Auch ohne Vorkenntnisse ein toller Krimi
Kurzbeschreibung
In einem Waldstück wird die Leiche eines seit Jahren vermissten Sexualstraftäters gefunden. Der Mann wurde zwar mehrfach verdächtig aber nie verurteilt. Auffällig ist, dass in den Akten ...
Kurzbeschreibung
In einem Waldstück wird die Leiche eines seit Jahren vermissten Sexualstraftäters gefunden. Der Mann wurde zwar mehrfach verdächtig aber nie verurteilt. Auffällig ist, dass in den Akten immer wieder dieselben Richter und Anwälte auftauchen. Dies kann kein Zufall sein und die brutalen Verletzungen weisen auf ein persönliches Motiv hin. Während Julia ermittelt und sich fragt, wem sie eigentlich zur Gerechtigkeit verhilft, muss sie erkennen, dass ihr Gegenwind aus den eigenen Reihen entgegenschlägt.
Eindruck
Achtung, da es sich hier um den 16. Fall mit Julia Durant handelt, ist es möglich, dass Inhalte aus den vorherigen Bänden verraten werden.
In meiner Rezension gehe ich aber nur geringfügig auf den Inhalt ein stattdessen aber mehr auf den eigentlichen Handlungsaufbau.
Ich kann mich nicht erinnern, bisher einen Julia Durant Fall gelesen oder gehört zu haben und war skeptisch ob ich es schaffe in die Handlung ohne Vorkenntnisse einzusteigen.
Dies gelang mir jedoch dank kleinerer Erinnerungsbrücken spielend und ich konnte mich voll und ganz auf den Handlungsverlauf einlassen.
Die Geschichte thematisiert unter anderem Menschenhandel und Vergewaltigungen, doch es fügen sich auch weitere Nebenhandlungen dazu, die den Fall untermauern und noch interessanter machen.
Hierbei fiel mir direkt positiv auf, dass weniger auf die privaten Beziehungen der Ermittler eingegangen wird und sich viel mehr auf den Kriminalfall konzentriert wird.
Dabei wird nicht vor der Beschreibung von gewaltsamen Szenen zurückgeschreckt, jedoch in einem erträglichen Verhältnis, sodass dem Hörer oder Leser auch die Möglichkeit bleibt, durchzuatmen und weiterzuhören.
Der Spannungsbogen ist nicht immer auf dem höchsten Level, pendelt sich jedoch gleichmäßig ein und zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Es gibt einige ruhigere Passagen, diese werden jedoch durch einen gut aufgebauten Kriminalfall mit vielen Hintergrundinformationen ausgeglichen.
Überraschende Wendungen animieren dazu, eigene Theorien und Ahnungen über Bord zu werfen und lassen die Geschichte dadurch nur noch fesselnder werden.
Figuren
Die Beschreibung der Personen gefiel mir sehr gut. Wie bereits oben erwähnt, fiel mir auf, dass es zwar Einblicke in das Privatleben der Ermittler gibt, diese aber nicht zu viel Raum einnehmen.>
Das fand ich sehr angenehm.
Die Charaktere sind unterschiedlich, lassen sich aber gut auseinanderhalten und vermitteln verschiedene Eindrücke und Emotionen.
Sehr gut gefiel mir die Rolle der Protagonistin, die mir durchaus sympathisch wurde.
Ihr Charakter und dessen Konsequenzen fand ich äußerst authentisch und ansprechend.
Sprecherin
Julia Fischer, mir bereits aus dem Hörbuch „Sonnensegeln“ bekannt, konnte mich auch in diesem Hörbuch mit ihrer warmen und vollen Stimme überzeugen. Sie vermittelt energische Dialoge ebenso glaubwürdig wie spannende Szenen und bedrückende Situationen.
Ganz besonders gelungen fand ich das Einfühlungsvermögen in die Protagonistin, mit dem sie die Person glaubhafter und lebendiger erschienen ließ.
Fazit
„Der Fänger“ hat mich überzeugt und in seinen Bann gezogen. In Zukunft werde ich tatsächlich mehr Julia Durant-Fälle hören, da mir die Mischung aus Privatleben und Kriminalfall sehr gut gefiel.
Spannend, interessant vor allem aber fesselnd erzählt, wurde „Der Fänger“ für mich zu einem echten Hörgenuss.