Cover-Bild Das geheime Leben der Kühe
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: Sachbücher / Natur & Technik
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 13.08.2018
  • ISBN: 9783442757923
Rosamund Young

Das geheime Leben der Kühe

Mit einem Vorwort von Alan Bennett
Werner Löcher-Lawrence (Übersetzer)

Wie fühlt es sich an, eine Kuh zu sein? Ziemlich ähnlich wie ein Mensch. Davon ist Rosamund Young, britische Ökobäuerin der ersten Stunde, überzeugt: Kühe haben Gefühle und gehen persönliche Beziehungen ein. Sie sprechen miteinander, geben ihre Weisheit weiter, kümmern sich um den Nachwuchs, spielen Verstecken, sind beleidigt, verärgert, traurig oder aufgekratzt. Young, die auf ihrer Farm Kite‘s Nest in den Cotswolds im Herzen Englands seit vielen Jahren biologische Landwirtschaft betreibt, hat zu ihren Kühen ein ganz besonderes Verhältnis. »Ich bin keine Schriftstellerin, ich bin Ghostwriter für meine Kühe«, sagt sie. Youngs ebenso warmherziges wie charmantes Plädoyer für einen Umgang mit den Tieren auf Augenhöhe verändert unseren Blick und lässt uns staunen. »Niemand, der dieses Buch gelesen hat, wird Kühe so sehen wie zuvor.« The Guardian



  • »Das Tierbuch des Jahres 2018.« Literaturspiegel
  • »Dieses Buch wird Ihren Blick auf die Welt verändern.« Alan Bennett
  • Sunday-Times-Bestseller, Times Book of the Year
  • Die bejubelte Wiederentdeckung eines Klassikers: über 100.000 verkaufte Exemplare allein in England.
  • Heiß umkämpfter Titel: In über 25 Länder verkauft!
  • Wunderschön gestaltet mit zahlreichen ganzseitigen Illustrationen.
  • »Warmherzig, bewegend und absolut lesenswert.« Lydia Davis
  • »Ein perfektes Buch voller überraschender Erkenntnisse.« Sunday Telegraph

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2020

Dem Wohle der Kreatur verpflichtet

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Als die Engländerin Rosamund Young ihr Büchlein mit dem an den Peter Wohlleben – Bestseller erinnernden, aber ganz und gar nichts mit jenem zu tun habenden Titel „The Secret Life of Cows“ ( deutsch: „Das ...

Als die Engländerin Rosamund Young ihr Büchlein mit dem an den Peter Wohlleben – Bestseller erinnernden, aber ganz und gar nichts mit jenem zu tun habenden Titel „The Secret Life of Cows“ ( deutsch: „Das geheime Leben der Kühe“ ) 2003 in einem kleinen Landwirtschaftsverlag erstmals veröffentlichte, blieb es weitgehend unbeachtet – um erst einige Jahre später mit umwerfendem Erfolg neu aufgelegt zu werden! Aber dazu kam es erst, nachdem die Sammlung kleiner, mehr oder minder zusammenhängender Geschichten, gleichsam Anekdoten, in denen die Autorin, ihre Erlebnisse mit den unzähligen Kühen zusammenfasst, die sie auf der Kite's Nest Farm in den Cotswolds, mitten im grünen Herzen Englands, Gelegenheit hatte zu beobachten, in den Tagebüchern des Schriftstellers Alan Bennett in den höchsten Tönen gelobt worden war! Plötzlich war die Engländerin, die sich selbst ganz unprätentiös und selbstkritisch keineswegs als Schriftstellerin sieht, sondern nur auf ihrer Musterfarm für artgerechte Tierhaltung in ihrem Element ist – und dies, nebenbei gesagt, bereits seit allerfrühester Kindheit -, in aller Munde!
Da muss man sich schon neugierig fragen, was so besonders ist an diesem schmalen Buch, das einen solchen Erfolg rechtfertigt, das vom Spiegel zum Tierbuch des Jahres 2018 gekürt wurde und von ihm in einem Artikel aus demselben Jahr folgendermaßen beschrieben wurde: „ Es ist ein friedliches, unspektakuläres Buch. Eines, das seine Leser für die Zeit der Lektüre ohne viel Aufhebens in eine bessere Welt mitzunehmen vermag“. In der Tat! Genau diese Gefühle kamen auch mir beim Lesen. Und wenn der Guardian schreibt „niemand, der dieses Buch gelesen hat, wird Kühe so sehen, wie zuvor“, so ist auch dieser Aussage zuzustimmen!
Eindringlich macht Rosamund Young mit ihren Geschichten klar, dass Kühe nicht einfach nur eine Ware sind, sondern vielmehr Individuen mit ganz eigenem Charakter, die miteinander kommunizieren, Beziehungen, ja regelrechte Freundschaften eingehen, die sich liebevoll um ihren Nachwuchs kümmern – lässt man sie denn! -, ihn erziehen, die, wie wir Menschen auch, ihre Launen haben, ihre Vorlieben und Abneigungen. Kurz gesagt, sie sind Persönlichkeiten, die mit Respekt und Achtsamkeit zu behandeln sind!
Kite's Nest Farm ist ein Begriff in der ökologischen Landwirtschaft Englands, ein vorbildlicher Betrieb, der in den Fünfzigern von den Eltern der heutigen Besitzer, Rosamund Young und ihrem Bruder Richard, sorgfältig aufgebaut wurde, die sich bereits damals, als diese Art von Landwirtschaft noch kaum bekannt war, vor allem dem Tierwohl verpflichtet fühlten und niemals intensive Tierhaltung betrieben haben, die die Ausbeutung von Nutztieren kategorisch ablehnten. Die ihnen anbefohlenen Tiere – denn so sehen sie sie -, vor allem Kühe, aber auch Schafe, Schweine und Hühner, die auch ihre Auftritte haben in Youngs Buch, dürfen sich auf dem weitläufigen Terrain der Farm frei bewegen, dürfen sich ihre Nahrung ( und wer da meint, Kühe wären keine Feinschmecker, der wird bald eines besseren belehrt! ) ebenso aussuchen wie ihre Schlafplätze, und die Kälber dürfen so lange bei ihren Müttern bleiben, wie sie mögen.
Aber Rosamund Youngs Buch ist nicht nur ein Plädoyer für artgerechte Tierhaltung in England, was im Übrigen niemals anklagend, niemals mit erhobenem Zeigefinger vorgetragen wird, sondern es ist viel mehr! Es ist eine herzerwärmende Lektüre, denn aus jeder Zeile spürt man die Liebe Youngs zu all den Kuh-Persönlichkeiten auf Kite's Nest, die samt und sonders Namen tragen, sie als einzigartig kennzeichnend, und an die sie sich mit untrüglichem Gedächtnis auch nach vielen Jahren erinnert. Es ist, um es auf den Punkt zu bringen, die Summe eines Lebens mit Tieren, der Verantwortung für sie und ihr Wohlergehen, die geradezu eine Verpflichtung ist, hat eine Laune der Evolution den Menschen doch in eine Position erhoben, für das Wohl und Wehe der ihm anbefohlenen Geschöpfe Sorge zu tragen und Leid von ihnen abzuwenden. Dass sie, Rosamund, diesen Auftrag ernst nimmt, ganz selbstverständlich, ist die Quintessenz ihrer Anekdotensammlung, der allzu kritische Stimmen einen ausgeprägten Anthropomorphismus vorwerfen, ebenso wie das Aussparen der Tatsache, dass Kite's Nest als wirtschaftlicher Betrieb vorwiegend vom Verkauf des Fleisches der geliebten, gehegten Rinder lebt, dass also deren Lebensspanne begrenzt ist. Nun, das muss man so stehen lassen – wobei ich keinesfalls glaube, dass die Autorin irgendetwas beschönigen wollte, indem sie das, was offensichtlich ist, nicht thematisierte. Ihr Anliegen war ganz sicher nicht, das Leben der Kühe von der Geburt bis zu ihrem Tod zu beschreiben, sondern vielmehr Ausschnitte zu zeigen, Dinge niederzuschreiben, die ihr im Gedächtnis geblieben sind – und damit ihre Leser zu erfreuen und ihnen gleichzeitig vielleicht eine andere Sichtweise zu ermöglichen auf alle Tiere und ihre geliebten Kühe im besonderen. Auf dass die Welt eine bessere werde!

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Veröffentlicht am 20.09.2018

Das unbeachtete Leben der Kühe

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Beim Titel des Buchs musste ich an Die verborgene Seele der Kühe denken und war auf das Schlimmste gefasst. Ein Teil meines Unterbewusstseins muss aber etwas anderes gehofft haben, wie sonst ist es zu ...

Beim Titel des Buchs musste ich an Die verborgene Seele der Kühe denken und war auf das Schlimmste gefasst. Ein Teil meines Unterbewusstseins muss aber etwas anderes gehofft haben, wie sonst ist es zu erklären, dass ich ein Rezensionsexemplar angefordert habe. Und ich wurde angenehm überrascht.
Tatsächlich gibt es nur zwei Dinge, die mich gestört haben. Obwohl… eigentlich ist es nur eins: Kühe sind Kühe und Menschen sind Menschen. Ich habe Probleme Tiere zu vermenschlichen, auch wenn ich das (natürlich) hin und wieder auch mache. Allerdings stören mich Begriffe wie besprechen, fragen und ähnliches, wenn Kühe miteinander kommunizieren. Vielleicht besprechen sie dieses und jenes, aber wissen wir wirklich wie Kuhkommunikation funktioniert? Kann man das Muhen der menschlichen Sprache gleichsetzen? Kühe kommunizieren miteinander (wie jedes andere Tier auch), aber dafür menschliche Begriffe zu verwenden fand ich etwas befremdlich.
Und dann gab es noch etwas, das mir einfach gefehlt hat: Ein richtiger Schluss, eine Art Nachwort.
Aber abgesehen von diesen kleinen „Fehlern“ ist DAS GEHEIME LEBEN DER KÜHE ein sehr liebevolles, einfühlsames Buch, das über die Gewohnheiten bestimmer Kuhpersönlichkeiten erzählt. Es wird nie langweilig, nie sieht man den gehobenen Zeigefinger, aber mit jedem Wort spürt man die Liebe der Autorin zu ihren Kühen. Wer bisher immer der Meinung war, Kühe wären dumme Tiere, die auf Almwiesen wiederkäuen (oder in Fleischfarmen ihr tristes Dasein fristen), der wird auf unterhaltsame Weise eines besseren belehrt. Vielleicht sieht man Kühe danach mit anderen Augen (meine Meinung über sie hat das Buch nicht ändern können, aber das muss nicht Teil dieser Rezension) und gesteht ihnen so etwas wie Persönlichkeit zu.
Am Rande spielen auch Schweine, Schafe und Hühner eine Rolle, aber die Hauptakteure des Buchs sind Kühe (auch wenn ihr Leben nicht unbedingt geheim sondern eher unbeachtet ist).
Es ist kein Buch, das zum Veganismus oder Vegetarierdasein aufruft, aber es hilft dabei Tiere (Kühe insbesondere) besser zu verstehen. Und das auf angenehme Weise.