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Veröffentlicht am 11.10.2018

farbenprächtiger historischer Krimi

Die Meisterbanditin
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"Die Meisterbanditin" ist der Auftaktband um die junge Marie und spielt im 18. Jahrhundert. Maries Leben wendet sich von einer Minute zur anderen. Wir lernen sie kennen, wie sie auf einem Fest mit ihrem ...

"Die Meisterbanditin" ist der Auftaktband um die junge Marie und spielt im 18. Jahrhundert. Maries Leben wendet sich von einer Minute zur anderen. Wir lernen sie kennen, wie sie auf einem Fest mit ihrem Liebsten tanzen möchte, sie hofft mit Bartholomäus bald vermählt zu sein. Doch dieser hat keine gute Laune und gesteht ihr, dass er eine andere heiraten wird. Marie wird klar, dass er mit ihr nur gespielt hat, sie ist am Boden zerstört. Ihre Familie will sie nicht weiter durchfüttern, sie muss ihr Elternhaus verlassen und eine Anstellung finden. Anstatt wie vorgeschlagen im Dorf um Arbeit anzufragen, versucht sie ihr Glück auf Schloß Brenz. Auch wenn Gräfin Wilhelmine als Hexe verschrien ist und Marie nicht ganz wohl ist, nimmt sie eine Anstellung als Küchenmagd an. Als sie fälschlicherweise des Diebstahls bezichtigt wird kann sie einer Bestrafung nur entgehen, indem sie für die Gräfin als Spionin arbeitet, und zwar mit einer fahrenden Schaustellertruppe. Dort lernt sie das Schauspielern und übt ihre Fingerfertigkeit als Diebin an einer Klingelpuppe. Noch weiß sie nicht, was genau von ihr als Spionin erwartet wird.....

Silvia Stolzenburg hat mich mit der spannenden Geschichte um Marie in ihren Bann gezogen. Ein wunderbar lebhafter und detailreicher Schreibstil lässt die Figuren und die Szenerie vor meinem inneren Auge aufleben. Ich konnte mich problemlos in diese längst vergangene Zeit hineinversetzen und mit Marie mitfiebern. Sie erlebt Intrigen, leidet unter der Eifersucht einer anderen Darstellerin und kommt in große Gefahr. Ein Glück hat sie Michel und Jost als gute Freunde an ihrer Seite.

Da ich einige der Schauplätze gut kenne, konnte ich ihre Wege nachvollziehen und hatte beim lesen Kopfkino. Die Figuren sind schön ausgearbeitet, neben Marie gibt es noch einige interessante Charaktere, die sie begleiten oder immer wieder ihren Weg kreuzen.

Die Geschichte ist temporeich und spannend, so dass es schwer fällt, das Buch nicht in einem Rutsch zu lesen. Das Ende lässt einige Fragen offen, die vermutlich im nächsten Teil beantwortet werden. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 11.10.2018

wer ist dein Mann wirklich?

Solange du lügst
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Klappentext: "Iris und Will sind seit sieben Jahren verheiratet – sehr glücklich, wie es scheint. Als Will eines Morgens nach Florida aufbricht, ist Iris plötzlich besorgt, als sie hört, dass ein Flugzeug ...

Klappentext: "Iris und Will sind seit sieben Jahren verheiratet – sehr glücklich, wie es scheint. Als Will eines Morgens nach Florida aufbricht, ist Iris plötzlich besorgt, als sie hört, dass ein Flugzeug abgestürzt ist. Wenig später geht ein Anruf der Fluggesellschaft bei ihr ein. Will ist unter den Toten – doch der Flug ging nach Seattle. Iris macht sich nach Seattle auf und muss erfahren, dass ihr Mann sie belogen hat – er war ein ganz anderer, mit einer völlig anderen Vergangenheit. Während sie in Seattle recherchiert, erhält sie Warnungen, die immer bedrohlicher klingen. Und eigentlich können sie nur von einer Person kommen – von ihrem angeblich toten Ehemann."

Autorin Kimberly Belle hat mit "Solange du lügst" einen wirklich spannenden Thriller geschrieben, der mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Ihr Schreibstil ist eingängig und lässt sich flüssig lesen und die Geschichte legt ein hohes Tempo vor. Sicher wird hier das Rad nicht neu erfunden, ich habe schon ähnliche Thriller gelesen, in denen die Protagonistin feststellen muss, dass ihr bisheriges Leben auf Lügen aufgebaut ist. Trotzdem konnte mich der Thriller überzeugen. Ich konnte mich in Iris gut hinein versetzen und habe gebannt verfolgt, wie ihre Nachforschungen verlaufen und wie sich nach und nach ihr Leben mit Will als einzige Lüge entpuppt. Wer war ihr Mann wirklich? Gleichzeitig habe ich mir Gedanken gemacht, was wäre, wenn ich mich in ihrer Situation befinden würde, auch als Iris Hilfe erhält und nicht mehr weiß, wem sie trauen kann. Immer wieder gibt es Wendungen, die mich total überrascht haben und die ganze Geschichte in ein neues Licht rückten. Bis zum Ende nicht durchschaubar und spannend.

Veröffentlicht am 16.09.2018

geniales Verwirrspiel

Sie finden dich nie
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Was gibt es Schlimmeres, was wenn das eigene Kind spurlos verschwindet? Sharon und Barry Mason feiern mit ihren Kindern Daisy und Leo eine ausgelassene Grillparty, Nachbarn und befreundete Familien tummeln ...

Was gibt es Schlimmeres, was wenn das eigene Kind spurlos verschwindet? Sharon und Barry Mason feiern mit ihren Kindern Daisy und Leo eine ausgelassene Grillparty, Nachbarn und befreundete Familien tummeln sich im Garten. Die Kinder sind alle verkleidet, die Party ein voller Erfolg. Bis Sharon und Barry irgendwann feststellen, dass Daisy verschwunden ist. Die Polizei wird alarmiert, Detective Inspector Adam Fawley übernimmt die Ermittlungen mit seinem Team. Suchmannschaften durchkämmen die Umgebung, Nachbarn werden befragt, Aufrufe in der Presse und im Fernsehen, doch keine Spur von Daisy.

"Sie finden dich nie" hat mich von der ersten Seite an gefesselt, denn die Story um Daisy ist spektakulär aufgebaut. Ich weiß nicht bei welchem Krimi ich zuletzt dermaßen hin und her gerissen war, immer wieder neue Verdächtige hatte, von denen ich überzeugt war. Um auf den nächsten Seiten eines Besseren belehrt zu werden. Doch Detective Fawley und seinen Kollegen ergeht es nicht anders. Kaum haben sie einen potentiell Verdächtigen, kommen neue Indizien, neue Zeugenaussagen oder Hinweise, die sie an der Schuld zweifeln lassen und einen anderen belasten.

Der Schreibstil ist schön flüssig und locker mit lebhaften Dialogen. Der Aufbau der Story genial. Die Handlung verläuft zwar linear, es gibt aber immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit. Stück für Stück offenbart sich eine Familie, die mehr Schein als Sein ist. Man lernt Sharon und Barry sowie den kleinen Leo sehr gut kennen, erfährt Dinge aus ihrer Vergangenheit. Nachbarn, Freunde von Daisy und die Lehrerinnen kommen zu Wort und runden das Bild einer Familie ab, das mich traurig macht. Eine clevere Lösung sind die Twitter und Facebook Statements die sehr realistisch rüberkommen. Menschen, die die Eltern vorverurtielen, offene Anfeindungen, offener Hass.

Für mich war der Krimi ein echter Pageturner, schwer aus der Hand zu legen, ich musste unbedingt wissen, was mit Daisy geschehen ist. Die Autorin baut am Ende einen absoluten Wow-Effekt ein, worauf ich eigentlich schon gewartet hatte.

Fazit: Genialer Krimi mit viel Spannung, super geschrieben, bitte mehr davon.

Veröffentlicht am 30.08.2018

genialer dritter Teil, mein Lesehighlight in diesem Jahr

Rache der Orphans
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"Rache der Orphans" ist der dritte Teil der Reihe um Evan Smoak, den früheren Auftragskiller aus dem geheimen Orphan-Projekt. Ich empfehle, unbedingt die ersten beiden Teile zu lesen. Einmal um sich die ...

"Rache der Orphans" ist der dritte Teil der Reihe um Evan Smoak, den früheren Auftragskiller aus dem geheimen Orphan-Projekt. Ich empfehle, unbedingt die ersten beiden Teile zu lesen. Einmal um sich die genialen Thriller nicht entgehen zu lassen, zum anderen um alle Zusammenhänge von Anfang an zu kennen. Für Evan wird es in diesem Teil richtig hart und ausgesprochen persönlich. Van Sciver tötet Evans Ausbilder Jack, um über ihn an Evan heranzukommen. Evan schwört bittere Rache, erfüllt aber Jacks letzten Wunsch, an einer Adresse ein Paket abzuholen. Und dieses Paket ist eine echte Überraschung und Herausforderung für Evan.

Ich habe die Reihe von Anfang an verfolgt, jedes der Bücher war ein Highlight für mich. Aber Teil drei schlägt die anderen beiden noch um Längen. Von Anfang an ist die Story temporeich und spannend, weite Teile liefen bei mir wie ein Film ab, Kopfkino pur. Viel Action, viel Geheimdienst-Schickschnack, geniale Schachzüge von Evan und unvorhersehbare Wendungen. Dazu immer wieder kleine häusliche Szenen mit Evans Nachbarn und seiner ganz speziellen Lieblingsnachbarin Mia.

Ich finde in diesem Teil macht Evan eine bemerkenswerte Veränderung durch: er wirkt menschlicher, öffnet sich. Obwohl man immer noch merkt, welche Schwierigkeiten er mit dem "Zwischenmenschlichen" an sich hat. Die Figuren sind wirklich klasse gezeichnet, Evan ist der totale Sympathieträger, ein Kerl mit dem man mitfiebern kann. Und Stellen zum mitfiebern und Daumen drücken gibt es viele, die Spannung ist konstant auf einem hohen Niveau. Der Gegenpart zu Evan ist Van Sciver, wie Evan sypmathisch ist, so ist er abgrundtief böse, der Fiesling schlechthin. Einige andere Charaktere aus den vorhergehenden Teilen spielen wieder mit, ich bin gespannt wie es mit Candy weiter gehen wird.

Die Evan-Smoak-Reihe bekommt für mich so was wie Kultstatus, der dritte Teil ist einfach genial. Das Ende wartet mit einer Überraschung auf, man darf auf die Fortsetzung gespannt sein.

Fazit: Ich bin wieder mal begeistert und warte ungeduldig auf den nächsten Teil. "Rache der Orphans" sollte man sich nicht entgehen lassen, von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.08.2018

perfekte Mischung aus geschichtlichem Hintergrund, persönlichen Schicksalen und Krimihandlung

Vergessene Seelen
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"Vergessene Seelen" ist schon der dritte Fall für Oberkommissar Max Heller. Schauplatz ist Dresden im Sommer des Jahres 1948. Der Wiederaufbau der Stadt ist in vollem Gang, doch noch immer sind die Menschen ...

"Vergessene Seelen" ist schon der dritte Fall für Oberkommissar Max Heller. Schauplatz ist Dresden im Sommer des Jahres 1948. Der Wiederaufbau der Stadt ist in vollem Gang, doch noch immer sind die Menschen durch Hunger und Armut gebeutelt. Dazu noch der heiße Sommer, die anhaltende Hitze macht den Menschen schwer zu schaffen. Kurz nacheinander werden zwei Tote gefunden. Ein Mann steckt kopfüber in einem Schacht. War es ein Unfall oder hat jemand nachgeholfen? Wenig später wird die Leiche eines Jungen entdeckt, auch hier ist nicht klar ob es sich um ein Gewaltverbrechen handelt. Max Heller und sein Assistent Oldenbusch ermitteln.....

Ich war von den ersten beiden Fällen begeistert und deswegen auf den dritten Teil schon sehr gespannt, er hat meine Erwartungen nicht enttäuscht. Obwohl es schon fast ein Jahr her ist, dass ich den letzten Teil gelesen habe, war ich sofort wieder in der Handlung drin. Die Atmosphäre ist dicht, man kann tief in die Zeit nach dem Krieg eintauchen, erlebt den Alltag der Menschen, die immer noch ums Überleben kämpfen. Der Hunger ist weiterhin ständiger Begleiter, die Aufbauarbeiten gehen nur langsam voran, politisch weht ein neuer Wind und viele Menschen sind inzwischen in die Partei eingetreten. Selbst Hellers Sohn Klaus hängt der neuen Ideologie an, was zu einem Konflikt zwischen Vater und Sohn führt. Hellers älterster Sohn Erwin schickt regelmäßig Pakete aus dem Westen, es gehen Gerüchte um, dass in den Westzonen eine neue Währung eingeführt wird. Ein Neuzugang in der Familie ist die kleine Annie, die Max und Karin als Pflegekind aufgenommen haben. Annie ist für die beiden wie ein eigenes Kind.

Als Heller im Todesfall des Jungen ermittelt, kommt er mehr schlecht als recht voran. Die Menschen sind wortkarg, nicht bereit Informationen herauszurücken. Ihm wird offenes Misstrauen entgegen gebracht, sowohl von Seiten der Lehrer, den Mitschülern und sogar den Eltern des toten Jungen. Auch ist nicht klar wer lügt und welche Aussagen der Wahrheit entsprechen. Äußerst schwierige Bedingungen um ein mögliches Verbrechen aufzuklären, dazu kommt ihm noch sein Sohn Klaus beruflich in die Quere. Doch Heller lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, hört auf sein Gespür und bringt sich nicht nur einmal in Gefahr.

Frank Goldammer bringt die damalige Zeit authentisch rüber, beim lesen erwacht die Szenerie Dresdens zum Leben. Ich hatte Bilder vor Augen, die zerstörten Häuser, Frauen und Männer die Ziegel klopfen und die unerträgliche Hitze, die den Menschen zu schaffen macht. Dazu ist die Stimmung wegen der Gerüchte um die Einführung einer neuen Währung angespannt, die Menschen wissen nicht, was sie machen sollen. Ob ihr Geld bald an Wert verlieren wird?

Neben dem Kriminalfall bietet der Krimi viel interessantes Zeitgeschehen und Details aus dem Privatleben der Hellers. Es wird ein Geheimnis gelüftet, das für mich sehr überraschend war und Hellers Charakter von einer ganz anderen Seite beleuchtet. Heller und die anderen Protagonisten sind sehr detailliert gezeichnet, keine Stereotypen, sondern Menschen mit all ihren Fehlern und Schwächen.
Fazit: Für mich war die Mischung aus geschichtlichem Hintergrund, persönlichen Schicksalen und Krimihandlung perfekt ausbalanciert. Die Atmosphäre klasse eingefangen, das ist für mich sowieso ein großer Pluspunkt der Reihe: dass man sich beim lesen direkt in die Zeit zurückversetzt fühlt und tief in die Geschichte eintauchen kann.