Cover-Bild Strafe
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Kurzgeschichten
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 05.03.2018
  • ISBN: 9783630875385
Ferdinand von Schirach

Strafe

Stories
Was ist Wahrheit? Was ist Wirklichkeit? Wie wurden wir, wer wir sind?

Ferdinand von Schirach beschreibt in seinem neuen Buch "Strafe" zwölf Schicksale. Wie schon in den beiden Bänden "Verbrechen" und "Schuld" zeigt er, wie schwer es ist, einem Menschen gerecht zu werden und wie voreilig unsere Begriffe von "gut" und "böse" oft sind.

Ferdinand von Schirach verurteilt nie. In ruhiger, distanzierter Gelassenheit und zugleich voller Empathie erzählt er von Einsamkeit und Fremdheit, von dem Streben nach Glück und dem Scheitern. Seine Geschichten sind Erzählungen über uns selbst.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein toller Erzählband

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Die Welt ist nicht zu unterteilen in Schwarz und Weiß und was wir als Gut oder Böse empfinden, ist nicht immer im Einklang mit der juristischen Sichtweise auf die Dinge. In mehreren Erzählungen zeigt Ferdinand ...

Die Welt ist nicht zu unterteilen in Schwarz und Weiß und was wir als Gut oder Böse empfinden, ist nicht immer im Einklang mit der juristischen Sichtweise auf die Dinge. In mehreren Erzählungen zeigt Ferdinand von Schirach, wohin Einsamkeit und Verzweiflung die Menschen treiben kann und dass das Rechtssystem nicht immer wirklich Recht hat, wenn man es von der persönlichen oder emotionalen Position betrachtet. Im Mittelpunkt dieser Erzählungen steht immer der Mensch als Teil eines Gefüges. Die Gesellschaft, die Erwartungen an ihn hat (z.B. bei der Schöffin) oder auch nur ein Partner, der Hilfe erwartet in einem Rahmen, der alles übersteigt.
Ferdinand von Schirach fasst in seinem Buch „Strafe“ viele Erzählungen zusammen, die einen als Leser sehr berühren. Sie sind sehr sachlich und distanziert beschrieben und führen eben dadurch die Absurdität der Situationen vor Augen und machen es für den Leser so nah, wie es anders gar nicht möglich gewesen wäre. Der Autor verurteilt seine Figuren nicht, er beobachtet nur. Die Charaktere sind in den seltensten Fällen böse, sie sind allein, überfordert oder vielleicht auch rachsüchtig und persönlich betroffen. Ob sie ihre Strafe erhalten oder nicht hat nichts mit der wirklichen Tat zu tun, sondern mit Zusammenhängen, die aufgedeckt oder eben unter den Teppich gekehrt werden. Mich haben die Erzählungen sehr bewegt. Besonders wie abwechslungsreich und verschieden die Situationen waren, hat mir außerordentlich gut gefallen.
„Strafe“ ist ein großartiges Buch, eine Sammlung von Erzählungen Ferdinand von Schirachs, der einem das Wesen der Menschen vor Augen führt und die Leser berührt durch die Darstellung seiner Figuren. Ein großartiges, kurzweiliges Buch, das viel zu schnell zu Ende war.

Veröffentlicht am 10.02.2020

Interessante Kurzgeschichtensammlung

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Er hat es wieder getan – es gibt einen neuen Band voller Kurzgeschichten im Taschenbuchformat und ich konnte einfach nicht widerstehen, denn Ferdinand von Schirach ist ein begnadeter Geschichtenerzähler, ...

Er hat es wieder getan – es gibt einen neuen Band voller Kurzgeschichten im Taschenbuchformat und ich konnte einfach nicht widerstehen, denn Ferdinand von Schirach ist ein begnadeter Geschichtenerzähler, der zudem ein interessantes Thema in seinen Geschichten verarbeitet. Themen sind die Schuld, das Recht, die Ungerechtigkeit und hier auch die Strafe. In zwölf Kurzgeschichten schildert der Autor die verschiedensten juristischen Aspekte, die sich in erster Linie der titelgebenden Strafe (und Verurteilung) widmen.

Nicht immer fühlen sich die Sachverhalte gerecht an, manches ist überraschend, vieles zutiefst menschlich, anderes abscheulich. Das meiste regt zum Nachdenken an und es zeigt mal wieder eindrucksvoll, dass man mit seinen Urteilen nicht so voreilig sein sollte...weder in die eine, noch in die andere Richtung. Das Böse gibt es so einfach nicht.

Mir haben die Geschichten fast alle sehr gut gefallen. Der unaufgeregte, reduzierte Stil und die tiefgründigen Inhalte sind an sich überzeugend, aber irgendwie hatte „Strafe“ eine Distanziertheit an sich, die ich von den Vorgängern nicht kannte. Es fehlte daher der letzte Funken für die sonst sonst üblichen 5-Sterne. Gelungen finde ich auch in dieser Sammlung, dass er wertfrei schildert und dennoch einiges überraschendes zum Ende hin bietet. Trotzdem hatte ich das Buch binnen eines Tages gelesen und freue ich mich schon auf das nächste Buch.

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Veröffentlicht am 02.02.2019

Großartige Sammlung zum Thema Einsamkeit

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Eigentlich bin ich kein Freund solcher Kurzgeschichtensammlungen. Mit Ferdinand von Schirach wagte ich allerdings einen neuen Versuch, und siehe da: Es geht doch!

In zwölf Geschichten beschreibt Ferdinand ...

Eigentlich bin ich kein Freund solcher Kurzgeschichtensammlungen. Mit Ferdinand von Schirach wagte ich allerdings einen neuen Versuch, und siehe da: Es geht doch!

In zwölf Geschichten beschreibt Ferdinand von Schirach menschliche Abgründe, welche sich allesamt aus der Einsamkeit ergeben. Dabei wird nicht verurteilt, sondern nur nüchtern berichtet.

Von Schirach braucht nicht viele Worte, um seine Geschichte einen großen Raum einnehmen zu lassen. Ich fühlte mich sofort mitgenommen, was dieses Werk zu einem großartigen Leseerlebnis macht.

Veröffentlicht am 19.09.2018

Graustufen!

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In diesem Buch warten 12 Kurzgeschichten auf den Leser. Alle haben irgendwie mit dem Titel „Strafe“ zu tun. Ich möchte keine Geschichte spoilern, daher nur so viel: Es geht um meist unglaubliche Geschichten, ...

In diesem Buch warten 12 Kurzgeschichten auf den Leser. Alle haben irgendwie mit dem Titel „Strafe“ zu tun. Ich möchte keine Geschichte spoilern, daher nur so viel: Es geht um meist unglaubliche Geschichten, bei denen es kein Schwarz- Weiß gibt, sondern ganz viele Graustufen. Die Erzählungen haben teils skurrile, teils unfassbare Elemente. Da der Autor nicht verurteilt, kann der Leser es tun – muss es aber nicht.

Stil, Machart, Meinung
Nachdem ich vor ein paar Wochen „Terror“ gelesen hatte und begeistert war, versuchte ich es nun mit „Strafe“. Das ist nicht als Theaterstück aufgemacht, sondern besteht aus 12 Kurzgeschichten. Auch hier ist jedoch der gleiche Stil von Schirach verwendet worden. Distanziert und ohne zu verurteilen erzählt er die Geschichten, die dem Leser jedes Mal vor Augen führen, dass die Welt nicht Schwarz- Weiß ist. Trotz der Distanziertheit gibt es aber auch etwas Humor und auch Philosophisches. Wichtig ist, dass sehr krasse Geschichten ohne Wertung erzählt werden, und das der Leser nicht nur gut unterhalten ist – sondern, dass es auch etwas mit ihm macht.

Fazit
Dieses Buch läuft ja auch irgendwie außer Konkurrenz, es ist kein Krimi, Thriller oder Roman. Aber es sind viele kleine Geschichten, die irgendwie in die Richtung Krimi gehören. Ich vergebe 4 Sterne, bin aber Begeistert und möchte mehr von Schirach lesen. Da möchte ich mir in dieser speziellen Kategorie noch etwas Raum nach oben lassen, man weiß ja nicht was noch kommt..
Für wen das etwas ist, kann ich auch nicht so genau bestimmen. Menschen, die an Verbrechen und der Psychologie dahinter interessiert sind. Vom Niveau her etwas höher, und man sollte die Bereitschaft mitbringen, sich mit dem Gelesenen auch auseinanderzusetzen. Denn über manche Geschichten denkt man nach, und einige möchte man sogar weitererzählen.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Schuld, Unschuld oder Strafe?

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In „Strafe“ von Ferdinand Schirach werden einzelne Kurzgeschichten erzählt, die oberflächlich betrachtet zunächst einmal eindeutig erscheinen - jedoch werden sie durch bestimmte Gegebenheiten bzw. anderen ...

In „Strafe“ von Ferdinand Schirach werden einzelne Kurzgeschichten erzählt, die oberflächlich betrachtet zunächst einmal eindeutig erscheinen - jedoch werden sie durch bestimmte Gegebenheiten bzw. anderen Sichtweisen komplett in ein anderes Licht gerückt. Ich fand die Geschichten trotz des distanzierten Schreibstils zum Ende hin immer sehr erschreckend, was mich wiederum sehr zum Nachdenken angeregt hat.

Von der Länge her sind sie ideal für Zwischendurch. Doch von der Intensität her ist es dafür wiederum überhaupt nicht geeignet. Man benötigt nach jeder Erzählung immer ein wenig Zeit um sich das Geschriebene zu verinnerlichen und etwas sacken zu lassen.

Einige Geschichten haben mir mehr zugesagt, was bei einer Sammlung natürlich normal ist. Aber so ist definitiv für jeden etwas dabei.