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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2018

Bewegend, schockierend, aber ein wenig mehr Emotionen hätten sein dürfen

One Small Thing – Eine fast perfekte Liebe
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Rachel ist tot. Die große Schwester von Beth wurde vor drei Jahren von einem Auto überfahren und seit dem ist in ihrer Familie nichts mehr, wie es einmal war. Verständlicherweise.
Und doch ist die 17 - ...

Rachel ist tot. Die große Schwester von Beth wurde vor drei Jahren von einem Auto überfahren und seit dem ist in ihrer Familie nichts mehr, wie es einmal war. Verständlicherweise.
Und doch ist die 17 - jährige, die noch am Leben ist, wie lebendig begraben. Sie darf keinen Hund haben, weil Rachel allergisch war. Sie darf zu keinen Partys, weil ihr ja etwas passieren könnte. Und nun soll sie auch noch von zu Hause aus studieren, damit ihre Eltern sie immer unter Kontrolle haben. Es ist grauenhaft. Beth bricht aus und dabei driftet sie auf eine Katastrophe zu, die immense Ausmaße hat und ihre Welt erschüttern wird.

Charlie Donnelly wurde für drei Jahre ins Gefängnis gesteckt. Nun ist er zurück und versucht sein letztes Jahr an der Highschool zu Ende zu bringen. Wann ist man endlich genug bestraft? Wann darf bzw. kann man Vergangenes lassen wo es ist - in der Vergangenheit? Ist ein 16 - jähriger, der ein Auto klaut und dabei ein Mädchen überfährt, gleichzeitig ein Mörder?

Wie würdest du entscheiden?

Ich für meinen Teil, war im Laufe der Handlung unglaublich wütend. Ich verstehe, dass man als Vater oder Mutter, Schwester oder Freund, wütend auf denjenigen ist, der einem die geliebte Person genommen hat. Man muss denjenigen ja nicht gleich lieben oder in der Familie aufnehmen. Aber wie man Charles in "One Small Thing" behandelt, ja quasi mobbt und diskriminiert, als Fußabtreter missbraucht und nichts als Hass entgegenbringt, hat mich bald zur Weißglut getrieben. Ich wollte ins Buch hüpfen und den Menschen gehörig meine Meinung sagen. Und gerade die, die sich am größten aufspielen, waren am Ende schlimmer, als der Achtung Sarkasmus böse, kriminelle Mörder von der armen Rachel.

Guckt man sich nämlich die Nebencharaktere mal an, wäre ich wahrscheinlich in der Situation von Beth böse ausgerastet. Aber ich muss gestehen, auch wenn sie so ihre Ausbrüche hat, habe ich Respekt vor ihr. Klar ist sie nicht unfehlbar, aber das macht sie sehr authentisch. Eine Mischung aus jungem Mädchen, das selbst noch dringend ihren eigenen Weg finden muss und junger Erwachsene, die reifer ist, als so mancher Volljähriger im Buch.
Ob ihre Eltern, die beste Freundin Scarlett, der Exfreund der Schwester Jeff oder auch andere... Man kann sie quasi alle in einen Sack werfen und drauf kloppen. Es würde nie den Falschen treffen.

Sympathisch sind mir die Menschen aus den Gebieten, die im Buch als schlechtes Umfeld bezeichnet werden. Ich glaube die und Beth haben ihr Hirn noch im Kopf und ansatzweise Herz in der Brust.

Was soll ich abschließend sagen. Die Schreibweise ist flüssig und locker. Die Wortwahl eher jugendlich gehalten, was ja sehr gut zum Setting passt. Mir hat an und für sich die Handlung gefallen, auch wenn sie ein wenig vorhersehbar war. Ab und zu hätte ich mir doch gewünscht, auch einem positiv gesinnten Menschen zu begegnen. Beth stand schon ziemlich alleine da und irgendwie kann ich es mir nicht vorstellen, dass keiner der Erwachsenen etwas reifer oder intelligenter sein soll. Das war in meinen Augen doch etwas unfassbar. Außerdem hat mir die schnelle Abhandlung am Ende irgendwie das Gefühl der Situation geraubt. Ich hätte mir da ein wenig mehr Input gewünscht um emotional noch einmal richtig mitgetragen zu werden.

Alles in allem ist "One Small Thing" ein Buch, das stark berührt und zum Nachdenken anregt, zumindest was das Gerechtigkeitsgefühl angeht. Alles andere hätte etwas intensiver sein können. Die Hauptcharaktere allerdings hab ich ins Herz geschlossen und Charlie wird absolut unterschätzt.

Veröffentlicht am 07.09.2018

Ein angenehmer Mittelteil

Blood Destiny - Bloodrage
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Kaum hatte ich das Buch angefangen, war es auch schon wieder vorbei. Auch der dritte Teil der "Blood Destiny"-Reihe hat mich sofort in den Bann gerissen. Ich war so wütend, als der Erzmagier die liebe ...

Kaum hatte ich das Buch angefangen, war es auch schon wieder vorbei. Auch der dritte Teil der "Blood Destiny"-Reihe hat mich sofort in den Bann gerissen. Ich war so wütend, als der Erzmagier die liebe Mack dazu zwang in die Magierakademie zu gehen. Doch sie schlägt sich tapfer, auch wenn es ihr die wenigsten leicht machen vor Ort. Dazu kommt Alex, der auch eine gefährliche Bitte an die junge Drako Wyr hat und welche die Handlung absolut aufrütteln wird. Und nicht zu vergessen Corrigan, oder Lord Pelzi wie Mackenzie ihn heimlich nennt. Auch er hält die junge Frau ganz schön auf Trapp und bringt so langsam Chaos in ihre Gefühlswelt. Es wird wieder aufregend in der Stadt London.

Der dritte Band der Reihe ist ein schön gelungener Mittelteil. Man kennt langsam die wichtigsten Charaktere mit den verrückten Eigenschaften und freut sich auf die frechen Dialoge. Natürlich kommen auch wieder ein paar neue Personen dazu, die man ins Herz schließt oder auch hasst wie die Pest.

Die meisten Lehrer der Akademie haben fast Panik vor dem Menschen mit den sonderbaren Kräften und der Direktor würde sie am Liebsten wieder vor die Tür setzen. Neben ihren besonderen Problemchen und Begegnungen mit Vampiren oder Geistern, versucht Mack auch noch typische Teenagerprobleme für ihre Mitschüler zu lesen. Ich habe oft geschmunzelt. Und auch wenn man anfangs meint, sie könnte  zu hochnäsig wirken, als so ziemlich die älteste Schülerin dort, findet Mackenzie Freunde.

Ich finde "Bloodrage" unglaublich spannend, aber auch wahnsinnig emotional. Ich musste mir die eine oder andere Träne verdrücken und nach ein paar Irrungen und Wirrungen wurde das Ende einfach super aufgelöst. Es macht Lust auf den nächsten Band. Ich hoffe wir müssen nicht zu lange warten, denn das Finale verspricht wieder einen ergreifenden nächsten Band. Ich war schockiert.

Die Schreibweise von Helen Harper ist wieder fesselnd, locker und leicht. Ab und zu hätte ich mir noch ein wenig mehr in der Handlung gewünscht. Ich hab es schnell verschlungen aber so der letzte Funke zur völligen Begeisterung hat mir dieses Mal leider gefehlt.

Ich bin mir aber sicher, das Abenteuer lohnt sich für alle Fans von Fantasygeschichten mit Humor und wesenübergreifenden Überraschungen, denn die Reihe an sich ist einfach genial und so vielfältig gestaltet.

Veröffentlicht am 26.08.2018

Witzig und frisch. Ein gemütlicher Auftakt.

Evig Roses (Band 1): Escort will gelernt sein
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Emma steckt in einer kleinen Krise. Ihr Vater hat die Zahlung für die Ausbildung ihres Bruders eingestellt und Emma braucht schnell eine unglaublich hohe Summe Geld. Was gibt es da besseres als die Idee ...

Emma steckt in einer kleinen Krise. Ihr Vater hat die Zahlung für die Ausbildung ihres Bruders eingestellt und Emma braucht schnell eine unglaublich hohe Summe Geld. Was gibt es da besseres als die Idee ihres Kumpels Jan eine Rose zu werden?  Ab zur Escort Agentur und der Spaß beginnt.

Ich habe mich echt amüsiert. Denn alle anderen Charaktere sind so elegant und attraktiv, und vor allem selbstbewusst. Emma ist zwar klug, aber in Situationen, in denen sie nervös ist, lässt sie kein Fettnäpfchen aus. Es ist zum Schießen lustig. So stolpert sie zum Vorstellungsgespräch und in die erste Prüfung rein. Was mir am besten an Emma gefällt, ist ihre liebevolle Art. Die junge Frau wirkt zwar verpeilt, aber so süss und warmherzig, vielleicht dabei einen Hauch naiv aber das passt zu ihr. Ob sie diesen Job machen kann ist Vincent ja von Anfang an noch so überhaupt nicht klar. Allein in welchem Outfit sie dahin kommt und wie Jan das dann lösen will, ach... lest das einfach selbst. Ich hab gejohlt vor Lachen.

Im ersten Teil begleiten wir sie auf dem Weg in die Escort Firma und es ist ein gemütlicher Einstieg. Ein bisschen Humor, ein paar erotische Andeutungen und eine tolle, leichte Schreibweise machen den ersten Band zu einem runden Leseerlebnis. Jasmin Romana Welsch wartet mit ihrer schön flüssigen Schreibweise auf, wenn doch mir ab und zu ein bisschen der Pepp selbst gefehlt hat. Es ist nicht so, dass es langweilig gewesen wäre, aber der erste Teil der "Evig Roses"-Reihe hat mich jetzt nicht so geflasht, wie ihre anderen Bücher.

Für Zwischendurch ist es auf jeden Fall empfehlenswert.

Veröffentlicht am 26.08.2018

Eine schöne Geschichte

Unruh
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Die junge Saya würde mit einem kleinen Mal der Stirn geboren, das aussieht wie ein kleines Zahnrad. Es zeigt ihre Zukunft und macht sie zu einer Hüterin der Zeit. Die Magie in ihr braucht jedoch Übung ...

Die junge Saya würde mit einem kleinen Mal der Stirn geboren, das aussieht wie ein kleines Zahnrad. Es zeigt ihre Zukunft und macht sie zu einer Hüterin der Zeit. Die Magie in ihr braucht jedoch Übung und so wird sie vom Meisterhüter Damandres unter die Fittiche genommen. Am selben Tag zeigen sich auch die Konflikte dieser Welt und eine Rebellin reißt das Ruder an sich. Intrigen, alte Feindschaften, aber auch eine zarte Liebesgeschichte kommt auf die junge Frau zu. Leider sind Menschen mit den zahnradähnlichen Malen auf dem Kopf nicht überall hochgeachtet. In anderen Teilen des Landes werden sie wie Aussätzige behandelt. Egal ob die Magie und das alte Wissen wichtig wäre in einer Bibliothek zu bewahren oder nicht. Denn diese wird nur mit Magie zugänglich, da sie durch einen Uhrwerkmechnismus geschützt ist.

Mia Faber hat hier eine dystopische Welt mehr fantasylastig, als mit Steamelementen durchsetzte Welt im 22. Jahrhundert erschaffen. Das Setting ist wirklich toll beschrieben und hat nichts mehr mit unserer Welt, wie wir sie kennen, gemein. Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich, allerdings nichts für Zwischendurch. Durch mehrere Sichten ergeben sich eher kurze Kapitel und öfters einen Sichtwechsel. Erzählt wird aus der Sicht des Allgemeinerzählers, was uns wirklich in jeden Charakter eintauchen lässt. Allerdings fand ich es auch nicht immer so einfach, da die Geschichte unheimlich komplex ist.

Emotional konnte mich das Buch nur bedingt mitreißen und irgendwie fand ich es schade, nicht mehr fantastische Elemente oder Elemente des Steampunk zu entdecken. Es ist eine tolle Story ohne Frage, aber sie wirkt dadurch etwas trocken zeitweise und ich hab mich manchmal etwas schwer getan.

Alles in allem ist "Unruh - Das Ticken des Uhrwerks" eine spannende, komplexe Geschichte mit einem flüssigen Schreibstil und einer toll aufgebauten Handlung in besonderem Setting. Wer beim Lesen gerne auf viele Charaktere und eine intensive Handlung setzt, ist hier genau an der richtigen Adresse.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Ein sehr ernster und gefühlvoller zweiter Teil

Twisted Love
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"Twisted Love" ist wirklich eine harte Geschichte. Nicht nur weil erschütternde Geheimnisse ans Licht kommen oder die Charaktere einvernehmliche, jedoch recht brutale Nächte verbringen. Sondern weil man ...

"Twisted Love" ist wirklich eine harte Geschichte. Nicht nur weil erschütternde Geheimnisse ans Licht kommen oder die Charaktere einvernehmliche, jedoch recht brutale Nächte verbringen. Sondern weil man quasi das ganze Buch mit einem unausweichlichem Tod konfrontiert wird.

Jeder aus ihrem Umfeld packt Rosie LeBlanc in Watte. Mukoviszidose lautet die Diagnose seit ihrer Kindheit. Ein normales Leben kann Rosie nicht führen und so kämpft sie. Nicht nur gegen ihre Krankheit auch gegen das Leben an und für sich. Sie will nicht heiraten und Kinder sollen auch nicht zurück gelassen werden. Da sie die Liebe ihres Lebens sowieso schon in frühen Jahren verloren hat, ist das ja nicht so tragisch. Oder?

Aber Dean "Ruckus" Cole hat andere Pläne. Er hat nicht umsonst 11 Jahre gewartet um endlich zu bekommen, in wen er sich schon zu Jugendzeiten verliebt hat: Baby LeBlanc. Er nimmt sich was er will, weiß was er will und muss es nun nur noch seiner Herzensdame verklickern. Wäre da nicht dieses andere fiese Problem, dass ihn immer wieder zu Alkohol und Marihuana verführen würde, hätte er das sicher schon geschafft. Aber warum einfach, wenn es auch richtig kompliziert geht?

Auch wenn ich wieder vor einem Buch stehe, dass mich schockiert und fasziniert zugleich, habe ich es gelesen und vor allem nicht aus der Hand legen können. Normalerweise tue ich mich mittlerweile sogar schwer mit dieser Art von Büchern, weil sie oftmals so dermaßen überzogen sind. Aber J. L. Shen schafft es mit ihrem Schreibstil einfach mich zu fesseln und nicht mehr los zu lassen. Die Art und Weise wie locker sie schreibt, die Mischung aus erotischer Grenzüberschreitung und einer Verbindung, die mein Herz zutiefst berührt hat, treibt mir die Gänsehaut auf die Arme. Es mag auch mit Dean eine ziemlich grobe Ausdrucksweise im Buch Einzug halten, aber auch in diesem Hot Hole steckt so viel mehr. Ich habe ihn gehasst und geliebt zugleich. Auch Rosie ist nicht unfehlbar und manchmal wollte ich sie schütteln, weil sie einfach nicht wenigstens aus der Zeit, die ihr bleibt etwas macht. Aber beide zusammen sind einfach perfekt und die Emotionen hat mich fest im Griff.

Einzig das Ende hat mich nicht so glücklich gemacht. Ich werde nicht verraten warum, da es spoilern würde, aber ich wünsche mir gerade am Ende mehr Realität. Es fühlte sich einfach so gezwungen an. Denn sonst sind die Charaktere und Handlungsstränge wirklich authentisch und nachvollziehbar. Ich hatte ein paar tolle Lesestunden.