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Veröffentlicht am 17.10.2018

Bye bye Christine...

Der Kratzer
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Dem Berliner Kriminalkommissar Tobias Dom gelingt es im polnischen Stettin den berüchtigten „Kratzer“ zu stellen. Dabei handelt es sich um einen Serienmörder, der seinen Opfern Botschaften in die Haut ...

Dem Berliner Kriminalkommissar Tobias Dom gelingt es im polnischen Stettin den berüchtigten „Kratzer“ zu stellen. Dabei handelt es sich um einen Serienmörder, der seinen Opfern Botschaften in die Haut ritzt und diese anschließend ausbluten lässt. Doch die Festnahme misslingt und der Täter kann entkommen.
Sieben Jahre später taucht der Kratzer nun plötzlich wieder auf und schlägt erneut zu. Der Fall wird Kommissar Doms persönlichsten, denn bei dem neuen Opfer handelt es sich um niemand Geringeren als Dom Ex-Frau Jasmin. Dom bittet die Investigativjournalistin Christine Lenève um deren Mithilfe.

Nach „Das Federspiel“ und „Das Hospital“ nun also der dritte und abschließende Fall der Triologie rund um die Journalistin Christine Lenève und Kommissar Tobias Dom. Die einzelnen Fälle sind in sich geschlossen, man braucht also nicht unbedingt Vorkenntnisse der beiden Vorgängerbände zu haben. Will man jedoch miterleben, wie sich die Charaktere mit der Zeit entwickeln, so empfiehlt sich dann doch die chronologische Reihenfolge.
Christine, die ja alles andere als smart ist, lernt man in diesem Band mal von einer ganz anderen Seite kennen. Trotz ihrer sonst so schroffen Art und der Neigung stets auf volles Risiko zu gehen, ist mir Christine so richtig ans Herz gewachsen. Sehr gut gefallen hat mir bei diesem Buch, dass der Leser nicht nur vor Fakten gestellt wird, sondern auch Erklärungen für das Handeln der Protagonisten bekommt.
Besonders gelungen fand ich auch die Wendungen, die mich völlig überraschten, noch dazu an Stellen, an denen ich wirklich keine erwartet hätte.
Der Schreibstil ist flüssig, das Ganze sehr spannend und fesselnd erzählt. Zudem gibt es zahlreiche Stellen, die einem ein richtig fettes Grinsen ins Gesicht zaubern. Der Autor gewährt auch Einblick in die Täterperspektive und man rätselt natürlich, wer hinter dem Kratzer stecken könnte.

Alles in allem ein gelungener Abschluss der Triologie. Gerade, wenn es am Schönsten ist, soll man ja bekanntlich Abschied nehmen. So goodbye Christine, goodbye…

Veröffentlicht am 03.10.2018

Genauso spannend wie ein Krimi!

Der Spielmann (Faustus-Serie 1)
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„Der Spielmann“ erzählt die Geschichte des Johann Georg Faustus, einer historischen Figur, die jedoch fast jedem durch Goethes Faust bekannt sein dürfte.

„Faustus“ – „Der Glückliche“ wie ihn seine Mutter ...

„Der Spielmann“ erzählt die Geschichte des Johann Georg Faustus, einer historischen Figur, die jedoch fast jedem durch Goethes Faust bekannt sein dürfte.

„Faustus“ – „Der Glückliche“ wie ihn seine Mutter nennt, erlebt gegen Ende des 15. Jahrhunderts eine schöne Kindheit in Knittlingen im Kraichgau. Der Junge ist ausgesprochen wissbegierig und aufgeschlossen. Stark beeindruckt ist er von einer Gruppe Gaukler, die in die Stadt kommen, insbesondere die Begegnung mit dem Magier Tonio del Moravia prägt sich ihm ein. Mit dem Tod der Mutter ist die schöne Zeit jedoch vorbei. Johann verlässt Knittlingen und seine Familie. Er begegnet Tonio del Moravia ein weiteres Mal und schließt sich ihm an. Dieser weist ihn in die Künste der Zauberei und Astrologie ein und gemeinsam ziehen sie erfolgreich umher. Doch geschieht etwas Schreckliches…

Oliver Pötzsch war mir bislang durch die Henkerstochter-Romane bekannt. „Der Spielmann“ ist nun der Auftakt zu einer Saga über Johann Georg Faustus. Auf weit über 700 Seiten führt der Autor ins Mittelalter. Dabei erzählt er so farbenprächtig und die Beschreibungen sind so intensiv, dass ganz wunderbare Bilder im Kopf entstehen. Die Reise führt aus dem Kraichgau nach Italien und Faustus trifft immer wieder historisch belegte Figuren, das macht das Ganze unheimlich lebendig. Trotz der vielen Seiten wird die Geschichte nicht langweilig und man fliegt fast durch das Buch. Es ist genauso spannend wie ein Krimi. Manche Szenen sind zwar etwas unheimlich und stellenweise auch brutal, aber insgesamt ist ein ganz tolles Werk herausgekommen.

Ein ganz tolles Leseerlebnis! Genau das Richtige für die kommenden Herbstabende. Von mir bekommt das Buch alle fünf Sterne und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 16.09.2018

Spannend und super erzählt

Das Haus der Mädchen
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Endlich wieder ein neuer Winkelmann. Und dieses Buch hat es wirklich in sich.

Zum Auftakt erlebt man den Mord an einem Krankenpfleger, der glaubt Zeuge eines Verbrechens geworden zu sein. Danach lernt ...

Endlich wieder ein neuer Winkelmann. Und dieses Buch hat es wirklich in sich.

Zum Auftakt erlebt man den Mord an einem Krankenpfleger, der glaubt Zeuge eines Verbrechens geworden zu sein. Danach lernt man Leni kennen, die aus ihrem Heimatdorf nach Hamburg gekommen ist, um ein Praktikum zu machen. Leni lernt gleich an ihrem ersten Tag Vivien kennen, die ebenfalls in dem Haus wohnt, in dem auch Leni ein Zimmer gemietet hat. Die beiden freunden sich an, doch schon bald darauf ist Vivien spurlos verschwunden. Auf ihrer Suche nach der neuen Freundin kreuzt sich ihr Weg mit dem Obdachlosen Freddy, der wiederum den Mord an dem Krankenpfleger beobachtet hat.

Weitere Erzählstränge aus Sicht des Opfers und natürlich die Ermittlerperspektive kommen hinzu. Der Autor switcht ständig zwischen den Handlungsstängen hin und her. Dabei war mir der Strang mit Leni am sympathischsten. Die junge Frau, die anfänglich etwas naiv daherkommt, wächst zunehmend mit ihren Aufgaben. Es war toll mitzuerleben, wie sich Leni zu einer selbstbewussten Frau entwickelt hat. Während des Lesens stand für mich immer Leni im Mittelpunkt des Geschehens, während ich den Kommissar und seine Assistentin eher zweitrangig empfand. Sollte die Reihe fortgesetzt werden, würde ich mir auf alle Fälle wieder Leni mit an Bord nehmen.
Erzählt ist das Buch wirklich ultraspannend. Man mag mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören. Es gibt jede Menge Wendungen und das Ende ist sehr überraschend. Mit dieser Auflösung hatte ich absolut nicht gerechnet und so blieb es auch bis zum Ende sehr spannend.

Veröffentlicht am 10.09.2018

Wer Chris Carter liebt, ist bei Ellison Cooper genau richtig

Todeskäfig (Ein Sayer-Altair-Thriller 1)
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Ein totes Mädchen wird in einem Käfig in Washington D.C. gefunden. Der Täter hat sein Opfer verdursten lassen. Bei dem toten Mädchen handelt es sich um die Tochter des bekannten Senators van Hurst, der ...

Ein totes Mädchen wird in einem Käfig in Washington D.C. gefunden. Der Täter hat sein Opfer verdursten lassen. Bei dem toten Mädchen handelt es sich um die Tochter des bekannten Senators van Hurst, der damit an die Öffentlichkeit drängt. Es bleibt auch nicht bei dem einen Fall, weitere Mädchen verschwinden. Angesetzt an den Fall wird FBI Special Agent Sayer Altair. Die Neurowissenschaftlerin hat sich auf die Hirnerforschung von Serientätern spezialisiert. Kann sich Altair endlich beweisen? Denn der Täter ist ihr ständig einen Schritt voraus…

Ein wirklich tolles Debüt, das Ellison Cooper hier abgelegt hat. Das Buch ist äußerst spannend geschrieben und liest sich fast wie das weibliche Gegenstück zu Chris Carter. Dies mag aber auch an der sehr guten Übersetzerin Sybille Uplegger liegen, die sowohl Carter als auch Cooper übersetzt hat. Agent Sayer Altair und ihr Partner Vik sind sehr sympathische Charaktere, die man von Anfang an mag. Es gibt mehrere Verdächtige und spannende Wendungen. Sehr angenehm empfand ich die kurzen Kapitel, die einen nur so durch das Buch fliegen lassen.

Ein super Auftakt zu hoffentlich einer ganzen Serie. Den Namen Ellison Cooper sollte man sich unbedingt merken.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Lug und Trug hinter den Kulissen

Veilchens Show
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Es läuft die „Bauerlorette“, eine Art Kuppelshow live im TV und Manfred Stolwerk schaut begeistert zu. Die Begeisterung schlägt bei dem LKA-Beamten jedoch schnell in kriminalistisches Gespür um, als einer ...

Es läuft die „Bauerlorette“, eine Art Kuppelshow live im TV und Manfred Stolwerk schaut begeistert zu. Die Begeisterung schlägt bei dem LKA-Beamten jedoch schnell in kriminalistisches Gespür um, als einer der fünf Bauern, die um Jackie, die Bauerlorette buhlen, tot im Bett neben Jackie aufgefunden wird. Kurz darauf stirbt ein weiterer Kandidat. Doch selbst zwei Todesfälle können die Produktion der Show nicht stoppen. Alles muss weiterlaufen und Veilchen und ihr Kollege Stolwerk sind bei ihren Ermittlungen mittendrin im Geschehen. Schnell wird klar, dass vieles nur Schein ist und es hinter den Kulissen ganz anders abgeht. Es wird gelogen und betrogen. Doch wer steckt hinter den Morden? Ein anderer Kandidat, um die Chance auf die Million Euro als Preisgeld zu erhöhen? Oder etwa die Bauerlorette selbst, die durch die höheren Einschaltquoten an die Spitze der Berühmtheit gelangen will?

Mit „Veilchens Show“ präsentiert uns Joe Fischler bereits den fünften Fall rund um Veilchen und ihrem Freund und mittlerweile auch Kollegen Stollwerk vom LKA Tirol. Wie gewohnt ist der spannende Fall mit jeder Menge schwarzen Humor gewürzt. Auch die imaginäre Souffleuse, die auf Valeries Schulter heimisch ist, hat ordentlich was zu tun. Ganz besonders, wenn Veilchens Vorgesetzter Geyer völlig untalentiert dazwischenfunkt und alles ausbremst. Eine gelungen Mischung aus spannendem Krimi und viel Humor machen diesen schrägen Fall aus. Es gibt mehrere Verdächtige mit diversen Motiven, doch das Ende war dann doch sehr überraschend. Privat kommt Veilchen langsam ihrer Mutter Paul näher und Schmatz, der Schwiegersohn in spe wird mir auch immer sympathischer. Mal sehen, wie es da weitergeht.

Wieder einmal ein toller Alpenkrimi mit viel Lokalkolorit. Spannend und gleichzeitig witzig. Die Serie mit Veilchen kann noch ganz lange weitergehen.