Cover-Bild Die vergessene Burg
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 10.09.2018
  • ISBN: 9783453359727
Susanne Goga

Die vergessene Burg

Roman
Eine Reise an den Rhein führt zu einem dunklen Geheimnis

1868. Paula Cooper führt ein zurückgezogenes Leben, bis sie einen unerwarteten Brief erhält. Ihr schwer kranker Onkel Rudy bittet eindringlich um ihren Besuch – im fernen Bonn. Voller Neugier reist Paula von England an den Rhein. Fasziniert von der malerischen Landschaft entdeckt sie eine fremde Welt und lernt den Fotografen Benjamin Trevor kennen. Aber sie ahnt, dass ihr Onkel etwas verheimlicht, und auch die Widersprüche um das Schicksal ihres verstorbenen Vaters mehren sich. Welcher dunklen Wahrheit über ihre Familie muss sich Paula stellen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2018

Malerisch, geheimnisvoll und spannend - ganz großes Kino

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Paula führt ein eher beschauliches Leben in England als Gesellschafterin ihrer Tante. Das wird jäh beendet, als sie einen Brief ihres Onkels aus Bonn erhält. Er bittet sie dringend um einen Besuch, da ...

Paula führt ein eher beschauliches Leben in England als Gesellschafterin ihrer Tante. Das wird jäh beendet, als sie einen Brief ihres Onkels aus Bonn erhält. Er bittet sie dringend um einen Besuch, da er erkrankt ist und fürchtet, nicht mehr lange zu Leben. Doch warum hat Paulas Mutter diesen Brief erst vor ihr geheim gehalten ? Was hat das alles mit dem Verschwinden ihres verstorbenen Vaters zu tun ? Paula begibt sich auf die Reise ans Rheinufer und ahnt nicht, dass dieser Ausflug der Schlüssel zum dunklen Geheimnis ihrer Familie ist....

Susanne Goga hat mit ihrem neuen Buch "Die vergessene Burg" eine wahrhaft wundervolle Liebeserklärung an den Rhein und seine Sehenswürdigkeiten geschrieben.
Der malerische Erzählstil nimmt mich sofort gefangen und führt mich auf eine wunderschöne Reise entlang der Rheinauen und ihre Städte, um dort gemeinsam mit Paula auf Spurensuche zu gehen. Dabei legt die Autorin sehr viel Herzblut in diesen Roman, der mit Einfallsreichtum und einer bildhaften Darstellung brilliert. Mit jeder Flussbiegung kommt Paula dem dunklen Geheimnis näher und es ist so wahnsinnig spannend, wie sie die vielen kleinen Erinnerungsfetzen zu einem wahrhaft gelungenen Mosaik zusammensetzt. Die Charaktere sind sehr vielschichtig angelegt, reichen von der warmherzigen Hauptprotagonistin bis hin zur kaltherzigen Mutter und einer hypochondrischen, verbissenen Tante , erfüllen den Roman mit sehr viel Leben und lassen so die Erzählung seht authentisch wirken. Es ist fast so, als würde ich Paula auf ihrer aufschlussreichen Suche begleiten, die Sehenswürdigkeiten des Rheins bestaunen und mit ihr gemeinsam schrittweise die gewonnenen Informationen zu verarbeiten und zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenzusetzen. Susanne Goga vereint mit diesem Buch die malerische Landschaft des Rheins mit einer zarten Liebesgeschichte, streut ein düsteres Familiengeheimnis ein und kürt das ganze mit einer wirklich wundervollen Schlussszene...für mich ganz, ganz großes Kino.

Absolute Leseempfehlung !

Veröffentlicht am 27.09.2018

Warum ist es am Rhein so schön?

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Dieser Frage gingen viele Engländer schon im 19. Jahrhundert nach und bereisten das Rheinland. Vielen davon gefiel es dort so gut, dass sie sich dort, vorzugsweise in Bonn, niederließen. Das war damals ...

Dieser Frage gingen viele Engländer schon im 19. Jahrhundert nach und bereisten das Rheinland. Vielen davon gefiel es dort so gut, dass sie sich dort, vorzugsweise in Bonn, niederließen. Das war damals eine gemütliche Stadt mit viel Lokalkolorit und herrlichen Ausblicken auf Rhein und den Drachenfels (an denen sich im Übrigen bis zum heutigen Tage nicht allzuviel geändert hat). Doch auch Kultur und Bildung spielten bereits eine Rolle: just im Jahre 1818 hatte der preußische König Friedrich III. dort eine Universität im Humboldtschen Geiste begründet - also in der Tat ein anregendes und für viele verlockendes Pflaster.

Im Jahre 1868 zieht es auch Paula Cooper, die ein zurückgezogenes Leben als Gesellschafterin einer kränklichen Verwandten führt, dorthin. Doch ihre Gründe sind ganz andere: Sie erhält einen Brief von ihrem dort lebenden Onkel Rudy, dem Bruder ihres längst verstorbenen Vaters, von dessen Existenz sie bislang gar nichts wusste. Rudy ist leider schwer erkrankt und möchte sie vor seinem Tode kennenlernen. Warum will Paulas Mutter, die kühle Margaret, diesen Besuch verhindern?

Paula jedoch lässt sich nicht aufhalten und in Bonn angekommen, offenbart sich ihr eine vollkommen neue Welt, die nicht nur das Kennen- und Schätzenlernen ihres bezaubernden Onkels, sondern auch die Begegnung mit einem für sie ganz neuen Lebensstil, einer fremden, aber auch sehr offenen Kultur und vielen faszinierenden Menschen umfasst. Und sie stellt fest, dass sie bisher fast nichts über ihre Herkunft und die Familiengeschichte wusste und dass es noch so einige Geheimnisse zu ergründen gibt, deren Auflösung sie merkwürdigerweise in Deutschland, genauer gesagt: am Rheinufer näher zu kommen scheint.

Susanne Goga hat schon durch ihre historischen Krimis um Kommissar Leo Wechsler im Berlin der 1920er Jahre ihr großartiges Talent in Sachen historische Romane unter Beweis gestellt: auf der einen Seite recherchiert sie akribisch und integriert fundierte, oft wenig bekannte Fakten in ihre Handlung, auf der anderen Seite bietet sie eine fiktive Geschichte mit jeder Menge Spannung und Emotionen - aber ohne jeglichen Kitschfaktor.

Auch hier ist ihr dies wieder aufs Trefflichste gelungen: "Die vergessene Burg" ist ein ebenso packender wie dramatischer und kluger Roman um das Schicksal einer nicht mehr ganz jungen Engländerin in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nicht nur gelingt es ihr, das Porträt einer ebenso typischen wie untypischen Frau des 19. Jahrhunderts zu zeichnen, nein, sie bettet diese auch elegant und gekonnt in die historischen Gegebenheiten ein und zeichnet so ein faszinierendes Bild vom Leben vor allem der gehobenen Mittelschicht in England und Deutschland in dieser Zeit.

Ein ganz großartiges Leseerlebnis ist es, das Ihnen mit diesem wunderbaren Buch geboten wird. Susanne Goga bleibt ihrem gewohnt eloquenten und eindringlichen Stil, der stets von Humor begleitet wird, treu. Für mich als Rheinländerin ein ganz besonderer literarischer Genuss, der lange nachhallen wird und dazu einlädt, sich auch weiterhin mit der Geschichte Deutschlands, Englands, Frankreichs und weiterer Länder, vor allem aber: mit der Geschichte der Frauen zu beschäftigen. Definitiv eines meiner literarischen Highlights in den letzten Monaten!

Veröffentlicht am 22.09.2018

Mutig in ein neues Leben

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Paula Cooper wurde von ihrer Mutter Margaret vor vielen Jahren zu deren Cousine Harriet geschickt. Seither lebt sie ziemlich zurückgezogen in dem kleinen Ort Kings Langley, Hertfordshire. Harriet ist kränklich ...

Paula Cooper wurde von ihrer Mutter Margaret vor vielen Jahren zu deren Cousine Harriet geschickt. Seither lebt sie ziemlich zurückgezogen in dem kleinen Ort Kings Langley, Hertfordshire. Harriet ist kränklich und genießt es umsorgt zu werden. Durch einen neugierigen Postboten erfährt Paula, dass ein Brief für sie angekommen ist. Den hat Harriet in Übereinkunft mit Margaret Paula vorenthalten. So erfährt Paula, dass sie einen Onkel hat, der in Bonn lebt. Rudy ist schwer erkrankt und möchte seine Nichte noch einmal sehen. Paula macht sich auf die Reise, um ihren Onkel kennenzulernen und mehr über ihren Vater zu erfahren, denn ihre Mutter schweigt beharrlich. In Bonn lernt sie den Fotografen Benjamin Trevor kennen, der sich mit ihr auf die Suche macht, um das Geheimnis von Paulas Familie zu ergründen.

Ich liebe die Bücher von Susanne Goga und auch dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen.

Wir haben das Jahr 1868, als sich Paula auf die Reise macht. Reisen ist noch mit vielen Unbequemlichkeiten verbunden, aber das Reiseunternehmen Thomas Cook ist schon damals bemüht, das Reisen möglichst komfortabel zu gestalten. So kommt Paula nach Bonn, wo sich eine britische Kolonie angesiedelt hat. Sie sieht eine Landschaft, die nicht nur sie selbst fasziniert, sondern die auch ihren Vater vor vielen Jahren angezogen hat. Die Örtlichkeiten sind alle so gut beschrieben, dass man gleich Lust bekommt, auf Paulas Spuren zu wandeln. Aber auch die Menschen sind sehr gut charakterisiert.

Ich mochte Paula vom ersten Moment an. Sie hat sich hingebungsvoll um Harriet gekümmert und für sich selbst vom Leben nichts erwartet. Inzwischen ist sie 32 Jahre alt und für damalige Verhältnisse eine alte Jungfer. Da wirft ihr das Schicksal einen Ball zu und Paula greift mutig zu. Auch ihr Onkel Rudy ist ein ganz besonderer Mensch. Er ist warmherzig, großzügig und ein wenig exzentrisch. Obwohl er krank ist, will er Paula so viel bieten. Seinem langjährigen Freund Professor August Hergeth bereitet das Sorgen, denn Rudy übernimmt sich. Auch Benjamin Trevor hat mir gut gefallen, obwohl er sich erst einmal ziemlich danebenbenommen hat. Aber er unterstützt Paula sehr eifrig und immer, wenn sie in einer Sackgasse landen, tut sich doch wieder eine Tür auf. Nicht nur für Paula ist es wichtig, hinter das Geheimnis zu kommen, auch Rudy hat seinen Bruder schmerzlich vermisst und möchte wissen, was geschehen ist.

Über Paulas Mutter habe ich mich immer wieder aufgeregt. Wie kann sie ihrem Kind die Erinnerungen an den Vater vorenthalten indem sie ihn totschweigt.

Ich habe die Spurensuche durch das Rheintal sehr gerne begleitet, denn es waren ganz interessante Charaktere mit im Spiel und es war schön zu beobachten, welche Entwicklung Paula durchmacht.

Ich kann dieses wundervolle Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 19.09.2018

Spannende Suche nach verschwundenem Vater am Rhein im Jahr 1868

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Ein breiter Fluss, ein Schloss an seinem Ufer … zunächst dachte ich bei dem Cover des Romans „Die vergessene Burg“ an eine englische Landschaft, doch die Mönchengladbacherin Susanne Goga entführte mich ...

Ein breiter Fluss, ein Schloss an seinem Ufer … zunächst dachte ich bei dem Cover des Romans „Die vergessene Burg“ an eine englische Landschaft, doch die Mönchengladbacherin Susanne Goga entführte mich mit ihrer Geschichte an den wunderschönen Rhein nach Bonn. Ich begleitete die Protagonistin Paula Cooper im Jahr 1868 bei der Suche nach ihrem Vater, der seit Jahren verschwunden ist. Ihre Nachforschungen führen sie bis zur Ruine der Burg Ehrenfels unweit von Rüdesheim am Rhein. Die Innenklappen des Buchs sind liebevoll gestaltet und zeigen einige Fotos von Bonn und der Landschaft um den Drachenfels am Rhein, die die Autorin selbst aufgenommen hat.

Die 32jährige Paula lebte in den vergangenen Jahren als Gesellschafterin bei einer älteren, kränklichen Cousine ihrer Mutter in einer kleinen Ortschaft unweit Londons. Eines Tages erreicht sie ein Brief von einem ihr bisher unbekannten Onkel aus Bonn. Darin steht, dass er schwer erkrankt sei und sie bitte, ihn noch vor seinem Tod zu besuchen. Als sie das Grab ihres Vaters wieder einmal aufsucht, erfährt sie durch Zufall, dass das Grab leer ist. Paula ist nicht nur in ihrer Stellung unzufrieden, sondern durch die Ereignisse verständlicherweise auch über ihre Mutter und deren Lügen sehr verärgert, so dass sie beschließt nach Bonn zu reisen.

Ihr Onkel, der Andenkenhändler Rudy Cooper, weiß leider auch nichts Genaues über den Verbleib ihres Vaters, doch sie gewinnt sehr schnell sein Vertrauen. Daher unterstützt Rudy die Idee, ihren Vater zu suchen. Begleitet wird sie von dem englischen Fotografen Benjamin Trevor, den sie in Bonn kennen gelernt hat. Nicht nur das Verschwinden ihres Vaters ist Paula rätselhaft, sondern ihr fallen auch ein seltsames Verhalten ihres Onkels und das des Fotografen auf, die sie nicht einordnen kann. Durch ihre Hartnäckigkeit gelingt es ihr mit und mit den Geheimnissen auf die Spur zu kommen.

Die Figur der Paula und ihre Entwicklung hat mir sehr gut gefallen. Lange Zeit hat sie dem Wunsch der Mutter entsprochen, sich um deren Cousine zu kümmern und dadurch ein versorgtes Leben zu führen. Sie hat sich dabei einen gewissen gesellschaftlichen Stand erhalten, ohne von einem Ehemann abhängig zu sein. Allerdings traten ihre eigenen Interessen in den Hintergrund und sie hat verlernt, Entscheidungen für sich selbst zu treffen. Der Brief ihres Onkels bringt sie zum Nachdenken über ihre Zukunft, sie beginnt sich selbst und ihre Gefühle zu hinterfragen. Während sie bisher noch nie außerhalb von England war, so fasst sie jetzt den Mut zu einer Reise bei der sie auf sich allein gestellt sein wird. Das Gelingen stärkt ihr Selbstwertgefühl. Bei ihrem Onkel wartet bereits eine neue Herausforderung. Sie ist stolz, als sie diese ebenfalls ohne große Probleme meistert. Doch auch die weiteren Charaktere zeichnet Susanne Goga abwechslungsreich und interessant durch die kleinen Geheimnisse die jeder verbirgt wie beispielsweise Paulas Onkel Rudy, dessen besten Freund, Paulas Mutter und Benjamin Trevor.

Es hat mich gefreut, dass der Roman in einer Gegend spielt, die ich auch schon mehrfach besucht habe. Die Autorin versteht es die zauberhafte Landschaft trefflich zu beschreiben. In ihren Schilderungen ist ihre eigene Liebe für die Umgebung zu spüren. Ein Gedicht von Heinrich Heine erinnerte mich an dessen Vertonung. Rund um die Berufe der handelnden Personen Rudy und Benjamin erfuhr ich mehr über Andenken und den Stand der Fotografie im Jahr 1868. Dank ihrer sehr guten Recherche und entsprechend genauer Beschreibung befand ich mich auf den Spuren der damaligen Touristen am Rhein, zu denen auch Mitglieder der Englisch Community in Bonn gehörten.

Susanne Goga schreibt leicht lesbar und unterhaltsam. Mehrere Familiengeheimnisse hat sie geschickt in die Handlung eingebunden und deckt diese in kleinen Teilen auf, so dass bis zum Schluss eine unterschwellige Spannung vorhanden ist. Das Setting hat mich angesprochen ebenso wie die Einbindung von zeitlich passenden kulturellen Elementen. Der Roman hat mir sehr gut gefallen und daher empfehle ich ihn gerne weiter an alle Leser historischer Romane.

Veröffentlicht am 20.07.2019

Fesselnd, romantisch und ein klein wenig unheimlich

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Die junge Paula Cooper lebt als Gesellschafterin bei einer kränklichen Verwandten. So recht zufrieden ist sie nicht mit ihrem Schicksal, denn sie hat den Eindruck, dass es Cousine Harriet immer dann plötzlich ...

Die junge Paula Cooper lebt als Gesellschafterin bei einer kränklichen Verwandten. So recht zufrieden ist sie nicht mit ihrem Schicksal, denn sie hat den Eindruck, dass es Cousine Harriet immer dann plötzlich schlecht geht, wenn sich für Paula gerade mal ein wenig Abwechslung bieten würde. Sie vereinnahmt Paula völlig, aus welchen Gründen auch immer. Auf mich machte Cousine Harriet von Anfang an einen selbstsüchtigen Eindruck. Das Arrangement, dass Paula bei der Cousine leben soll, wurde von ihrer Mutter getroffen. Als ein Brief aus Bonn für Paula eintrifft, erfährt die junge Frau das nur durch einen Zufall. Ihr schwer kranker Onkel Rudy, von dessen Existenz sie keine Ahnung hatte, schreibt ihr und bittet sie, zu ihm zu kommen. Die Enttäuschung über ihre Mutter und Cousine Harriet, die anscheinend unter einer Decke stecken und ihr etwas verheimlichen, lässt in Paula schnell den Entschluss reifen, die Einladung des Onkels anzunehmen. Paula hofft, von ihm etwas mehr über ihren verstorbenen Vater zu erfahren.
Allein reist die junge Frau an den Rhein und wird von ihrem Onkel sehr herzlich aufgenommen. Auch er möchte die Wahrheit über die Umstände erfahren, die damals zum frühen Tod seines Bruders geführt haben. Paula war noch ein Kleinkind, als sie ihren Vater verlor, und im Lauf der Zeit erfährt sie seltsame Dinge rund um dessen Tod. Bei ihrem Onkel Rudy findet sie endlich so etwas wie familiäre Zuneigung. Bonn und die Landschaft am Rhein fasziniert Paula, und nur zu gerne hilft sie ihrem Onkel in seinem Geschäft mit Touristenbedarf.
Bei einem Ausflug, um Land und Leute besser kennen zu lernen, begegnet Paula dem Fotografen Benjamin Trevor. Der erste gegenseitige Eindruck ist nicht gerade gut, denn Benjamin benimmt sich ihr und ihrer Begleiterin gegenüber sehr unhöflich, und Paula reagiert äußerst ungehalten. Wenig später findet unter einem völlig anderen Aspekt eine weitere zufällige Begegnung statt, die alles verändert und eine freundschaftliche Verbundenheit zwischen den jungen Leuten entstehen lässt, so dass Benjamin Paula hilft, Antworten auf die vielen offenen Fragen um die Vergangenheit zu finden.
Inmitten einer wundervoll beschriebenen Kulisse am Rhein stellt sich Paula den Rätseln der Vergangenheit. Auch ihr Onkel Rudy hat ein Geheimnis, wenn dieses auch sehr persönlich ist und nicht im Zusammenhang mit dem Tod von Paulas Vater steht. Der Klappentext war für mich in dieser Hinsicht ein wenig irritierend.
Die Darstellungen der verschiedenen Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Paula und ihr Onkel waren mir auf Anhieb sympathisch, während Benjamin erst auf den zweiten Blick punkten konnte. Wundervoll sind die Landschaftsbeschreibungen und die Schilderungen diverser Sehenswürdigkeiten in Bonn und Umgebung. Der Schreibstil des Romans ist fesselnd und kurzweilig. Je weiter ich las, umso neugieriger wurde ich auf die Zusammenhänge und die Lösung, denn alles lässt sich ziemlich geheimnisvoll an, und lange weiß man nicht, in welche Richtung die Geschichte führt.
Bei der „vergessenen Burg“ handelt es sich um die Ruine Ehrenfels bei Rüdesheim. Was Paula mit dieser alten Burg verbindet, ist ein Geheimnis, das es zu lösen gilt. Das Ende der Geschichte war dann doch ziemlich schaurig und für mich nicht völlig glaubwürdig. Aber das tat dem Lesevergnügen keinen Abbruch, und ich habe trotzdem jede Seite des Romans genossen.