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Veröffentlicht am 28.10.2016

Schöne Motive, leider sehr klein

Phantastischer Ozean - Postkartenbuch
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Ich wusste lange nicht ob ich bei dem Hype den Ausmalbücher für Erwachsene ausgelöst haben, mitmache. Jetzt fing aber meine Tochter verstärkt mit ausmalen an und wollte das ich mit male. Ihre etwas großen ...

Ich wusste lange nicht ob ich bei dem Hype den Ausmalbücher für Erwachsene ausgelöst haben, mitmache. Jetzt fing aber meine Tochter verstärkt mit ausmalen an und wollte das ich mit male. Ihre etwas großen Motive waren jetzt nicht so die Herausforderung, also suchte ich doch nach den Büchern für Erwachsene.
Bei den Postkarten gefiel mir auch der rein praktische Effekt, dass man sie nach dem kolorieren auch noch verschicken kann. Die Meeresmotive dieses Buches gefielen mir gleich auf Anhieb. Sie sind sehr fantasievoll und unterschiedlich, kein Bild gleicht dem anderen. Mich haben sie in die Welt des Meeres gezaubert.
Für die Postkarten habe ich mir extra passende Fineliner gekauft, dennoch fiel es manchmal schwer, die Bilder genau auszumalen. Mir sind sie oft zu klein und fein. Dennoch die Postkarten sind aus hochwertigem weißem Papier, d.h. die Farbe drückt nicht durch. Und wenn man dann mal ein Bild fertig hat, wird sich derjenige der den Kartengruß hat, sehr freuen.

Veröffentlicht am 17.10.2016

Schneekönig trifft auf Scheherazade

Die silberne Königin
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Schon nach den ersten Seiten war ich gefangen in der winterlichen Welt von Katharina Seck. Denn der Einstieg in das Buch ist sehr gut gelungen. Dank einer bildhaften Sprache konnte ich mir die kalte Welt ...

Schon nach den ersten Seiten war ich gefangen in der winterlichen Welt von Katharina Seck. Denn der Einstieg in das Buch ist sehr gut gelungen. Dank einer bildhaften Sprache konnte ich mir die kalte Welt von Emma, der Protagonistin sehr gut vorstellen. Ich konnte die Kälte fühlen und die Armut der Bevölkerung spüren. Gleichzeitig war ich wie Emma sofort eingenommen von der Chocolaterie von Madame Weltfremd, die für Emma und den Leser ein Ort der Wärme ist. Madame Weltfremd kann nicht nur leckerste Pralinen herstellen, sondern ist auch eine Märchenerzählerin. So wechseln sich im ersten Teil des Buches das Märchen von Madame Weltfremd und das Leben von Emma in zwei Handlungssträngen ab. Auch die Charaktere sind liebevoll gezeichnet, so bleibt Madame Weltfremd immer ein wenig mysteriös, dafür erfährt man von Emma einiges und ich konnte mich sehr gut in sie hinein versetzen. Ihre Handlungen waren für mich meist nachvollziehbar
In der Mitte des Romans entwickelte sich die Geschichte anders als von mir erwartet und dazu kam, da sie für mich etwas langatmig wurde. Die Handlung tritt ein wenig auf der Stelle. Aber zum Ende hin, wurde es wieder sehr viel spannender. Insgesamt hätte ich mir manchmal mehr über die Hintergründe wissen wollen. Einige Fragen blieben für mich offen.
Dennoch ist das Buch ein Lesevergnügen für alle Fans von märchenhaften Erzählungen. Denn die Autorin erschafft eine wunderbare Welt auch inspiriert von bekannten Märchen, was mir sehr gefallen hat. Das richtige Buch für kalte Tage. Was für mich ein großer Pluspunkt auch ist, dass es sich hier um einen Einzelband handelt, was ich in einer Zeit, wo fast alle Fantasyromane Mehrteiler sind, sehr begrüße. Eine Leseempfehlung mit wirklich kleinen Abstrichen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 30.09.2016

Interessante Idee, leider mit Längen

Goddess of Poison - Tödliche Berührung
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Twylla, ein Mädchen aus einfachen Verhältnissen, lebt in einem goldenen Käfig. Sie ist die Reinkarnation einer Göttin, damit ist ihr zwar ein Leben im Schloss gesichert, gleichzeitig muss sie regelmäßig ...

Twylla, ein Mädchen aus einfachen Verhältnissen, lebt in einem goldenen Käfig. Sie ist die Reinkarnation einer Göttin, damit ist ihr zwar ein Leben im Schloss gesichert, gleichzeitig muss sie regelmäßig Gift trinken und wird dadurch selbst giftig. Das heißt ihre bloße Berührung tötet. Mit dieser Gabe wird sie auch als Henkerin der Verräter der königlichen Familie eingesetzt. Außer die königliche Familie kann sie anfassen. Twylla ist sehr einsam und hasst ihre Aufgabe. Sie hofft das es besser wird, wenn sie den Kronprinzen heiratet und etwas mehr Freiheit hat. Aber alles kommt anders als sie einen neuen Wächter bekommt: Lief.

Melinda Salisbury ist ein wirklich interessantes Setting gelungen und Twylla als Protagonistin ist allein schon durch ihre Gabe/Fluch sehr interessant. Dazu ist die Königin ein tödlich intrigantes Biest, bei der es Spass bringt sie zu hassen. Auch den religiösen Glauben und die Gesellschaft in Melinda Salisbury erdachter Welt hat mich fasziniert. Dann kam für mich und auch für Twylla eine überraschende Wendung, die mir etwas von der Spannung nahm. Gleichzeitig wurde es im Mittelteil etwas langatmig. Erst am Ende nahm der Roman wieder etwas an Fahrt auf und nochmal richtig spannend, bis zum Teil offenen Ende.

Insgesamt ein unterhaltsamer Jugend-Fantasy-Roman, der zum Teil überrascht, aber sein Potential nicht ganz ausschöpft. Twylla hat einerseits eine tödliche Gabe, ist aber anderseits auch nur ein normaler Teenager mit alltäglichen Problemen. Für mich stand besonders im Mittelteil ihr Alltag zu sehr im Fokus und die Handlung fiel ab. Gerade der Charakter der Königin und die Geschichte über Twyllas Mutter hätten viel Stoff gegeben, wurde für mich aber hier zu sehr an den Rand gedrängt, um Twylla mit ihren Liebesproblemen zu sehr in den Fokus zu stellen. So verliert der Roman von seiner anfänglichen Faszination über die interessante Welt um Twylla und wird immer mehr zur Teenagerliebesgeschichte. Das fand ich schade, dennoch liest sich der Roman, auch dank einfachen Satzbaus sehr gut. Und Melinda Salisbury hat auch wirklich Talent für Setting uns Stimmungsaufbau, nur an dem Handlungsaufbau kann sie noch etwas arbeiten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ruhig und unaufgeregt

The Girls
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Das Buch stich mir durch all die Werbung schnell ins Auge, außerdem wollte ich schon immer mal ein Buch, was das Leben in einer Sekte als Thema lesen. Nach den ersten Kapiteln war ich etwas enttäuscht, ...

Das Buch stich mir durch all die Werbung schnell ins Auge, außerdem wollte ich schon immer mal ein Buch, was das Leben in einer Sekte als Thema lesen. Nach den ersten Kapiteln war ich etwas enttäuscht, denn die Sekte spielte erst einmal kaum eine Rolle. Im Mittelpunkt steht Evie, eine 14 jährige, die von ihrer Mutter vernachlässigt wird. Als dann auch noch ihre beste und einzige Freundin sich vor den Sommerferien von ihr abwendet, fällt Evie in ein Loch. Sie fühlt sich ungeliebt und nutzlos. Als sie dann auf ein paar junge Leute trifft ist sie von ihrem „freien“ Leben auf einer Farm völlig fasziniert. Wobei sie dabei nicht einmal ihren charismatischen Anführer verfällt sondern Suzanne, eine seiner Geliebten.
Ein zweiter Handlungsstrang beschreibt Evie in heutiger Zeit gealtert, aber immer noch rastlos. Sie wohnt vorübergehend bei einem alten Freund, der nicht da ist. Dessen Sohn mit seiner Freundin plötzlich vor der Tür steht. Durch das Zusammenleben mit diesen jungen Menschen, wird Evie an ihre eigene Vergangenheit erinnert. An diesen Erinnerungen darf der Leser teilhaben.
Evies Gefühle werden sehr gut beschrieben, die anderen Charaktere blieben für mich immer im Schatten. Da man alles nur aus Evies Sicht sieht, erfährt man nie wirklich die wahren Beweggründe der anderen Mitglieder der Sekte. Nach und nach bewegt sich Evie von ihrem alten Leben weg. Für mich gab es immer wieder Möglichkeiten der Umkehr, aber Evies Umfeld sieht die Gefahr nicht, was zum einen auch an der damaligen Zeit lag. Das Leben der Teenager fängt die Autorin sehr gut ein, die Langeweile, das Unverstanden werden der Erwachsenen. Man fühlt richtig dass sich alles zu einem Showdown entwickelt.
Emma Cline gelingt ein bedrückender Roman, der sich sehr gut in das Leben von Teenagern einfühlen kann. Dennoch ist sie für mich jetzt nicht die Sensation des Jahres, wie manche schreiben. Dafür hatte das Buch für mich zu viele Längen. Besonders zu Beginn musste ich mich etwas zwingen um am Ball zu bleiben. Was ab Mitte des Buches sehr viel besser wurde.
Zum Hörbuch direkt kann ich sagen, dass ich die Sprecherin sehr passend fand. Sie sprach ruhig und unaufgeregt, genauso wie der Roman auch ist. Sie Stimme passte gut zu Evie, zur erwachsenen und zur jungen Frau.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderbare Geschichte, leider gekürzt

Der Junge, der Träume schenkte
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Zuerst muss ich sagen meine Rezension bezieht sich auf die Jubiläumsausgabe des Hörbuchs des Lübbe Audios Verlag. Das ist wichtig, da es sich hierbei um eine sehr gekürzte Version des Buches handelt.
Der ...

Zuerst muss ich sagen meine Rezension bezieht sich auf die Jubiläumsausgabe des Hörbuchs des Lübbe Audios Verlag. Das ist wichtig, da es sich hierbei um eine sehr gekürzte Version des Buches handelt.
Der Roman beginnt in Italien mit der dramatischen Zeugung von Natale. Seine Mutter wird vom reichen Gutsbesitzer vergewaltigt. Auch wenn viele meinen sie sollte das Kind nicht behalten, setzt sie sich durch und sucht ihre Zukunft in Amerika. Sie ist eine starke Frau, die alles tut, um ihren Sohn ein besseres Leben zu ermöglichen. Was als alleinerziehende Mutter zu Beginn des 20. Jh. nicht einfach ist. Dennoch kommt Natale, der in den USA Christmas genannt wird mit den Banden seines Stadtviertels in Kontakt. Sein Leben ändert sich als er Ruth trifft. Ihre Begegnung ist dramatisch, denn Ruth liegt schwer verletzt am Straßenrand, Christmas rettet sie und bringt sie ins Krankenhaus und damit beginnt ihre Geschichte.

Der Roman erzählt die Geschichte von Christmas, der in einem von Kriminalität geprägten Stadtviertel aufwächst. Als er Ruth begegnet öffnet sich ein weiterer Handlungsstrang und auch die Geschichte von Ruth wird erzählt. Und schließlich kommt noch ein dritter Handlungsstrang, der die Geschichte von Bill erzählt, Ruths Vergewaltiger. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Handlungssträngen macht den Roman sehr abwechslungsreich, da ich immer in völlig verschiedene Welten abtauchen konnte. Wobei ich gegenüber Bill schon einige Mordgelüste entwickelte. Die Charaktere werden sehr gut beschrieben und sie gingen mir alles sehr nah. Gleichzeitig erschafft der Autor ein realitätsnahes Bild der damaligen Zeit. Mich hat das richtig gefesselt. Auch den Schreibstil fand ich sehr gut. Keine langatmigen Beschreibungen, klare Struktur, sie passt zum Buch, klar authentisch mit wenigen Schnörkeln.

Der Sprecher des Hörbuches tut sein Übriges. Die warme Stimme passt sehr gut, er übertreibt auch die Betonungen nicht, es passt einfach. Dazu gibt es immer eine Einstiegsmusik bei jeder CD, die die Spannung nochmals steigen lässt. Das Hörbuch ist sehr gut produziert.

Ein Kritikpunkt gibt es für diese Ausgabe. Ich hatte oft das Gefühl, dass manche Geschichten des Romans zu kurz kamen, so fehlten für mich die Beschreibungen des Charismas oder Besonderheit des Protagonisten. Oder auch die Entwicklung von Nebenpersonen kam nur am Rande. Ich glaube ein Hörbuch was ca. 1400 Minuten im Original hat, auf ein Viertel runter zu kürzen ist einfach zu viel. Aber dennoch würde ich das Buch sehr empfehlen, vor allem für Menschen, die eher kürzere Hörbücher mögen und dennoch eine komplexe Geschichte erzählt bekommen wollen.

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