Wer braucht schon Eltern
BienensterbenDas Buch beginnt ohne umschweife und erzählt davon wie Marnie und Nelly ihre Eltern im Garten begraben.
Marnie und Nelly, wachsen mit Eltern auf die auf Drogen sind und ihr Geld eher dafür ausgeben, als ...
Das Buch beginnt ohne umschweife und erzählt davon wie Marnie und Nelly ihre Eltern im Garten begraben.
Marnie und Nelly, wachsen mit Eltern auf die auf Drogen sind und ihr Geld eher dafür ausgeben, als für ihre Töchter. Letztlich ist das Verhalten der Eltern so beschrieben, wie man es kennt, es geht über von kuscheln mit den Kindern, bis verwahrlosen der Kinder und sogar eventueller Missbrauch steht im Raum. Eines Tage sind beide Tot. Der Vater wurde erstickt und liegt im Bett, die Mutter hat sich im Schuppen erhängt.
Die Mädchen müssen nun zusehen, wie sie Leichen verschwinden lassen und den Gestank aus dem Haus bekommen. Was natürlich nicht so einfach ist. Es ist klar, das die beiden nicht in die Jugendfürsorge wollen, weil sie wahrscheinlich getrennt werden und ihren Bedürfnissen nicht entsprochen werden kann.
Marnie scheint hochbegabt zu sein, sie hat nur Einsen in der Schule ohne je lernen zu müssen, da aber alle in ihr das Ghetto Mädchen sehen, gibt ihr kaum jemand eine Chance. Sie versucht über einige Wege an Geld zukommen, um sich und ihre Schwester durchzubringen und ja dazu gehören auch Drogen. Wir erleben auch Marnies erste große Liebe und die Enttäuschungen die damit verbunden sind.
Nelly, ist zwölf und kann wunderbar Geige spielen und redet gerne hochgestochen, was nicht jeder versteht. Sie wirkt anfangs recht naiv, aber ich denke das ist Schutz vor dem was sie mit den Eltern erlebt hat und in der Zeit danach.
Lenny, ist der Nachbar und gilt als Perverser, der sich an Jungs vergreift, was nicht stimmt. Er ist Schwul und hat seine große Liebe verloren und bekommt mit, das im Nachbarhaus etwas nicht stimmen kann. Er nimmt sich der Mädchen an bekocht sie und beschützt sie auch, sei es das er in der Schule für die Mädchen lügt oder sie vor dem plötzlich auftauchenden und gewalttätigen Großvater beschützt.
Dieses Buch habe ich sehr gerne gelesen, auch wenn man zuerst denkt, das wird keine leichte Kost.
Ich konnte aber sehr gut mit den Mädchen und Lenny mitfühlen, was natürlich an der Autorin liegt. Die verschiedenen Perspektiven sind zum Teil auch recht spannend, da in diverse Situationen jeder etwas anderes hinein interpretiert. Zum Beispiel denken beide Mädchen die jeweils andere hat den Vater erstickt...
Zum Ende passieren einige Dinge bei denen ich mir nicht sicher bin, ob diese zu inszeniert sind, aber letztlich passt es zur Geschichte. Ich fand das Buch lesenswert und kann es nur empfehlen.