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Veröffentlicht am 16.09.2018

Mein erstes Buch von dieser Autorin macht Lust auf mehr

Man muss auch mal loslassen können
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„Man muss auch mal loslassen können“ ist das erste Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe. Das Werk ist als Klappbroschur im Knaur Verlag erschienen. Die Verarbeitung ist hochwertig, das Papier ...

„Man muss auch mal loslassen können“ ist das erste Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe. Das Werk ist als Klappbroschur im Knaur Verlag erschienen. Die Verarbeitung ist hochwertig, das Papier ist angenehm dick und nach einmaligem Lesen sieht das Buch noch aus wie neu.

Worum geht es?
Charlotte, Wilma und Jessy sind drei komplett unterschiedliche Frauen, die sich das Leben nehmen und dazu eine Beratungsstelle aufsuchen wollen, denn dort lernen sie sich im Wartezimmer kennen. Die Gründe für den geplanten Freitod sind so unterschiedlich wie die drei Frauen – und gemeinsam geht es schließlich leichter! Trotzdem bleiben Rückschläge nicht aus, so „todsicher“ scheint also keine der gewählten Methoden zu sein. Bei einer Tankstelle geraten sie dann in einen stümperhaft durchgeführten Raubüberfall – die Chance, von den beiden Räubern aus dem Leben geballert zu werden!

Meine Meinung dazu:
Holy Shit, Jessy ist so eine Möchtegern-Bitch! Dabei kommt der O-Ton der Erzählung bei ihr wahnsinnig gut rüber, so dass ich sie mir lebhaft vorstellen konnte und ich sie von den Charakteren am witzigsten gefunden habe. In dem Alter vor den Scherben der eigenen Träume zu stehen und das Gefühl zu haben, sich selbst nicht mehr aus dem Sumpf herausziehen können.
Auch die bodenständige Wilma – so könnte ich in dem Alter auch sein – steht vor den Scherben ihrer Existenz. Ihr Beruf als Wirtin war ihre Berufung, jedoch geht es auch mit der geerbten Wirtschaft wegen des Rauchverbots und entsprechenden Anzeigen wegen Verstöße dagegen nicht mehr – und wenn einem nichts mehr bleibt, was bleibt dann noch?
Charlotte ist todkrank und hat, neben einer lebensbedrohlichen Erkrankung, auch noch Schwierigkeiten, weil sie es geschafft hat, ohne Krankenversicherung da zu stehen. Um ihrer Familie nicht noch finanziell zur Last zu fallen und ohne Prognose auf eine lebenswerte Zukunft hat sie für mich das stärkste Motiv, um aus dem Leben scheiden zu wollen.

Das Buch war vom Stil her nicht ganz so witzig geschrieben, weshalb ich es selbst in das Genre „Roman“ und nicht „Humor“ einordnen würde. Viele gesellschaftliche und politische Entwicklungen werden auf leichte Art in diesem Buch angesprochen, den Tabus gibt es hier nicht.

Fazit: Ich habe mich beim Lesen gut unterhalten gefühlt und werde sicher noch weitere Bücher von der Autorin lesen.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Guter Auftakt einer Social-Media-Jugendbuchreihe

Mein Leben im Hotel Royal - Warum mein Dackel mehr Follower hat als ich
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„Mein Leben im Hotel Royal – Warum mein Dackel mehr Follower hat als ich“ ist der Auftaktband der Hotel Royal Reihe um Felicity „Flick“ Royal, die im von ihrer Mutter geführten Hotel aufwächst ...

„Mein Leben im Hotel Royal – Warum mein Dackel mehr Follower hat als ich“ ist der Auftaktband der Hotel Royal Reihe um Felicity „Flick“ Royal, die im von ihrer Mutter geführten Hotel aufwächst und das verzogene Möchtegern-It-Girl gibt.
Das Buch ist im Juli im Schneiderbuch Verlag als Klappbroschur erschienen, die Autorin Katy Birchall hat bereits die It-Girl-Reihe geschrieben.

Felicity Royal ist zu Beginn des Buches ein trotziger Teenager, der von den Abläufen im Hotel keine Ahnung und auch kein Interesse daran hat und ständig den Ablauf stört. Hund Fritz, ihr ganzer Stolz, hat ein erfolgreiches Socialmediaprofil und sein Frauchen veröffentlicht täglich ein Foto von ihm – teilweise auch mit Bekleidung. Flick freundet sich mit Popstar Skylar an – was zu weiteren Versuchungen und Grenzüberschreitungen führt- und zur Chance, persönlich zu wachsen, mit der Hilfe eines gleichaltrigen Freundes.

Das Buch hat mir anfangs gar nicht gefallen, so dass ich es nach 30 Seiten zur Seite gelegt und etwas anderes Zwischengelesen habe. Flick hat zusehends genervt und es passierte auch noch nichts. Die Handlung und Flicks Entwicklung nehmen jedoch schnell an Fahrt auf, so dass mich das Buch ab der Hälfte total in seinen Bann gezogen hatte. Was mir jedoch fehlt ist eine Identifikationsfigur in dem Buch. Am ehesten finde ich mich noch in Flicks Mutter, die jedoch im Buch nie da ist, weil sie ständig arbeitet und daher als Charakter flach bleibt.
Der Schreibstil passt, mit einfachen Sätzen und vielen direkten Reden, sehr gut zu einem Jugendbuch. Dass soziale Medien eine wichtige Rolle spielen gefällt mir, da diese Technologie tief in der heutigen Jugendkultur verwurzelt ist, und die „Jagd“ nach Followern für mich als Erwachsene teilweise sehr seltsame Züge annimmt, deren tiefer Sinn mir auch verschlossen bleibt.

Durch die Entwicklung der Protagonistin und das Kennenlernen des Hotels hat mir das Buch in Summe gut gefallen, so dass ich auch noch gerne weitere Bände der Reihe lesen möchte. Außerdem fand ich es schön zu sehen, dass die Stars auch nur Menschen mit alltäglichen Problemen sind.

Fazit: Guter Auftakt, auch wenn sich der Beginn etwas zieht.

Veröffentlicht am 02.07.2018

Eine schön konstruierte Geschichte um Liebe, Freundschaft und Zeitreisen.

Zurück auf Gestern
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Zurück auf Gestern von Katrin Lankers ist Mitte Juni 2018 im Coppenrath Verlag als gebundene Ausgabe erschienen. Ich habe bisher nichts von dieser Autorin gelesen, das Cover hat jedoch sofort meine Aufmerksamkeit ...

Zurück auf Gestern von Katrin Lankers ist Mitte Juni 2018 im Coppenrath Verlag als gebundene Ausgabe erschienen. Ich habe bisher nichts von dieser Autorin gelesen, das Cover hat jedoch sofort meine Aufmerksamkeit erregt. In der Wohnung meiner Oma hängt noch immer eine Uhr mit einem römischen Ziffernblatt, wodurch bei mir sofort eine angenehme Assoziation aufgetaucht ist. Die Spirale als Symbol für die Zeitreise finde ich sehr gerungen, Bronze auf Türkis finde ich ungewöhnlich, das hebt sich von den vielen andere Neuerscheinungen ab.



Worum geht es in dem Buch? (leicht veränderte Inhaltsangabe)

Claire und Lulu sind jugendliche »Herzenszwillinge«: Sie machen alles gemeinsam, seit sie sich kennen. Auf die große Schulparty freuen sie sich seit Wochen, aber dann blamieren sie sich dort bis auf die Knochen – ausgerechnet vor den beiden Jungs, in die sie heimlich verliebt sind. Wenn sie doch bloß die Zeit zurückdrehen könnten! Die Freundinnen staunen nicht schlecht, als ihnen genau das mithilfe eines geerbten Schmuckstücks gelingt. Schnell stellen sie fest: So ein Zeitumkehrer ist ziemlich praktisch. In ihrer Begeisterung bemerken sie jedoch nicht die drohende Gefahr: Denn es gibt jemanden, der den Zeitumkehrer um jeden Preis besitzen will.



Meine Meinung zum Buch:

Der Originalklappentext verrät für meinen Geschmack zu viele handlungsrelevante Details, daher wurde an entscheidenden Stellen gekürzt, damit zukünftige Leserinnen nicht in der Handlung gespoilert werden. Wichtig finde ich noch zu erwähnen, dass Lulu aus einer portugiesischen Migrantenfamilie mit alleinerziehender Mutter und musikalischem Bruder lebt, in dem ihre beste Freundin Claire schon lange heimlich verliebt ist, was Lulu jedoch nicht weiß. Lulus Mutter ist mein Lieblingscharakter im Buch – die Impulsivität und die südländische Ruhe samt stets positiver Grundstimmung geben dem Buch in sonst langweiligen Kapiteln etwas Farbe.

Claires Familie ist eine klassische Patchworkfamilie mit gleichaltriger Stiefschwester, mit der sie sich so überhaupt nicht versteht und wegen der Claire auch ständig Vorhaltungen von der Stiefmutter kassiert. Der Vater hält sich in Erziehungsdingen eher im Hintergrund und bleibt daher auch über den Lauf der Handlung hinweg flach.



Der Schreibstil passt gut zu einem Jugendbuch, die Seiten fliegen nur so dahin. Leider plätschert im ersten Drittel des Buches die Handlung regelregt, danach wird es nach und nach immer spannender, bis ich das Buch gar nicht mehr zur Seite legen konnte und unbedingt wissen musste, wer warum welche Handlungen setzen wird – auch die Tagebücher fand ich sehr interessant. Schade, dass hier keine Originalseiten abgedruckt waren – ich hätte mich auch gerne selbst am „Enträtseln“ versucht, habe ich doch Kurrent im BE-Unterricht gelernt, was mir gut gefallen hat, weil es meine Oma nach wie vor schreiben kann (was sie aber sehr Jahrzehnten nicht mehr macht).



Fazit: Eine schön konstruierte Geschichte um Liebe, Freundschaft und Zeitreisen.

Veröffentlicht am 13.05.2018

Guter Auftaktroman, der mehr Tiefe vertragen hätte

Iron Flowers – Die Rebellinnen
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Serina und Nomi leben in einer Welt, in der Frauen Fabrikarbeiterinnen, Ehefrauen, Mütter oder, als höchster Karriereschritt, Graces werden können. Graces werden vom Herrscher auserwählt und verkörpern ...

Serina und Nomi leben in einer Welt, in der Frauen Fabrikarbeiterinnen, Ehefrauen, Mütter oder, als höchster Karriereschritt, Graces werden können. Graces werden vom Herrscher auserwählt und verkörpern das Idealbild der Weiblichkeit und sollen Idole für alle anderen Frauen sein.

Serina ist die ältere Schwester von Nomi und wird, wegen ihrer Anmut, schon von Kindesbeinen an dazu erzogen, irgendwann eine Grace zu werden und schafft es zu Beginn des Buches auch in das nähere Auswahlverfahren. Mich hat das ganze etwas an den Beginn der Selection Reihe erinnert, jedoch erfährt man in Iron Flowers weit weniger über die Gesellschaft und die Herkunft der Kandidatinnen, das politische Motiv wird auf die Unterdrückung von Frauen reduziert. Nomi steht von klein auf im Schatten ihrer Schwester und lernt heimlich vom Bruder lesen und schreiben – was für Frauen in der Gesellschaft strengstens verboten ist – wie die Ausübung der meisten Berufe auch.

Die Welt ist für mich vorstellbar und das Kopfkino springt bei mir beim Lesen sofort an. Ich bin dabei, als Serina als potentielle Grace mit der möglichen zukünftigen Zofe Nomi auf das Schiff steigt, und alle Hoffnungen der Familie auf ihr ruhen. Die Stellung einer Grace hätte große gesellschaftliche und finanzielle Vorteile für die ganze Familie und Serina träumt auch davon, ihrer Schwester das Schicksal als Ehefrau und Arbeiterin zu ersparen. Für sie ist das Leben im Palast mit ausreichender Versorgung mit Nahrungsmitteln und in Sicherheit eine erstrebenswerte Zukunft, während Nomi darin nur den goldenen Käfig sieht, der zwischen ihr und der von ihr erträumten Freiheit steht.

Die Geschichte wird kapitelweise aus der Sicht der beiden Schwestern erzählt, wobei zu Beginn jedes Kapitels vermerkt ist, aus welcher Sicht die Handlung gerade erzählt wird. Der Schreibstil ist locker und flüssig und kommt ohne große Erklärung oder Beschreibung aus, wodurch viel Raum für eigene Fantasie ist. Jedoch hätten mir mehr Beschreibungen im Buch sehr gut gefallen, dafür hätte das Buch gerne um 100 bis 120 Seiten länger ausfallen dürfen. Immer wieder gibt es unerwartete Wendungen in der Geschichte, gegen Ende hin ist es mir jedoch schon fast zu viel an Zufällen, die Motive der bösen Charaktere bleiben während der gesamten Handlung verborgen, was viele Charaktere aus meiner Sicht flach erscheinen lässt. Hier hätte weiter Spannung aufgebaut werden können, ebenso wären die Figuren besser im Gedächtnis geblieben für den zweiten Band, der jedoch erst im Herbst 2019 erscheint. Bis dahin werde ich mich sicher nicht mehr detailliert genug erinnern können, um das Lesen fortzusetzen.

Da ich nicht weiß, wie viele Bände geplant sind, werde ich auf jeden Fall das Ende der Serie abwarten, um dann die Folgebände in einem Rutsch lesen zu können – wenn jährlich ein Band erscheint, dann ist die Vergessenskurve bei mir zu ausgeprägt – Bücher lese ich nur im Ausnahmefall doppelt.

Fazit: Ein guter Auftaktband einer Serie, der gerne noch mehr Tiefe und mehr Erklärungen hatte beinhalten dürfen.

Veröffentlicht am 13.05.2018

Sternschnuppengeflüster – ein schönes Buch für Mädchen von 10 bis 13.

Sternschnuppengeflüster
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Bisher habe ich von der Autorin noch nichts gelesen und bin durch die wunderschöne Covergestaltung mit den funkelnden Sternen auf das Buch aufmerksam geworden. Auch der Klappentext
„3 Mädchen, 3 Herzenswünsche ...

Bisher habe ich von der Autorin noch nichts gelesen und bin durch die wunderschöne Covergestaltung mit den funkelnden Sternen auf das Buch aufmerksam geworden. Auch der Klappentext
„3 Mädchen, 3 Herzenswünsche und 1 App, die Wünsche wahr werden lässt!

Endlich Ferien!
Sechs Wochen Zeit für Leni, sich in Nicks Traumfrau zu verwandeln.
Doch irgendwie läuft alles schief ...
Genau wie bei Amelie, deren Eltern sich trennen wollen!
Und Paula? Die könnte längst auf der Schauspielschule sein – wenn ihre Eltern es nur erlauben würden!
Alle drei hoffen auf ein Wunder, als sie sich bei STERNSCHNUPPENGEFLÜSTER anmelden.
Denn die App macht ein unglaubliches Versprechen:
"Bis zum Ende der Sommerferien werden all deine Wünsche in Erfüllung gehen ..."“
hat mich überzeugt und ich habe voller Freude begonnen, das Buch zu lesen.

Der Schreibstil ist flüssig und die Seiten fliegen nur so dahin. Die Kapitel werden abwechselnd aus Sicht der Mädchen erzählt, von denen jedes einen anderen Grund hatte, diese App zu installieren. An die Wirkung dieser App haben sie nicht geglaubt – doch scheinbar funktioniert es doch. Die Anwendung schickt täglich Nachrichten an alle, die dort einen Wunsch mit Datum gepostet haben. Diese Aktionen sollen jemanden näher zum Ziel bringen und finden sich in dieser oder abgewandelter Form auch in Lebenshilfebüchern für Erwachsene – das heißt, die Tipps funktionieren tatsächlich, wenn man es schafft, sie nur konsequent genug umzusetzen. Auch die eingebaute Communityfunktion zu den Wünschen ist ein zentrales Element – denn dadurch kommen die drei Mädchen miteinander in Kontakt.

Meine Identifikationsfigur im Buch ist die ehrgeizige Paula, die bereit ist, alles für ihren Traum als Schauspielschülerin zu tun, inklusive gute Noten schreiben und neben der Schule jobben, um den Unterricht bezahlen zu können. Meiner Meinung nach ist sie auch die einzige von den Dreien, die sich älter als 14 aufführt – und die Mädchen sind alle so um die 16. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass es sich um wesentlich jüngere Jugendliche handelt, so etwa 12 oder 13, weil die 15 und 16 Jahre alten Mädchen, mit denen ich zu tun habe, das Verhalten von jungen Erwachsenen an den Tag legen, sich jedoch die Protagonistinnen wie Kinder aufführen, die gerade erst in die Pubertät gekommen sind und das andere Geschlecht entdeckt haben – sowohl in Gedanken wie auch in der Wortwahl.

Trotzdem war es eine süße Geschichte zu lesen, ich glaube aber nicht, dass sie Mädchen, die 14 oder älter sind, noch ansprechen wird. Der Handlungsaufbau ist logisch und vieles war für mich als Erwachsene auch vorhersehbar, wie es laufen wird.

Fazit: ein süßer Roman für Mädchen, der sich schnell lesen lässt.