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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2018

Düster, rätselhaft und einfach genial!

Wicker King
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Meine Meinung
Die Autorin greift in dieser Geschichte Themen auf, die ihr selbst laut dem Nachwort wohl sehr am Herzen liegen. In Wicker King geht es um Vernachlässigung und das "Nicht-genau-hinsehen" ...

Meine Meinung
Die Autorin greift in dieser Geschichte Themen auf, die ihr selbst laut dem Nachwort wohl sehr am Herzen liegen. In Wicker King geht es um Vernachlässigung und das "Nicht-genau-hinsehen" von Erwachsenen bei den Problemen von Teenagern. Die Protagonisten August und Jack wirken nach außen hin auf ihre Lehrer kriminell, werden von den eigenen Eltern vernachlässigt und ignoriert. Niemand fragt nach dem warum für ihr eigenartiges Verhalten.
Kayla Ancrum besitzt einen ganz besonderen Schreibstil, der unterschwellig die Qual der beiden Jugendlichen in Worte fasst, uns ihre Gedankenwelt nahe bringt und trotzdem abstrakt und wirr ist. Man braucht seine Zeit, um in die Geschichte zu finden und die einzelnen Personen einordnen zu können. Die Kapitel sind kurz, aber auf den Punkt gebracht und strotzen nur so von Metaphern und versteckten Botschaften. Das Lesen ist eher ein Miträtseln, und obwohl man so aktiv über jedes einzelne Wort nachdenkt, ist das Ende überraschend, wunderbar düster und stimmt nachdenklich.
Dieser Roman ist so viel mehr als eine Liebesgeschichte zwischen zwei Jungs, es ist eine Geschichte mit Tiefgang und Herz. Der Blick auf mentale Krankheiten ist klar und ungeschönt. Ancrum zeigt uns die wahre Realität, stößt uns auf unsere eigenen Fehler und stimmt nachdenklich. Wicker King bleibt im Gedächtnis und sorgt auch noch nach dem Lesen für viele Gedanken in meinem Kopf.

Mein Fazit
Der Schreibstil ist definitiv Geschmackssache, aber eben auch genau mein Stil. Ein Jugendbuch, das wichtige Themen aufgreift und sie toll verarbeitet. Mentale Krankheiten sind ein heftiges Thema, aber ich finde es toll, wie die Autorin dieses aufgreift und verarbeitet. Ungewöhnlich, aber lesenswert!

4,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 03.09.2018

Einfach nur Perfekt

Das Gold der Krähen
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Achtung, diese Rezension kann Spoiler enthalten

Ich habe gelacht, ich habe geweint und verdammt nochmal, ja, ich habe auch geflucht. Leigh Bardugo ist eine Wahre Meisterin darin, ihre Leser in die pure ...

Achtung, diese Rezension kann Spoiler enthalten

Ich habe gelacht, ich habe geweint und verdammt nochmal, ja, ich habe auch geflucht. Leigh Bardugo ist eine Wahre Meisterin darin, ihre Leser in die pure Verzweiflung zu treiben und sie lässt es sich nicht nehmen, uns das Herz aus der Brust zu reißen um dann noch darauf herumzutrampeln.
Auf diese Fortsetzung habe ich nun fast ein ganzes Jahr lang gewartet, und ich wusste, es wird nicht einfach, mich von den sechs Krähen zu verabschieden. Ich habe mir dieses Buch eingeteilt und ganze zehn Tage davon gezehrt. Doch jedes perfekte Buch hat leider auch mal ein Ende. Und über dieses Ende könnte ich stundenlang reden!
Aber ich möchte euch natürlich nicht spoilern und ich möchte auch meine Nerven schonen, daher hier meine (überwiegend) nüchterne und sachliche Meinung zu diesem Buch:

1. Der Schreibstil ist wie im vorherigen Band ausgeklügelt, perfekt und einfach genial. Nicht zu seicht und auf einem angenehmen Niveau, wunderbar bildlich und mit tollen Metaphern und je öfter man manche Szenen liest, umso besser werden sie.

2. Die Charakter sind wie immer ein Traum. Ich liebe es zu sehen, wie sie sich entwickeln und ich liebe es auch, wenn Bardugo eine Geschichte aus ihrer Vergangenheit erzählt und plötzlich alles noch mehr Sinn ergibt! Besser können Protagonisten meiner Meinung nach kaum ausgearbeitet sein.

3. Die Handlung ist für mich der größte Kritikpunkt gewesen. Leider gibt es einige Szenen, besonders in der zweiten Hälfte des Buches, die sich entweder sehr gezogen haben oder nicht ausführlich und erklärend genug waren, sodass man sie mehrmals lesen musste. Ich hätte mir besonders bei den Plänen von Kaz mehr Erklärungen gewünscht, damit man seine Genialität schneller begreifen kann.

Mein Fazit
Ich leide noch immer unter einer posttraumatischen Buch-Belastung, quasi einem ausgewachsenen Book-Hangover und kann und will dieses Ende einfach nicht aktzeptieren. Aber obwohl diese Geschichte mit viel Schmerz verbunden ist, müsst ihr sie einfach lesen. Denn in die Welt der sechs Krähen einzutauchen ist einfach das Beste, was mir passieren konnte.

4,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 19.08.2018

Super Interessant und sehr gut geschrieben!

Mörderinnen
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Ich bin ein leidenschaftlicher Krimi- und Thriller-Fan und teile ebenso leidenschaftlich die Faszination an wahren Verbrechen. Als Hannoveranerin liebe ich da zum Beispiel die Schauergeschichten des Massenmörders ...

Ich bin ein leidenschaftlicher Krimi- und Thriller-Fan und teile ebenso leidenschaftlich die Faszination an wahren Verbrechen. Als Hannoveranerin liebe ich da zum Beispiel die Schauergeschichten des Massenmörders Haarmann. Heutzutage sind wir wohl alle heimliche Voyeure und ergötzen uns noch immer an der dunklen Faszination von Mördern - und auch von Mörderinnen. Reale Kriminalfälle werden in der Presse breitgetreten und öffentlich diskutiert. Alle stürzen sich regelrecht auf die neusten und brutalsten Verbrechen, aber eben ohne nach den Hintergründen der Tat zu fragen. Frauen als Täterinnen sind dabei besonders selten, aber auch deswegen so schockierend.
Veikko Bartel trifft in seinem Buch den Nagel auf den Kopf wenn er sagt, dass Frauen (wenn sie denn mal so richtig wütend werden) die deutlich fieseren und brutaleren Mörder sein können. Während Mann sich einfach gegenseitig ganz primitiv totprügelt, greift die Frau zu geheimen Intrigen oder zum Giftfläschchen. Nach außen hin wunderschön und mit großen Kulleraugen, die keiner Fliege was zu Leide tun können - aber innerlich der Teufel in Person, die Giftmörderin, Sadistin oder sogar Kindsmörderin.
Doch in seinen insgesamt vier Fällen schafft es Bartel auch, zum Nachdenken anzuregen. Denn nicht jede der vier dargestellten Frauen ist eine kaltblütige Mörderin. Jede Frau hat eine Geschichte hinter der Tat und die ist manchmal erschütternder als der Mord selbst. Man ertappt sich dann doch das ein oder andere Mal, wie man mit der Täterin sympathisiert. Und ganz plötzlich erscheint einem das Urteil der Richter dann zu hart. Bartel ist sehr kritisch gegenüber den Medien und den Journalisten, die eigentlich objektiv über die Taten berichten sollten, es aber nicht tun. Es zeigt sich: Oft sind selbst die brutalsten Straftaten ganz anders, als sie in den Medien dargestellt wurden. Da wird aus einer führsorglichen Familienmutter schnell das Monster der Nation.
Dabei ist Bartel dennoch sachlich und rational und gibt einen spannenden und wirklich sehr gut geschriebenen Einblick in seine Arbeit. Manche Geschichten könnte man problemlos in eine Roman umwandeln, so spannend und erzählerisch sind seine Darstellungen. Und das Beste: Erst heute durfte ich auf Instagram entdecken, dass der Autor schon eine Fortsetzung des Buches für 2019 plant! Diesmal mit dem Titel: Mörder. Ich bin gespannt und kann es kaum erwarten.

4,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 20.07.2018

Fesselnd!

Fernweh
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Meine Meinung
Ich lese tatsächlich gerne Krimis und Thriller mit viel Gewalt und bin da schon immer abgehärtet gewesen. Deshalb war es auch nur eine Frage der Zeit, bis ich mich an einen Dark Romance Roman ...

Meine Meinung
Ich lese tatsächlich gerne Krimis und Thriller mit viel Gewalt und bin da schon immer abgehärtet gewesen. Deshalb war es auch nur eine Frage der Zeit, bis ich mich an einen Dark Romance Roman wagen würde. Der Festa Verlag bietet in vielen verschiedenen Genres Bücher an, die von der Norm abweichen und das Lesen zur Mutprobe macht.
Fernweh von Skye Warren gehört zu eben jenen unkonventionellen Büchern des Verlages und hat mich allein schon durch das wunderschöne Cover auf sich aufmerksam gemacht. Schnell stellte sich auch heraus, dass es auch einen schönen Bezug zum Inhalt des Romans hat.
Die Geschichte von Evie ist Schmerzvoll und erschütternd. Sie ist ein Mädchen, dass sich nach Freiheit sehnt und gelangt doch von einem Käfig in den anderen. Sie findet sich relativ schnell mit ihrem Schicksal ab und wagt nur einige halbherzige Fluchtversuche, was ich wirklich sehr interessant fand. Obwohl Evie sich bewusst ist, dass sie in Gefahr ist und Hunter nicht "der Gute" ist, scheint sie sich nicht von ihm lösen zu können. Und tatsächlich kann man diese Entwicklung beim Lesen immer mehr nachvollziehen, denn Hunter zeigt ganz neue und fast schon liebevolle Seiten an sich und je mehr über die Vergangenheit der beiden bekannt wird, desto fesselnder war die Geschichte für mich. Es ist die Geschichte zweier Opfer, von denen einer zum Täter wird. Skye Warren schafft eine düstere, nachdenkliche Stimmung und lässt zwischen einigen erotischen Momenten Raum zum Atmen. Sie konzentriert sich allein auf ihre zwei Protagonisten und charakterisiert diese wirklich meisterhaft. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe es innerhalb weniger Stunden verschlungen. Die Geschichte hat dennoch kleine Schwächen, über die ich aber sehr gut hinwegsehen konnte. Die Welt, auf die Evie trifft, ist etwas überzogen dargestellt - nicht an jeder Ecke wartet jemand auf dich, nur um dich zu missbrauchen. Da hätte ich mir tatsächlich etwas weniger Dramatik gewünscht. Trotzdem bin ich jetzt offiziell Feuer und Flamme mit dem Dark Romance Genre, und dieses Buch wird wohl auch nicht mein letztes aus dem Festa Verlag sein!

Mein Fazit
Dunkel und Faszinierend, mit einem Hauch Erotik und viel Tiefgang ist "Fernweh" ein guter Einstieg für alle, die sich an das Dark-Romance-Genre herantasten wollen.

4,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 19.06.2018

Lustig und lehrreich

Paula kommt
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Lehrreiche und lustige Anekdoten aus dem Leben einer Sexpertin.

Wer Paulas Sendung auf Sixx kennt, weiß was er zu erwarten hat: Eine weltoffene und humorvolle junge Frau, die keine Blatt vor den Mund ...

Lehrreiche und lustige Anekdoten aus dem Leben einer Sexpertin.

Wer Paulas Sendung auf Sixx kennt, weiß was er zu erwarten hat: Eine weltoffene und humorvolle junge Frau, die keine Blatt vor den Mund nimmt. Egal welche Fragen ihre ZuschauerInnen oder LeserInnen an Paula haben: Sie bekommen immer eine offene und ehrliche Antwort. Paula erklärt uns in diesem Buch alles, was man über Sex wissen muss/kann und das auf eine erfrischende Art und Weise. Man fliegt förmlich über die Seiten und hat regelmäßig etwas zu lachen. Auch wie sie die Fragen von anderen Frauen beantwortet, gefiel mir sehr gut. Sie ist dabei sehr ausführlich, plaudert aus dem Nähkästchen und lässt auch mal andere zu Wort kommen. Es werden einige Fragen beantwortet, die ich mir auch oft gestellt habe, aber auch Praktiken erklärt, von denen ich noch nie etwas gehört habe.
Nach dem Beenden dieses Buches hatte ich tatsächlich das Gefühl, etwas gelernt zu haben. Einige würden dieses Werk wohl als albernen Schund abtun, ich jedoch finde Aufklärung sehr wichtig. Und am Besten gelingt dies immernoch mit Humor. Gut gemacht, Paula!