Gut, aber nicht sehr gut
Inhalt:
Auf der Hochzeit ihrer Freundin lernt Casey Jake kennen. Nicht irgendeinen Jake, sondern den Jake. Jake McKallister, von Beruf Rockstar. Doch bevor er mit seiner Musik durchstartete, tauchte sein ...
Inhalt:
Auf der Hochzeit ihrer Freundin lernt Casey Jake kennen. Nicht irgendeinen Jake, sondern den Jake. Jake McKallister, von Beruf Rockstar. Doch bevor er mit seiner Musik durchstartete, tauchte sein Name in einem ganz anderen Zusammenhang auf. Die Vergangenheit lässt Jake nicht los und physische und psychische Male erinnern ihn an diese Zeit. Vielleicht ist Casey, die das genaue Gegenteil von Jake zu sein scheint, die einzige, die ihm helfen kann mit all dem fertig zu werden.
Meine Meinung:
Ich mag Rockstargeschichten, auch wenn ich in der Realität nichts mit Musik anfangen kann. Und ich mag Verbrechen, auch in Liebesromanen. Gute Voraussetzungen für eine Geschichte, die mir gefallen könnte.
Leider bin ich nach den über 600 Seiten sehr zwiespältig und weiß überhaupt nicht, was ich über die Geschichte sagen soll. Die Charaktere haben mal gute, mal schlechte Momente, die Handlung ist mal unterhaltsam und mal weniger, selbst die Erzählweise ist mal gelungen und mal weniger. Im Grunde ist damit auch schon alles Wesentliche gesagt, denn für alles weiter muss ich ins Detail gehen.
Anfangs mochte ich Casey und Jake wirklich gern. Sie nehmen sich ständig auf den Arm, scherzen rum und verbreiten eine lockere und fröhliche Stimmung. Aber dann bekommt gerade Casey oft ihre fünf Minuten und sie erzählt irgendwelche Geschichten über vollgekotzte Klos oder sonstige Körperausscheidungen und man schüttelt als Leser nur fassungslos den Kopf.
Ebenfalls gut gefallen hat mir, dass man von Anfang an weiß, was Jake erlebt hat. Keine Details, aber man muss nicht raten, ob der Vater alkoholkrank war, die Mutter die Familie verlassen hat oder der kleine Bruder in seiner Obhut gestorben ist. Allerdings haben mir später Details zu seiner Geschichte gefehlt. Es ist nicht so, dass man die Information noch zwingend braucht, aber da mich dieser Punkt der Geschichte am meisten interessierte, hätte ich sie gern gehabt.
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Casey und Jake erzählt. Das mag ich in der Regel sehr gern, hier war es aber stellenweise anstrengend. Gerade zu Beginn werden Szenen aus beiden Sichten erzählt, was mir etwas zu langweilig war. Später war das besser. Dafür traten dann andere Probleme auf, zum Beispiel das viele Ereignisse zusammengefasst wurden. Bei manchen Erlebnissen ist man als Leser also nicht dabei, bei anderen dann sehr ausführlich. Nicht immer hat die Autorin meiner Ansicht nach das Gleichgewicht zwischen Erzählung und Zusammenfassung gefunden.
Zum Abschluss noch ein paar Worte zum Titel der Geschichte, auch wenn dieser Punkt nicht in meine Bewertung einfließt. Ich habe nichts gegen Pärchennamen, benutze sie teilweise selbst, aber die gehören bitte nicht in den Titel/auf das Cover. Ich habe jahrelang exzessiv Fanfictions gelesen und da passt so ein Titel wunderbar hin. Aber für einen Roman finde ich „XX – Die Liebe von...“ nicht geeignet.
Fazit:
Weder möchte ich von der Geschichte abraten, noch kann ich sie jedem empfehlen. Einiges war gut, anderes nicht so. Allerdings ist es nicht so, wie es häufiger vorkommt, dass ein Aspekt gut war und ein anderer nicht. Stattdessen war jeder Punkt (Figuren, Handlung, Erzählstil) mal gut und mal nicht. Das macht die Bewertung für mich sehr schwer. Ich denke, es ist kein schlechter Roman, aber leider auch keiner, der mir lang im Gedächtnis bleiben wird oder den ich ein zweites Mal lesen würde.
Reihe fortsetzen?
Auch hier bin ich unentschlossen. Ich möchte es nicht ausschließen, aber vermutlich werde ich mir das Buch nicht direkt am Erscheinungstag kaufen.
Aus Gründen der Transparenz: Mir wurde das Ebook im Rahmen einer Leserunde zur Verfügung gestellt. Danke an die lesejury.