Cover-Bild Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Pendo Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 04.09.2018
  • ISBN: 9783866124523
Jessica Fellowes

Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht

Roman
Andrea Brandl (Übersetzer)

London, 1920: Für die 19-jährige Louisa geht ein Traum in Erfüllung. Sie bekommt eine Anstellung bei den Mitfords, der glamourösen und skandalumwitterten Familie aus Oxfordshire. Endlich kann sie der Armut und dem Elend der Großstadt entfliehen und dafür auf ein herrschaftliches Anwesen ziehen. Louisa wird Anstandsdame und Vertraute der sechs Töchter des Hauses, allen voran der 17-jährigen Nancy, einer intelligenten jungen Frau, die nichts mehr liebt als Abenteuer und gute Geschichten. Als Florence Nightingale Shore, eine Krankenschwester und Freundin der Familie, am helllichten Tag ermordet wird, beginnen Nancy und Louisa eigene Ermittlungen anzustellen. Schnell erkennen sie, dass nach den Wirren des Krieges jeder etwas zu verbergen hat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2018

Die Mitford Schwestern - Teil 1

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Die fiktive, jedoch auf wahre Persönlichkeiten beruhrte Saga der "Mitford Manor" Schwestern beginnt mit der älteren Tochter Nancy. Die 19jährige Louisa, aus einfachen Verhältnissen stammend, wird als Anstandsdame ...

Die fiktive, jedoch auf wahre Persönlichkeiten beruhrte Saga der "Mitford Manor" Schwestern beginnt mit der älteren Tochter Nancy. Die 19jährige Louisa, aus einfachen Verhältnissen stammend, wird als Anstandsdame eingestellt und soll sich um die sechs Kinder kümmern, insbesondere um die 17jährige Tochter Nancy. Die beiden freunden sich schnell an und als eine Bekannte der Familie ermordet wird, beginnen die beiden mit den Ermittlungen, den Fall selbst zu lösen. In Zusammenarbeit mit dem Bahnpolizisten Guy, der heimlich in Louisa verliebt ist, versuchen sie dem Mörder auf die Spur zu kommen.
Ein Roman aus den Goldenen Zwanzigern mit Spuren aus einem Krimi und einer langsam beginnenden Romanze und einer jungen Frau aus ärmlichen Verhältnissen, unter der Obhut der Frauen von Mitford Manor. Teils glamourös und imposant beschrieben, teils etwas künstlicher als erhofft, habe ich mich insgesamt gut unterhalten gefühlt und kann über die kleinen Schwächen gerne hinwegsehen.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Spannend bis zum Ende!

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Autor: Jessica Fellowes
Verlag: PENDO (PIPER Verlag)
Genre: Krimi – Literatur & Fiktion
Preis: 16,99 € (Broschiert)
Seitenzahl: 496 Seiten

*Werbung Vielen Dank an den PIPER Verlag an das mir zur Verfügung ...


Autor: Jessica Fellowes
Verlag: PENDO (PIPER Verlag)
Genre: Krimi – Literatur & Fiktion
Preis: 16,99 € (Broschiert)
Seitenzahl: 496 Seiten

*Werbung Vielen Dank an den PIPER Verlag an das mir zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar


Klappentext
London, 1920: Für die 19-jährige Louisa geht ein Traum in Erfüllung. Sie bekommt eine Anstellung bei den Mitfords, der glamourösen und skandalumwitterten Familie aus Oxfordshire. Endlich kann sie der Armut und dem Elend der Großstadt entfliehen und dafür auf ein herrschaftliches Anwesen ziehen. Louisa wird Anstandsdame und Vertraute der sechs Töchter des Hauses, allen voran der 17-jährigen Nancy, einer intelligenten jungen Frau, die nichts mehr liebt als Abenteuer und gute Geschichten. Als Florence Nightingale Shore, eine Krankenschwester und Freundin der Familie, am helllichten Tag ermordet wird, beginnen Nancy und Louisa eigene Ermittlungen anzustellen. Schnell erkennen sie, dass nach den Wirren des Ersten Weltkrieges jeder etwas zu verbergen hat. [Quelle: Piper Verlag]
Inhalt
Louisa will um alles in der Welt von zu Hause weg, auch wenn sie dafür ihre geliebte Mutter verlassen muss aber ihr Onkel, der ihr das Leben zur Qual macht, macht ihr die Entscheidung um einiges leichter. Daher ist Louisa froh und voller Zuversicht Zuversicht, als sie die Stelle als Kindermädchen bei den Mitfords erhält. Nicht im Traum hätte sich Louisa jemals eine schönere Stellung wünschen können. Sie gewöhnt sich bei den Mitfords schnell ein und versteht sich gut mit den Kindern, besonders mit der ältesten Tochter Nancy baut Louisa eine Verbindung auf.

Doch kann sie wirklich die Geister der Vergangenheit einfach hinter sich lassen oder drohen sie, sie zu verfolgen?

Louisa lernt schnell, dass auch bei den Mitfords nicht nur Sonnenschein herrscht . Der Mord an Florence Nightingale Shore, eine Freundin der Familie, ist auch im Hause der Mitfords ein Thema. Besonders Nancy lässt dieses Ereignis nicht mehr locker und sie überredet Louisa selber Ermittlungen aufzunehmen. Wobei es nicht nur zu erheblichen Problemen kommt sondern auch zu unglaublichen Aufdeckungen.
Meine Meinung
Ich hatte mich auf dieses Buch ganz besonders gefreut, weil wenn ich ehrlich bin, ich mir ein bisschen das „Dowton Abbey Gefühl“ herbei gewünscht habe. Die 1920er Jahre finde ich schon immer sehr spannend und aufregend, weil die Zeit so etwas schillerndes, natürlich nicht nur, hatte. Dennoch, die Kleidung, die Feste und, wie hier im Buch, ein solches Anwesen mit der Familie Mitford haben etwas sehr aufregendes an sich.

Gefallen hat mir aber nicht nur die tolle Atmosphäre in diesem Buch, sondern auch und das Besonders, wie Louisa und Nancy mit einander anbandeln, obwohl Louisa strenggenommen Nancys Kindermädchen ist und sich sowas nicht „schickt“. Doch der wenige Altersunterschied und das gemeinsame, geheime Aufdecken des Mordes, machen die Beiden zu Freundinnen. Wobei es Louisa sichtlich schwerfällt hierbei richtig zu handeln, weil sie nicht ihre Stelle verlieren möchte.

Das wahrscheinlich größte Thema des Buches ist natürlich die Aufdeckung des Mordes. Denn nicht nur Nancy und Louisa ermitteln in dem Fall sondern natürlich auch die Polizei. Guy Sullivan, eigentlich nur Bahnangestellter und um die Sicherheitsvorkehrungen am Bahnhof zuständig, möchte unbedingt auch herausfinden wie es zum Mord an Miss Shore kam und obwohl er nicht dazu befugt ist, fängt auch er an auf eigne Faust, zu ermitteln und begibt sich dabei in ungemeine Schwierigkeiten.

Großartig gelungen ist der Autorin, dass man viele einzelne Charaktere kennenlernt und dabei auch welche dabei sind, die nicht so sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen. Das gab dem Buch nochmal eine ganz besondere Spannung. Man rätselt einfach automatisch mit und bis zum Ende hin, wird man auch nicht wirklich schlau daraus wer wirklich der Mörder ist.

Die Geschichte alles in allem ist einfach unglaublich spannend, weil so viel aufgedeckt wird, nichts ist vorhersehbar und so vieles ist miteinander verstrickt. Die Autorin hat hier einen tollen Kriminalroman geschrieben, der absolut fesselnd ist. Dabei finde ich besonders spannend, dass reale Begebenheiten und Fiktionen miteinander vermischt wurden.
Fazit
Das Buch fesselt einen, nicht allein wegen der Aufdeckung des Mordes an Florence Nightingale Shore, sondern vor allem durch seine unglaublich gut gelungen Charaktere. Die Autorin nimmt einen mit in das historische England und lässt uns an den Ermittlungen und an der Familie Mitford teilnehmen.

Ich freu mich jetzt schon riesig auf den zweiten Band der Reihe, auch wenn man noch viel zu lange warten muss…

✰✰✰✰



Veröffentlicht am 30.09.2018

Eine tolle Mischung aus Krimi und historischem Roman

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Inhalt:

London, 1920: Louisa wünscht sich nichts mehr, als vor den ungesetzlichen Maschenschaften ihres Onkels fliehen zu können. Einen Ausweg sieht sie in einer Anstellung als Kindermädchen bei der adeligen ...

Inhalt:

London, 1920: Louisa wünscht sich nichts mehr, als vor den ungesetzlichen Maschenschaften ihres Onkels fliehen zu können. Einen Ausweg sieht sie in einer Anstellung als Kindermädchen bei der adeligen Familie Mitford. Dort soll sie sich gemeinsam mit Nanny Blor um die sechs Töchter des Hauses kümmern.

Schon bald scheint sie unter den Töchtern nicht nur eine Freundin, sondern auch ein richtiges Zuhause gefunden zu haben. Doch dann erschüttert ein Mord die gesamte Familie. Um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, stellen Louisa und die älteste Tochter Nancy eigene Ermittlungen an und geraten dabei selbst in Gefahr … .

Meine Meinung:

Das Buch beginnt mit einem Prolog, in dem man die Krankenschwester Florence Nightingale Shore auf ihrer letzten Zugfahrt begleitet, ohne dass man jedoch erfährt, was wirklich passiert ist. Florence fand ich sofort sehr interessant und war richtig traurig, dass sie sterben würde. Trotzdem hat mich die Autorin mit diesem Prolog auch richtig neugierig auf die weitere Geschichte gemacht.

Danach springt man in das Leben von Louisa und erfährt mehr über sie, ihre Familie und ihre Lebensumstände. Die junge Frau hat es wirklich nicht leicht, war mir aber auf Anhieb sehr sympathisch. Sie leidet sehr unter ihrer häuslichen Situation und versucht deshalb aus eigenem Antrieb einen Ausweg zu finden. Obwohl man das durchaus als selbstbewusst ansehen kann, ist Louisa doch eher zurückhaltend und unscheinbar und alles andere als die typische Heldin. Das passt jedoch in meinen Augen super zurzeit, in der das Buch spielt und deshalb auch perfekt in die Geschichte.

Die Story ist immer in der 3. Person geschrieben. Mal erfährt man, wie es Louisa ergeht, dann taucht man aber auch wieder in das Leben von Guy, einem der Ermittler ein oder erfährt etwas über die Vergangenheit von Florence, so dass ein schönes rundes Bild der Geschichte entsteht. Durch diesen Schreibstil taucht man zwar nicht ganz so tief in die Gedankenwelt der Protagonisten ein, was jedoch in diesem Fall für mich kein Problem darstellte, da es weniger um die Emotionen geht, als viel mehr um die Geschichte selbst.

Zu Beginn erfährt man sehr viel über Louisas Leben und beginnt damit erst spät mit der Ermittlungsarbeit. Zwar ist die Protagonistin selbst auch sehr interessant und das Buch war trotzdem nie langweilig, doch manchmal hätte ich mir schon etwas mehr Spannung und Aufregung gewünscht. Die Hinweise auf den Mörder sind anfangs winzig und tröpfeln nur ganz langsam in die Geschichte ein. Ehrlich gesagt hätte ich erwartet, dass sich eigentlich alles nur um den Fall und die Ermittlungen dreht. Stattdessen geht es auch viel um das Leben der Mitfords und der Protagonisten. Ich persönlich fand das nicht schlimm, da ich sehr gerne auch historische Romane lese und das Geschehen der Figuren verfolge. Doch wer einen spannenden Krimi erwartet, könnte hier vielleicht etwas enttäuscht sein.

Das Setting gefiel mir wirklich sehr gut. Ein altes Herrenhaus, in dem eine adelige Familie lebt, das es sogar wirklich gibt. So etwas fasziniert mich immer. Es ist toll, wie die Autorin Jessica Fellowes hier Fiktives mit der Wirklichkeit verknüpft und historische Figuren in eine erfundene Geschichte hineinwebt. Das ist ihr wirklich ausgesprochen gut gelungen.

Auch die Suche nach dem Mörder gestaltet sich als schwieriger, als man denkt. Geschickt führt die Autorin ihre Leser immer wieder auf falsche Spuren, so dass ich bis zum Ende eigentlich keine Ahnung hatte, wer Florence wirklich getötet hat. Es machte wirklich Spaß gemeinsam mit den Protagonisten auf die Suche nach des Rätsels Lösung zu gehen und ich liebe es, wenn man am Ende dann doch noch einmal überrascht wird. Richtig klasse.

Fazit:

Insgesamt ist „Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht“ eine schöne Mischung aus historischem Roman und Krimi. Manchmal hätte ich mir etwas mehr Spannung und weniger Alltag der Protagonisten gewünscht, doch die Verwebung von Fiktion und Wirklichkeit hat mich dafür wieder entschädigt. Ich freue mich schon sehr auf weitere Abenteuer von Louisa und den Mitford Schwestern. Die Reihe werde ich auf jeden Fall weiter verfolgen.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Sehr unterhaltsam

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London 1920, die neunzehnjährige Louisa Cannon wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Ihre Mutter ist Wäscherin und ihr Vater verstarb viel zu früh, seitdem wohnt dessen Bruder, Onkel Stephen, bei den ...

London 1920, die neunzehnjährige Louisa Cannon wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Ihre Mutter ist Wäscherin und ihr Vater verstarb viel zu früh, seitdem wohnt dessen Bruder, Onkel Stephen, bei den beiden Frauen. Doch Stephen ist kein angenehmer Zeitgenosse und Louisa versucht alles, um ihm zu entfliehen. Als bei den Mitfords eine Stelle als Kindermädchen frei wird, bewirbt sie sich umgehend um diesen Job, mit Erfolg. Die älteste Tochter der Mitfords, Nancy, voller Tatendrang und Abenteuerlust, beginnt sich mit Louisa anzufreunden. Als eine Freundin der Familie, die Krankenschwester Florence Nightingale Shore, bei einer Zugreise überfallen wird und im Krankenhaus verstirbt, ahnen die beiden jungen Frauen, dass an der Sache etwas faul ist. Heimlich beginnen sie, selbst zu ermitteln und müssen feststellen, dass hier scheinbar jeder Geheimnisse hat.
Meine Meinung
Schon alleine das Cover schreit regelrecht nach einem Roman aus dem Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts und es sprach mich gleich an und machte neugierig. Es passt auch absolut zu dem Inhalt der Geschichte und gefällt mir dementsprechend ausgezeichnet.
Auch der Schreibstil der Autorin Jessica Fellowes macht es dem Leser sehr leicht, in diesen Roman einzusteigen, denn man ist nicht nur gleich vor Ort, sondern erlebt das Flair der Roaring Twenties. Sie schafft es, eine passende Atmosphäre hervorzurufen, denn dieser Roman ist zwar sprachlich der Zeit angepasst und doch so leicht und locker geschrieben, dass es leicht fällt in dieser Geschichte zu versinken.
Nachdem mir sowohl der Name der ermordeten Krankenschwester, als auch der Name Mitford irgendwie bekannt vorkamen, musste ich gleicht einmal Google befragen und war überrascht, dass es einen großen Teil der hier vorkommenden Personen tatsächlich gab. Fellowes verknüpt geschickt reales mit fiktivem und das so charmant, dass man sich bei den Mitfords wohlfühlt. Zwar ist die Geschichte insgesamt eher ruhig und in einem langsamen, intensivem Tempo erzählt und doch spannend genug, um wissen zu wollen, was wirklich geschehen ist. Man erhält hier einen Eindruck vom Leben der Familie Mitford, in erster Linie aus der Sicht des Kindermädchens Louisa. Der Krimianteil der Geschichte nimmt dadurch jedoch nur einen geringen Teil des Romans ein. Wer hier einen klassischen Krimi erwartet, könnte ein wenig enttäuscht sein, denn es ist doch mehr ein historischer Roman, der das Leben einer Familie der Oberschicht wiederspiegelt, aber auch das Kriegsgeschehen, einen Mordfall und eine Liebesgeschichte in sich vereint.
Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven durch einen personellen Erzähler in der dritten Person. Dabei bekommt man durchaus mehr von den Gefühlen und Gedanken der unterschiedlichen Personen mit, was allerdings den Mordfall betrifft, tappt man gemeinsam mit Louisa, Nancy und Guy im Dunklen.
Ganz viel Wert hat die Autorin auf die authentische Wirkung ihrer Charaktere gelegt. Seien es die Kinder aus dem Hause Mitford, allen voran natürlich Nancy, und deren Angestellte, als auch Guy und seinen Freunden bei der Bahnhofspolizei. Hier merkt man sehr gut, dass die Autorin intensiv recherchiert hat, auch wenn sie sich natürlich die ein oder andere erzählerische Freiheit nimmt.
Louisa war mir sehr sympathisch und sie wirkt real und glaubwürdig. Als junges Mädchen von ihrem Onkel zu kleineren Straftaten angestiftet, versucht sie alles, um diesen Umfeld zu entkommen. Ihre gesamte Entwicklung war gelungen und authentisch. Nancy Mitford, die hier eigentlich im ersten Band der Reihe rund um die Mitford Schwestern spielen sollte, war meinem Empfinden nach doch deutlicher im Hintergrund. Trotzdem kann man sich ein Bild über die lebhafte, junge Frau machen, die mir ebenfalls sympathisch war. Auch Guy nimmt hier einen großen Teil der Handlung mit ein und auch er wurde lebendig und voller Tatendrang dargestellt.
Neben diesen drei Charakteren gibt es eine ganze Reihe weiterer Personen, seien es Personen aus der Familie und deren Umfeld oder Bedienstete, alle zusammen gaben ein lebhaftes Gesamtbild ab und ich wurde hier durchaus auch an Fernsehserien aus dieser Zeit erinnert.
Mein Fazit
Ein Roman, der einen intensiven und lebhaften Eindruck aus dem Leben der zwanziger Jahre vermittelt. Wer einen reinen Krimi erwartet, dem sei gesagt, dass die gesamten Ermittlungen hier mehr oder weniger nebenbei abgehandelt werden und viel mehr das Leben der Personen im Vordergrund stehen. Trotzdem ist das Buch angenehm zu lesen, bietet eine glaubwürdiger Zwanzigerjahre Atmosphäre und hat wirklich sympathische Charaktere. Wer historische Romane aus dieser Zeit mag, ist hier mit Sicherheit gut aufgehoben.

Veröffentlicht am 13.09.2018

Krimi im historischen Ambiente

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Inhalt:

Louisas Mutter ist krank und bettlägerig. Der Onkel hat sich nach dem Tod des Vaters bei der Familie eingenistet. Er verprasst sein Geld und trägt nichts zum Haushalt bei. Seine Lösung für seine ...


Inhalt:

Louisas Mutter ist krank und bettlägerig. Der Onkel hat sich nach dem Tod des Vaters bei der Familie eingenistet. Er verprasst sein Geld und trägt nichts zum Haushalt bei. Seine Lösung für seine Geldprobleme ist recht simpel. Er plant seine Nichte, Louisa, zu prostituieren.
Louisa möchte nichts mehr, als diesem Albtraum entkommen. Als sie davon erfährt, dass die Familie Mitford ein neues Kindermädchen für deren Haushalt sucht, zögert sie nicht lange und schreibt eine Bewerbung. Gerade noch rechtzeitig erhält sie eine Antwort, denn ihr Onkel ist just im Begriff sie zu seinem pekuniären Nutzen zu verkuppeln.
Zeitgleich mit Louisas Flucht ereignet sich in einem Zug auf der gleichen Strecke, die auch Louisa befährt, ein Mord. Später im Hause Mitford erfährt Louisa, dass es sich bei dem Opfer um eine Verwandte einer der Angestellten handelt. Bald schon befindet sich Louisa nicht nur auf der Flucht vor ihrem Onkel, sondern ist auch als freiberufliche Mordermittlerin unterwegs.



Im Detail:

Jessica Fellowes führt mit ihrem Reihenauftakt „Die Schwestern von Mitford Manor“ den Leser durch das England der zwanziger Jahre.

Bei ihrer Protagonistin handelt es sich um die neunzehnjährige Louisa, die aus ärmlichen Verhältnissen stammt. Der Onkel, der sich nach der Beerdigung des Vaters in dem kleinen Häuschen der Familie eingerichtet hat, macht ihr das Leben zur Hölle. Jeden Tag fürchtet sich Louisa davor, was er ihr antun könnte, nur um seine Schulden zu begleichen. Als sich für das junge Mädchen neue Zukunftschancen eröffnen, ist sie voller Hoffnung. Im Hause der Mitfords lernt sie zunächst die Angestellten, aber auch die Kinder der Familie kennen. Den Hausherren, Mr. und Mrs. Redesdale gilt es Respekt zu zeigen. Von ihrem Urteil und ihrer Stimmung hängt schließlich Louisas Zukunft ab.

Im ersten Teil der Mitford Manor-Reihe bleiben die Kinder der Familie eher im Hintergrund. Man lernt sie namentlich kennen, begreift, dass es sich bei Tom um einen gut erzogenen Internatsschüler handelt und Pamela eher zurückhaltend wirkt. Der Fokus liegt hier aber im Wesentlichen auf der siebzehnjährigen Tochter der Familie. Nancy ist intelligent, neugierig, zielorientiert und weiß ihren Willen nur zu gut durchzusetzen. Bald schon entwickelt sich zwischen Louisa und Nancy eine Art Freundschaft. Wobei sich Louisa jederzeit bewusst ist, dass ihre Position stets die einer Angestellten bleiben wird. Als sich Nancys Neugierde auf den jüngsten Mordfall richtet, ist für das Mädchen klar, dass hier eigene Ermittlungen in Gang gesetzt werden müssen.

Aus einer weiteren Perspektive, nämlich aus der Sicht des jungen Bahnpolizisten Guy, verfolgt der Leser, die Ermittlungen der Polizei. Diese scheint jedoch auf der Stelle zu treten. Der Fall wird bald ad acta gelegt. Guy, der sich in seiner Position nicht recht wohlfühlt und viel lieber für New Scotland Yard ermitteln würde, nimmt sich der Sache an.
Mit Guy lernt der Leser einen typischen Bahnpolizisten kennen, der aufgrund seiner kleinen Börse noch bei seinen Eltern wohnt und von seinen Brüdern eher belächelt wird, als dass sie zu ihm aufblicken. Diese häusliche Situation, aber auch der Wunsch nach einer höheren Position, sind es, die Guy antreiben.

Noch in den Anfängen der Geschichte treffen sich Guy und Louisa am Bahnhof. Guy möchte der jungen Frau, die in Schwierigkeiten steckt, unbedingt helfen. Er kauft ihr ein Ticket, damit sie noch rechtzeitig zu ihrem Termin gelangt, der ihr scheinbar so sehr am Herzen liegt. Und natürlich kommt es zu mehreren Annäherungen zwischen Guy und Louisa, eine zarte Liebesgeschichte entspinnt sich, die jedoch eher am Rande des Geschehens verläuft.

Aber auch die Ermittlungen an dem Mordfall, schweißen sowohl Guy als auch Louisa zusammen. Diese Ermittlungen sind es, in die man als Leser während der Seiten immer mehr hineingezogen wird. Irgendwann beginnt man selbst die Details, die bereits gesammelt wurden, im Kopf zu verknüpfen, um eine Ahnung davon zu bekommen, wer vielleicht der Täter dieses schrecklichen Zugmordes gewesen sein könnte.



Fazit:

Jessica Fellowes schreibt mit ihrem ersten Band der Mitford Manor-Reihe eine Geschichte, die britisches Kulturerbe mit seinen Bällen und Empfängen, dem aristokratischen Leben und der traditionelle Etikette, aber auch das britische Arbeitermilieu, in den Mittelpunkt rückt.
Mit Louisa lernt der Leser eine sehr sympathische, außerordentlich tatkräftige und durchsetzungsfähige Persönlichkeit kennen.
Schrullige Charaktere, wie der dörfliche Polizist Guy, der mit allen Mitteln versucht, den Täter dingfest zu machen, aber auch die selbstbewusste, neugierige und manchmal auch ein wenig störrische Nancy Mitford, verleihen der Geschichte einen besonderen Flair.
Das Buch ist nach dem traditionellen Konstruktionsprinzip eines Kriminalromans gebaut. Diese klassische Form des Kriminalromans erzeugt Leserbindung durch die bis zum Schluss offen gehaltene Suche nach dem Täter.

Die Schwestern von Mittwoch Manor – Unter Verdacht ist ein spannender und fesselnder Auftakt, der sich auch – aber nicht nur - für Fans erfolgreicher Kostümdramaproduktion à la Downton Abbey sicherlich lohnt.