Traum von einem besseren Leben
Ausgangspunkt dieses Romans ist die tragische Geschichte der 13jährigen Italienerin Cetta, die von einem Freund ihres Gutsherrn vergewaltigt wird. Dennoch gibt sie ihren Traum von einem besseren Leben ...
Ausgangspunkt dieses Romans ist die tragische Geschichte der 13jährigen Italienerin Cetta, die von einem Freund ihres Gutsherrn vergewaltigt wird. Dennoch gibt sie ihren Traum von einem besseren Leben nicht auf und es gelingt ihr tatsächlich, gemeinsam mit ihrem Sohn Natale nach Amerika zu emigrieren.
Im ersten Teil werden dann abwechselnd die Ereignisse nach Cettas Ankunft in New York sowie ihre Versuche in der amerikanischen Gesellschaft Fuß zu fassen und die 13 Jahre später beginnenden Erlebnisse ihres Sohnes, der von der Einwanderungsbehörde den Namen Christmas verpasst bekommen hatte, erzählt, während im zweiten Teil vor allem Christmas im Mittelpunkt steht.
Das Buch handelt im wesentlichen von dem Streben nach einem erfüllten Leben, das die Protagonisten letztlich alle auf eine gewisse Weise erreichen können. Zuvor müssen sie jedoch eine Reihe düsterer Momente ertragen; der Autor scheut nicht davor zurück, eine von Armut, Ausbeutung und allgegenwärtiger Kriminalität geprägte Welt darzustellen, die für ihre Bewohner auf den ersten Blick nur Ärger und Leid zu bieten hat. Umso positiver erscheint es daher, wie vor allem Christmas es immer wieder schafft, Rückschläge zu überwinden, wenngleich er zwischendurch oft dabei ist, die Hoffnung zu verlieren.
Allerdings bin ich aus diesem Hauptdarsteller bisweilen nicht wirklich schlau geworden. An sich ist er ein aufgeweckter Bursche, dem es dank seiner besonderen sozialen Fähigkeiten immer wieder gelingt, sich Freunde unter Angehörigen der verschiedensten Gesellschaftsschichten zu machen. Andererseits schlägt seine Persönlichkeit oft plötzlich um und er reagiert übertrieben feindselig und unwirsch.
Außerdem wirken einige Handlungselemente reichlich unrealistisch, es fügt sich letztlich immer alles so, wie man es sich wünschen würde.
Nichtsdestotrotz ist dieser Roman lesenswert, denn der wunderschöne und eingängige Erzählstil, der den Leser tief in die Geschichte eintauchen lässt und die Gefühle der Protagonisten sehr gut transportiert, entschädigt für manches kleine Manko.