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Franziska19

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2018

New Generation

HELIX - Sie werden uns ersetzen
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Die Menschheit strebt jeher nach Verbesserungen: höher, schneller, weiter. In fast allen Bereichen wollen wir Perfektion. Auch mit dem Fortschritt der Biotechnologie und den dadurch entstehenden Möglichkeiten ...

Die Menschheit strebt jeher nach Verbesserungen: höher, schneller, weiter. In fast allen Bereichen wollen wir Perfektion. Auch mit dem Fortschritt der Biotechnologie und den dadurch entstehenden Möglichkeiten in der Gentechnik bzw. Genmanipulation. Dieses Thema greift Marc Elsberg in "Helix" auf: Eine geheime Organisation mit Wissenschaftlern hat es geschafft "moderne" Kinder zu entwickeln, das heißt: hübschere Kinder, intelligentere Kinder, sportlichere Kinder, Kinder mit geringerem Schlafbedürfnis und vielem mehr. Paare, die über den Weg der künstlichen Befruchtung Eltern werden wollen, bieten die Wissenschaft an die Kinder nach ihren Vorstellungen und Wünschen genetisch verändern zu können. Und das dies gelingt, zeigen sie an bereits einigen modernen Kindern. Zwei davon sind Eugene und Jill, doch die beiden haben ihren eigenen Plan wie die Welt mit modernen Menschen aussehen soll und schmieden ihren eigenen Plan. Ein Wettkampf um Macht und Wissen zwischen Eugene und Jill, der amerikanischen Regierung und der ursprünglichen Wissenschaftsorganisation beginnt. Wer kann mit seiner Vorstellung gewinnen?

"Helix" ist ein sehr spannender Thriller, der viele ethische Fragen zur Zukunft der menschlichen Entwicklung und Biotechnologie aufwirft. Es lohnt sich dieses Buch zu lesen, um sich Gedanken zur eigenen Vorstellung dieser Welt zu machen. Und es lohnt sich, weil Fiktion und Wirklichkeit wahrscheinlich gar nicht so weit auseinander liegen.

Veröffentlicht am 27.12.2017

Fast wie im Märchen

Wolkenschloss
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Das Wolkenschloss ist ein Hotel mit langer Tradition, welches insgesamt schon ein wenig eingerostet und eingestaubt ist, gerade zu Weihnachten und Sylvester aber versucht sich besonders für seine Gäste ...

Das Wolkenschloss ist ein Hotel mit langer Tradition, welches insgesamt schon ein wenig eingerostet und eingestaubt ist, gerade zu Weihnachten und Sylvester aber versucht sich besonders für seine Gäste herauszuputzen. Dieses Jahr sind ganz außergewöhnliche Gäste dabei: angefangen bei einem russischen Oligarchen mit seiner Familie, einer reichen Managerfamilie mit Kotzbrocken-Sohn, einer amerikanischen Großfamilie mit niedlichen Mädchen und Zickenalarm, ein einsames Ehepaar, welches sich das ganze Leben auf einen Urlaub im Schloss gefreut hat bis zu einem Hoteldieb mit seinem Großvater.
Auch Fanny befindet sich als Jahrespraktikantin im Hotel und hat mit den Gästen alle Hände voll zu tun. Gleichzeitig beginnen sich sowohl der Hotelssohn Ben und der wunderschöne Hoteldieb sich für Fanny zu interessieren. Als dann ein Juwelenraub geschieht und Kinder spurlos verschwinden muss Fanny ziemlich an sich halten, um nicht im Chaos unterzugehen.

Es hätte nur noch mit "es war einmal..." beginnen müssen, dann hätte Kerstin Gier ein vollkommenes modernes Märchen geschaffen. Aber auch so fand ich die Mischung aus altertümlicher Kulisse, skurrilen Charakteren, einer sympathischen Protaginostin sowie den Tieren (den sieben Hugos und der verbotenen Katze), dem wundersamen, zum Teil fantastischen Eigenleben des Hotels und dem bekannten sehr leichten und flüssigen Kerstin-Gier-Schreibstil sehr gelungen. Ich habe das Buch gerne in meinem Weihnachtsurlaub an zwei Tagen durchgelesen. Wahrscheinlich hat aber auch die Jahreszeit dazu beigetragen, dass mir die Geschichte so gut gefallen hat. Ich weiß nicht, ob ich den gleichen Effekt zu einem anderen Zeitpunkt des Jahres erlebt hätte.

Veröffentlicht am 27.11.2017

Über Eine die auszog, um Happy Ends zu finden

Wir sehen uns beim Happy End
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„Vielleicht geht es gar nicht um das Happy End. Vielleicht geht es um die Geschichte deines Lebens“ (Athena Orchard)

„Wir sehen uns beim Happy End“ ist eine humorvolle und warmherzige Geschichte über ...

„Vielleicht geht es gar nicht um das Happy End. Vielleicht geht es um die Geschichte deines Lebens“ (Athena Orchard)

„Wir sehen uns beim Happy End“ ist eine humorvolle und warmherzige Geschichte über eine junge Frau, die zwanghaft versucht alles Böse im Leben zu einem Happy End umzuwandeln und eher durch ein schmerzhaftes Erlebnis und einen glücklichen Zufall zu sich selbst findet, um so zu ihrem eigenen ehrlichen Happy End zu gelangen. Die Geschichte um Ella beginnt, als ihr Freund ihr einen Seitensprung beichtet und die Beziehung und damit auch die geplanten Hochzeitsvorbereitungen beenden möchte. Für Ella bricht damit fast eine ganze Welt zusammen. Sie verliert nämlich nicht nur ihre Beziehung, sondern auch ihren einzigen festen Freund und gleichzeitig Wohnung und berufliche Anstellung. Für Philip war sie auch als Haushälterin tätig – leider vollkommen uneigennützig und unentgeltlich. So richtig glauben kann sie es nicht und versucht in einem fast jugendlichen Leichtsinn sich selbst mit einem Mantra zu überzeugen: „wenn ich das schaffe, dann kommen Philip und ich wieder zusammen“. Dabei begegnet sie an diesem Abend Oscar. Bei einem Zusammenstoß fällt er eine Treppe herunter und verliert seine Brieftasche. Da Ella sich sofort Sorgen macht und sich das schlimmste Szenario um einen schwer verletzten Mann ausmalt, beschließt sie Oscar an seiner Wohnanschrift aufzusuchen und sich davon zu überzeugen, dass es ihm gut geht. Doch leider stößt sie ihn dabei erneut eine Treppe herunter, sodass er ins Krankenhaus muss und eine Amnesie erleidet. Fortan versucht Ella sich um Oscar zu kümmern und stößt dabei auf immer mehr schlimme Ereignisse in seinem Leben. Ella ist der Überzeugung, dass kein Mensch so viel Negatives ertragen kann und fühlt sich persönlich dafür verantwortlich für Oscar ein Happy End herzustellen. Währenddessen verstrickt sie sich jedoch immer mehr in Notlügen und einem mühsam aufrecht zu erhaltenden Fantasiekonstrukt um Oscars Leben und den Beginn ihres Kennenlernens.

Als Protagonistin treibt Ella den Leser über weite Teile des Buches zunächst in den Wahnsinn mit ihrer notorischen Sucht nach einem schönen und glücklichen Ende für Alles. Erst ganz zum Schluss wagt sie selbst einen Schritt, konfrontiert sich mit ihrer eigenen Vergangenheit und ebnet so den Weg für ihr eigenes Glück, da sie erkennt, dass es um die Geschichte ihres Lebens geht – und das ein Happy End um jeden Preis kein Happy End sein kann. Dieses Zusammenspiel macht dieses Buch so unglaublich lesenswert.

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Veröffentlicht am 06.07.2024

Über die Ambivalenz des Menschen

Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Die Geschichte beschreibt die faszinierende Idee, dass der Mensch sowohl eine "gute" Seite als auch eine "böse" Seite in seiner Persönlichkeit vereint. Oft äußert sich dies in ambivalenten Haltungen, die ...

Die Geschichte beschreibt die faszinierende Idee, dass der Mensch sowohl eine "gute" Seite als auch eine "böse" Seite in seiner Persönlichkeit vereint. Oft äußert sich dies in ambivalenten Haltungen, die durch Emotionen und intrinsische Motive oder biografische Erfahrungen beeinflusst sind. In diesem Sinne handelt der Mensch mal eher altruistisch mal eher egozentriert, was sich auch negativ auf andere auswirken kann. Doch meistens sind es eben zwei wechselseitig ausgeprägte Charaktereigenschaften mit fließendem Übergang als zwei komplett konträre Persönlichkeiten. Doch genau diese Vorstellung hat Dr Jekyll und experimentiert an seiner eigenen Seele. Dadurch gewinnt der grausame und moralisch verwerfliche Mr Hyde die Überhand bei Nacht. Zunächst ist Dr Jekyll fasziniert, doch im Verlauf bekommt er es mit der Angst zu tun und bereut seine Experimente.
Ein immer noch lesenswerter Klassiker.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Eine Urlaubslektüre

Die Detektive von Cismar
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Franzi möchte eigentlich viel lieber mit ihrer Freundin in den Sommerferien nach Mallorca fliegen, doch ihre Eltern schieben ein veto ein und nehmen sie mit in den Familienurlaub nach Cismar an die Ostsee. ...

Franzi möchte eigentlich viel lieber mit ihrer Freundin in den Sommerferien nach Mallorca fliegen, doch ihre Eltern schieben ein veto ein und nehmen sie mit in den Familienurlaub nach Cismar an die Ostsee. Als sie dort ankommen ist Franzi sehr enttäuscht - es regnet fast ununterbrochen, der Strand ist über eine Stunde entfernt, die einzigen Attraktionen sind Führungen im ortsansäßigen Kloster und ein angekündigtes Schneckenrennen und dann ist da auch noch ihr kleiner Bruder Benny auf den Franzi stundenlang aufpassen muss, während ihre Eltern entspannten Wellness-Urlaub machen.
Doch zum Glück ist Franzi Detektivin und entdeckt merkwürdige Dinge in Cismar. Beispielsweise gibt es Figuren im Kloster, deren Kopf gestohlen wurde, weil darin angeblich heilige Reliquien sein sollen. Und auch der Nachbar in ihrer Pension verhält sich merkwürdig. Er schleicht sich nachts aus seinem Zimmer, sieht sehr bleich aus und taucht immer wieder urplötzlich irgendwo auf. Da bleibt die Vermutung, dass es sich in Wirklichkeit um einen Vampir handelt nicht aus. Doch richtig spannend wird es als Franzi eine Flaschenpost mit einem Hilferuf am Strand findet. Es führt zu einem heruntergekommenen Haus, indem angeblich niemand mehr wohnt. Doch als Franzi es sich genauer anschaut, entdeckt sie Hinweise, dass das Haus wohl doch nicht so verlassen ist. Gemeinsam mit den Detektiven Hein und Hinnerk versucht sie das Rätsel des Hauses zu lösen.

Ein toller Kriminalfall für kleine Detektive, der natürlich besonders lesenswert ist, wenn man selbst mit der Familie Urlaub an der Ostsee macht.

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