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Veröffentlicht am 20.09.2018

Eine leichte Lektüre

Die Nacht der Tigerin | Erotischer Roman
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"Die Nacht der Tigerin" von Stella Harris ist ein erotischer Roman, der in Südostasien spielt.
Die Hauptprotagonistin Amara sucht nach der großen Liebe. Ihr Methode dazu ist jedoch nich ganz geschickt: ...

"Die Nacht der Tigerin" von Stella Harris ist ein erotischer Roman, der in Südostasien spielt.
Die Hauptprotagonistin Amara sucht nach der großen Liebe. Ihr Methode dazu ist jedoch nich ganz geschickt: Sie landet mit jedem, der nur im entferntesten ihr Seelenverwandter sein könnte, im Bett. Eine ernste Partnerschaft will so nicht entstehen. Kann der Zauber eines Schamanen doch noch zur großen Liebe führen???
Was mir an diesem Roman auffiel ist, dass es sehr viele erotische Szenen gibt. Das fand ich selbst für das Genre ungewöhnlich. Die Szenen selbst sind detailiert, aber nicht vulgär beschrieben. Jedoch werden sie in der zweiten Hälfte des Buchs zunehmend rauer und gewaltvoller. Das passt zwar zu Amaras Verwandlung in die Tigerin, ist jedoch sicherlich nicht für jeden Leser prickelnd. Man muss diese Art der erotischen Szenen schon mögen.
Auch sonst ist der Roman detailreich beschrieben. Besonders die Landschaften Südostasiens sind traumhaft beschrieben. So kann man sich die Umgebung gut vorstellen, selbst wenn man sie selbst noch nicht besucht hat.
Trotzdem wirkt der Roman eher oberflächlich. Amara hat mit einem Kindheitstrauma zu kämpfen und verhält sich wahrscheinlich deswegen so selbstzerstörerisch und emotionslos. Jedoch kann ich darüber nur spekulieren, da es nur kurz angesprochen wurde.
Alles in allem ist dieser Roman eine leichte Lektüre, mit wenig Tiefgang- ein typisches "Weglesebuch" eben. Die vielen erotischen Szenen muss man jedoch mögen, besonders da es zuweilen etwas heftig (und schmerzhaft) zugeht.

Veröffentlicht am 02.08.2018

Nicht so gut wie der erste Band

Der Rosie-Effekt
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"Der Rosie- Effekt" von Graeme Simsion (erschienen bei Fischer) ist ein Liebesroman. Es gibt schon einen vorangegangenen Band, der jedoch unabhängig von diesem Teil gelesen werden kann.

Don und Rosie ...

"Der Rosie- Effekt" von Graeme Simsion (erschienen bei Fischer) ist ein Liebesroman. Es gibt schon einen vorangegangenen Band, der jedoch unabhängig von diesem Teil gelesen werden kann.

Don und Rosie sind glücklich und leben zusammen. Es könnte nicht besser laufen. Doch dann wird Rosie schwanger. Zwar haben sich Beide ein Kind gewünscht, jedoch wollte Don damit noch warten. Als er den ersten Schock überwunden hat, übermannen ihn die Vaterfreuden und er möchte alles perfekt vorbereiten.

Der Schreibstil ist, wie auch im ersten Band, gut. Das Buch kann flüssig gelesen werden und ist unterhaltsam. Trotzdem finde ich nicht, dass dieser Teil dem Ersten das Wasser reichen könnte.

Don ist der Meinung, dass man das Leben mit Logik und Wissenschaft viel besser meistern könnte, als mit Emotionen und Bauchgefühl. Demnach plant er alles bis ins Detail. Das führte im ersten Band zu vielen witzigen Situationen und Dialogen führte ist jetzt einfach nur noch nervig. Mir war es einfach zu viel Information als beschrieben wurde, wann Don plant mit Rosie zu schlafen und wie er sie verführen will. Die Stimmung im Buch war einfach dahin, besonders, als Don überlegt, ob er wirklich sein Aikidotraining verschieben soll, damit sie intim werden können. Im Verlauf kam die Stimmung auch nicht wieder. Der Zauber, der eine Schwangerschaft normalerweise mitbringt wird durch Dons Verhalten einfach platt gemacht. In diesem Buch wurde er für mich vom sympathischen Protagonisten zur uncharmanten und etwas flachen Persönlichkeit.






Veröffentlicht am 09.07.2018

Der schwächste Roman des Autors

Meteor
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"Meteor" von Dan Brown (erschienen bei Bastei Lübbe) ist ein Thriller.

Die NASA findet in der Arktis einen Meteoriten, der Spuren außerirdischen Lebens in sich tragen soll. Diese Entdeckung stellt nicht ...

"Meteor" von Dan Brown (erschienen bei Bastei Lübbe) ist ein Thriller.

Die NASA findet in der Arktis einen Meteoriten, der Spuren außerirdischen Lebens in sich tragen soll. Diese Entdeckung stellt nicht nur die Welt auf den Kopf, sondern auch den us- amerikanischen Wahlkampf: Vor der Entdeckung war so gut wie klar, dass Senator Sexton zum Präsident gewählt wird, da er die hohen Ausgaben zum Erhalt der NASA kritisierte. Das Vorkommen von Außerirdischen würde den Erhalt dieser Organisation jedoch rechtfertigen und Sextons Wahlkampf dem wichtigsten Argument berauben. Um nicht in Verruf zu kommen diese Beweise gefälscht zu haben, schickt Sextons härtester Wahlkampfgegner mehrere Expeten aus den Verschiedensten Bereichen in die Arktis. Darunter auch Rachel Sexton, Mitarbeiterin des Geheimdiensts und Tochter des Senators. In dem politischen Wahlkampf mit seinen Intriegen und Falltüren geht es dabei fast genauso skrupellos zu, wie in der Arktis.

Der Roman beginnt sehr gewaltvoll und bleibt es auch über die ganze Länge. Zwar gibt es sehr viele spannende Passagen, die den Leser durch mehrere Schauplätze führen, trotzdem hat mich dieser Roman nicht wirklich berührt. Ich weiß nicht, ob dies an dem eher abgehobenen Thema lag oder daran, dass für mich Dan Browns Messlatte nach "Illuminati" sehr hoch lag, aber dieser Roman hat mich etwas enttäuscht.

Veröffentlicht am 08.05.2018

Lustig, gegen Ende jedoch langatmig

Dicke Freunde
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"Dicke Freunde" von Stephan Bartels (erschienen bei Heyne) ist ein humorvoller Roman.

Für den Hauptprotagonisten, Simon, endet sein Geburtstag mit einem riesigen Schlag; Jedoch leider nicht von der Positiven ...

"Dicke Freunde" von Stephan Bartels (erschienen bei Heyne) ist ein humorvoller Roman.

Für den Hauptprotagonisten, Simon, endet sein Geburtstag mit einem riesigen Schlag; Jedoch leider nicht von der Positiven Sorte: Er erwischt seine Freundin beim Fremdgehen. Statt Reue zu zeigen macht sie ihm jedoch nur Vorwürfe wegen seines Übergewichts. Das hält Simon nicht mehr aus und geht. Bei einem Arbeitskollegen, der noch mehr auf die Waage bringt, als er, findet er Unterschlupf. Beide beschließen, dass es so nicht weitergehen kann und bilden einen Abnehmpakt. Doch da beginnen auch schon die Probleme: Sollen sie eine Ananasdiät machen, fasten oder es doch lieber mit FDH versuchen?!

Zu Beginn hat mir der Roman sehr gut gefallen: Es gab immer wieder witzige Sitationen und sehr humorvolle Dialoge. Das, zusammen mit einer abwechslungsreichen Handlung, macht den Roman zu einem richtigen Page- Turner. Gegen Ende wird der Roman jedoch immer langatmiger. Aus den vormals lustigen Szenen wird nach und nach eine Aneinanderreihung von Belanglosigkeiten, die ab und zu mit etwas Zotigkeit geschmückt wurden.

Da mir jedoch zwei Drittel des Buchs gut gefallen haben, würde ich es durchaus als gut bezeichnen. Über die etwas langatmigen Passagen kann man da gut darüber hinwegsehen.

Ein Aspekt ist mir jedoch besonders negativ aufgefallen. In dem Buch wird immer wieder kommuniziert, dass es völlig in Ordnung sei fremdzugehen, wenn der Partner übergewichtig ist. Zudem scheint es auch klar zu gehen, mit der Ex zu schlafen, obwohl man schon in einer neuen Beziehung ist. Das finde ich inakzeptabel, weswegen das Buch von mir nur zwei Sterne bekommt, obwohl ich es im Grunde eigentlich lesens- und empfehlenswert finde.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Nett, aber etwas unrealistisch

Liebe, Tod und Tofu
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"Liebe, Tod und Tofu" von Margot Jung (erschienen bei 3H) ist ein Kriminalroman, in dem es weniger um blutige und gewaltvolle Szenen, sondern mehr um Humor und die Ermittlungen geht.

Die berühmte Fernsehköchin ...

"Liebe, Tod und Tofu" von Margot Jung (erschienen bei 3H) ist ein Kriminalroman, in dem es weniger um blutige und gewaltvolle Szenen, sondern mehr um Humor und die Ermittlungen geht.

Die berühmte Fernsehköchin Francesca wird von einem Berghotel für einen Kochkurs gebucht. Sie freut sich schon auf die kleine Auszeit, die sie trotz des Kurses hat. Jedoch wird dies bald zu einem Horrortrip und die Tatsache, dass ihr (Noch-)Ehemann mit einer Anderen anreist ist dabei nicht einmal das Schlimmste.

Der Schreibstil ist gut gelungen. Man kann der Handlung gut folgen und es gibt sehr viele witzige Szenen und Dialoge.

Die Handlung gefiel mir gut. Ich finde es toll, dass es bei diesem Krimi nicht so sehr darum geht, die Leichen bis ins morbide Detail zu beschreiben. Auch die Ermittlungen gefielen mir: Sie bestechen eher durch Zufall und Witz, statt Können. Das ist sehr unterhaltsam zu lesen. Jedoch gibt es einige Stellen, die ziemlich unrealistisch sind: So gibt es beispielsweise trotz ausgefallener Heizung und Strom heißes Wasser, eine Journalistin sendet an ihre Zeitung ohne Internetverbindung aktuelle Berichte und als ein Helikopter zu dem Hotel fliegt werden die Eingeschlossenen nicht evakuiert, sondern nur noch mehr Personen abgeladen. Auch die Protagonisten verhalten sich nicht unbedingt rational: So will Gianluca im einen Moment noch seine Ehefrau zurück, um sich im nächsten Moment lautstark mit seiner neuen Freundin zu vergnügen. Das beste daran ist jedoch, dass Francesca Fremdgehen als schlimmes Vergehen ansieht, jedoch selbst fast auf ihren Mann hereinfällt- obwohl sie selbst in einer Beziehung ist. Sieht man jedoch von diesen Ungereimtheiten ab, ist "Liebe, Tod und Tofu" ein gelungener Krimi.