Passiert leider täglich
Marie hat es nicht gerade leicht in ihrem Leben. Seit sie denken kann werden sie und ihr Bruder an der Schule gemoppt. Warum? Keine Ahnung, sie ist eben so wie sie ist. Zurückhaltend, schüchtern und ihr ...
Marie hat es nicht gerade leicht in ihrem Leben. Seit sie denken kann werden sie und ihr Bruder an der Schule gemoppt. Warum? Keine Ahnung, sie ist eben so wie sie ist. Zurückhaltend, schüchtern und ihr Selbstbewusstsein ist gleich Null. Noch größere Sorgen macht sie sich aber um ihren Bruder Collin. Nur knapp kam er nach einer Hirnhautentzündung mit dem Leben davon. Zurückgeblieben sind körperliche Defizite, die seine Mitschüler gnadenlos ausnützen. Sein täglicher Schulgang ist für ihn ein einziger Alptraum. Die Hoffnung, dass es in der neuen Schule endlich für Marie besser wird, zerschlägt sich leider sehr schnell. Ein großes Missverständnis lässt dann alles noch mehr eskalieren und dann kommt ausgerechnet Hilfe von einer Seite, die sich Marie nie hätte vorstellen können.
Mir war die Autorin Jessica Koch bisher völlig unbekannt. Das werde ich aber ganz schnell ändern. Eindringlich schreibt sie über das Thema Mobbing, dass so leider jeden Tag an unseren Schulen passiert und sich durch alle Gesellschaftsschichten zieht. Es ist erschreckend, wie weit Menschen gehen nur um vermeintlich Spaß zu haben. Die Opfer müssen diesem Treiben hilflos zusehen, sich zu wehren ist fast unmöglich. Leider wird immer noch lieber weggeschaut statt zu helfen, die Zivilcourage ist fast immer nur in der Gruppe ausgeprägt, was es natürlich für die Mobbenden einfach macht. Die Autorin hat es mit ihrem flüssigen, einprägsamen Schreibstil auf den Punkt gebracht. Die Charaktere sind gut beschrieben und man muss einfach sein Mitgefühl weitergeben. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich vergebe gerne 5 Sterne