Profilbild von rich_in_words

rich_in_words

Lesejury Profi
offline

rich_in_words ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit rich_in_words über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2018

Fesselnde Erinnerung an die "Nach dem Sommer"-Trilogie

Schimmert die Nacht
0

Klapptext:
Nach einer längeren Zeit der Trennung hat Isabel den Schmerz über die gescheiterte Liebe zu dem unberechenbaren Ex-Rockstar Cole endlich überwunden und konzentriert sich auf ihr neues Leben ...

Klapptext:
Nach einer längeren Zeit der Trennung hat Isabel den Schmerz über die gescheiterte Liebe zu dem unberechenbaren Ex-Rockstar Cole endlich überwunden und konzentriert sich auf ihr neues Leben in L.A. An Cole denkt sie selten. Als er plötzlich vor ihr steht, beginnt ein nerven- und gefühlsaufreibendes Spiel aus unwiderstehlicher Anziehung und abgrundtiefer Abneigung. Cole ist hinreißend und verführerisch wie immer, und Isabel kann seinem Charme nur schwer standhalten. Doch zugleich fürchtet sie, dass seine dunkle Vergangenheit wieder Macht über ihn erlangt. Deshalb hat sie sich geschworen, sich nicht noch einmal in ihn zu verlieben, und kämpft verzweifelt gegen ihre Gefühle an. Cole hingegen tut alles, um Isabel von der Aufrichtigkeit seiner Liebe zu überzeugen. Aber eine Frage bleibt: Weshalb ist er wirklich zurückgekommen?

Inhalt:
Bei dem Titel "Schimmert die Nacht" handelt es sich um ein Spin-off zu der "Nach dem Sommer"-Trilogie, die sich mit der ehemaligen Schulzicke Isabel und dem Rockstar und Werwolf Cole befasst. Nachdem die Liebe der beiden am Ende der Trilogie zu keinem Happy-End führte, treffen sie sich in ihren neuen Leben in L.A. wieder und werden sofort in einen Strudel alt bekannter Gefühle hineingezogen. Dabei sorgen die verwirrenden Gefühle und die Unentschlossenheit der beiden Hauptcharaktere für viele Probleme, insbesondere, da Isabel dabei ist, sich auf ein Medizinstudium vorzubereiten und Cole nach langer Abstinenz seine erste neue Platte aufnimmt. Zu diesem Zweck nimmt er an einer umstrittenen Reality-TV-Show teil, in der schon bald die Gefühle der beiden Instrumentalisiert werden sollen.

Cover/Erster Eindruck:
Sowohl das wunderschön gestaltete Cover, das durch die Skyline und Palmen bereits wunderbar den Ort des Geschehens aufgreift, als auch der Klapptext mit seinem Rückblick auf die Geschichte von Isabel und Cole in der "Nach dem Sommer"-Trilogie, haben mich sofort wieder zurück in diese melancholische Welt von Maggie Stiefvater zurückgeholt - und das obwohl es schon weit über fünf Jahre her ist, dass ich den dritten Teil dieser Trilogie gelesen habe.

Zitat:
"Warum bist du hier?", fragte ich.
"Du."
Es war die perfekte Antwort, gesagt auf unperfekte Weise. Wie schnell er geantwortet hatte. "Du." Mehr nicht. Es war so einfach, nur ein einziges Wort zu sagen. Ich wollte, dass er es noch einmal sagte, damit ich beim zweiten Mal die Chance hatte, etwas dabei zu fühlen.
(Isabel Culpeper; S. 35)

Stil/Sprache:
Wie immer ist es Maggie Stiefvater auch in diesem Buch gelungen eine ganz besondere, teilweise melancholische, aber auch chaotische Stimmung zu erzeugen, die einen vollständig in ihren Bann schlägt. Dies sorgt dafür, dass man, auch wenn man das Buch einmal aus der Hand gelegt hat, noch immer an die Charaktere denkt und sich in ihren teilweise verwirrenden Gedanken und Gefühlen selbst wiederfindet.

Handlung:
Leider ist der vordergründige Handlungsverlauf, also die erneute Annäherung zwischen Isabel und Cole etwas langatmig geraten, auch wenn man dennoch als Leser darauf hin fiebert, dass die beiden endlich wieder zu einander finden mögen. Die Geschichte bietet jedoch auch mehrere witzige, traurige oder auch spannende Nebengeschichten, wie beispielsweise Coles wachsende Freundschaft zu seinem Fahrer Leon, die traurige Geschichte um Coles früheren Drummer Victor oder auch Isabels Job in der Modeboutique samt schrulligen Besitzern. Insgesamt wird das Buch also an keiner Stelle langweilig, auch wenn, meiner Meinung nach, die Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptcharakteren noch deutlich stärker im Fokus stehen könnte. Darüber hinaus fällt auf, dass dieses Spin-off kaum noch auf die Wolfs-Thematik eingeht. Genau genommen handelt es sich bei Coles Werwolf-Dasein lediglich um einen kleinen Nebenaspekt, sodass man hier nur noch am Rande von einem Fantasy-Roman sprechen kann.

Charaktere:
Aufgrund des, bereits zuvor erwähnten, fantastischen Schreibstils der Autorin, kann man sich auch in dieser Geschichte wunderbar in die beiden Hauptcharaktere Isabel und Cole hineinversetzen und wird so in ihre verwirrende Gefühls- und Gedankenwelt gezogen, aus der man, selbst nachdem man das Buch beendet hat, nur schwer wieder entkommen kann. Dies führt dazu, dass einem auch die teils widersprüchlichen Verhaltensweisen der beiden logisch erscheinen und man noch stärker darauf hofft, dass sie ihre inneren Dämonen überwinden und ihr Glück finden mögen. Darüber hinaus haben mir insbesondere zwei weitere Charaktere gut gefallen, die beinahe als vollständige Gegenteile zu den Hauptcharakteren fungieren. So zum einen der zurückhaltende und durch seine unkomplizierte Art so sympathische Fahrer Leon, der mit seinem ruhigen und einfachen Leben zufrieden ist - zumindest bis er Cole trifft, der mit seiner lauten, aufdringlichen und fordernden Art und seinem andauernden Wunsch nach "mehr" zwar einen extremen Gegensatz zu Leon darstellt, diesem jedoch auch zeigen kann, dass das Leben noch mehr für sie beide bereithält. Zum zweiten handelt es sich dabei um Isabels Cousine Sofia, die extrem zurückhaltend und schüchtern, aber auch freundlich ist und es so jedem um sich herum recht machen möchte. Diese stellt sich als genaues Gegenteil zu Isabel dar, die absolut selbstbewusst durch das Leben stöckelt und sich zu aller erst um sich selbst sorgt. Doch auch diese beiden nähern sich im Lauf der Geschichte immer weiter an und können einiges von einander lernen.

Fazit:
Zu beachten ist, dass es sich bei diesem Roman kaum um Fantasy handelt - wer darauf hofft, der wird also enttäuscht. Auch wenn die Liebesgeschichte durchaus noch ausbaufähig gewesen wäre, ist dieses Buch allein aufgrund des beeindruckenden Schreibstils und der so erzeugten Atmosphäre absolut lesenswert, insbesondere, wenn man die "Nach dem Sommer"-Trilogie gelesen hat und sich gerne an diese Welt zurückerinnert. Wenn man einmal in die Welt und Gefühle der Hauptcharaktere eingedrungen ist, wühlt einen ihre Geschichte auch noch Wochen später auf.

Veröffentlicht am 12.09.2018

Melancholische Ergänzung zur House of Night Reihe

Neferets Fluch
0

Klapptext:
Chicago, 1893: Die Welt schaut auf ‚White City‘, denn dort findet die größte Weltausstellung aller Zeiten statt – zum ersten Mal mit Riesenrad und elektrischem Licht. Doch die sechzehnjährige ...

Klapptext:
Chicago, 1893: Die Welt schaut auf ‚White City‘, denn dort findet die größte Weltausstellung aller Zeiten statt – zum ersten Mal mit Riesenrad und elektrischem Licht. Doch die sechzehnjährige Emily Wheiler, Tochter aus reichem Hause, ist verzweifelt. Nach dem Tod ihrer Mutter ist nichts mehr so, wie es einmal war. Sie ist einsam und fühlt sich lebendig begraben. Doch damit nicht genug: Immer heftiger scheinen die dunklen Seiten ihres despotischen Vaters auf, und sie fürchtet um ihr Leben.
Dann – eines Nachts – wird sie Gezeichnet! Von nun an wird sie Angst in Macht verwandeln, und aus einem unschuldigen Opfer wird eine der mächtigsten, verführerischsten Hohepriesterinnen aller Zeiten…. Dies ist ihre Geschichte.

Inhalt:
Die House of Night Story "Neferets Fluch" befasst sich mit der Geschichte der späteren Hohepriesterin Neferet aus der Reihe "House of Night". Dabei wird insbesondere Neferets einsame und tragische Jugend mit ihrem grausamen Vater behandelt, in der sie noch den Namen Emily Wheiler trug. Dabei beginnt die Geschichte mit den Berichten über den Tod ihrer Mutter bis sie nach einigen enttäuschenden und dramatischen Ereignissen mit der Wandlung des Mädchens Emily Wheiler zu der Jungvampyrin Neferet endet.

Cover/Erster Eindruck:
Zunächst einmal gefällt mir an dem Cover, dass es von der Aufmachung wunderbar zu dem Erscheinungsbild der "Hauptreihe" passt. Darüber hinaus finde ich, dass dieses Cover das schönste aller House of Night Bände ist. Es hat eine sehr mystische Erscheinung, passt mit seinen roten Farbakzenten perfekt zu Neferet mit ihren roten Haaren und insgesamt weist es auch gewisse Ähnlichkeiten zu dem ägyptischen Namen auf, den sich Emily nach ihrer Wandlung selbst gibt - Neferet.

Zitat:
Lebend? Vor jenem Mittwoch war ich nahe daran zu glauben, ich hätte aufgehört zu leben und nur noch meine sterbliche Hülle vegetierte vor sich hin, bis endlich auch sie begreifen würde, dass mein Ich bereits tot war.
(Emily Wheiler; S. 93)

Stil/Sprache:
Die Sprache ist einfach und flüssig, sodass sich das Buch sehr schnell lesen lässt. Es wurde jedoch auch darauf geachtet, den Sprachgebrauch etwas an das 19. Jahrhundert anzupassen, was mir sehr gut gefällt und dem Lesefluss keinerlei Abbruch tut.

Handlung:
Die Handlung ist wirklich durchweg spannend, wenn auch häufig traurig oder schmerzhaft, sodass man als Leser sofort in die Handlung hineinkommt und das auch bis zum Ende bleibt. So leidet man mit der jungen Emiliy und ihrem schweren Los und hofft noch bis zum Ende auf eine für sie gute Wendung - obwohl man als Leser der House of Night Reihe schon weiß, dass es diese nicht geben wird.

Charaktere:
An dieser Stelle ist natürlich besonders die Hauptperson Emiliy Wheiler, beziehungsweise später Neferet zu nennen. Obwohl man diese schon aus der House of Night Reihe kennt, in der sie sich schon bald sehr unbeliebt macht und eindeutig wahnsinnig auftritt, lernt man sie in dieser Geschichte sehr mögen. Im Wissen ihrer Vergangenheit, habe ich eine große Sympathie zu diesem Charakter empfunden und wirklich mit ihr gelitten. Mit dieser Geschichte wird es Fans der House of Night Reihe möglich, Neferets Ursprünge und anfängliche Motive zu verstehen und sie so, zumindest im Rahmen dieser Geschichte, ins Herz zu schließen.

Fazit:
Bei "Neferets Fluch" handelt es sich um eine wirklich traurige, aber dennoch schön geschriebene Geschichte, die dem Leser einen tieferen Einblick in die House of Night Welt gestattet. Für jemanden, der diese Reihe nicht liest oder gelesen hat, ist sie jedoch möglicherweise nur teilweise nachvollziehbar, vor allem, da sie sehr kurz geraten ist, was jedoch dem Format dieser Storys allgemein entspricht. Für House of Night Leser ist dieses Buch hingegen empfehlenswert, da es einem ein völlig neues Bild auf die Antagonistin Neferet gewährt.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Schöne Fantasy-Geschichte, leider schlecht erzählt

Im Bann der Elfenwelt
0

Inhalt:
Bei "Im Bann der Elfenwelt" handelt es sich um ein Buch aus dem Fantasy-Genre, in dem es um die Abiturientin Merina geht, die nach einem Reitunfall in der Elfenwelt Elona landet. Dort erfährt sie ...

Inhalt:
Bei "Im Bann der Elfenwelt" handelt es sich um ein Buch aus dem Fantasy-Genre, in dem es um die Abiturientin Merina geht, die nach einem Reitunfall in der Elfenwelt Elona landet. Dort erfährt sie nicht nur, dass sie eine Halbelfe ist, sondern auch, dass sie laut einer Prophezeiung die Elfenwelt retten muss. Also macht sie sich gemeinsam mit der Prinzessin Aysira und dem Wächter Aladriel, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt, auf den Weg.

Cover/Erster Eindruck:
Das Cover des Buches gefällt mir gut, da es sehr märchenhaft aber zugleich nicht zu kitschig ist und so auch zu dem spannenden Klappentext passt, der eine vielversprechende und nervenaufreibende Geschichte verspricht.

Stil/Sprache:
Mit dem Schreibstil beziehungsweise der verwendeten Sprache bin ich leider nicht so gut zurecht gekommen, da er sehr kindlich und leider etwas plump wirkt und man so nicht wirklich in die Geschichte finden kann. Etwa ab der Mitte des Buches konnte ich mich langsam daran gewöhnen, aber optimal war es bis zum Ende nicht. Auch die Beschreibung von Orten, Personen oder Gefühlen ist leider meist sehr nüchtern gehalten, sodass es als Leser kaum möglich ist, sich in die Personen hineinzuversetzen. Etwas unangenehm ist außerdem, dass manche Ereignisse wie beispielsweise Reisen einfach ohne ersichtlichen Grund übersprungen werden und man so sehr abrupt "durch die Zeit springt".

Handlung:
Die Grundgedanken des Buches, dass Merina eine Halbelfe ist, wie sie in die Elfenwelt gelangt und was es mit der Prophezeiung auf sich hat, gefallen mir wirklich gut und sind auch sehr fantasievoll. Leider hat mich die Umsetzung dieser Grundideen überhaupt nicht angesprochen geschweige denn überzeugt. So ist eigentlich alles in diesem Buch zu knapp und nüchtern beschrieben und passiert viel zu schnell, sodass man kaum Zeit hat, sich in die Geschichte einzufinden und auch keine Spannung entsteht. Allgemein bleibt die Geschichte sehr oberflächlich, sowohl in Bezug auf die Personen und die Eigenschaften der Elfenwelt, als auch bezüglich der Prophezeiung und zugehörigen Mythen und Geschichten. Dies führt auch dazu, dass einige Geschehnisse und Details etwa aus der Luft gegriffen oder gar unlogisch erscheinen, was vermutlich hätte vermieden werden können, wenn einige Aspekte etwas ausführlicher erläutert und beschrieben worden wären.

Charaktere:
Aufgrund der kurzen Einführung und oberflächlichen Beschreibungen haben mich die Charaktere leider überhaupt nicht berührt und waren mir auch einfach egal, was ich sehr schade finde, da ich so auch nicht wirklich Lust hatte weiterzulesen. Insbesondere bei Merina hat mich gestört, dass sie kaum eine eigene Persönlichkeit hat. Sie macht und glaubt sofort alles, was man ihr sagt und auch ihre Gefühle werden immer nur so kurz und nüchtern beschrieben, dass es so scheint, als wären auch ihr die anderen Personen egal. Möglicherweise aufgrund dieser oberflächlichen Beschreibungen ihres "Innenlebens" sind auch viele ihrer Handlungen nicht nachvollziehbar. An dieser Stelle auch zu erwähnen ist die "Liebesgeschichte" zwischen Merina und Aladriel, die viel zu schnell geht und so überhaupt keine Schmetterlinge im Bauch auslöst. Insgesamt fehlt also den einzelnen Charakteren sowie den zwischenmenschlichen Beziehungen einfach der Tiefgang.

Fazit:
Eine wirklich schöne und fantasievolle Grundidee, die dazu führt, dass dieses Buch noch zwei Sterne bekommt, da die Umsetzung mir leider überhaupt nicht gefällt, sowohl aufgrund des kindlichen Schreibstils als auch wegen der oberflächlichen Beschreibungen. Möglicherweise ist die Geschichte für "junge Jugendliche" noch geeignet, da sie eventuell diese Mängel noch nicht so stark wahrnehmen, für Erwachsene würde ich sie jedoch nicht empfehlen.