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Veröffentlicht am 15.09.2016

Fire Girl - Gefährliche Suche

Fire Girl – Gefährliche Suche (Fire Girl 1)
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Erster Satz: Mary Applegate erwachte und spürte vor Angst einen dicken Kloß in ihrem Hals.

Hazels Mutter ist eine Hexe, doch sie selbst hat noch keine magischen Kräfte entwickelt. Ist das der Grund, warum ...

Erster Satz: Mary Applegate erwachte und spürte vor Angst einen dicken Kloß in ihrem Hals.

Hazels Mutter ist eine Hexe, doch sie selbst hat noch keine magischen Kräfte entwickelt. Ist das der Grund, warum Hecate sie auf einer magischen Lichtung von der Außenwelt abschirmt? Bevor Hazel es herausfinden kann, wird ihre Mutter von einem Dämon entführt und das junge Mädchen setzt alles daran sie zurück zu holen! Gemeinsam mit der frechen Haselmaus Bramley verlässt sie das erste Mal die vertraute Lichtung und durchstreift ihre Heimat England. Doch die Zeiten sind gefährlich für ein Mädchen wie sie, denn durch den dämonischen Überfall sind endlich Hazels Fähigkeiten ans Licht gekommen. Hexenjäger durchkämmen die Wälder und selbst gleichgesinnte schmieden finstere Pläne die Hazel in ernsthafte Gefahr bringen könnten.

Die mit ihren zwölf Jahren noch sehr junge Hexe Hazel ist ein sympathischer Wildfang, der gerne die Welt um sich herum erkunden möchte. Dazu bekommt sie früher als gedacht Gelegenheit, denn ihre Mutter wird von einem Dämon entführt. Die aufregende Suche nach ihr führt sie durch ein düsteres England, in dem beinahe täglich die Feuer der Scheiterhaufen den Nachthimmel erhellen. Überdies ziehen böse Dämonen durch die Wälder. Die Geschichte hat folglich ein finsteres und stellenweise gruseliges Setting und verbindet historische Fakten der Hexenverfolgung mit einer guten Portion Fantasy. Die unerfahrene und im Umgang mit anderen Menschen noch sehr naive Hazel bringt sich in dieser düsteren Umgebung auch immer wieder selbst in Schwierigkeiten. Dies kommentiert ihr frecher Begleiter Bramley, eine verzauberte Haselmaus, mit witzig süßen Anekdoten. Auch mit ihren neuen Kräften hat die Hexe noch zu kämpfen und lernt erst nach und nach damit umzugehen. All diese Aspekte fand ich wunderbar realistisch und zu Hazels Alter und Entwicklung passend.


Hazel stieß einen wütenden Schrei aus, und dann explodierte die Magie förmlich auf ihrer Haut, erhellte die Dunkelheit und verbrannte die Kletterpflanzen.


Auf ihrer Reise stoßen Hazel und Bramley natürlich auch auf viele andere tolle Figuren, die mich allesamt überzeugen konnten und gut ausgearbeitet waren. Hier bin ich sehr gespannt, wie sich die Beziehungen im Folgeband weiterentwickeln werden. Die angedeutete Romantik aus dem Klappentext ist nicht wirklich vorhanden, auch wenn Hazel David durchaus nett findet. Stattdessen hat man einen wunderbar abenteuerlichen Fantasyroman vor sich, der vor allem das jüngere Leserpublikum ansprechen soll. Der Schreibstil des Autors ist angenehm und flott zu lesen, die Kapitel eher kurz gehalten. Über jedem neuen Leseabschnitt finden sich kurze Abhandlungen und gesetzliche Erlasse der realen und fantastischen Welt zum Thema Hexen und Dämonen. Insgesamt ergibt sich ein wunderbares Gesamtbild eines tollen Fantasyauftaktes den es sich zu lesen lohnt! Lediglich der letzte entscheidende Funke wollte bei mir einfach noch nicht überspringen. Denn egal wie spannend und heiß es gerade herging, mir fehlte ein wenig die Verbindung zu den Charakteren. Ich fühlte mich zu oft nur wie ein Beobachter. Trotzdem freue ich mich schon sehr davon zu lesen, wie Hazels Abenteuer wohl weitergehen wird.


Cover

Das Cover zu Fire Girl ist wirklich mehr als gelungen! Ich liebe die feurige Farbgebung, die Darstellung von Hazel und ganz besonders das kleine Detail im Titel. Dort versteckt sich nämlich noch die Silhouette der kleinen Haselmaus Bramley.


Fazit

Ein charmanter Fantasyauftakt mit einer Menge abenteuerlicher Ereignisse.
Gerne gebe ich eine Leseempfehlung für Fans von Hexengeschichten und spannenden Abenteuern, auch wenn für mich der letzte Funke von Hazels Feuer noch nicht ganz überspringen wollte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn du mich siehst

Wenn du mich siehst
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Erster Satz: Colin Hancock beugte sich über das Waschbecken in der Toilette des Diners und zog das T-Shirt hoch, um den Bluterguss auf seinen Rippen begutachten zu können.

Es regnet in strömen als die ...

Erster Satz: Colin Hancock beugte sich über das Waschbecken in der Toilette des Diners und zog das T-Shirt hoch, um den Bluterguss auf seinen Rippen begutachten zu können.

Es regnet in strömen als die 28-jährige Anwältin Maria Sanchez plötzlich mitten auf der Straße eine Reifenpanne hat. Alleine und im Dunkeln der Nacht kann sie nichts ausrichten und muss auf Hilfe warten. Diese kommt früher als gedacht in Form eines muskulösen Typen mit Schlägervisage. Colin Hancock wirkt genauso beängstigend wie es seine Vergangenheit tatsächlich ist, doch er hat sich geändert und möchte dies vor allem der hübschen Maria beweisen. Nach weiteren Treffen und langen Gesprächen verlieben sich die beiden - allen Vorurteilen zum trotz! Doch auch Maria hat eine schreckliche Vergangenheit, die sie einzuholen droht...

Colin hat in seinem Leben schon einiges hinter sich, hauptsächlich dumme Entscheidungen die ihn in Teufels Küche gebracht haben. Doch er hat eine zweite Chance bekommen und will diese auch wirklich nutzen. Leider werden ihm während der Geschichte immer wieder Steine in den Weg gelegt und auch seine Beziehung zu Maria bringt ihn in brennzliche Situationen. Er reagiert schnell sehr aggressiv und hat sein Temperament nur schlecht im Griff. Über all dem steht allerdings seine entwaffnend ehrliche Art und sein sichtbarer Ehrgeiz, in Zukunft alles besser zu machen. Seine Figur ist kantig und unperfekt, genau das macht ihn aber auch so sympathisch.


Er war mit einem bestimmten Ziel hergekommen,
und dieses Ziel hatte einen Namen.
Es hieß Rache.



Maria hingegen ist eine karriereorientierte junge Frau, die bisher beachtliche Erfolge verzeichnen konnte. Hinter ihr steht eine liebevolle und starke Familie, zu der sie eine besonders innige Beziehung pflegt. Von Männern wie Colin hält sie sich eigentlich fern, kein Wunder also, dass ihr der angsteinflößende Muskelprotz bei ihrer ersten Begegnung einen ziemlichen Schrecken einjagt. Im Verlauf der Handlung schafft sie es leider nicht aus ihrer Haut heraus und blieb deshalb für mich fortwährend das "perfekte Mädchen von nebenan". Insgesamt vermittelte mir dies den Eindruck einer zu klischeehaften und glatten Figur.

Der Thrilleranteil der Geschichte, der auf Marias Vergangenheit aufbaut, ist hingegen wirklich toll gelungen! Schon während des Kennenlernens der beiden Protagonisten streut der Autor immer wieder subtile Anspielungen, die sich erst später zu einem spannenden Gesamtkonstrukt zusammensetzen. Maria wird von einem Fremden beobachtet, verfolgt und schließlich sogar bedroht. Wer hinter diesen Attacken steckt, ist allerdings lange Zeit unklar. Da dieser packende Aspekt der Geschichte einen sehr großen Anteil des Buches ausmacht, hat man es hier mit einem gelungenen Genremix aus Liebesroman und Thriller zu tun, der sowohl mit Romantik, als auch mit fesselnden Gänsehautmomenten aufwarten kann.


Cover

Ich mag die Cover der Nicholas Sparks Bücher gerne, auch wenn diese meist nicht wirklich etwas mit der Geschichte zu tun haben. Sie sind halt einfach nur schön anzusehen. Die Gestaltung des Originals finde ich allerdings gelungener.


Fazit

Eine Geschichte die von Vorurteilen, zweiten Chancen und der Liebe handelt. Der prägnanteste und größte Teil der Erzählung bringt dem Leser spannende Thrillerelemente ins Haus und fesselt an die Seiten. Einzig die Protagonistin Maria war mir zu perfekt und glatt dargestellt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Upside Down

Upside Down - Weil du mir den Kopf verdrehst
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Erster Satz: Ich hauche die Scheibe meines Fensters an und wische ein Guckloch in meinen kondensierten Atem.

Die Ereignisse brechen wie unheilvolle, meterhohe Wellen über Talia herein: Ihre Schwester ...

Erster Satz: Ich hauche die Scheibe meines Fensters an und wische ein Guckloch in meinen kondensierten Atem.

Die Ereignisse brechen wie unheilvolle, meterhohe Wellen über Talia herein: Ihre Schwester Pippa ist tot. Talia versucht Halt in ihrer Familie zu finden, beißt dabei jedoch auf Granit. Die Mutter setzt sich mit ihrem neuen Freund in Hawaii ab und der Vater zieht sich in sich selbst zurück. Einen Ausweg sieht Talia in einem Auslandsaufenthalt in Australien. Dort möchte sie ihre Wunden lecken und endlich ihre Gedanken sortieren. Nichtsahnend begegnet sie in Down Under dem Surfer Bran, dessen grüne Augen sie sofort in den Bann ziehen. Doch auch er hat mit einem schmerzlichen Erlebnis aus der Vergangenheit zu kämpfen. Können sie gemeinsam die Scherben aufsammeln und in eine besser Zukunft blicken?

Bereits im Klappentext wird klar, dass sich die Geschichte auf das kennen und lieben lernen der beiden Protagonisten Talia und Bran fokussiert. Dabei bedient sich die Autorin fast keiner Nebencharaktere und baut ihr Gerüst ausschließlich auf eine ausstaffierte Romanze mit einer Menge Auf und Ab's. Positiv überrascht hat mich, dass es keine große Geheimnistuerei um die vergangenen Ereignisse gab. Von Anfang an ist klar, was Talia schreckliches widerfahren ist und trotzdem kam im Verlauf der Handlung noch so einiges ans Licht, dass man vielleicht nicht sofort vermutet hätte.

Ich habe mir den Arsch aufgerissen, um dieses Bild von mir zu erschaffen, und mir die Finger blutig gegraben, damit dieser Eindruck Wurzeln schlägt.

Den Großteil der Geschichte erzählt die Protagonistin Talia aus ihrer Sicht. Dadurch wird der Leser auch mit dem Problem von Zwangsneurosen konfrontiert. Diese treten bei Talia quasi als Nebenwirkung des großen Verlustes ihrer Schwester und dessen fehlender Verarbeitung auf. Sie schämt sich sehr für ihre Ticks und Panikattacken und vernachlässigt deshalb ihre sozialen Kontakte und das College. Authentisch und Nachvollziehbar beschreibt die Autorin Talias Umgang mit der Krankheit, von der ich bisher leider noch nicht in Jugendbüchern gelesen habe. Ein solches Thema in eine lockere Liebesgeschichte einzuflechten, ist sicher nicht leicht, weshalb ich verstehen kann, dass die Autorin nicht allzu ausführlich darauf eingeht. Trotzdem hätte ich mir hier gerne noch ein wenig mehr Informationen gewünscht.

Ab und an schleichen sich auch Erzählstränge aus der Sicht von Bran ein, welche dazu einladen seine Gefühle und Gedanken zu ergründen. Ein sehr interessanter Aspekt, denn Brans Figur ist eher ruhig und undurchsichtig. Beide Charaktere entwickeln sich während der Geschichte weiter und bringen durch die gegenseitige Liebe zueinander ihre besten Eigenschaften ans Licht. Der tolle Schauplatz Australien wird zwar ab und an näher umschrieben, aber auch hier fehlt es ein wenig an Ausführlichkeit. Wer eine atemberaubende Kulisse erwartet wird enttäuscht werden, Romantiker kommen aber trotzdem auf ihre Kosten. Die Geschichte selbst ist mit diesem Band übrigens noch nicht zu Ende. Dementsprechend offenherzig ist auch das Ende, das mich mit Vorfreude auf Band 2 warten lässt.


Cover

Ich finde dieses Cover so unglaublich süß! ♥ Und dabei ist es in der großen Menge an Büchern dieses Genres gar nicht auffällig oder besonders. Trotzdem wirkt es total anziehend auf mich, weshalb ich das Buch unbedingt haben musste.

Fazit

Eine Geschichte die das Herz eines Romantikers auf jeden Fall höher schlagen lässt.
Den interessanten Aspekt von Talias Krankheit, sowie die Ausführung der Kulisse hätte ich mir etwas detailreicher gewünscht.


Vielen Dank an blanvalet und das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Landkarte der Liebe

Die Landkarte der Liebe
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Erster Satz: Katie hatte vom Meer geträumt.

Ein Anruf mitten in der Nacht verändert Katies Leben für immer. Ihre kleine Schwester Mia ist tot. Im paradiesischem Bali soll sie von einer Klippe gestürzt ...

Erster Satz: Katie hatte vom Meer geträumt.

Ein Anruf mitten in der Nacht verändert Katies Leben für immer. Ihre kleine Schwester Mia ist tot. Im paradiesischem Bali soll sie von einer Klippe gestürzt sein. Die Polizei vermutet den Freitot, doch Katie kann diese Version der Ereignisse nicht akzeptieren. Mit Mias meerblauem Tagebuch im Gepäck macht sie sich auf, die Stationen der abenteuerlichen Reise ihrer Schwester nachzuerleben. Sie möchte verstehen, wie es zu diesem schrecklichen Ereignis kommen konnte und lernt dabei nicht nur ihre Schwester, sondern auch sich selbst mit jedem Tag besser kennen....

Die Landkarte der Liebe erzählt die Geschichte zweier ungleicher Schwestern. Die ruhige und organisierte Katie ist fest in ihrem Leben in London verankert. Sie hat einen guten Job und die Hochzeit mit ihrem langjährigen Freund Ed steht kurz bevor. Mia hingegen ist leichtfertig und spontan. Sie ist eine Traumtänzerin, die gerne in den Tag hineinlebt. So kommt auch die impulsive Entscheidung zu einer Weltreise aufzubrechen für Mias Umwelt sehr unerwartet und plötzlich. Doch der wahre Schock erwartet Katie erst nach etwa einem halben Jahr Abwesenheit ihrer Schwester. Mia ist tot und zurück bleiben für Katie jede Menge Fragen und eine alles verschlingende Trauer. Auf der Suche nach Antworten bereist Katie die exotischsten Plätze der Welt und dringt mithilfe des Tagebuchs ihrer Schwester in deren tiefste Gedankenwelt ein. Doch statt Antworten zu finden, tun sich für Katie ungeahnte Abgründe auf.


Die meisten Menschen verreisen aus zwei Gründen: Sie suchen etwas, oder sie fliehen vor etwas. Für mich gilt beides.


Das gegenwärtige Geschehen bekommt der Leser aus Katies Sicht erzählt, doch abwechselnd dazu erfährt man auch durch Mia von deren bereits vergangenen Erlebnissen. Als roter Faden spannt sich über die gesamte Handlung die Frage nach dem Warum. Man rätselt zusammen mit Katie welche Tragweite gewisse Entwicklungen für Mia hatten und wie sich die einzelnen Puzzleteile schließlich zu einem schlüssigen Bild zusammenfügen werden. Dabei liegt der Schwerpunkt der Geschichte ganz eindeutig auf der Beziehung zwischen den beiden Geschwistern und wie diese immer wieder auf die Probe gestellt wird. Familiengeheimnisse werden aufgedeckt und Kindheitserinnerungen aufgearbeitet. Und so manches Mal ist der Pfad zwischen Liebe und Hass gefährlich schmal.

Wer hinter Cover und Titel also eine leichte Sommerlektüre vermutet hat, wird enttäuscht werden. Denn über den exotischen Kulissen hängt ein drückender Schleier aus bittersüßer Melancholie und in den berauschenden Duft des Reisens und der Meeresluft mischen sich auch sehr ernste Nuancen. Trotzdem habe ich ein wenig die Beschreibungen der wunderschönen Reiseziele vermisst. Die faszinierende Umgebung in der sich die Schwestern bewegen wird nur am Rande benannt, weshalb ich mich leider nicht ganz so gut in das Setting hineinfühlen konnte.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr emotional und spricht viele unterschiedliche Gefühlsfacetten an. Man wird dazu angeregt sich Gedanken über die eigene Beziehung zu Familie und Freunden zu machen, sich zu fragen wer man selbst gerne sein möchte und wie viel Teil Mia oder Katie in einem steckt. Dabei bleibt der Roman aber immer ein eher ruhiges Leseerlebnis, dass man ab und an auch weglegen kann oder sogar muss, um das Gelesene zu verdauen.


Cover

Das Cover ist wirklich sehr schön gestaltet worden, ich liebe die Farben! Allerdings vermutet man hinter der Gestaltung und dem Titel auf den ersten Blick wohl eher einen seichten Liebesroman und das ist diese Geschichte ganz und gar nicht.


Fazit

Ein berührendes Familiendrama voller Tiefgang und Liebe. Das Gelesene regt zum Nachdenken und verzaubert mit seinen leisen Tönen. Leider kamen mir der exotischen Schauplätze ein wenig zu kurz.

Veröffentlicht am 07.07.2018

Romanze trifft auf Gesellschaftskritik

After Work
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Klappentext
Als Lexia Vikander erfährt, dass ihre Stockholmer Marketingagentur von einem großen Konzern aufgekauft wurde, gibt es für sie nur eine Lösung: Alkohol. Und zwar viel davon. In einer Bar lernt ...

Klappentext
Als Lexia Vikander erfährt, dass ihre Stockholmer Marketingagentur von einem großen Konzern aufgekauft wurde, gibt es für sie nur eine Lösung: Alkohol. Und zwar viel davon. In einer Bar lernt sie den aufregenden Adam Nylund kennen, der ihr nicht nur einen Drink nach dem nächsten spendiert, sondern ihr am Ende des Abends auch noch den heißesten Kuss gibt, den sie je zuvor bekommen hat. Lexia schwebt auf Wolke 7 - bis sie am nächsten Morgen zur Arbeit kommt und herausfindet, wer ihr neuer Chef ist ...

Meine Meinung
Lexia und ihre Geschichte haben mich persönlich sehr berührt. Die Welt der jungen Blondine ist nämlich alles andere als rosig: Ihren Job als Texterin musste sie sich hart erkämpfen, denn die schwedische Werbebranche ist kein Ponyhof. Besonders zu leiden hat Lexia vor allem unter ihren männlichen Kollegen, denn aufgrund ihrer kurvigen Figur wurde sie in ihrer Jugend gemobbt und auch am Arbeitsplatz fällt hin und wieder ein abschätziger Kommentar zu Ihrem Erscheinungsbild. Durch diverse Nebenfiguren wird auch ein kritischer Ton gegenüber Rassismus, Magerwahn und Homophobie laut. Ihr merkt es also schon, Simona Ahrnstedt hält in ihrem neuesten Werk der Gesellschaft einen Spiegel vor und was da so zum Vorschein kommt, ist alles andere als schön.

Lexia habe ich dabei beim Lesen sofort ins Herz geschlossen, denn ich habe sie als so farbig und echt wahrgenommen, dass ich gar nicht anders konnte, als mit ihr mit zu lachen und zu weinen. Denn die vergangenen Ereignisse und auch die Kritik, welcher sie zu diesem Zeitpunkt immer noch ausgesetzt ist, haben ihre Selbstwahrnehmung in eine ganz falsche Richtung verschoben. Einige Stimmen zu diesem Buch behaupten zwar, dass Lexias Situation überspitzt dargestellt wurde, doch aus eigener Erfahrung kann ich leider sagen das dem nicht so ist! Dennoch steckt in Lexia eine Kämpferin, welche durch eine berufliche Chance und auch durch Adam Nylund zum Vorschein kommt.

Zu viel verraten möchte ich euch aber nicht, denn ich mochte die Geschichte gerne und kann sie jedem empfehlen, der gerne Romantik liest, dabei aber auch vor realen Problemen nicht zurückschreckt. Mich haben der Schreibstil der Autorin, ihre Protagonistin und ihre breite Themenwahl in diesem Roman sehr angesprochen! Einziger Wehmutstropfen waren diesmal die Nebencharaktere, welche mich leider nicht alle überzeugen konnten und auch einige Entwicklungen gegen Ende, die man meiner Meinung nach auch getrost hätte weglassen können. Im Roman findet auch ein wenig Erotik platz, welche teilweise mehr, teilweise weniger ansprechend umgesetzt wurde. Obwohl ich mich häufig in diesem Genre bewege, fand ich manche Szene für die vorhergegangene Geschichte fast schon ein wenig unpassend. Eine ruhigere und gefühlvollere Stimmung hätte für mich besser ins Gesamtbild gepasst. Dennoch ein solider Roman und bisher mein Favorit aus der Feder von Ahrnstedt.

Fazit
Wer gerne eine Romanze mit gesellschaftskritischen Hauptthema lesen möchte ist hier richtig. Das Thema Bodypositivity geht nicht zu sehr in die Tiefe, wurde dafür aber ansprechend umgesetzt und regt definitiv zum Umdenken an! Von mir gibt es einen Daumen hoch, auch wenn es an manchen Ecken dennoch ein wenig gemanget hat.

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