Cover-Bild Zärtliche Klagen
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  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 17.08.2018
  • ISBN: 9783746634371
Yoko Ogawa

Zärtliche Klagen

Roman
Sabine Mangold (Übersetzer)

Der Klang des Cembalos drang in die Tiefen meines Herzens vor. Langsam füllte er jene Finsternis, wo weder Licht noch Sprache hingelangten.

Auf der Flucht vor ihrem untreuen Ehemann zieht sich die Kalligrafin Ruriko in ein Landhaus in den Bergen zurück. Dann begegnet sie ihrem Nachbarn Nitta, einem Pianisten, der in Gegenwart anderer nicht mehr zu spielen vermag und nun Cembalos baut, sowie seiner Assistentin. Obwohl Ruriko spürt, dass zwischen Nitta und der jungen Frau unsichtbare Bande bestehen, fühlt sie sich zu ihm hingezogen, und es entspinnt sich eine zarte Dreiecksbeziehung.

Ein außergewöhnlicher Roman über die Flüchtigkeit des Glücks und den unbegreiflichen Zauber der Musik.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2018

Zärtliche Klagen

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Ruriko kommt aus Tokio in das Ferienhaus ihrer Kindheit, auf der Flucht vor ihrem Mann und ihrem bisherigen Leben. Sie zieht sich einerseits zurück, aber sucht doch die Nähe zu ihrem Nachbarn Nitta, einem ...

Ruriko kommt aus Tokio in das Ferienhaus ihrer Kindheit, auf der Flucht vor ihrem Mann und ihrem bisherigen Leben. Sie zieht sich einerseits zurück, aber sucht doch die Nähe zu ihrem Nachbarn Nitta, einem Pianisten und seiner Assistentin Kaoru.
Ein ruhiger Roman, aber keineswegs langweilig. Spannende Charaktere, fesselnde Dreiecksbeziehung oder doch nicht, denn Ruriko fühlt sich dann doch mehr zu Nitta und seiner Musik hingezogen. Für mich ein lesenswerter Roman, aber sicher nicht jedermanns Thema, man braucht schon Interesse an Kunst und Musik.

Veröffentlicht am 16.09.2018

Typisch japanisch - handlungsarm, melancholisch

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Die Kalligrafin Ruriko flüchtet aus Tokio in das im einsamen Wald gelegene Ferienhaus ihrer Eltern, wo sie einst glückliche Kindheitstage verlebt hat. Sie und ihre Nachbarn, der Cembalo-Bauer Nitta und ...

Die Kalligrafin Ruriko flüchtet aus Tokio in das im einsamen Wald gelegene Ferienhaus ihrer Eltern, wo sie einst glückliche Kindheitstage verlebt hat. Sie und ihre Nachbarn, der Cembalo-Bauer Nitta und seine junge Assistentin Kaoru, haben seelische Verletzungen aufzuarbeiten - Ruriko die Misshandlungen ihres untreuen Ehemannes, Nitta den Fehlschlag seiner Karriere als Pianist (er kann nicht vor Dritten spielen), Kaoru die Tötung ihres Verlobten. Ruriko verliebt sich in Nitta, kommt aber nicht gegen die tiefe Verbundenheit zwischen Nitta und Kaoru an.

Dieser Roman ist schon 1996 in Japan erschienen und ein früher Roman der Autorin. Er ist sehr handlungsarm und völlig unaufgeregt. Im Fokus stehen eher die Stimmungen der Romanfiguren, das Leben in der Stille, die Musik (Kaoru spielt immer wieder das titelgebende Stück "Les tendres plaintes" des Komponisten Rameau auf dem Cembalo; Ruriko will erreichen, dass Nitta es für sie spielt) und die Schrift (Ruriko transkripiert Auftragsarbeiten).

Für mich ein typischer japanischer, lesenswerter Roman.

Veröffentlicht am 17.09.2018

Eine ruhige, elegante und poetische Erzählung

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„Zärtliche Klagen“ von der japanischen Autorin Yoko Ogawa ist 2018 im Aufbau Verlag erschienen und umfasst in der Taschenbuchausgabe 270 Seiten. In Japan ist dieses Werk bereits im Jahr 1996 veröffentlicht ...

„Zärtliche Klagen“ von der japanischen Autorin Yoko Ogawa ist 2018 im Aufbau Verlag erschienen und umfasst in der Taschenbuchausgabe 270 Seiten. In Japan ist dieses Werk bereits im Jahr 1996 veröffentlicht worden.

Yoko Ogawa beschreibt das Leben der Kalligrafin Ruriko, die aus Tokio vor ihrem untreuen Mann in das Ferienhaus ihrer Eltern flüchtet. Hier hat sie eine sehr schöne Zeit als Kind verbracht. Anfangs widmet sie sich völlig ihrer Kunst, der Kalligrafie, doch schon bald lernt sie Herrn Nitta kennen. Er wohnt mit seiner Assistentin in einem nahegelegenen Haus und geht dort dem Beruf des Cembalo-Bauers nach. Langsam entspinnt sich eine interessante Dreiecksbeziehung.

Yoko Ogawa schreibt auf ihre ganz besondere Art und Weise: poetisch, sehr ruhig, mit wenig Handlung. Allerdings ist die Erzählung dadurch nicht langweilig. Im Gegenteil, der Leser wird angeregt mitzudenken und mitzufühlen.

Fazit: Nachdem ich mich mit dem Schreibstil angefreundet habe, war es für mich nun eine ganz neue Erfahrung, dieses Buch zu lesen und in die beruhigende und elegante Welt von Ruriko einzutauchen.

Veröffentlicht am 10.09.2018

Lesier, unaufgeregter Roman mit einer Erzählweise, die nicht jedem liegt

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Rubiko hat von jeher einen Blick für das Schöne - nur hat sie sich bei ihrem Ehemann blenden lassen. Die Ehe ist nicht das, was sie sich erträumt hat. Sie zieht sich auf der Flucht vor ihrem untreuen Gatten ...

Rubiko hat von jeher einen Blick für das Schöne - nur hat sie sich bei ihrem Ehemann blenden lassen. Die Ehe ist nicht das, was sie sich erträumt hat. Sie zieht sich auf der Flucht vor ihrem untreuen Gatten in ein Landhaus in den Bergen zurück und trifft dort auf ihren Nachbarn, der ebenfalls einen Blick für das Schöne - nur eben im musischen Sinn. Beide tragen ihre Päckchen und langsam spinnen sich zarte Bande, die so eigentlich nicht sein dürften....

"Zärtliche Klagen" ist ein Roman, der durch seine ganz besondere Erzählweise fast schon getragen wirkt. Die Geschichte wird wenig ereignisreich erzählt, plätschert eher so vor sich hin und ich suche mehr oder weniger zwischen den Zeilen nach dem Zauber der Musik , zärtlichen und glücklichen Momenten. Fast wirkt die Erzählung unnahbar und lässt mich manchmal in der Handlung außen vor. Eine poetische Liebesgeschichte vermisse ich hier, allerdings wird in manchen Szenen eine Dreiecksgeschichte angedeutet, die viel Freiraum zur eigenen Interpretation lässt. Yoko Ogawa erzählt, lässt vieles aber nur anklingen oder unausgesprochen im Raum stehen und das verwirrt mich mehr, als dass es mich begeistert. Ein Roman, der mich trotz allem mit seinem mitunter sehr poetischen Bildern verzaubern kann und doch Zweifel in mir hervorruft. Ich bin wahrlich sehr offen für Neues, aber diese Erzähl- und Sichtweise ist mir dann doch leider zu fremd, als dass ich mich mit ihr anfreunden und warm werden könnte.
Für Leser, die das Besondere mögen, sicherlich ein Highlight - für mich reicht es aber nur für wohlgemeinte 2,5 Sternchen

Veröffentlicht am 06.12.2018

Von Yoko Ogawa gibt es deutlich Besseres

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Dies ist einer der älteren Romane der Autorin - und leider keiner der Besseren. Es geht um eine sich sanft entwickelnde Dreiecksbeziehung, in der jeder der Drei eine große Last der Vergangenheit zu tragen ...

Dies ist einer der älteren Romane der Autorin - und leider keiner der Besseren. Es geht um eine sich sanft entwickelnde Dreiecksbeziehung, in der jeder der Drei eine große Last der Vergangenheit zu tragen hat. Die Ich-Erzählerin Ruriko hat endlich ihren seit Jahren untreuen und auch gewalttätigen Ehemann verlassen und sucht Unterschlupf in einer einsamen Gegend, wo das Landhaus ihrer Familie steht. Dort trifft sie auf Nitta und Kaoru, die in einem Nachbarhaus Cembalos bauen. Die Drei freunden sich an und Ruriko verliebt sich in Nitta. Trotz der Affäre, die die Beiden beginnen, besteht weiterhin eine besondere und enge Beziehung zwischen Nitta und Kaoru, die Ruriko keine Ruhe lässt.
Auch in diesem Buch kommt die so typisch poetische Sprache der Autorin deutlich zum Vorschein, doch allein dadurch entsteht leider noch kein guter Roman. Bedauerlicherweise sind die Figuren dieser Geschichte derart widersprüchlich und zum Teil auch oberflächlich dargestellt, dass ich immer wieder die Lust verloren habe, weiterzulesen. Insbesondere Ruriko, die die Hauptfigur darstellt, legt ein solch törichtes Verhalten an den Tag, dass ich nur noch den Kopf schütteln konnte. Natürlich kann eine Frau um die Vierzig, die frisch verliebt ist, sich verhalten wie ein Teenager, doch ihre Reaktionen sind selbst für eine Jugendliche kaum nachzuvollziehen. Oder weshalb sie sich immer wieder von ihrem Mann schlagen ließ ohne sich zu wehren - es gibt keine Erklärungen, weshalb sie es erduldete.
Die anderen Figuren, insbesondere Nitta und Kaoru, werden trotz ihrer Bedeutung für die Geschichte nur oberflächlich dargestellt. Ich habe leider noch immer nicht verstanden, was die Ursachen für Nittas Flucht waren oder was Kaoru bei Nitta hielt. Und nein, ich muss in einem Buch nicht alles verstehen, aber zumindest möchte ich die Hauptfiguren besser kennenlernen, was mir hier bedauerlicherweise nicht gelungen ist.
Schade, von diesem Buch hatte ich mir mehr versprochen.