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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2018

Die Geschichte des Kreuzes

John Sinclair - Der Pfähler
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Marek, Nachkomme der legendären Familie der Pfähler, weiß, dass die Zeit gekommen ist. Der Vampirfürst Kalurac wird zurückkehren und die Welt in Blut ertränken. Während er den verzweifelten Versuch unternimmt, ...

Marek, Nachkomme der legendären Familie der Pfähler, weiß, dass die Zeit gekommen ist. Der Vampirfürst Kalurac wird zurückkehren und die Welt in Blut ertränken. Während er den verzweifelten Versuch unternimmt, das zu verhindern, hat John Sinclair die gleiche Vision und macht sich auf den Weg nach Rumänien. Doch es ist zu spät: Kalurac ist erwacht und weiß um seine Widersacher.

Die zweite Folge der Sonderedition gibt noch einmal einen tieferen Einblick in die Vorgeschichte Sinclairs. Wie er zu dem Kreuz kam und warum er versucht, seine Funktion herauszufinden. Der Hauptteil beschäftigt sich allerdings mit der wirklich spannenden Vampirgeschichte – jenseits aller romantischen Darstellung von Gentleman-Blutsaugern mit dem weichen Herzen. Darüber muss man sich bei Sinclair klar sein. Es geht blutig und verlustreich zu, aufgelockert mit Ironie, Witz und auch absurden Wendungen.

Genial inszeniert, mit tollen Sprechern und sehr gut eingesetzten Soundeffekten bietet dieses Hörspiel beste Unterhaltung. Schade bleibt, dass die Geschichte selbst zwar Spielfilmlänge hat, weitere 30 Minuten allerdings mit reinem Soundtrack gefüllt wurden – damit liegt zwar jede CD bei über 60 Minuten Spieldauer, doch das Hörspiel endet lange vorher. Der Soundtrack ist cool, fungiert aber als reines Füllmaterial.

Fazit: Ein spannendes Sinclair-Hörspiel mit Hintergrundinfos, überzeugender Hauptgeschichte und Witz. Gerade Sir James, der Chef von Scotland Yard, ist als leicht verzweifelter, aber immer loyaler Vorgesetzter, der stets einen ironischen Spruch parat hat, einer meiner liebsten Hörspielcharaktere. Wer Gruselhörspiele mag, nicht zimperlich ist und auch mit absurden Geschichten etwas anfangen kann, macht mit John Sinclair nichts falsch.

Veröffentlicht am 13.09.2018

Schöne Ansätze

Das IEMAS Prinzip
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Stefan Krebs legt mit dem IEMAS-Prinzip einen eigenen Ansatz zur Verwirklichung persönlichen Erfolgs und Zufriedenheit vor.
Es wird viel Wert darauf gelegt, dass es kein universelles Rezept gibt, sondern ...

Stefan Krebs legt mit dem IEMAS-Prinzip einen eigenen Ansatz zur Verwirklichung persönlichen Erfolgs und Zufriedenheit vor.
Es wird viel Wert darauf gelegt, dass es kein universelles Rezept gibt, sondern jeder Mensch seinen eigenen individuellen Weg zur Gesundheit, Entfaltung und Zufriedenheit finden muss. Das ist einerseits ein sehr guter Ansatz auf der anderen Seite fühlt man sich als Leser auch immer wieder auf sich selbst zurückgewiesen, alleine gelassen und genau, wenn man einen Tipp erwartet auf ein externes Coaching verwiesen.
Inhaltlich umfasst das Buch vielseitige Abschnitte zur Liebe, zu Lernmethoden, Glücksfaktoren, Ernährung, Entgiftung und Sport sowie eine Einführung wie ein Coaching nach dem IEMAS Prinzip ablaufen könnte.
Mir fehlte allerdings für das Buch ein etwas allgemeinerer Ausgangspunkt, mit dem man erst einmal alleine arbeiten kann. Dass ein ganzheitliches, individuelles Coaching nach dem von Krebs entwickelten IEMAS Prinzip, noch sehr viel mehr beinhaltet und weiterhilft, hätte in meinen Augen nicht Hauptthema sein dürfen, sondern nur ein weiterführender Hinweis. Einige Abschnitte empfand ich als etwas zu lang, so zu den Supplementen als eigenes Kapitel, die aber im Kapitel „Ernährung“ bereits erwähnt wurden. So kommt es auch zu unnötigen Wiederholungen.

Mein Fazit: Das IEMAS Prinzip ist ein sehr interessanter Ansatz zu einem erfüllten und erfolgreichen Leben, das auf jeden Menschen individuell zugeschnitten wird. Das Buch lässt sich sehr gut lesen und gibt einen interessanten Einblick, was hinter diesem Prinzip steckt und wie es entwickelt wurde. Der Autor lässt den Leser an seinem persönlichen Lebensweg und dem daraus resultierenden Konzept Anteil haben. Gefehlt haben mir allerdings ein paar allgemeine Werkzeuge, die den Leser an das Prinzip heranführen und ihn so vielleicht auch reizen sich intensiver mit den Coaching-Möglichkeiten zu beschäftigen. Der permanente Verweis auf die Individualität lässt den Leser doch mit den theoretischen Abhandlung allein.

Veröffentlicht am 13.09.2018

Ein tolles Krimihörbuch

Der Mann, der nicht mitspielt. Hollywood 1921: Hardy Engels erster Fall
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Hardy Engel ist in die USA ausgewandert, um dort als Schauspieler Karriere zu machen. Für das tägliche Brot reicht es aber nicht, sodass er zusätzlich als Privatdetektiv tätig ist. Von der mysteriösen ...

Hardy Engel ist in die USA ausgewandert, um dort als Schauspieler Karriere zu machen. Für das tägliche Brot reicht es aber nicht, sodass er zusätzlich als Privatdetektiv tätig ist. Von der mysteriösen Pepper Murphy wird er beauftragt, das Starlet Virginia Rappe zu finden. Schnell wächst sich die harmlose Suche zu einem handfesten Skandal aus, als er sie misshandelt und sterbend beim bekannten Komiker „Fatty“ findet. Ganz Hollywood scheint in einem Sumpf aus Intrigen, Drogen, Vertuschung und Morde verwickelt zu sein und Hardy weiß bald nicht mehr, wem er noch trauen kann.

Ein spannendes Krimihörbuch, das die wilden 20er mit einer äußerst düsteren, verruchten Seite wieder auferstehen lässt. Uve Teschner verleiht Hardy Engel brillant die Stimme eines versoffenen, harten, vom Leben enttäuschten und doch noch integren Privatdetektivs wie man ihn aus Groschenromanen und einschlägigen Schwarzweißfilmen kennt. In jedem Zug hat Christof Weigold seinem 20er Jahre Krimi Authentizität verliehen bis hin zum Element des Vergleichs. Damit hat er es aber übertrieben. Zu Beginn war es noch witzig und verlieh der Geschichte Flair, doch je weiter die Handlung fortschritt desto genervter war ich. Nichts „ist“ einfach. Alles ist wie etwas anderes. Haare wie Seide, eine Teergrube wie ein Höllenschlund, Beine wie die eines schnellen Rehs… Dazu bleibt es nicht bei einfachen Vergleichen, sondern sie weiten sich zu nutzlosen Beschreibungen des vergleichenden Bildes aus, sodass man am Ende fast Mühe wieder zur Handlung zurückzufinden.
Abgesehen von diesem Kritikpunkt und der am Ende doch äußerst verwickelten und komplexen Auflösung war es ein tolles Hörerlebnis!

Veröffentlicht am 13.09.2018

Verurteilt zum Sommerurlaub

Bretonisches Leuchten
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Kommissar Dupin ist verzweifelt. Seine Geliebte Claire hat ihn zu einem Strandurlaub mitgeschleppt und all seine Kollegen und Freunde darauf eingeschworen, ihn nicht mit Ermittlungsfragen zu behelligen. ...

Kommissar Dupin ist verzweifelt. Seine Geliebte Claire hat ihn zu einem Strandurlaub mitgeschleppt und all seine Kollegen und Freunde darauf eingeschworen, ihn nicht mit Ermittlungsfragen zu behelligen. Dupin versucht dem Sonnenbaden mit Kurzspaziergängen zu entkommen. Dann wird eine Leiche gefunden und aus den arrangierten Fluchten wird eine heimliche Ermittlung: hinter Claires Rücken und hinter dem Rücken der örtlichen Polizei, die von Dupins Einmischung nicht begeistert ist.

Für mich der bisher schwächste Band der Reihe. Die Verzweiflung Dupins ist zwar zu Anfang ganz amüsant wird dann aber anstrengend. Abgesehen von seinem Gejammer passiert seitenweise gar nichts. Die Ermittlungsarbeit besteht hauptsächlich aus Klatsch und Tratsch, der wenig überzeugend ausschließlich Dupin und nicht den ermittelnden Beamten mitgeteilt wird. Die Landschaftsbeschreibungen und das Flair retten die Geschichte zwar, aber der Kriminalfall ist äußerst schwach und am Ende auch etwas überfrachtet.

Schade, dass die sonst so schöne Sommergeschichte nicht so gut gelungen ist. Als Fan der Reihe ist aber auch dieser Band ein Muss.

Veröffentlicht am 13.09.2018

Drei Schwestern – drei Schicksale

Für Gefühle ist es nie zu spät
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Die drei McCarthy-Schwestern sind alle bildschön und in ihrem Leben an einem Wendepunkt angekommen. Clare zieht endlich einen Schlussstrich unter ihre Ehe, in der sie immer wieder betrogen und gedemütigt ...

Die drei McCarthy-Schwestern sind alle bildschön und in ihrem Leben an einem Wendepunkt angekommen. Clare zieht endlich einen Schlussstrich unter ihre Ehe, in der sie immer wieder betrogen und gedemütigt wurde. Die erfolgreiche Anwältin Maggie will neuen Schwung in ihre Ehe bringen und kämpft mit zwei Teenager-Töchtern, die jede auf ihre eigene Art rebellieren. Nesthäkchen Sarah verliebt sich Hals über Kopf in den gutaussehenden Polizisten Sa und krempelt ihr Leben nach zwölf Jahren noch einmal völlig um.

Robyn Carr hat mich mit ihren ersten drei Serien „Grace Valley“, „Virgin River“ und Thunder Point“ bezaubert, sodass ich auch zu diesem neuen Band greifen musste. Die hier erzählte Geschichte ist wieder sehr gut geschrieben und nimmt einen gefangen. Das gewisse Etwas der anderen Reihen fehlt mir hier aber. Das liegt nicht daran, dass es – bisher – kein Crossover gibt, obwohl ich darauf gehofft habe, sondern an der Oberflächlichkeit der Geschichte. Es wird zu viel auf einmal erzählt, als dass alle Charaktere und das Städtchen so liebevoll und heimelig ausgebaut werden könnte wie man es aus den anderen Reihen gewohnt ist. Clare kämpft mit ihrer Scheidung, ihrem neuen Beruf, einer neuen Liebe, ihrer Vergangenheit und ihrem Sohn, Maggie hat Probleme mit ihrem Ehemann und den beiden Töchtern – von denen jede eine so komplexe Rahmengeschichte hat, dass sich ein eigener Band lohnen würde. Auch die Geschichte von Sarah könnte ein eigenes Buch füllen. Da außerdem wie von Robyn Carr gewohnt, das Sexleben der Charaktere eine sehr große Rolle spielt, bleibt für Storyentwicklung und Tiefgang nicht viel Platz.

Damit bleiben 4 Sterne für einen schönen Liebesroman, der viel unausgeschöpftes Potential hat. Robyn Carr kann es besser.