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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2018

Tiefgründig, wahr aber melancholisch

Das Feld
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Wir befinden uns auf "dem Feld", einem alten Friedhof in Paulstadt. Dort dürfen wir als Leser an den Gedanken der Verstorbenen teilhaben und werden Empfänger dessen, was uns die verschiedensten Toden ...

Wir befinden uns auf "dem Feld", einem alten Friedhof in Paulstadt. Dort dürfen wir als Leser an den Gedanken der Verstorbenen teilhaben und werden Empfänger dessen, was uns die verschiedensten Toden in verschiedenen Zeitzonen noch zu sagen haben.

Vorweg muss ich gleich sagen, dass ich nach den ersten 40 Seiten dieses Buch beinahe aufgegeben hätte. Ich hatte überhaupt keinen Überblick und konnte nicht erfassen, was der Autor mit seinen Erzählungen aussagen will. Zum Glück habe ich mich aber doch durch die erste Verunsicherung gekämpft, denn das Buch hat meines Erachtens sehr viel zu sagen.

Sicherlich hat mich diese Lektüre wirklich melancholisch und teilweise sogar traurig gemacht, was aber natürlich nicht verwunderlich ist, wenn sich das ganze Buch im Prinzip und den Tod dreht.

Alles in allem hat mir dieses neuste Werk des Autors schon gut gefallen. Ich denke jedoch auch, dass es sich um Erzählungen bzw. einen Roman handelt, den man nicht in jeder Lebenslage bzw. Verfassung lesen kann und sollte und vergebe daher gute 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Irgendetwas fehlt!

Weit weg von Verona
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Jessica ist 14 Jahre alt und mitten in der Pubertät in der Mitte des 2. Weltkriegs. Sie ist ein sehr charakterstarkes und schlaues Mädchen und nimmt kein Blatt vor den Mund.


In dieser Geschichte aus ...


Jessica ist 14 Jahre alt und mitten in der Pubertät in der Mitte des 2. Weltkriegs. Sie ist ein sehr charakterstarkes und schlaues Mädchen und nimmt kein Blatt vor den Mund.


In dieser Geschichte aus Jessicas Sicht begleiten wir sie in ihrer engen und geschützten Weltanschauung durch ihren Alltag in Kriegszeiten.

Das Buch hat mir teilweise wirklich gut gefallen, andere Stellen waren für mich leider überflüssig. Was mir jedoch wirklich gefehlt hat, war ein roter Faden bzw. ein primärer Zusammenhang von Jessicas Erlebnissen. Man bekommt hier einfach viele Handlungen hingeworfen, ohne dass diese weitergehend ausgeführt werden, was leider gar nicht meins ist. Andererseits fand ich gewisse Aspekte dieses Romans wirklich besonders und klug gewählt. Somit komme ich in meiner Zerrissenheit über dieses Buch zu guten 3 Sternen!

Veröffentlicht am 05.04.2018

Fremdschämmomente

Der Lügenpresser
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Dr. Karl Schmied ist 62 Jahre alt, Journalist bei der österreichischen Volkszeitung und typischer Ur-Wiener. Er hat eine Freundin, Sonja, mit der er jedoch nicht zusammenlebt und ist dem Alkohol nicht ...

Dr. Karl Schmied ist 62 Jahre alt, Journalist bei der österreichischen Volkszeitung und typischer Ur-Wiener. Er hat eine Freundin, Sonja, mit der er jedoch nicht zusammenlebt und ist dem Alkohol nicht abgeneigt - aber ein Problem hat er natürlich incht. Seine Gedankengänge und Einstellungen lässt er dem Leser hier in diesem Roman angedeihen, der sich als Monolog desselben darstellt. In diesen findet sich viel der derzeitigen mitte-rechts Stimmung und auch ein Haufen Klischees wieder. Es ist natürlich nicht alles Unwahr, was Karl hier von sich gibt, jedoch gibt es auch genau Stoff für einen Haufen Fremdschämmomente. Mit teilweise satirischem und teilweise Aussagen, die wehtun, taucht man so in Dr. Schmieds Gedankenwelt ein.


Das Buch ist in 5 Tage aus Karls Leben aufgeteilt. In den ersten 2 Tagen und somit Abschnitten, die sich fast über 100 Seiten erstrecken, handelt es sich lediglich um Ausführungen zur Vergangenheit und teilweise auch Zukunft des Protagonisten bzw. der ganzen Welt, zur seiner Meinung zur Politik und sämtlichen anderen Dingen des modernen Lebens. Erst danach beginnt die eigentliche Handlung der Geschichte zu laufen, sodass ich leider sagen muss, dass mir der erste Monologteil ohne wirkliche Handlung schon ein wenig lang war. Danach geht es jedoch rasant voran und wird auch wirklich spannend.


Die Autorin, die bekanntlich ja selbst Journalistin ist, schafft es hier viele hochaktuelle Themen einfließen zu lassen und so gut wie alle Aufreger der durchschnittlichen Gesellschaft zu verarbeiten. Sie hatte auch sicher nicht vor, einen Wohnfühlroman zu schreiben, sondern den Menschen teilweise den Spiegel vorzuhalten. Das ist ihr sehr gut gelungen und hat seinen Zweck sicherlich nicht verfehlt. Weiters sind einfach viele wirklich interessant Weltgeschehnisse und Informationen aus dem Journalismus verarbeitet, was mir gut gefällt.


Das Buch ist auch sehr angenehm zu lesen, obwohl die Gedankengänge natürlich von Einem ins Andere gehen, nicht linear verlaufen und somit teilweise ein bisschen wirr daher kommen.


Im großen Ganzen ist dieser Roman rund und auch zu empfehlen, wenn man auf sehr gesellschaftskritische Bücher steht.

Veröffentlicht am 05.04.2018

Hollywood

MUTIG
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Rose McGowan lässt uns in diesem Buch an ihrem Leben teilhaben, das doch einige Hürden für sie bereit gehalten hat. Sie wuchs in der Sekte "Kinder Gottes" auf, die ihr Vater aber verließ, nachdem dort ...

Rose McGowan lässt uns in diesem Buch an ihrem Leben teilhaben, das doch einige Hürden für sie bereit gehalten hat. Sie wuchs in der Sekte "Kinder Gottes" auf, die ihr Vater aber verließ, nachdem dort auch Kindesmisshandlung erlaubt wurde. Danach lebte sie teilweise auf der Straße, zog zu unterschiedlichsten Leuten, die nicht den besten Einfluss auf sie hatten und landete schlussendlich in Hollywood. Was für manche wie ein Märchen aussehen möchte, ist aber keines, da die Welt in Hollywood zu großen Teilen nur schöner Schein ist...

Das Buch ist einfach geschrieben und zeigt dieses auch die wirkliche, offene Sprache der Autorin. Somit wirkt es authentisch und fast als würde sie dem Leser persönlich ihre Erlebnisse selbst erzählen.

Über das Gesagte im Buch lässt sich meiner Meinung nach streiten. Rose McGowan sind viele schlimme Dinge passiert und bewundere ich, dass sie die breite Masse daran teilhaben lässt. Insbesondere das Thema sexueller Missbrauch in Hollywood ist verstörend und brandaktuell.

Die anprangernde Art der Schauspielerin und ihre doch teilweise extremen Ansichten kann ich teilweise aber nicht nachvollziehen und werden diese auch bei vielen anderen Lesern polarisieren. Ob dies nicht auch streckenweise so gewünscht ist, kann ich nicht sagen. Als Beispiel muss ich anführen, dass niemand volljähriger dazu gezwungen wird, sich für ein Leben in der Öffentlichkeit zu entscheiden. Die eigene Entscheidung und die dazugehörigen Schattenseiten, kann ich dann aber auch nur bedingt jemand anderem vorhalten. Auszunehmen sind hier natürlich Straftaten, für die der Verursachen natürlich zur Rechenschaft zu ziehen ist. Konkret denke ich mir einfach, dass ich nicht jeden Menschen der gerne Filme sieht, dafür anprangern kann, dass er die Probleme eines öffentlichen Lebens oder von Hollywood fördert.

Ganz interessant fand ich hingegen die Ausführungen zu ihrem Lebensweg, insbesondere der Kindheit in der Sekte. Leider haben sich diese aber auf den letzten 50 Seiten verloren, da es sich dabei eher nur um Moralisierung und Mitteilung von Ansichten der Autorin handelt.

Alles in allem ist es aber eine wirklich gute Biographie, die sich zu lesen lohnt, wenn man nicht jedes Wort in die Waagschale legt!

Veröffentlicht am 17.09.2017

Durchwachsen

Die Entdeckung des Glücks
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Dieses Buch soll uns zeigen wie wir in unserem bestehenden Job ein wenig glücklicher werden, ohne alles gleich an den Nagel zu hängen!

Eingangs werden viele Theorien und Studien aus der Glücksforschung ...

Dieses Buch soll uns zeigen wie wir in unserem bestehenden Job ein wenig glücklicher werden, ohne alles gleich an den Nagel zu hängen!

Eingangs werden viele Theorien und Studien aus der Glücksforschung näher gebracht, welche wirklich interessant sind und auch so formuliert sind, dass man das erforschte als Laie gut nachvollziehen kann! Auch an Fallbeispielen aus ihrer näheren Umgebung zeigt uns die Autorin Problematiken und teilweise falsches Verhalten auf. Diese Teile haben mir persönlich an dem Buch am besten gefallen!

In weiterer Folge bringt uns die Autorin Verbesserungsvorschläge und einige eher wenige Tipps näher, die den Arbeitsalltag erleichtern sollen. Leider habe ich persönlich aus diesen Ratschlägen eher wenig verwerten können, da es sich zum einen um Tipps handelt, die an sich jeder überforderte Dienstnehmer ohnedies kennt. Zum andren sind diese einfach teilweise in der Realität nicht verwirklichbar (z.B ein Spaziergang / Picknick im Wald in der Mittagspause!?).

Was mir aber leider gar nicht gefallen hat war, dass das Buch offenbar auch eine ganz gezielte Berufsschicht abzielt und es aber so viele verschiedene Berufe gibt. Nicht jeder Mensch sitzt an einem Schreibtisch und hält Präsentationen, kann aber durchaus trotzdem überfordert und nicht glücklich mit seinem Job sein.

Im Großen und Ganzen hat die Autorin sehr viele kluge Einfälle und Ideen und hat auch Forschungsergebnisse sehr schön aufgearbeitet. Leider ist das Buch aber für sehr wenige Arbeitnehmer geeignet!