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Veröffentlicht am 28.09.2018

Altes Europa, neu entdeckt

Europareise
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Dies ist das erste Mal das ich historische Texte als Hörbuch hörte. Für mich bedeutete es ein sehr viel höheres Maß an Konzentration, was zum einen an der Sprache lag, anderseits auch an der Vielseitigkeit ...

Dies ist das erste Mal das ich historische Texte als Hörbuch hörte. Für mich bedeutete es ein sehr viel höheres Maß an Konzentration, was zum einen an der Sprache lag, anderseits auch an der Vielseitigkeit der einzelnen Geschichten. Denn es sind sehr unterschiedliche Reiseberichte aus fast den letzten 2000 Jahren. Dazu sehr verschiedene Hörbuchsprecher, darunter sehr bekannte Stimmen. So musste ich mich erst einmal daran gewöhnen, als der mir durch die Sebastian Fitzek Thriller bekannte Sprecher Simon Jäger, den ersten Reisebericht über die Alhambra erzählte. Aber nachdem ich mich langsam darauf eingelassen habe, wurde das Hörbuch zu einem Genuss. Wobei ich zugeben muss, dass mir nicht jede Geschichte auf Anhieb gefiel. Während einigen Autoren sehr gut gelang mich in die jeweilige Region und Zeit mitzunehmen wie z.B. der Bericht von Washington Irving über die Alhambra, während ich Goethe über Italien eher öde fand. Aber nicht nur die typischen Reiseberichte findet man hier, auch die Erstbesteigung des Matterhorns durch Edward Whymper. Das bringt Abwechslung, ich musste mich nur immer wieder neu orientieren. Es sind auch nur oft Auszüge aus längeren Texten, weshalb ich oft mitten ins Geschehen geworfen wurde. Deshalb ist es für mich kein Hörbuch, dass ich nebenbei hören kann, sondern was meine ganze Aufmerksamkeit erfordert.
Insgesamt eine wirklich schöne Textsammlung, sehr professionell als Hörbuch mit bekannten Sprechern umgesetzt. Für mich mal das etwas andere Hörbucherlebnis.

Veröffentlicht am 11.09.2018

Sehr praktisch

Mein buntes Vorlagenbuch - Bügelperlen. Über 200 Motive
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Meine 5 jährige Tochter und ich lieben Bügelperlen. Vorlagen haben wir bis jetzt aus dem Internet. Da ist das Problem, dass man die Perlen und ihre Anzahl nicht gut sieht und auch nicht immer weiß auf ...

Meine 5 jährige Tochter und ich lieben Bügelperlen. Vorlagen haben wir bis jetzt aus dem Internet. Da ist das Problem, dass man die Perlen und ihre Anzahl nicht gut sieht und auch nicht immer weiß auf welcher Bügelplatte das gemacht wurde. Deshalb dachte ich, dass dieses Buch sehr gut für meine Tochter passt. Und was soll ich sagen, sie ist begeistert. Die Vorlagen sind in Echtgröße, d.h. man sieht sehr genau, wo die einzelnen Perlen hingehören, auch sieht man sofort auf welcher Platte man diese auflegt. Es sind sehr abwechslungsreiche Motive dabei, große Komplizierte, kleine Einfache und alle möglichen Themenwelten. Zu Beginn des Buches gibt es auch ein paar Seiten zu Umgang und Zubehör der Bügelperlen. Für mich nicht neu, aber informativ.
Das Buch ist einfach gehalten ohne jeden Schnick schnack. Schöne Fotos der fertigen Objekte, die man aus vielen Do it your self Bücher kennt, fehlen in diesem Buch völlig. Ich finde es schade, weil mich Fotos von schönen Endprodukten auch motivieren. Aber bei diesem Preis ist das völlig verständlich. Meine Tochter fehlt nichts, sie mag die gute Übersicht und die, für sie nachvollziehbaren Vorlagen sehr gut.
Dieses Buch kann ich für Kinder sehr gut empfehlen, da sie wirklich gut nachzumachen sind. Für Erwachsene ist es wahrscheinlich nicht interessant, dafür sind die Vorlagen zu einfach. Insgesamt absolute Kaufempfehlung, für alle Familien (und auch für Kindergärten), die gerne mit Bügelperlen basteln.

Veröffentlicht am 01.09.2018

Viel gelernt und gut unterhalten

Der Marsianer
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Das ist nicht mein erster Andy Weir Roman. Ich habe den Autor mit seinem Roman „Artemis“ kennengelernt. Dabei gefiel mir besonders sein erklärender und beschreibender Erzählstil, der keine Angst wissenschaftliche ...

Das ist nicht mein erster Andy Weir Roman. Ich habe den Autor mit seinem Roman „Artemis“ kennengelernt. Dabei gefiel mir besonders sein erklärender und beschreibender Erzählstil, der keine Angst wissenschaftliche Aspekte genau zu erklären. Ich habe viel gelernt. Nur seine Protagonistin gefiel mir nicht so richtig.
Im Gegensatz zu dem „Marsianer“, sein Protagonist Mark Watney ist mir von der ersten Minute an sympathisch. Trotz seiner fast aussichtslosen Lage allein auf dem Mars, verliert er nie seinen Humor oder seinen Kampfgeist. Für mich wirkt er fast übermenschlich. Trotz, dass der erste Teil des Buches fast nur aus der Sicht Watneys erzählt und das in Form von Logbucheinträgen, wurde mir nicht langweilig. Auch nicht durch die ausführlichen Beschreibungen der technischen, chemischen und biologischen Daten. Im Gegenteil ich fand es sehr interessant, mehr über die Gegebenheiten des Mars zu erfahren und wieviel Technik benötigt wird, um zu überleben.
Auch wenn Watney der Protagonist natürlich im Zentrum steht, werden auch die Nebencharaktere vom Autor gut dargestellt mir ihren Eigenheiten und Macken. Denn irgendwann merken die auch auf der Erde, dass Watney noch lebt und stehen vor scheinbar unlösbaren Problemen. Die verschiedenen Interessen innerhalb der NASA werden durch die Charaktere nachvollziehbar beschrieben. Dennoch bleiben die technischen Lösungen im Vordergrund. Die Beziehungen untereinander werden nur am Rand abgehandelt, was mir persönlich sehr gefiel.
Die Stimme von Richard Barenberg und seine ausgezeichnete Betonung vor allem des Humors von Watney machen das Hören des Buches zu einem Genuss. Hier passt alles sehr zusammen. Ich bin begeistert.
Ich habe im Übrigen danach den Film gesehen. Er ist wirklich gut gemacht, aber mir fehlte eindeutig das Hintergrundwissen, von den wissenschaftlichen Details, die mich im Roman so begeistert haben, werden im Film nur zu einem Bruchteil genannt. Also auch wer den Film kennt, kann durch das Buch noch viel erfahren.

Veröffentlicht am 31.08.2018

Verzaubert ohne Kitsch

Königskinder
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Alex Capus versteht zu erzählen. Schon nach den ersten Sätzen bin ich in die Geschichte eingetaucht. Das gegenseitige Necken des Pärchens Max und Tina, die in ihrem Auto eine verschneite Bergstraße hochfahren, ...

Alex Capus versteht zu erzählen. Schon nach den ersten Sätzen bin ich in die Geschichte eingetaucht. Das gegenseitige Necken des Pärchens Max und Tina, die in ihrem Auto eine verschneite Bergstraße hochfahren, haben mich zum Schmunzeln gebracht. Der abwechslungsreiche Dialog zwischen den beiden macht richtig Spass zu lesen. Dann beginnt der zweite Handlungsstrang. Max erzählt eine Geschichte, die in den Schweiz des 18 Jh. beginnt und über Versailles große Geschichte im Kleinen zeigt. Es geht um Liebe, zeigt aber auch wunderbar der Verfall der feudalen Herrschaft. Immer wieder wird dieser Erzählstrang von Dialogen zwischen Max und Tina unterbrochen. Das empfand ich aber nicht als störend, sondern sie lockert die Geschichte sehr auf.
Ich hatte lange kein Buch mehr, was so positiv war ohne ins kitschige abzurutschen. Die Geschichte ist rund und macht Freude zu lesen. Sprachlich ist sie top. Oft wirkt es märchenhaft, obwohl es vor einem realen Hintergrund spielt, die Absetzung der Monarchie in Frankreich, aber auch die ersten Versuche von Heißluftballons. Oft war ich hin und her gerissen, ob es vielleicht wirklich so geschah oder alles erdacht ist. Denn durch die Nutzung realer historischer Ereignisse wirkte die Geschichte sehr authentisch auf mich. Durch die Erzählform von Max gewann sie dagegen wieder etwas Märchenhaftes. Am Ende ist das auch egal, aber diese Mischung zwischen Märchen und Realität ist in meinen Augen gelungen.
Kritik muss ich eigentlich nur am Cover äußern. Irgendwie wirkt es auf mich traurig und trostlos. Und das passt so gar nicht zur Geschichte, zu beiden Geschichten nicht. Denn es ist ein rein positives Buch, dass hätte man auch durch das Cover ausdrücken können.
Es ist ein dünnes Buch, das locker Stoff für einen dicken Schmöker bietet, aber so ist es für mich eine wirklich runde Geschichte, die entspannt und dennoch nachwirkt. Großartige Leistung.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Entwickelt sich anders als gedacht

Todeskäfig (Ein Sayer-Altair-Thriller 1)
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Das Hörbuch beginnt wie viele Thriller, mit dem Fund einer Leiche. Aber auch schon hier gibt es einige Überraschungen. Nicht nur das Opfer, ein junges Mädchen, und die Todesart, verdurstet, verlangen FBI ...

Das Hörbuch beginnt wie viele Thriller, mit dem Fund einer Leiche. Aber auch schon hier gibt es einige Überraschungen. Nicht nur das Opfer, ein junges Mädchen, und die Todesart, verdurstet, verlangen FBI Special Agent Sayer Altair alles ab, sondern auch der Täter, der ihnen immer einen Schritt voraus ist. Dann kommt es zu einer Wendung, die nicht nur Sayer, sondern mich als Hörerin völlig umhaut.
Dieser Roman hat es in sich. Während zum einen die Opfer und auch ihre Todesart bei Thrillerkennern nicht unbedingt grandios neu sind, aber die Hintergründe haben es in sich und machen den Roman zu etwas besonderen. Die Protagonistin ist sympathisch und hat noch mit vergangenen Dämonen zu kämpfen, die zwar immer wieder im Roman angesprochen werden, sich aber nicht in den Vordergrund drängen. Sehr gut gelöst fand ich, dass die Hautfarbe von Sayer nur kurz angesprochen wurde und dann kaum eine Rolle spielte, nur bei manchen ihrer Gegenüber, die mit Vorurteilen behaftet sind. Sayer bietet auf alle Fälle viel Potenzial für weitere Teile.
Der Roman hat mich gefesselt, weil er nicht vorhersehbar ist, der Spannungsbogen lässt nie nach und die Ermittlungen wirken auf mich sehr realistisch. Dazu gibt es viele interessante und sympathische Nebencharaktere wie zum Beispiel der Nachbar oder die Großmutter von Sayer. Ein Roman, der sehr gut unterhält und alles hat, was man von einem Thriller erwartet. Ich kann es kaum erwarten weitere Bände der Reihe zu lesen/hören.
Auch den Sprecher des Buches fand ich sehr angenehm. Peter Lontzek passt seine Stimme sehr gut den verschiedenen Charakteren und der Stimmung im Roman an. Er spricht einen angeberischen Psychologen genauso gut, wie ein ängstliches Mädchen.