Bei “Fesseln in der Finsternis” handelt es sich um den ersten Band der “Dark Duet” Trilogie. Es ist mein zweites Buch aus der Dark Romance Reihe des Festa Verlages.
An dieser Stelle mein riesengroßes Dankeschön an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares. Dies beeinflusst meine Meinung jedoch in keinster Weise.
Anfangen möchte ich mit dem Titel, denn dieser ist mehr als passend gewählt. Dabei spezialisiert man sich nicht ausschließlich auf die sichtbaren Fesseln. Das ganze geht viel weiter und gerade durch sein Facettenreichtum ist es einfach die richtige Wahl. Denn Fesseln sowie Finsternis können so viel mehr bedeuten, als es auf den ersten Blick scheint.
Dabei zaubert die Autorin auch eine sehr düstere, gewaltige und geheimnisvolle Atmosphäre, die in mir sofort den Wunsch erweckte, die Finsternis durchbrechen zu wollen.
Sie schreibt sehr fließend, einnehmend und bildhaft. Was mich vor allem bei letzterem vor einige Herausforderungen stellte und meine Emotionen völlig durcheinanderbrachte.
Es ist Erotik, ganz klar. Und doch ist es viel mehr als das. Man lernt die Menschen dahinter kennen. Sie sind nicht nur hart, unbeugsam und vermeintlich zu keiner Empathie fähig. Man muss sie ergründen und in sich aufnehmen und erst dann, versteht man, was sie wirklich verkörpern.
In dieser Geschichte geht es um Caleb und Livvie. Zwei sehr ausdrucksstarke und unterschiedliche Charaktere. Sie sind so unterschiedlich, das sie sich schon wieder auf unfassbar gute Art und Weise gleichen. Es gibt eine Verbindung. Sie ist zart, hauchdünn und doch ist sie feslenfest verankert.
Livvie ist ein sehr berührender Charakter. Sanft, zerbrechlich und mit einigen Geheimnissen ausgestattet, schürt sie das Interesse immens.
Caleb dagegen ist unheimlich hart und grob in seiner Art. Aber dennoch gibt es eine Seite an ihm, die es nicht ist. Die zeigt, wer Caleb wirklich ist.
Doch wie zerbrochen sind diese beiden Menschen wirklich?
Wird Caleb tatsächlich seinen Plan durchziehen oder endet es ganz anders als vermutet?
Wirklich toll fand ich hier beide Perspektiven, da sie sich perfekt ergänzen und zudem mehr Raum und Tiefe für beide Charaktere schaffen.
Am Anfang brauchte ich etwas um hineinzufinden. Es geht schnell ziemlich heftig zur Sache. Mein Entsetzen und meine Sprachlosigkeit hätte nicht größer sein können. Ich habe unsagbar mit Livvie gelitten und ihre Emotionen in mir aufgenommen.
Es ist sicher nicht einfach, was uns hier präsentiert wird. Aber dennoch schafft es gleich einen viel größeren Raum für das , was danach kommt.
Denn oft ist es keinesfalls so, wie es zunächst scheint. Es gilt einige Mauern zu durchbrechen um zu sehen, was tatsächlich dahintersteckt.
Die Erotik ist ansprechend und hat mir teilweise wirklich Gänsehaut verursacht. Die gewählte Sprache passt sich den Situationen an und wirkt daher auch nicht plump.
Die Handlung dahinter hat mich einiges gekostet. Es kam nicht sofort. Es geschah nach und nach.
Dabei geht es nicht um das, was tatsächlicht passiert. Sondern um das, was dahinterschwelt.
Man erfährt Dinge, die einem wirklich den Boden unter den Füssen wegziehen. Teilweise musste ich wirklich innehalten und erstmal darüber nachdenken. Denn es ist schmerzhaft und wirklich kaum zu Glauben, welche Abgründe hier zugrunde liegen und doch ist es gleichzeitig sehr glaubhaft.
Dadurch kommt man den Charakteren näher, ob man möchte oder nicht.
Man ist ihnen hilflos ausgeliefert, als hätte man einfach keine Wahl.
Man kann sich in sie hineinversetzen, fühlen , was sie ausmacht und in ihr Innerstes vordringen.
Ich bin ehrlich, dieser Auftakt hat mich wirklich erschüttert und wahnsinnig berührt. Was nicht nur an den Hintergründen liegt. Es liegt vor allem an den wunderbar ausgearbeiteten Charakteren die enorm vielschichtig gestaltet sind. Dadurch überraschen sie immer wieder.
Glaubt man in einem Moment noch, es zerbricht alles, so taucht im nächsten Moment von irgendwoher Stärke auf und reißt das komplette Blatt in eine andere Richtung.
Die Wendungen die hier eingewoben wurden, waren sehr gut platziert und haben neben Sprachloligkeit und Entsetzen, auch weitere wichtige Dinge aufgezeigt.
Dinge die im ersten Moment kaum annehmbar sind, aber doch zeigen, das die Welt ganz anders ist, als man oftmals meint.
Es gibt Momente voller Zärtlichkeit und auch ein Hauch Romantik kommt zum Zuge, was man einfach ganz tief drinnen spürt, wenn man sich diesem Werk hingibt.
Es wird nicht beschönigt oder verklärt. Ehrlichkeit ist hier oberstes Gebot und das ist ein weiterer wichtiger Aspekt im Laufe der Handlung. Die Fäden werden so geschickt gesponnen, das man keinen Moment verpassen möchte und immer wieder nach mehr verlangt.
Es ist keine klassische Entführer Story, bei der die Rollen klar verteilt sind. Ich hatte fast das Gefühl, die Handlung entwickle sich selbstständig weiter, als hätte sie ein Eigenleben entwickelt.
Auch bei den Charakteren ist die Entwicklung deutlich spürbar.
Die Gewaltszenen sind eher leichter Natur und nicht so immens ausgeprägt, was bei einem Buch aus dem Verlag doch etwas überrascht. Der wahre Schmerz liegt in der Psychologie verborgen und reißt gerade deswegen so unheimlich mit.
Am Ende entfuhr mir ein “Oh, oh”, was heißt, das ich mich jetzt immens auf die Fortsetzung freue und gespannt bin, wie es sich weiterentwickeln wird.
Denn es geht hier keinesfalls nur um Rache.
Es geht um mehr, es geht um die Seele, das ganze Sein. Sich dem zu stellen, was man in sich selbst verschließt. Und vielleicht zerbricht man manchmal daran, aber vielleicht gewinnt man so auch an ungeahnte Stärke.
Schlussendlich hat mich dieser erste Band wirklich gepackt und nicht losgelassen.
Er ist so unglaublich abwechslungsreich und berührend, das es mich wirklich elektrisiert hat.
Ich bin defintiv gespannt auf mehr.
Perfekt als Einstieg in dieses Genre.
Fazit:
Mit dem ersten der Dark Duet Trilogie punktet die Autorin mit sehr ausdrucksstarken und herausragenden Charakteren, die mehr als einmal mit ihrer Art überraschen.
Die Handlung bringt an die Grenzen, ohne Frage. Aber sie ist auch abwechslungsreich, explosiv und unglaublich berührend. Daneben werden ernste Themen eingestreut, die mich teilweise wirklich erschüttert und sprachlos gemacht haben.
Ein Auftakt der mich wirklich gepackt und nicht mehr losgelassen hat.
Unbedingt mehr davon.