Teuflische Pläne und himmlische Gefühle
Obwohl Hortense Ullrich bereits siebzig Kinder- und Jugendbücher geschrieben hat, muss ich an dieser Stelle direkt zugeben, dass “Meine teuflisch gute Freundin” mein erstes Buch der Autorin ist. Aber bei ...
Obwohl Hortense Ullrich bereits siebzig Kinder- und Jugendbücher geschrieben hat, muss ich an dieser Stelle direkt zugeben, dass “Meine teuflisch gute Freundin” mein erstes Buch der Autorin ist. Aber bei einer spritzigen Teenie-Geschichte mit viel Humor war ich doch ziemlich schnell davon überzeugt, dass es eigentlich genau meins ist. (Zumal ich zur Presse-Preview des gleichnamigen Films eingeladen war und schon ziemlich genau wusste, was auf mich zukommt.)
Durch den angenehmen und sehr jugendlich-frechen Schreibstil bekommt man direkt zu Beginn einen Eindruck vom Rest des Buches. Immer mal wieder gibt es kurze, fettgedruckte Passagen, in denen wir Leser verstärkt in Liliths Gefühls- und Gedankenwelt eintauchen. Es ist quasi wie ein innerer Monolog, in dem sie uns an dem teilhaben lässt, was ihr gerade durch den Kopf schwirrt. Auch im Rest des Buches folgen wir meistens ihr, allerdings aus der personellen Erzählperspektive. Manchmal switcht die Handlung aber auch auf Greta.
Die Beschreibungen halten sich bei “Meine teuflisch gute Freundin” wahrlich in Grenzen. Ab und an hätte ich mir daher gewünscht, wenn die Autorin noch etwas mehr über die Umgebung der verschlafenen Kleinstadt geschrieben hätte, aber ein großer Makel ist das jetzt nicht. Dafür liegt der Fokus auf den spritzigen Dialogen, die zum Teil eins zu eins in den Film übernommen worden sind.
Die Handlung selbst besitzt in meinen Augen genau das richtige Maß an Humor, Romantik und dem ganz normalen Wahnsinn des Teenager-seins. Schon allein durch die beiden Protagonistinnen, die krasse Gegenteile voneinander darstellen, ist quasi vorprogrammiert, was für ein Chaos das wird. Ebenso gibt es zwei Liebesgeschichten, die beide auf ihre Art hervorstechen. Ich mag die von Lilith irgendwie mehr, weil sie mehr zur Entwicklung der Story und der Figuren beiträgt.
Die Figuren selbst sind tatsächlich absolute Klischees. Aber das ist überhaupt nicht schlimm, weil es in der Umsetzung so übertrieben ist, dass es schon wieder gut ist und beim Lesen wirklich Spaß macht. Wir haben die gemeine Teufelstochter und das herzensgute Engelchen, die sich miteinander anfreunden und auch wenn Greta Lilith regelmäßig mit ihrer Gutmütigkeit in den Wahnsinn treibt, bemerkt man doch, wie sehr die Freundschaft – und die Liebe, die beide innerhalb der Geschichte finden – sie verändert.
Fazit
“Meine teuflisch gute Freundin” ist eine niedliche und humorvolle Teenie-Romanze mit sehr viel Herz, bei der man einfach man für ein bis zwei Stunden die Seele baumeln lassen kann. Ein Buch, das einem ein gutes Gefühl gibt.