Profilbild von gagamaus

gagamaus

Lesejury Star
offline

gagamaus ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit gagamaus über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2018

sehr spannende Trilogie

Das Heer des Weißen Drachen
0

"Das Heer des Weißen Drachen" macht sich bereit die Menschheit zu vernichten. Im ersten Band hat der Leser schon viele der Darsteller kennen und lieben gelernt. Und auch die Hintergründe erfahren, die ...

"Das Heer des Weißen Drachen" macht sich bereit die Menschheit zu vernichten. Im ersten Band hat der Leser schon viele der Darsteller kennen und lieben gelernt. Und auch die Hintergründe erfahren, die dazu führen, dass sich mehrere Parteien auf der Suche nach neuen Drachen befinden. Und dass die Gefahr unterschätzt wird, die da erwacht ist.

Ohne den Vorgängerband fehlen dem Leser viele der Zusammenhänge. Aber es ist ja eigentlich klar, dass man so eine großartige Triologie nicht in der Mitte beginnen sollte. Trotz der langen Wartezeit (wobei hier lang relativ ist, denn es dauerte ja nur ein knappes Jahr und Anthony Ryan gehört Gott sei Dank zu den Autoren, die immer weiter schreiben und pünktlich Fortsetzungen abliefern) bin ich gut wieder in die Welt der Drachen und Drachenjäger reingekommen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Noch bildgewaltiger, blutiger, spannender ist dieser zweite Teil und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Fantasy mit Suchtfaktor und im anspruchsvollen Schreibstil. Herz was willst du mehr.

Auch mit dieser zweiten Trilogie kann Ryan mich wieder überzeugen. Ich bin begeistert und warte ungeduldig auf den Abschlussband.

Veröffentlicht am 03.10.2018

toller Erstling

Die Liebenden vom Ende der Welt
0

Wer das Buch einmal in Händen hält nach dem Lesen wird erkennen, dass das Cover hervorragend zum Inhalt des Buches passt. Die kühlen Farben von weiß und eisblau, das Pinguinpaar allein auf der Eisscholle ...

Wer das Buch einmal in Händen hält nach dem Lesen wird erkennen, dass das Cover hervorragend zum Inhalt des Buches passt. Die kühlen Farben von weiß und eisblau, das Pinguinpaar allein auf der Eisscholle und das Schiff welches am Horizont vorbei fährt. Anders als der deutsche Titel, der den Blick vor allem auf die Liebesgeschichte lenkt, die es natürlich auch gibt, so ist es doch viel mehr, was hier zwischen den zwei Buchdeckeln steckt und was ich mit freudiger Überraschung für mich entdecken durfte.

Deborah hat Biologie studiert und dabei schnell eine große Leidenschaft für die Pinguine entwickelt. So landet sie fast zwangsläufig in der Antarktis, wo sie im kurzen arktischen Sommer das Leben der Tiere erforscht und dokumentiert, wie der Einfluss der Menschen, das Schmelzen der Polarkappen, der Plastikmüll, die Erderwärmung, die Population der Vögel immer weiter schrumpfen lassen. Um diese Forschungen überhaupt finanzieren zu können, werden auf kleinen Schiffen gut zahlende Urlauber ins Eis gefahren, die einmal einen Fuß auf den wilden und kalten Kontinent Antarktis setzen wollen. Daher auch der englische Titel "the last continent". Den Winter über fährt Deb immer wieder in ihrer Heimatstadt in den USA, aber ihre Sehnsucht und ihre Liebe gehören dem eisigen und einsamen Land, in dem sie fortan ihre Sommer verbringt und an das sie schon beim ersten Mal ihr Herz verloren hat. Intensiv beschreibt die Autorin die Antarktis mit all ihrer unglaublichen schneeglänzenden Schönheit aber auch mit der lebensbedrohlichen Härte und der unendlichen Einsamkeit, die der Mensch hier erfährt.

Eines Tages lernt sie Keller kennen, einen Mann, den private Schicksalschläge und die Suche nach einem neuen Sinn im Leben in die Antarktis geführt haben. Auch er entbrennt in Leidenschaft zum Land und zur Rettung der Natur deren Sinnbild die Pinguine sind, die beide nun gemeinsam erforschen. Während Deborah sich ihm nach und nach öffnet und erkennt, dass es neben ihrer Forschungsarbeit noch anderes geben könnte, überwirft Keller sich mit ihrem Auftraggeber. Deshalb muss er im nächsten Sommer auf einem großen Passagierschiff anheuern, welches sich weit ab der eigentlichen Route ins Packeis der Antarktis wagt. Dort kommt es zur Katastrophe.

Midge Raymond schreibt sehr intensiv und nah dran an ihrer Heldin. Dabei erzählt sie in geschickt eingeschobenen Rückblenden von Deborahs Leben während in der Gegenwart das drohende Schiffsunglück näher rückt. Der Spannungspegel steigt stetig an und trotz der langen, scheinbar ruhigen, Abschnitte, dräut die Gefahr bereits am Himmel.

Sehr viel Platz in dem Roman nimmt der Lebensraum Antarktis ein und welche ökologischen Veränderungen dort stattfinden. Umweltschutz, Tierschutz, ein Umdenken der Menschen zum Wohle von Pinguinen und zum Wohle der ganzen Erde, spielen eine große Rolle in dieser Geschichte. Aber nie wird der lehrerhafte Zeigefinger gehoben, nie die Keule verwendet, um einzubläuen, was jeder Erdbewohner inzwischen wissen sollte. Vielmehr ist es das autentische Leben der Protagonisten und ihre Träume und Ziele, die dem Leser auch nachhaltiges Leben und Naturschutz näher bringen.

Aber auch das Zwischenmenschliche kommt nicht zu kurz. Die Liebesgeschichte ist ehrlich und wahrhaftig und zu keinem Zeitpunkt - selbst, als es zum Ende hin wirklich sehr dramtisch wird - kitschig oder aufgesetzt.

Deborah war mir auf ihre spröde Art sehr sympathisch und auch wenn ich ein Mensch bin, der die Wärme und den Süden liebt, so konnte ich doch ihre Liebe für die Antarktis nachvollziehen und ihre Sehnsucht nach diesem Land verstehen.

"Die Liebenden vom Ende der Welt" ist ein intensives, kluges und überraschendes Buch. Ein wirklich tolles Debüt einer Autorin, die etwas zu sagen hat und die ich unbedingt im Auge behalten werde.

Veröffentlicht am 17.09.2018

ein erschütterndes Familiendrama

Liebe und Verderben
0

Lenis Vater ist nach der Heimkehr aus dem Krieg ein gebrochener Mann. Er versucht mit seiner Familie einen Neuanfang in Alaska. Aber das harte Land, der lange Winter und seine Kriegstraumata verurteilen ...

Lenis Vater ist nach der Heimkehr aus dem Krieg ein gebrochener Mann. Er versucht mit seiner Familie einen Neuanfang in Alaska. Aber das harte Land, der lange Winter und seine Kriegstraumata verurteilen den Plan von einer schönen Zukunft zum Scheitern.

Man merkt auf jeder Seite, dass es sich um ein Buch handelt, welches Kristin Hannah persönlich sehr wichtig ist. Persönliche Erlebnisse oder Erlebnisse von Verwandten und Freunden wurden hier

sicherlich mit eingebracht, reale Personen und reale Geschehnisse verarbeitet, auch wenn sie natürlich keine Biografie geschrieben hat. Toll finde ich auch, dass das raue und urbane Alaska mehr ist als eine reine Kulisse. Es spielt tatsächlich eine entscheidende Nebenrolle.

Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte gefesselt und das Schicksal von Leni hat mich berührt, erschreckt und aufgewühlt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe um sie gebangt und als ihr Leben und das ihrer großen Liebe in Gefahr ist, habe ich um sie gefürchtet und inständig gehofft, dass die Autorin mir und allen anderen Lesern ein positives Ende gönnt.

Mehr will ich aber nicht verraten, denn der Plot hat so viele überraschende Wendungen bis hin zum Ende, dass jeder es selber entdecken und genießen sollte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzähstil
  • Charaktere
  • Gefühl
Veröffentlicht am 14.09.2018

blutig wie immer

Blutrausch - Er muss töten (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 9)
0

Wenn sie noch keinen Roman von C´hris Carter gelesen haben, dann können Sie natürlich trotzdem mit diesem neunten Teil anfangen. Für das Verständnis ist das sicher kein Problem. Aber mal ehrlich, warum ...

Wenn sie noch keinen Roman von C´hris Carter gelesen haben, dann können Sie natürlich trotzdem mit diesem neunten Teil anfangen. Für das Verständnis ist das sicher kein Problem. Aber mal ehrlich, warum sollten sie sich den Spaß nehmen und die anderen nicht auch der Reihe nach zu lesen. Hunter und Garcia sind einfach ein tolles Team. Es macht jedes Mal wider großes Vergnügen. Wobei Vergnügen bei diesem Autor natürlich eine blutige und brutale Sache ist, das sollte man wissen, wenn man zu Carters Büchern greift.

Blutrausch ist ein vielsagender Titel und ich wurde nicht enttäuscht. Die Spannung ist von Anfang an hoch, es gibt eine stringente Ermittlungsarbeit und auch die ein oder andere Überraschung. Ein wirklich spannender Thriller der das Genre nicht neu erfindet sondern aufs beste die Vorstellungen des Lesers bedient.

Das Cover ist diesmal besonders ansprechend - liegt sicher auch an der Farbgestaltung. Carter darf gerne nochmal so viele Thriller schreiben. Den nächsten bitte möglichst schnell, denn es gab einen fiesen Cliffhanger.

Veröffentlicht am 14.09.2018

Licht ins Dunkel

Ins Dunkel
0

Licht ins Dunkel muss Aaron Falk in einem Fall, bei dem anfangs noch nicht klar ist, ob es wirklich ein Verbrechen gibt, oder ob es sich nur um eine vermisste Person handelt. Alice nimmt an einer teambildenden ...

Licht ins Dunkel muss Aaron Falk in einem Fall, bei dem anfangs noch nicht klar ist, ob es wirklich ein Verbrechen gibt, oder ob es sich nur um eine vermisste Person handelt. Alice nimmt an einer teambildenden Abenteuer- Tour durch den Busch Teil. Als einzige kehrt sie aber nicht in die Zivilisation zurück. Das ist verdächtig, da sie eine verdeckte Informantin der Polizei war. Falk ermittelt also.

Wie im ersten Band war ich total begeistert vom Erzählstil der Autorin. Sie schreibt auf eine sehr eindringliche und gut lesbare Art und Weise. Ein Markenzeichen von ihr ist es auch, die Rückblenden in vergangenes Geschehen unvermittelt in einer art Flashbacks einzubauen, durch die der Lesefluss nie unterbrochen sonder die Spannung nur weiter angeheizt wird.

Der Plot ist sehr spannend und logisch und hat sowohl Aha-Momente als auch ein tolles Finale. Auch im zweiten Band kann mich Jane Harper auf ganzer Linie überzeugen.