
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Mit der neuen Regierung in den USA ändert sich für die Frauen alles, fundamentalistische Glaubensätze sind nun Gesetz und verdammen die Frauen rechtlich ins vorherige Jahrhundert zurück.
Jean, eine angesehene ...

Mit der neuen Regierung in den USA ändert sich für die Frauen alles, fundamentalistische Glaubensätze sind nun Gesetz und verdammen die Frauen rechtlich ins vorherige Jahrhundert zurück.
Jean, eine angesehene Wissenschaftlerin will das alles nicht wirklich glauben, muss aber schnell den Tatsachen ins Auge sehen, ihren Beruf darf sie nicht mehr ausüben, ein Stimmrecht hat sie auch nicht mehr und über ein Wortzähler wird sicher gestellt, das sie und alle anderen Frauen und Mädchen nicht mehr als 100 Worte am Tag sprechen. Aber sie bekommt die einmalige Chance für sich und alle anderen Frauen und Mädchen zu kämpfen und ihre Stimme wieder zurückzuerobern…

Vox stammt aus der Feder von Christina Dalcher.

Die Frauen und Mädchen in diesem Buch verlieren all ihre Rechte, sie dürfen nicht mehr zur Arbeit, sie dürfen nicht mehr lesen und sprechen dürfen sie auch nur noch maximal 100 Wörter am Tag, sonst erleiden sie einen sehr schmerzhaften Stromschlag. Diese ganze Situation und ihr Umgang damit in diesem Buch lösten bei mir als Leserin die unterschiedlichsten Gefühle aus. In der ersten Hälfte herrschte bei mir Unglauben, Fassungslosigkeit und Wut als Gefühl vor. Unglauben, da ich mir schwer vorstellen kann, dass dies sehenden Auges so einfach geschehen kann, auch wenn die religiösen Fundamentalisten auf dem Vormarsch sind. Fassungslosigkeit und Wut über das geschilderte Leben der Frauen und die Einstellung der Männer und die gezeigte und gelebte Verachtung für Frauen.

Jean als Protagonistin empfand ich nicht immer sympathisch, was mich aber nicht störte. Ihre Einstellung und Handlungen, die oftmals immer eine mehr oder weniger große Spur Egoismus intus hatten, machten sie nicht wirklich zu einem Sympathieträger für mich in dieser Geschichte. Bei den Männern wurde gerne auch mal für meinen Geschmack zu gern in die Klischeekiste gegriffen, was ich ein klein wenig schade fand.

Während im ersten Teil des Buches Jeans jetziges Leben im Vordergrund steht, nimmt das Tempo aufgrund der Ereignisse deutlich zu, manchmal fühlte ich mich sogar ein wenig durch die Geschichte gehetzt. Leider kam mir der eigentliche Schluss hier auch ein wenig zu kurz, hier hätte ich einfach noch gerne mehr Informationen zu den einzelnen Ereignissen gehabt, um für mich ein abgerundetes Bild zu haben.

Mein Fazit:
Ein gelungener Roman, der bei mir viele Emotionen ausgelöst hat, und der mir trotz meiner kleinen Kritikpunkte sehr gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 08.09.2018

Kurzmeinung zu Sturmvogel

Sturmvogel
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1437: Englands kränklicher König Henry VI. ist unfähig zu reagieren, was das Königshaus bedroht. Zusätzlich kommt es zu erneuten Konflikt mit Frankreich, der England in eine Katastrophe stürzen könnte. ...

1437: Englands kränklicher König Henry VI. ist unfähig zu reagieren, was das Königshaus bedroht. Zusätzlich kommt es zu erneuten Konflikt mit Frankreich, der England in eine Katastrophe stürzen könnte. Um die Wogen zu glätten und die Macht zu sichern heiratet Henry die französische Adelige Margaret von Anjou. Aber die neue Vereinbarung mit den verhassten Franzosen ruft bei Englands Bevölkerung Empörung, Bestürzung und Angst hervor. Richard, Duke von York, sieht dadurch eine Chance, den aufkommenden Hass gegen den König und seiner französischen Gemahlin für sich zu nutzen…

Sturmvogel ist der erste Teil der Rosenkrieg-Serie von Conn Iggulden

Die Zeit der Rosenkriege ist mir auf der geschichtlichen Ebene nicht wirklich gut geläufig, wie ich beim lesen dieses Buches feststellen musste. Dies machte es mir nicht immer einfach die Namen und die Zusammenhänge zuzuordnen. Trotz Stammbaum war es für mich nicht immer sofort zu erkennen wie wer mit wem zusammengehört, da die adligen Engländer zu der Zeit wohl nicht viel von Namensvielfalt hielten.

Bei diesem Buch liegt das Augenmerk nicht so auf die zwischenmenschlichen Beziehungen sondern vor allem auf den Ereignissen, den politischen Gegebenheiten und Ränken und natürlich den Kampf- und Schlachtszenen. Mich konnte dieses Buch damit über große Teile fesseln und ich empfand es mal als was anderes.

Im Nachwort erläutert der Autor die historischen Ungenauigkeiten, was mir gefallen hat, da nicht einfach darüber hinweggegangen wurde.



Mein Fazit:

Ein spannender historischer Roman, der mich trotz kleiner Schwierigkeiten fesseln konnte.

Veröffentlicht am 04.09.2018

Rezension zu Kleine Feuer überall

Kleine Feuer überall
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In wohlgeordneten Shaker Heights, wo alles bis ins Kleinste geregelt ist brennt das Haus der Richardson. In jedem Schlafzimmer hat jemand Feuer gelegt und Elena Richardson steht fassungslos vor ihrem brennenden ...

In wohlgeordneten Shaker Heights, wo alles bis ins Kleinste geregelt ist brennt das Haus der Richardson. In jedem Schlafzimmer hat jemand Feuer gelegt und Elena Richardson steht fassungslos vor ihrem brennenden Haus und versteht nicht wie das in ihrem geordneten Idyll geschehen kann.

Kleine Feuer überall stammt aus der Feder von Celeste Ng.

Elena Richardson lebt mit ihrer Familie in Shaker Heights, einem Vorort von Cleveland. In Shaker Heights ist alles geregelt von der Farbwahl des Außenanstrichs der Häuser, der Höhe des Rasens, die Platzierung der Garage usw. Auch die Bewohner führen ein durchgeregeltes Leben, von Kindheit an. Auch Elenas Kinder fügen sich bis auf die jüngste Isabel in dieses Gefüge ein. Aber mit der neuen Mieterin und Haushälterin Mia und ihrer Tochter Pearl gerät dieses Idyll ins Wanken.

Die Autorin erschafft in diesem Buch ein Vorstadtidyll, von dem es anscheinend kein Entkommen zu geben scheint. Mich als Leser überkam schon mal ein leichtes Grauen bei diesem „Idyll“ in der keine eigene Meinung zählt, sondern die wohlgeordnete Gemeinschaft mit ihren Regelungen und Erwartungen am wichtigsten zu sein scheint.

Mit den Charakteren habe ich mich manchmal schwer getan. Ihre Gedanken wirkten teils ziemlich befremdlich und ihre Entscheidungen gedankenlos, was sich zwar gelungen in dieses scheinbare Idyll einfügte und passend wirkte, bei mir aber wenig Sympathie entlockte.

Der Grund für das Drama erschließt sich erst nach und nach, dabei fügt sich die Geschichte langsam zu einem Gesamtbild zusammen, bei der die einzelnen Protagonisten mit ihren Entscheidungen im Laufe des Buches zum Entstehen dieses Feuer beitragen.

Die Geschichte konnte mich trotz kleinerer Längen fesseln, auch durch den angenehmen Schreibstil der Autorin ließen sich die kleinen Längen für mein Empfinden verschmerzen.

Mein Fazit:
Eine Roman, der mich trotz kleinere Längen mit seiner Geschichte fesseln konnte.