Cover-Bild Gated - Die letzten 12 Tage
16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 01.09.2014
  • ISBN: 9783423760980
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Amy Christine Parker

Gated - Die letzten 12 Tage

Roman
Bettina Münch (Übersetzer)

Furchterregend, bedrohlich und erschreckend wahr

Bis vor Kurzem glaubte die siebzehnjährige Lyla, die Gemeinschaft von Mandrodage Meadows, in der sie mit ihrer Familie lebt, bewahre sie vor dem Bösen in der Welt und dem bevorstehenden Weltuntergang. Dann trifft sie Cody, einen Jungen von außerhalb, und stellt fest, dass sie in Wahrheit in einem perfiden Unterdrückungssystem gefangen ist. Doch Lylas Versuch, gegen Pioneer, den ebenso charismatischen wie gefährlichen Führer der Gemeinschaft, zu rebellieren, führt zum Kampf . . .

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2018

Ein pures Überraschungspaket: realistisch, packend, berührend und Nervenkitzel pur!

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Klappentext
„Bis vor Kurzem glaubte die siebzehnjährige Lyla, die Gemeinschaft von Mandrodage Meadows, in der sie mit ihrer Familie lebt, bewahre sie vor dem Bösen in der Welt und dem bevorstehenden Weltuntergang. ...

Klappentext
„Bis vor Kurzem glaubte die siebzehnjährige Lyla, die Gemeinschaft von Mandrodage Meadows, in der sie mit ihrer Familie lebt, bewahre sie vor dem Bösen in der Welt und dem bevorstehenden Weltuntergang. Dann trifft sie Cody, einen Jungen von außerhalb, und stellt fest, dass sie in Wahrheit in einem perfiden Unterdrückungssystem gefangen ist. Doch Lylas Versuch, gegen Pioneer, den ebenso charismatischen wie gefährlichen Führer der Gemeinschaft, zu rebellieren, führt zum Kampf …“

Gestaltung
Ich liebe dieses Cover! Die Farben sind so schön warm und erinnern mich an einen Sonnenauf- oder untergang oder an einen eventuellen Brand im Hintergrund. Das Mädchen wird von dem Licht angestrahlt, sodass man nur ihren Schattenumriss sieht. Schön finde ich auch, dass die farbliche Gestaltung unter dem Schutzumschlag auch perfekt zum Cover passt. Ich finde, das Cover versprüht schon gewisse Weltuntergangsstimmung.

Meine Meinung
Zunächst habe ich mir nur das Cover angesehen und habe irgendwie sofort an eine Dystopie denken müssen. Mit dieser Erwartung habe ich dann den Klappentext gelesen und erlebte die erste Überraschung. Gewisserweise traf meine Erwartung einerseits zu, Endzeitstimmung, Apokalypse und das bevorstehende Ende der Welt sind Themen dieses Buches. Allerdings spielt die Handlung nicht in der Zukunft, sondern in unserem Hier und Jetzt, sodass es keine unterdrückerische Regierung, keine Widerstandskämpfer und ähnliche dystopische Aspekte gibt.

Allerdings gibt es da Protagonistin Lyla. Sie ist der Antrieb des ganzen Romans. Nach dem Verschwinden ihrer Schwester lebt sie mit ihren Eltern und einigen anderen Familien in einer Siedlung in der Prärie. Anführer ist ein Mann, den alle nur Pioneer nennen. Die Gemeinschaft erinnert wirklich sehr an Sekten und von ihrem Lebensstil her an die Amish. Diese Nähe zur Realität hat mir besonders gut gefallen. „Gated“ greift die Spannung von Dystopien auf ohne eine Dystopie zu sein. Es ist wirklich realistisch und hat mir die Gänsehaut auf die Arme getrieben!

Lyla, aus deren Sicht der Leser die Geschehnisse in der Ich-Perspektive erlebt, ist meiner Meinung nach eine besondere Heldin. Sie lebt seit sie klein ist in der Gemeinde, schaut wie alle anderen zu Pioneer auf und kennt kein anderes Leben und dennoch regen sich in ihr Zweifel. Zwiegespalten zwischen ihrem Wunsch, sich an ihre Freunde und Pioneers Erwartungen anzupassen und ihren Bedenken, versucht sie zunächst ihre Weltsicht sowie ihren Glauben an Pioneer aufrecht zu erhalten. Doch im Laufe der Geschichte wird ihr immer bewusster, dass das blinde Vertrauen in Pioneer und das Leben in Mandrodage Meadows auf Lügen geruht hat. Als einzige aus der gesamten Gemeinde hinterfragt sie seine Regeln, die Lebensart und auch das (laut Pioneer) bevorstehende Ende der Welt.

Lyla entwickelt sich so von einem unsicheren Mädchen, das alle als das schwächste Glied in der Gemeinschaft sehen, zu einer starken Heldin, die als Einzige die bestehenden Missstände erkennt. Sie kämpft für ihre Freiheit (und die Freiheit ihrer Freunde) und das, obwohl sich alle, die sie liebt, gegen sie stellen und ihr Misstrauen. Nicht zuletzt durch Cody, der eine wichtige Rolle in ihrem Erkenntnisprozess spielt, schafft sie es schließlich, sich gegen Pioneer zu stellen und zu erkennen, dass er alle nur manipuliert hat.

Aber nicht nur Lyla ist ein wundervoll ausgestalteter Charakter, auch Cody, ihr Versprochener Will oder ihre beste Freundin Marie sind vielschichtige Figuren, die dem Leser ans Herz wachsen, weil sie tiefgründig sind und es bei ihnen einfach so viele Charakterzüge und Geheimnisse zu entdecken gibt. Vor allem der Anführer Pioneer, als Lylas Gegenspieler, hat mir oftmals eine Gänsehaut über die Arme gejagt. Seine Manipulationen der Bürger sind wirklich greifbar, sodass man als Leser manchmal einfach den Atem anhält und nicht fassen kann, wie die Bürger nicht hinter seine Fassade blicken können. Auf der anderen Seite aber merkt man aber einfach, dass man selbst ihm auch vertrauen würde (trotz des Bewusstseins um seine Machenschaften), sodass ein bedrückendes Gefühl entsteht.

Packend war auch die Weltuntergangsstimmung, die die ganze Zeit über herrschte. Die Geschichte beginnt eher seicht und ruhig, doch mit einem Ereignis schlägt alles um. In dem Moment ist die Panik der Protagonisten beinah greifbar. Vor allem das Finale ließ mein Herz vor Aufregung schneller schlagen und mich gebannt an den Seiten kleben. Der Spannungsbogen schießt im letzten Drittel von „Gated“ einfach so sehr in die Höhe, dass es kaum auszuhalten ist vor Dramatik und Action.

Einziger Kritikpunkt, den ich habe, ist, dass Lyla beim großen Showdown etwas sehr dummes tut, von dem ich mir sicher bin, dass die Autorin Lyla dies nur hat tun lassen, damit es zu einer Verfolgungsjagt kommt. Natürlich sollte so die Spannung nur noch mehr gesteigert werden, allerdings wirkte das auf mich ein wenig erzwungen. Über diese kleine Kritik kann ich allerdings leicht hinwegsehen, weil es wirklich meckern auf hohem Niveau ist.

Fazit
„Gated“ ist ein Buch, das mich vollends begeistern konnte! Hier stimmt einfach alles von der ersten bis zur letzten Seite. Es gibt eine starke, glaubwürdige, liebenswerte Protagonistin, die aus ihrer Welt auszubrechen versucht. Die gesamte Atmosphäre des Buches lässt den Leser einfach den Atem anhalten. Dieses Buch hat mich wirklich überrascht, da es (ohne eine Dystopie zu sein) alles in sich vereint, was Dystopie-Fans das Herz höher schlagen lässt! Ein Feuerwerk an Realitätsnähe, Action, Nervenkitzel und Spannung!
5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 01.04.2017

Unbedingt lesen!

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Gated ist für mich eines der spannendsten Bücher dieses Jahr und generell, die Geschichte hat potenzial zu den top Geschichten aller (meiner) Zeiten in meinem Regal aufzusteigen. Und das will was heißen. ...

Gated ist für mich eines der spannendsten Bücher dieses Jahr und generell, die Geschichte hat potenzial zu den top Geschichten aller (meiner) Zeiten in meinem Regal aufzusteigen. Und das will was heißen. Auf eine unglaubliche Weise erhält man als Leser einen Einblick in den Alltag, die Strukturen, die Beweggründe und Ansichten einer Sekte oder eben Gemeinschaft, wie die Bewohner sich selbst sehen.

Ich hatte die ganze Zeit ein bedrückendes Gefühl in der Brustgegend, wenn ich von Lyla und ihren Freunden und ihren Leben gelesen habe. So richtig weiß man ja nicht, wie es abläuft, wenn man in so einer Gemeinde lebt. Aber so wie es hier beschrieben wird, stellt man es sich vor. Das machte das ganze so realistisch. Am Anfang jedes Kapitels werden Aussagen und Zitate von Pioneer angeführt. Zusätzlich findet man dort auch Zitate von anderen Sektenführern, die es glaub ich wirklich in unserer Welt gegeben hat. Es wurden auch Tonbandaufnahmen zitiert, die es wirklich gibt. Alles zusammen sind diese Zitate echt erschreckend und grausam. Sie hatten auch immer einen Bezug auf das folgende Kapitel.

Es war schwer sich in die Charaktere wirklich hinein zu versetzen, da die Welt, in der sie leben so anders ist und auch ihr Denken sich so abhebt. Sie haben aber situationsgerecht gehandelt und ich könnte nichts aussetzen. Lyla wurde nicht unbedingt meine beste Freundin und auch die Nebencharaktere blieben mir eher fremd. Das fand ich aber nicht unbedingt störend, da die Geschichte und die ganzen Rahmenbedingungen so genial waren, dass, zum Beispiel eine fehlende Charakterentwicklung, mir nicht so aufgefallen ist.

Vom Schreibstil her war das Buch echt angenehm zu lesen. Ein typisches Jugendbuch mit typischem (amerikanischen) Schreibstil. Zwar nichts herausstechendes, aber genau richtig, um in einen tollen Lesefluss zu kommen.

Besonders gefallen haben mir die Rückblenden ins Leben von Lyla's Familie vor dem Eintritt in Pioneer's Gemeinschaft. Sie erklären viel, warum sie so leben, wie sie jetzt leben, warum so sind, wie sie sind. Für mein Verständnis und um mich besser in die Situation der Gemeinschaft hinein zu denken, waren die Rückblenden echt hilfreich und sie geben der ganzen Geschichte viel mehr Tiefe. Eine kleine Liebesgeschichte durfte natürlich auch nicht fehlen. Wie das nun mal so ist. Aber es ist für mich nachvollziehbar und hat auch gut hineingepasst. Das Ganze ist sogar leitend für die Entwicklung der Geschichte.

Gated - Die letzten 12 Tage könnte gut ein Einzelband bleiben und nie zuvor hab ich mir gewünscht, das es einer wäre. Das Ende ist wirklich gut geschrieben und ich war so zufrieden, dass ich gar keine Fortsetzung brauchen würde. Natürlich freu ich mich auf Band 2, aber ich glaube, dass dieser nie an den ersten Band ran kommen wird.


Fazit

Das Buch gibt einen bedrückend realistischen Einblick in das Denken und Leben einer Sekte und ist von seiner Originalität so genial, dass es im Genre Jugendbuch ein unbedingtes Must Read für jeden Genreleser ist! Eines meiner absoluten Highlights!

Veröffentlicht am 19.02.2017

Die Macht einer Religion

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Meine Meinung:
Peoples Temple, die Manson Family - es gibt zahlreiche wahre Geschichten über religiöse Gemeinschaften, die in Massenselbstmord oder in Mord endeten. Diese Sekten predigen, dass sie selbst ...

Meine Meinung:
Peoples Temple, die Manson Family - es gibt zahlreiche wahre Geschichten über religiöse Gemeinschaften, die in Massenselbstmord oder in Mord endeten. Diese Sekten predigen, dass sie selbst die Guten sind und alle anderen die Bösen - auch wenn das Böse sich eigentlich innerhalb der Gemeinde abspielt. Ähnliches erleben wir auch in dieser Geschichte. Lyla lebt in einer Gemeinschaft rund um den Anführer Pioneer, der seinen Leuten einredet, dass die Welt bald untergehen wird und sie auserwählt sind zu überleben.

Doch Lyla zweifelt, eigentlich schon immer und hält sich dadurch selbst für schwach. All ihre Freunde und ihre Familie leben in dieser Gemeinschaft, dann kann das doch alles nicht schlecht sein, oder? Dieser Zwiespalt, den Lyla durchlebt, ist wirklich sehr realistisch und glaubwürdig dargestellt. Die Sprache des Buches ist zwar sehr einfach und die Gedanken, Gefühle und Ereignisse sind nicht sehr detailreich beschrieben, dennoch konnte ich mich richtig gut in Lyla hineinversetzen. Sie möchte unbedingt ein Teil der Gemeinschaft sein, ahnt aber auch, dass irgendetwas nicht stimmt. Mit auf diese Reise von Lyla zu gehen, hat mir persönlich wirklich gefallen und ich bin insbesondere begeistert davon, dass die "Liebesgeschichte" sehr zart beschrieben wird. Endlich haben wir nicht das typische "rosarote Brille"-Gehabe und das "Ach er ist so heiß"-Geschmachte. Hier geht es eher um die Faszination der außerhalb Lebenden und es ist daher wirklich glaubwürdig und wirkt nicht so aufgesetzt.

Da es sich um ein Jugendbuch handelt, darf man nicht davon ausgehen, dass man sprachlich gefordert wird, dennoch hat mir die Geschichte absolut gut gefallen, weil die Grundidee einfach erschreckend realistisch ist und so eben auch schon wirklich vorgekommen ist. Es werden dazu auch noch unterschiedliche Charaktere gezeigt, die eben auf verschiedene Art und Weise mit ihrem Glauben umgehen. Lyla selbst, ihre Mutter, ihr Vater, ihre Freunde - es ist sehr interessant mitzuerleben, wie unterschiedlich alle dieses Leben leben. Ich kann die Geschichte daher nur empfehlen :)


Fazit:
Für mich eine erschreckend glaubwürdige Geschichte rund um eine religiöse Gemeinde, die so in ihrem Glauben gefestigt ist, dass sie nicht mehr sieht, wer eigentlich das wirklich Böse verkörpert. Auch wenn die Sprache sehr einfach ist und man nicht sehr gefordert wird, hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen. Ich freu mich auf Band 2 und vergebe hier die vollen 5 Sterne :)

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fast schon eine Dokumentation....

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Rezension zu dem Buch „Gated – Die letzten 12 Tage“ von Amy Christine Parker

Buchdetails
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.09.2014
Aktuelle Ausgabe : 01.09.2014
Verlag : DTV
ISBN: 9783423760980
Fester ...

Rezension zu dem Buch „Gated – Die letzten 12 Tage“ von Amy Christine Parker

Buchdetails
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.09.2014
Aktuelle Ausgabe : 01.09.2014
Verlag : DTV
ISBN: 9783423760980
Fester Einband: 336 Seiten
Sprache: Deutsch

Zur Autorin:
Amy Christine Parker machte in Lakeland, Florida, ihren Abschluss als Grundschullehrerin und versuchte sich dann in vielen verschiedenen Jobs, bevor sie erkannte, was sie wirklich will: Bücher schreiben. Heute arbeitet sie als hauptberufliche Autorin und wohnt mit ihrem Mann, ihren beiden Töchtern und einer unbeschreiblich fetten Katze in der Nähe von Tampa, Florida.
Quelle: Dtv Verlag

Zum Inhalt:
Lyla lebt mit Ihren Eltern in Mandrodage Meadows. Sie verlassen die abgeriegelte Stadt nur 1-2 mal im Jahr. Wie alle in der Stadt, glaubt Lyla das die Stadt sie vor dem Bösen bewahrt. Als der Weltuntergang kurz bevor steht, trifft sie Cody, einen Jungen von außerhalb. Lyla fängt an zu rebellieren....

Meine Meinung:
Das Cover ist gut gelungen und macht neugierig.
Das Buch hat mir unheimlich gut gefallen. Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Er lässt sich gut lesen. Zu Beginn lernt der Leser das Leben in der Stadt kennen und bekommt einen guten Einblick in die Geschichte. Die Handlung ist recht einfach aufgebaut. Hier finde ich hätte etwas Tempo nicht geschadet. Erst zum Schluss wird die Handlung richtig spannend und plötzlich passiert alles auf einmal.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Lyla mochte ich von Anfang an. Mit Ihr erlebt der Leser die Geschichte und mir viel es nicht schwer mit ihr zu fühlen.
Auch Cody ist gut gelungen. Mann merkt wie gern er Lyla helfen würde, aber nicht wirklich weiß wie er es machen soll.
Pioneer hingegen wirkt zuerst nett und dann erkennt Mann nach und nach seine wahren Beweggründe.
Dieses Buch beschreibt sehr gut das Leben in einer solchen Gemeinschaft. Gerade die Wirkung von Worten wird hier gut beschrieben. Besonders gut gefallen, haben mir auch die Zitate vor jedem Kapitel.
Das Ende war absolut stimmig. Alle offenen Fragen wurden geklärt und zurück blieb eine fassungslose Leserin:)

Mein Fazit:
Ein gutes Buch, fast schon eine Dokumentation. Aber einfach toll geschrieben. Es regt sehr zum Nachdenken an. Ich vergebe 5 von 5 Sternen!

Weitere Infos zum Buch, findet Ihr hier:
http://www.dtv-dasjungebuch.de/special/amychristineparker_gated/2014/















Veröffentlicht am 14.02.2018

"Wir waren etwas Besonderes. Wir waren auserwählt. Wir würden die Überlebenden sein."

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Allgemeines:

Titel: Gated - die letzten 12 Tage
Autor: Amy Christine Parker
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. September 2014)
Genre: Thriller
ISBN-10: 3423760982
ISBN-13: 978-3423760980
ASIN: B00K0NE2BK
Vom ...

Allgemeines:

Titel: Gated - die letzten 12 Tage
Autor: Amy Christine Parker
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. September 2014)
Genre: Thriller
ISBN-10: 3423760982
ISBN-13: 978-3423760980
ASIN: B00K0NE2BK
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 16 Jahre
Originaltitel: Gated
Seitenzahl: 336 Seiten
Preis: 14,99€ (Kindle-Edition)
16,95€ (Gebundene Ausgabe)
Weitere Bände: Gated - Sie sind überall



Inhalt:

"Wir waren etwas Besonderes. Wir waren auserwählt. Wir würden die Überlebenden sein."

Bis vor Kurzem glaubte die siebzehnjährige Lyla, die Gemeinschaft von Mandrodage Meadows, in der sie mit ihrer Familie lebt, bewahre sie vor dem Bösen in der Welt und dem bevorstehenden Weltuntergang. Dann trifft sie Cody, einen Jungen von außerhalb, und stellt fest, dass sie in Wahrheit in einem perfiden Unterdrückungssystem gefangen ist. Doch Lylas Versuch, gegen Pioneer, den ebenso charismatischen wie gefährlichen Führer der Gemeinschaft, zu rebellieren, führt zum Kampf.
Furchterregend, bedrohlich und erschreckend wahr


Bewertung:

Erster Satz: „Diesmal schießt du, um zu töten, okay?“

Mit diesem Satz beginnt "Gated", welches schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf meinem SuB liegt und von dem ich eigentlich dachte, einen düsteren Endzeit-Thriller vor mir zu haben. Gerade weil das wirkliche Thema ein wenig an meinen Apokalypsen-Erwartungen vorbeiging, konnte mich der Roman aber auf eine ganz hartnäckige Weise fesseln. Der Roman ist eine einzige klare Warnung und schildert das langsame Aufwachen eines jungen Mädchens in einer Sekte, das beginnt an den Worten ihres Anführers zu zweifeln, ihr Leben in der Gemeinschaft zu hinterfragen und versucht aus einem Leben zu entfliehen, dem sie sich nicht gewachsen fühlt.


„Sie sind meine Leute. Meine Gemeinde. Meine Familie. Ich kann mir nicht länger um den Rest der Welt Gedanken machen. Ihr Schicksal wurde vor langer Zeit entschieden – genau wie meins.“


Das Cover lässt mit der düsteren Grundstimmung und dem übernatürlich anmutenden Licht am Ende der Dunkelheit eher an ein Weltuntergangsszenario denken, als an einen Thriller um eine außer Kontrolle geratene Sekte, trotzdem finde ich, passt es ganz gut. Das dunkle Braun mit dem mysteriösen Vignetten-Effekt verbreitet eine packende, geheimnisvolle Stimmung und auch die Silhouette des Mädchens, das auf ein helles Licht zuhält stimmt den Betrachter auf die Geschichte ein. Trotz der mystischen Ausstrahlung und der interessanten Machart gefällt mir aber einfach der Farbton nicht und um ein wirklicher Eye-Catcher zu sein. Die englische Originalversion (links) hingegen ist in wahrhaftiger Horrormanier gehalten. Das Mädchen mit dem gelben Kleid und dem von Haaren verdeckten Gesicht ist in Zusammenhang mit dem weitläufigen braunen Feld und dem aufdringlichen Titel eine perfekte Kombination. Der Titel "Gated" ist ebenfalls eine perfekte Wahl, wobei ich den deutschen Untertitel, welcher ganz eindeutig einen doppelten Boden hat also gleichzeitig auf die Apokalypse hindeutet, aber in Zusammengang mit dem Haupttitel in eine ganz andere Richtung deutet, etwas zu verwirrend finde. Positiv erwähnen möchte ich noch das praktische braune Lesebändchen, das in der gebundenen Ausgabe zu finden ist.


"Ich dachte, wir wären hierhergekommen, um dem Bösen auf der Welt zu entfliehen. Das hier sollte unsere Zuflucht werden. Hier sollte es besser sein. Wir wollten besser sein. Aber das hier ist das Schlimmste, was ich je im Leben gesehen habe."


"Gated", also eingeschlossen, eingesperrt, so fühlt sich Lyla recht bald. Das 17 jährige Mädchen lebt in einer von der Außenwelt abgeschotteten Gemeinde in den USA, die von einem Mann geführt wird, der sich Pioneer nennt. 20 Familien bilden die Gemeinschaft von Mandrodage Meadows, in der weder so einfache Dinge wie Zeitschriften, Cola, oder Fernsehen erlaubt sind, noch Regelbruch oder etwas anderes als bedingungsloser Gehorsam dankbar wäre. Ihr Leben liegt schon wie in Stein gemeißelt vor ihr: dem gleichaltrigen Will versprochen wird sie ihn heiraten, sobald sie 18 Jahre alt geworden ist und sobald die Apokalypse startet wird die ganze Gemeinde in einen Bunker, dem Silo, unter der Erde ziehen. So hat es zumindest Pioneer in seinen Visionen hervorgesehen. Seine Eingebungen erhält dieser von den "Brüdern", welche er an seine Gemeinde weitergibt und ihnen klar macht, sie seien die wenigen Auserwählten, die das Armageddon überleben sollen. Auch wenn in Lyla ein wenig Unmut über der Entscheidungsmacht Pioneers und ihrer bevorstehenden Partnerschaft mit Will besteht, würde sie nicht im Traum darauf kommen, irgendwelche Grundsätze ihrer Gemeinde in Frage zu stellen. Doch dann lernt sie durch einen Zufall Cody kennen, einen gutaussehenden Jungen von außerhalb, bei dem ihre Gefühle Achterbahn fahren und alle klaren Gedanken verschwinden. Doch ist er wirklich so böse, wie es immer von den Menschen wie ihm behauptet wird, hat er es verdient, im Weltuntergang zu sterben? Mit seiner Hilfe kommt sie einigen Geheimnissen auf die Spur, und bald kommen ihr Zweifel an Pioneers Mission, doch wie soll sie es schaffen seinem wohlüberlegten Netz aus Lügen und vermeintlicher Sicherheit zu entkommen, bevor es zu spät ist...?


"Ich bin gefangen und allein.
Begraben. Das Silo war nie als Zuflucht gedacht. Das begreife ich jetzt. Es sollte von Anfang an ein Sarg werden."


Das Thema Sekte ist für mich buchiges Neuland. Ich habe bis jetzt noch nie ein Roman gelesen, der sich mit dieser Thematik auseinandersetzt und habe bis jetzt immer zu der Gruppe Mensch gehört, die kopfschüttelnd abwinkt, wenn sie von solchen Gruppierungen hören und nicht verstehen, wie Leute in solch fantastische Gefilde rutschen können. Diese Geschichte wird es mir in Zukunft einfacher machen, die Gefühle von Leuten in solchen Gruppierung verständlicher zu machen. Die Geschichte beginnt relativ ruhig mit moderaten Beschreibungen Lylas Alltagslebens. Wir lernen die Gemeinde als nette, kleine Zusammenkunft an verschiedenen Familien kennen, die friedlich im hübsches, idyllisches Setting Mandrodage Meadows vor sich hin leben und abgeschottet vom Rest der Welt eine heile Welt leben. Positive Kindheitserinnerungen an Spiele im hohen Gras der Sierra, Reitausflüge auf Lylas geliebtem Pferd Indy und farbenfrohen Landschaftsbilder unterstreichen die scheinbar heile Welt der kleinen Kolonie und räumen dem Leser ein behagliches Gefühl ein.
Da ich zu Beginn angesichts des wirklichen Themas des Buches noch ein wenig im Dunklen tappte, nahm ich sogar wirklich an, dass die Gruppe an Menschen, die wir in Mandrodage Meadows präsentiert bekommen, Auserwählte sind und die Welt bald am untergehen sein wird. Für ganze 20 Seiten habe ich jedes Wort über die Apokalypse für bahre Münze genommen, weshalb es für mich noch viel realistischer und erschreckender erschien, als Lyla langsam begann aufzuwachen.


„Ich sollte mich hier nicht gefangen fühlen, aber jetzt, in diesem Augenblick – und wenn ich ehrlich bin, immer häufiger, empfinde ich es so, ich kann es nicht ändern.“


Die erzählerische Herangehensweise, die Amy Christine Parker hier gewählt hat, passt wunderbar. Sie lässt Lyla selbst aus der Ich-Perspektive im Präsens erzählen, schiebt jedoch für die Hälfte des Buches jedes zweite Kapitel Rückblicke in die Vergangenheit zum Beispiel zu Karens Verschwinden oder ihre Ankunft in Mandrodage Meadows ein, was es leichter macht, den Hintergrund der Familie nachzuvollziehen. Dadurch dass Lyla selbst erzählt, sind wir näher am Geschehen und erleben ihre Gefühle aus erster Hand, wissen aber auf der anderen Seite nur was sie weiß, wodurch die Spannung weiter aufgebaut werden kann. Daneben ist Amy Parkers Schreibstil recht einfach, nüchtern und kühl ohne emotionale Ausuferungen, dafür umso rasanter und schonungsloser am Ende.


"Es gibt nur noch die Stille. Einen ganzen Ozean davon. Und ich ertrinke darin. Ich weine, bis ich keine Tränen mehr habe. Jetzt ist alles aus. Das hier ist das Ende."


Das Leben in der abgeschotteten Gemeinde wird sehr glaubwürdig und authentisch dargestellt.
Immer wieder tauchen Details auf, die etwas aus dem logischen Rahmen fallen, harte Bestrafungen durch Pioneer, die schon fast an Folter grenzen, monotone Einheitskleidung, Redeverbote mit Außenstehenden, viele kleine Puzzleteile, die die Gemeinschaft schon bald als das outet, was sie wirklich ist: ein von Gewalt und Gehorsam geprägtes Regime, geführt von einem selbstherrlichen Wahnsinnigen. Als das auch langsam zum Rest der Außenwelt durchsickert und ein neugieriger Cherif zusammen mit seinem Sohn vorbeischneit und in Lyla langsam Zweifel zu keimen starten, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen und es bildet sich eine äußerst beklemmende Sogwirkung aus. Gerade im letzten Drittel steigert sich die Spannung immer weiter und eine Actionszene jagt die nächste. Man leidet mit, hofft mit und fürchtet mit, als Lyla immer verzweifelter versucht, Pioneer und der Gemeinde zu entkommen, alles in allem wird aber gerade im letzten Drittel einiges an Potential zugunsten der Action verschenkt, was zwar unterhaltend ist, noch ein wenig mehr in Lylas Innere zu blicken und verfolgen zu können, was es mit ihr macht, dass ihr Weltbild auseinanderbricht wäre aber fast besser gewesen.


"Ich mag es, wo und wie ich lebe. Weißt du, je kleiner die eigene Welt ist, desto sicherer ist sie auch. Ich kenne vielleicht nicht sämtliche Arten von Junkfood, nicht jeden Film oder jedes Buch, aber dafür muss ich mir auch keine Sorgen machen, dass jemand kommt und einen Menschen wegholt, den ich liebe, oder dass ich etwas esse, was mich irgendwann umbringt, oder mich jeden Morgen fragen, ob heute jemand mit einem Gewehr in meine Schule stürmt und mich oder meine Freunde erschießt oder ob ein Haufen Terroristen das Gebäude in die Luft jagt, in dem meine Eltern arbeiten."


Denn gerade das macht dieses Buch so fesselnd: die junge Protagonistin hängt zwischen zwei Welten, immer knapp an der Grenze zum freien Fall. Ihr Zwiespalt und ihre Entwicklung sind das Kernstück der Geschichte. Auf der einen Seite ist sie naiv, unentschlossen und hat Angst davor, der Wahrheit ins Auge zu blicken, auf der anderen Seite kann man ihr das auf keinen Fall verübeln und muss sie vielmehr für ihre Stärke bewundern, gegen diese Gefühle in sich selbst anzukämpfen und sich gegen alles zu stellen, was sie jemals gekannt und an was sie jemals geglaubt hatte. Anders als ihren Eltern ist ihr keine Blindheit oder Verblendung vorzuwerfen, sie kennt es nicht anders und wächst in dem festen Glauben auf, dass die Welt endet und nur sie und ihre Gruppe überleben können weil sie gut sind; im Herzen rein, im Gegensatz zum Rest der Menschheit, der nur aus Mördern, Dieben und Lügnern besteht.


"Ich bin so froh über euren Eifer. Haltet an ihm fest. Bewahrt ihn in eurem Herzen. Lasst euch von dieser Welt und ihren Menschen nicht in die Irre führen. Nicht jetzt und niemals wieder. Geht in euch. Meditiert weiter darüber, warum wir das alles tun. Wir müssen überleben. Wir sind beauftragt zu überleben. Und wenn das Überleben von uns verlangt, Opfer zu bringen, dann ist es eben so. Lasst den Countdown beginnen.“


Ihr wird ein klares Weltbild vorgegeben, eins von schwarz und weiß, gut und böse und sie gehört zu den Guten in dieser Welt. Warum daran zweifeln, alles in Frage stellen, was man denkt und sich selbst vom moralisch hohen Ross herunterholen? Weil es falsch ist und das ganze Ross aus Lügen besteht, klar, doch das muss man sich erst einmal eingestehen. Und genau hier setzt die Geschichte an. Es ist faszinierend, berührend und erschreckend zu gleich, in welche Dilemmas Lyla hineinrutscht und welche Gräuel und Grausamkeiten sie erdulden muss, bis sie endlich versteht, dass das eigentliche Übel mitten unter ihnen sitzt und seinen Namen trägt: Pioneer.


"Gib einem Kind das, was es sich am meisten wünscht, und es legt dir sein Herz in die Hände."
-Pioneer, Gemeindeführer-


Er ist die zweite Säule, auf dem dieser Roman gebaut ist, ein wahrlich genialer Antagonist, den ich -wäre er nicht so unfassbar abstoßend gewesen- aus tiefstem Herzen gemocht hätte. Er ist der Inbegriff eines religiösen Fanatikers mit Visionen, die zwar keiner vorhandenen Sekte der Welt gleicht, der jedoch ziemlich dieselben Methoden benutzt, um seine Leute gefügig zu machen. Er weiß ganz genau, welche Knöpfe er drücken muss, um die Menschen unter ihm gekonnt zu manipulieren. Mit profanen, teilweise sehr schlichten Mitteln schafft er es, sich auf charmante Art und Weise in das Herz von Menschen in Notsituationen oder Schwächeperioden zu schleichen und sich dann zu einer Art Erlöser aufzuspielen und sie in sein Netz aus Lügen und vermeintlicher Sicherheit einzuwickeln, dem keiner entfliehen kann. Es ist wirklich erschreckend, wie schnell er es geschafft hat, ganz normale, rational denkende Bürger dazu zu bringen, ihr ganzes bisheriges Leben einfach hinter sich zu lassen und sich einen hirnrissigen Glauben einreden zu lassen, nur um sie von ihren Problemen und Schicksalsschlägen abzulenken. Von den anderen Familien erfährt man leider nicht besonders viel, Lylas Familie floh aber vor der Trauer um Karen, die als Kind entführt und nie gefunden wurde. Wenn man einfach der Realität entfliehen kann, die Welt ausblenden will, dann haben Leute wie Pioneer leichtes Spiel.


"Zwölf Tage ist nicht lange genug. Ich merke, wie ich insgeheim bete und hoffe, dass sie mich erhören. Ich flehe um mehr Zeit, um mehr Mut... um ein Wunder."


Das ist es, wonach sich die Gemeindemitglieder sehnen: Sicherheit. In diesem Roman schwingt eine ganze Menge Kritik an allem mit, was in der Welt nicht optimal läuft: "Keine Welt kann weiter existieren, in der Kinder von der eigenen Türschwelle weggeholt werden, aus Familien, die sie lieben. Terrorosten jagen Flugzeuge in Gebäude; Männer schlagen Frauen; Kinder, Teenager erschießen ihre Klassenkameraden und Länder führen gegeneinander Krieg."
Doch auch wenn die Welt voller "Bösem" ist, wie Lylas Mutter Pioneer nur zu gerne nachplappert nachdem ihre Tochter entführt wurde und seitdem nicht mehr auffindbar ist, zeigt dieser Roman auch auf, was man neben Junkfood und Promiklatsch noch alles vermissen würde, wenn man sich ganz der Sicherheit verschreibt: Freiheit. So wird wieder die altbekannte Diskussion ausgelöst, was denn nun wichtiger ist, frei zu sein oder sich sicher zu fühlen. Im besten Falle schließen sich diese zwei Optionen nicht aus, doch hier in der Geschichte würde Lyla wohl die Freiheit wählen während ihre Eltern die Sicherheit vorziehen. Und sie liefert auch die Antwort, wieso: "Weil es leichter ist aufzugeben, als wieder in diese Welt hinauszumüssen." Deshalb lässt sie sich nur zu gerne anlügen und einsperren, ganz in eine andere Realität entführen, was mich wirklich berührt und verstört hat.


"Grenzen sind gut für Menschen; sie geben ihnen Sicherheit. Wenn ihnen die Welt zu offen steht, ziehen sie womöglich los und kommen auf dumme Ideen."
-Pioneer, Gemeindeführer-


Besonders beklemmend sind die Zitate Pioneers, die die Kapitelanfänge zieren, bis sie irgendwann schleichend, dann aber immer häufiger von realen Personen wie Jim Jones, dem ehemaligen Sektenführer des Peoples Temple, Charles Mansons oder David Koresh, dem Anführer der Branch Davidians, abgelöst werden. Wer die Geschichte der Peoples Temple kennt, wird sehen, dass hier klare Parallelen gezogen werden, die der Geschichte einen weiteren eindrücklichen Ernst verleihen. Denn so abgedreht und verrückt die Handlung manchmal auch wirken mag, sie ist nicht weit von der Realität vieler Menschen entfernt. Gerade in den USA gibt es etliche Sekten, es gibt also in der Tat einige Menschen für die der dargestellte Thriller bittere Realität ist.


"Wenn man jemanden wirklich liebt muss man bereit sein, alles zu tun, was nötig ist, damit er lernt und wächst, selbst wenn es für beide schmerzhaft ist."
-Pioneer, Gemeindeführer-


Cody, der Love Interest dieser Geschichte bleibt sehr blass, was mir hier sehr gut gefallen hat. Seine Präsenz ist genau so dosiert, dass er zwar den Stein ins Rollen bringt, aber nicht die Geschichte ins Klischeehafte abstürzen lässt und Aufmerksamkeit von Lyla auf die Liebesgeschichte verschiebt. Im Gegenteil: er bleibt dezent im Hintergrund und vielmehr die Verwandlung von Lyla und die Vorbereitungen der Gemeinde auf den Untergang der Welt stehen im Fokus des Lesers.


"Es ist Cody, den ich will, und egal wie sehr ich das wegzurationalisieren versuche, es wird nichts daran ändern. Was immer das hier sein mag, es ist alles andere als rational - es ist verrückt, dumm, rücksichtslos ... und irgendwie absolut richtig. (...) Er ist mein Cheeto - nicht gut für mich, aber jetzt, wo ich auf den Geschmack gekommen bin, kann ich nicht mehr von ihm lassen."


Das Ende ist nach dem schonungslosen Showdown eigentlich recht abgeschlossen, ich werde aber auf jeden Fall in naher Zukunft zum zweiten Teil "Gated - Sie sind überall" greifen, welches die Geschichte um Lyla und Pioneer noch weiterführt.


"In der Gemeinde erschien das Leben perfekt. Ich dachte, das Böse lebe außerhalb unserer Mauern - ich habe mich geirrt."
-Lyla Hamilton, Mitglied der Gemeinde-




Fazit:

Ein fesselnder Jugendroman über die gefährlichen Verstrickungen einer Sekte und die Selbstfindung eines jungen Mädchens: aufkratzend, authentisch, hartnäckig und hochspannend.