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Veröffentlicht am 19.11.2018

Wolfsthron

Wolfsthron
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Nach dem Tod seines Vaters ist es an Roper dessen Nachfolge anzutreten und der neue Thronerbe des Nordens zu werden. Roper ist ein junger Mann, voller Tatendrang, schneller Auffassungsgabe und mit dem ...

Nach dem Tod seines Vaters ist es an Roper dessen Nachfolge anzutreten und der neue Thronerbe des Nordens zu werden. Roper ist ein junger Mann, voller Tatendrang, schneller Auffassungsgabe und mit dem Herz am rechten Fleck. Man kann ihn förmlich dabei beobachten, wie er nach und nach mit seinen Aufgaben wächst, aber auch aus seinen Fehlern lernt. Ich muss den Autor dafür loben, dass es endlich mal wieder einen Helden gibt, der so realistisch wirkt und keineswegs unfehlbar ist oder aus jeder Schlacht unverletzt und energiegeladen hervor geht.
Keturah aus dem Hause Vidarr war meine liebste Nebenfigur. Sie ist eine überaus starke Persönlichkeit und ich hoffe stark, dass man in den weiteren Bänden noch mehr über sie erfahren wird. Keturah ist eine wahre Stütze für Roper und hilft ihm wo sie nur kann.
Aber auch Grey habe ich wirklich sehr in mein Herz geschlossen und noch einige andere, die ich aber unmöglich alle aufzählen kann, das würde den Rahmen sprengen ;)

Die Geschichte wird überwiegend aus der Sicht von Roper erzählt, aber es gibt noch eine zweite Perspektive aus der man die Handlungen erlebt. Belamus ist ein Emporkömmling aus dem Süden, der die Armee gegen die Feine im Norden anführt. Auf mich wirkte er sehr vielschichtig, aber schwer zu durchschauen, was ihm etwas geheimnisvolles verleiht.

Die von Leo Carew geschaffene Welt ist überaus groß und erinnert vage an Game of Thrones. Es gibt zahlreiche verschiedene Völker, Häuser und Familien sowie deren Geschichten und Vergangenheit. Die Atmosphäre ist oft rau und kalt, aber das hat perfekt zu gepasst und ich konnte mich vollkommen in die Ereignisse einfühlen. Die Schlachten sind gewaltig, teilweise brutal und der Autor schont seine Leser nicht. Im Gegenteil, man erlebt den Krieg und die Kämpfe mit all ihren Facetten und lernt dabei beide Seiten der Medaille kennen.

Zum Schluss möchte ich auch noch kurz auf den Sprecher Peter Lontzek eingehen. Ein Hörbuch steht und fällt oft mit dem Sprecher, denn wenn einem die Stimme nicht zusagt, so wird es schwer der Geschichte zu folgen. Herr Lontzek hat mich komplett überrascht. Nicht nur, dass seine Stimme überaus angenehm ist, er weiß sie auch gekonnt einzusetzen. Obwohl man sich in "Wolfsthron" einer wirklich großen Anzahl an Charakteren gegenübersieht gelingt es ihm scheinbar mühelos jedem seine einzelne Stimme zu geben. Ich konnte wirklich alle Figuren sehr gut voneinander unterscheiden und könnte dem Sprecher endlos lange zuhören. Eine wirklich großartige und erstklassige Leistung!! Ich bin extrem begeistert!!

Veröffentlicht am 03.11.2018

Der Insasse

Der Insasse
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Lange habe ich auf das neueste Werk des Autors gewartet und konnte es gar nicht abwarten mit dem Lesen zu beginnen. Typisch für Fitzek entwickelt sich auch dieser Thriller schnell zu einem Pageturner, ...

Lange habe ich auf das neueste Werk des Autors gewartet und konnte es gar nicht abwarten mit dem Lesen zu beginnen. Typisch für Fitzek entwickelt sich auch dieser Thriller schnell zu einem Pageturner, den man unmöglich aus der Hand legen kann.

Um endlich Gewissheit zu bekommen, was mit seinem Sohn geschehen ist, will Max Berkhoff dafür sorgen als Insasse in die gleiche Psychiatrie eingewiesen zu werden, wie der vermeintliche Entführer. Wie verzweifelt muss ein Vater sein, um einen derart waghalsigen und kühnen Plan zu verfolgen? Ich habe sehr mit den Eltern gelitten, aber auch mit ihnen gefiebert und gehofft, dass die Wahrheit ans Licht kommt.

Das von Fitzek ausgewählte Setting ist beängstigend und erdrückend. Erneut ist es ihm gelungen seinen Thriller in beengten Räumen spielen zu lassen, bei denen der Leser ganz genau weiß, dass es für die Protagonisten kein entkommen gibt. Ein rasanter Handlungsverlauf und geschickt gesetzte Cliffhanger und Plottwists sorgen dafür, dass man es vor Spannung teilweise kaum noch aushält. Die Nerven sind zum reißen gespannt, die Szenerien oftmals schockierend. Besonders das letzte Drittel des Buches hat es in sich und am Ende bleibe ich wieder einmal überrascht, aber auch begeistert zurück. Fitzek weiß einfach, wie man herausragende Bücher schreibt und die Leser begeistert.

Auch die Gestaltung des Buches möchte ich nicht unerwähnt lassen. Aktuell ist eine limitierte Auflage erhältlich, welche einen roten Buchschnitt aufweist und aus einem weichen gepolsterten, weißen Cover besteht. Diese Haptik erinnert mich stark an eine Gummizelle, bzw. würde ich mir eine solche genau so vorstellen.

Veröffentlicht am 17.09.2018

Die Schwestern von Mitford Manor

Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
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Wie man am Ende des Buches erfährt, beruht die Geschichte grundlegend auf wahren Begebenheiten. Allerdings konnte der Mord an Florence Nightingale Shore damals nie aufgeklärt werden.
In der Anmerkung erklärt ...

Wie man am Ende des Buches erfährt, beruht die Geschichte grundlegend auf wahren Begebenheiten. Allerdings konnte der Mord an Florence Nightingale Shore damals nie aufgeklärt werden.
In der Anmerkung erklärt die Autorin zudem, dass sie viel Arbeit in die Recherche gesteckt hat. Diese Liebe zum Detail spürt man im gesamten Roman durchgehend. Egal ob es um gesellschaftliche Bräuche, historische Fakten oder die Beschreibung der Schauplätze geht. Ich hatte die gesamte Zeit über das Gefühl einen Sprung in die Vergangenheit gemacht zu haben und mich mitten im London der 1920er Jahre zu befinden.

Lousia mochte ich von Beginn an sehr gerne. Sie ist eine aufrichtige, intelligente junge Frau, die sich nicht mit ihrem vermeintlichen Schicksal abgeben möchte, sondern für eine bessere Zukunft kämpft.
Nancy wiederum ist wohl behütet aufgewachsen und hat sich zu einem Wildfang entwickelt. Teilweise war mir ihre Abenteuerlust etwas zu viel des guten und ich kann mir nicht recht vorstellen, dass ihr Verhalten und Benehmen zu damaligen Zeit wortlos von ihren Eltern geduldet worden wäre.
Die beiden Hausherren Mrs. und Mr. Mitford sind großartig gezeichnet. Ich konnte sie mir beide bildlich ganz genau vorstellen und hatte genau vor Augen wie Mrs. Mitford das Personal und die Haushaltsführung überwacht oder ihr Mann einen Jagdausflug genießt.
Guy, ein ermittelnder Polizist, ist mir jedoch im Gegensatz zu den anderen etwas fremd geblieben und zu ihm habe ich nicht so recht Zugang gefunden. Erzählt wird die Geschichte aus seiner Perspektive bzw. der von Louisa und deren Abschnitte haben mir doch immer ein wenig besser gefallen.

Der Kriminalfall selbst baut sich eher langsam auf und lange blieben viele Fragen offen. Während dem Lesen habe ich mehrere Theorien aufgestellt und allesamt wieder verworfen, nur um einer weiteren Ideen nachzueifern. Am Ende war ich dann doch überrascht, wie sich der Fall aufgeklärt hat. Es wurde wirklich spannend und das Buch hat sich zu einem starken Pageturner entwickelt. Sehr gerne würde ich noch mehr Zeit mit Louisa und den Mitfords verbringen.

Veröffentlicht am 17.08.2018

The Hunger

The Hunger - Die letzte Reise
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Im wesentlichen beschreibt die Geschichte die sog. Donner-Party, die sich 1846 auf den Weg gemacht hat. Angeführt wurde der Treck von George Donner, nachdem die gesamte Unternehmung auch benannt wurde. ...

Im wesentlichen beschreibt die Geschichte die sog. Donner-Party, die sich 1846 auf den Weg gemacht hat. Angeführt wurde der Treck von George Donner, nachdem die gesamte Unternehmung auch benannt wurde. Unterwegs beschließen alle gemeinsam einen neuen Weg zu nehmen, statt eines alt bewährten. Diese und weitere Fehlentscheidungen führen am Ende zu einer wahren Tragödie.

Das Buch ist in mehrere Teile gegliedert, die jeweils einen Zeitraum, von mehreren Wochen der Reise, darstellen. Insgesamt gibt es sieben Abschnitte und man begleitet den Treck vom Juni 1846 bis hinein in den Januar 1847.

Dabei werden die Schicksale und Hintergründe zu mehreren Personen erleuchtet und die Erzählperspektive wechselt immer wieder zwischen einzelnen Teilnehmern hin und her.
Man bekommt Einblick in einige Familien und deren Gründe, an dieser beschwerlichen Reise, mit der Hoffnung auf einen Neuanfang, teilzunehmen.

Die täglichen Strapazen werden von der Autorin sehr anschaulich geschildert und man fühlt sich zeitweise mitten in das Geschehen hinein versetzt, als würde man selbst stundenlang auf einem Ochsenkarren unterwegs sein und die staubige Luft einatmen. Die auf dem Cover abgebildeten Berge lassen nur schwach erahnen wie beschwerlich und gefahrenvoll eine solche Unternehmung damals gewesen sein muss.

Und als wären diese Umstände, sowie Lebensmittelknappheit nicht schon genug, kommt es auch noch zu einem Todesfall und mehrere Personen verschwinden scheinbar spurlos. Hier wurde es mitunter auch ein wenig gruselig und ich war froh, sicher in meinem Bett zu liegen und nicht in einem Zelt in der offenen Prärie.

Da ich die Hintergründe der Donner-Party bereits kannte, wusste ich schon vor dem Lesen ungefähr den Ausgang der Geschichte. Das tut der Spannung jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil, ich habe mit einigen Figuren mitgefiebert und bis zuletzt auf ein glückliches Ende für sie gehofft.

Die Autorin erklärt im Nachwort dann auch noch ein wenig ausführlicher die Geschichte dieses Trecks und der damaligen Katastrophe. Bis heute konnten nicht alle Gerüchte geklärt werden und zum Teil wird es wohl für immer ein Geheimnis bleiben, was damals genau passiert ist.

Veröffentlicht am 06.08.2018

Odinskind

Die Rabenringe - Odinskind (Bd. 1)
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Wie ihr wisst bin ich ein großer Fan vom Arctis Verlag, da sie einfach wundervolle Bücher herausgeben, die so ganz anders sind als das was man sonst liest. Bislang konnte mich jedes Buch begeistern und ...

Wie ihr wisst bin ich ein großer Fan vom Arctis Verlag, da sie einfach wundervolle Bücher herausgeben, die so ganz anders sind als das was man sonst liest. Bislang konnte mich jedes Buch begeistern und auch dieses Mal war das wieder der Fall.

Als Leser erlebt man die Geschichte abwechselnd aus drei Erzählperspektiven. So lernt man die Figuren sehr gut kennen und es viel mir leicht mich in sie hinein zu versetzen.

Zu allererst wäre da Hirka. Sie lebt mit ihrem Vater am Rande eines Dorfes und fällt vor allen Dingen dadurch auf, dass sie im Gegensatz zu allen anderen Ymlingen keinen Schwanz hat. Ein Unfall, wie Hirka und auch der Rest der Gemeinde glaubt. Erst mit 15 Jahren erfährt sie die Wahrheit und daraufhin ändert sich ihr Leben schlagartig. Sollte jemand dieses Geheimnis lüften, so wäre ihr Leben in Gefahr. Mich hat es erstaunt wie schnell sich Hirka an ihre neue Lebenssituation anpassen kann und was für eine Kämpfernatur sie ist. Damit hatte ich anfangs gar nicht gerechnet. Für mich war sie eine tolle Protagonistin und ich bin mir sicher, dass man in den folgenden Bände eine weitere Entwicklung bei ihr sehen wird.

Neben Hirka wäre da noch Rime, ihr bester Freund. Er ist der Sohn einer berühmten Ratsfamilie und hat es nicht leicht, als er sich dazu entschließt seine eigenen Ziele zu verfolgen und nicht den ihm vorbestimmten Weg einzuschlagen. Rima versucht Hirka irgendwie zu helfen, wobei das meistens gar nicht mal so einfach ist. Ich hab ihn sehr in mein Herz geschlossen und es war toll mitanzusehen, wie er für seine eigenen Wünsche kämpft und sich nicht dem Willen anderer beugt.

Die dritte Perspektive erlebt man aus der Sicht von Urd, der nach dem Tod seines Vaters, dessen Platz im Rat einnimmt. Mir viel es zu Beginn sehr schwer Urd zu durchschauen und einschätzen zu können. Er wirkt sehr geheimnisvoll und scheint aber mehr über Hirka und ihre Vergangenheit zu wissen. Ein interessanter Charakter, den man auf keinen Fall unterschätzen sollte.

Das Setting hat mich total umgehauen und ich bin hin und weg! Nicht nur die Beschreibungen der Landschaften und Örtlichkeiten, sondern auch die vielen Elemente der nordischen Mythologie, die die Autorin einfließen lässt, machen das Buch zu etwas ganz besonderem. Siri Petterson hat viele lebendige Bilder in meinem Kopf geschaffen, durch die ich das Gefühl hatte direkt mitten im Geschehen zu sein und nicht nur von außerhalb zuzusehen. Ich bin komplett in der Welt versunken und habe wirklich alles um mich herum vergessen.

Der Schreibstil ist bildgewaltig und sehr lebhaft und man fliegt regelrecht durch die Seiten. Ich hatte das Buch binnen zwei Tage ausgelesen und kann es gar nicht abwarten den nächsten Band verschlingen zu können. Es gibt einen fiesen Cliffhanger zum Schluss und einige offene Fragen, die im zweiten Teil geklärt werden dürften. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt!