DDR Geschichte aus Honnis Sicht
Hier ist alles BananeErich Honecker ist tot, so zumindest lässt er es im Mai 1994 aussehen. Er glaubt wirklich fest daran das die BRD kurz vor ihrem Ende steht und er aus dem Exil als Held zurück kehrt.
Aber nun, ganz so ist ...
Erich Honecker ist tot, so zumindest lässt er es im Mai 1994 aussehen. Er glaubt wirklich fest daran das die BRD kurz vor ihrem Ende steht und er aus dem Exil als Held zurück kehrt.
Aber nun, ganz so ist es nicht gewesen, er lebt und zwar nicht schlecht. Er ist nach Chile mit seiner Margot geflüchtet. Dank Margot, die ihn gebeten hatte diese Tagebücher zu schreiben, bekommen wir einen Einblick in Honeckers Gedankenwelt in der Zeit von 1994 - 2015.
Da ich aus der ehemaligen DDR komme hat es mich interessiert dieses Buch zu lesen.
Entschuldigung"Honni" , so nannten wir ihn immer, schreibt seine Gedanke über die damalige Zeit und sein jetziges Leben nieder. Dies ist stellenweise sehr belustigend, denn daran kann man sehen das er doch nicht allzuviel von seinem Land mitbekommen hat.
Denn wie er seine Einstellung zu nicht sozialistischen Ländern äussert ist schon sehr makaber.
Witzig fand ich als Margot ihre Rente noch nicht auf dem Konto gewesen ist und die beiden ernsthaft die Rechnung Mielkes Namen an die Rechnungsadresse zu schicken oder sogar Krenz zu fragen. Da kann man sehen in was für einer Welt sie selbst 2004 immer noch lebten.
Ich bin vor vier Jahren in Wandlitz gewesen und habe mir das alles angeschaut. Ich muss zugeben, in so einem Überfluss haben sie wohl nicht gelebt. Keine goldenen Wasserhähne oder dergleichen. Sie haben zwar alles bekommen aber sie haben nicht so wie ich dachte im Prunk gelebt.
Zu dem Inhalt möchte ich nicht viel wiedergeben, da sich jeder der dieses Buch liest eine eigene Meinung bilden sollte.
Gut das diese Tagebücher erhalten geblieben sind, denn auch Honni gehört zu der Geschichte Deutschlands dazu ob wir nun wollen oder nicht.
" Hier ist alles Banane" besser hätte der Titel nicht gewählt werden können. Der Schreibstil ist flüssig und nicht langweilig. Das Cover passt Hagenau, denn so wie wir Honni darauf sehen kannte ich ihn von den Paraden und Fernsehbildern. Es wurden auch Einblicke in die DDR gegeben, natürlich nicht aus der Sicht eines normalen Arbeiters.
Alles in allem ein gutes Buch.