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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2018

Hüte dich vor dem Einbrecher

Nachts in meinem Haus
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Erstmal ein großes Lob an die Menschen, die den Klappentext verfasst haben: Es wird nämlich nicht zu viel verraten - deswegen werde ich auch nicht zu viel zum Inhalt verraten. Das Cover finde ich allerdings ...

Erstmal ein großes Lob an die Menschen, die den Klappentext verfasst haben: Es wird nämlich nicht zu viel verraten - deswegen werde ich auch nicht zu viel zum Inhalt verraten. Das Cover finde ich allerdings nicht so passend, aber es fällt auf jeden Fall auf.

Das Buch geht sehr gediegen los, man lernt die relevanten Personen kennen und hat so einen sehr leichten Einstieg. Überhaupt hat mir gefallen, dass die Autorin nicht mit Massen an Figuren um sich schmeißt - so kennt man jeden und kommt nicht durcheinander.

Dann kommt es zu der Nacht der Nächte, die im Klappentext angedeutet wird - und auch wenn man als Leser schon eine Vorahnung hat, was passieren wird, wird man doch überrascht. Was dann folgt ist ein sehr spannend aufgebauter Roman, der gut durchdacht ist und der kaum Wünsche offen lässt.

Es handelt sich hier nicht um einen klassischen Thriller, weil es nicht das typische "Finde den Mörder"-Muster gibt. Trotzdem sterben Leute und es wird ermittelt, aber das ist nicht das Hauptaugenmerk des Buches. Es geht viel mehr um die Psychologie dahinter, wie sich Menschen verhalten, wem man trauen kann und wie weit man zu gehen bereit ist. Einfach super!

Ein bisschen ermittelt wird aber dennoch und hier habe ich mich gefreut, auf einen Kommissar zu treffen, den man schon aus vorherigen Büchern der Autorin kennt: Commissario Neri. Er wurde geschickt in die Geschichte mit eingebaut und ich habe mich gefreut, zu erfahren, was bei ihm gerade so los ist. Natürlich muss man aber die anderen Bücher nicht kennen, um diesen Handlungsstrang zu kennen, aber es ist ein Bonus.

Nicht so wirklich überzeugt hat mich das Ende. Zum einen zieht es sich etwas hin, hier hätte ich mit einen schnelleren Abschluss oder noch eine Handlungsschleife gewünscht. Zum anderen ist es irgendwie unbefriedigend, auch wenn es zum gesamten Roman passt.

Insgesamt habe ich einige sehr schöne und spannende Lesestunden mit "Nachts in meinem Haus" verbracht, deswegen gibt es von mir 4 Sterne!

Veröffentlicht am 28.08.2018

Die Vergangenheit holt dich ein...

Heute wirst du sterben - The Teacher
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Dieser Thriller ist wirklich nichts für schwache Nerven! Er beginnt auf den ersten Seiten recht harmlos - aber das erste Mordopfer lässt nicht lange auf sich warten.
Anders als man es von anderen Thrillern ...

Dieser Thriller ist wirklich nichts für schwache Nerven! Er beginnt auf den ersten Seiten recht harmlos - aber das erste Mordopfer lässt nicht lange auf sich warten.
Anders als man es von anderen Thrillern kennt, erhalten die Opfer einen Hinweis und bereiten sich dann schon darauf vor, zu sterben. Am Anfang habe ich mich noch gefragt, warum sie nicht versuchen zu fliehen oder das ganze abzuwenden, anstatt ruhig zu bleiben und dem Tod ins Auge zu blicken - aber mit der Zeit erklärt sich das.

Auch wenn die schauerlichen Mordmethoden nicht über Seiten hinweg beschrieben werden, hatte ich doch ganz schön Gänsehaut. Wer Kinder hat und in dieser Beziehung empfindlich ist, sollte das Buch besser nicht in die Hand nehmen. Denn die Vergangenheit, die die Opfer einholt, ist wahrlich nicht rühmlich.

Ermittelt wird in den Mordfällen von DS Imogen Grey und DS Adrian Miles. Die Beiden tappen im Dunkeln und können lange keine Verbindung zwischen den Toten herstellen, noch erkennen sie ein Motiv. Ein bisschen Privates wird auch eingestreut, aber überlagert den Fall nicht. Das hat mir sehr gut gefallen. Dass die Zwei nicht die typischen Ermittler sind, zeigt sich am Ende. Absolut überraschend und sehr positiv.

Ein Kritikpunkt ist für mich allerdings, dass gerade am Anfang sehr viele Personen und Namen vorkommen. Kaum hat man jemanden kennengelernt, stirbt er auch schon und ich habe mich mehr als einmal gefragt, wer denn jetzt gleich wieder diese Person ist, die gerade aufgetaucht ist. Trotzdem bin ich aber ganz gut mitgekommen, auch wenn ich das ein oder andere Mal zurückblättern musste.

Zwei Charaktere, die man zu Beginn nicht so wirklich einordnen kann, bilden eine Art dritten Handlungsstrang. Dieser hat sich anfangs etwas losgelöst von der eigentlichen Geschichte gelesen, vor allem weil es hier viel um die Vergangenheit ging. Es war fast ein bisschen viel, hat aber am Ende Sinn gemacht und die Geschichte abgerundet.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Kapitel fliegen nur so dahin. Nochmal betonen möchte ich, dass es mir sehr gut gefallen hat, dass die Morde zwar sehr brutal waren, aber vielen dann doch der Phantasie überlassen wurde. Man hat also keine seitenlangen Schilderungen von Blut und Schmerz. Das ist nämlich gar nicht meins.

Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich allerdings der Titel: Auch wenn das erste Mordopfer ein Schuldirektor ist, kann ich sonst keinen Zusammenhang zur Story herstellen. Hier hätte ich mir doch etwas aussagekräftigeres gewünscht.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten und der Thriller fällt etwas aus dem üblichen Schema, deswegen von mir 4 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Figuren
  • Spannung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 14.08.2018

Mörderisches Hollywood

Hollywood Gossip - Mörderische Schlagzeilen
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Das Cover ist bunt, schrill und fällt sofort ins Auge - wenn man den Titel nicht kennt, würde man nicht darauf schließen, dass es um Mord und Totschlag geht. Es zeigt aber super, was den Leser erwartet, ...

Das Cover ist bunt, schrill und fällt sofort ins Auge - wenn man den Titel nicht kennt, würde man nicht darauf schließen, dass es um Mord und Totschlag geht. Es zeigt aber super, was den Leser erwartet, nämlich ein gemütlicher Cosy-Krimi.


Trotzdem kommt die Spannung nicht zu kurz. Das liegt auch an der unerschrockenen Art der Journalistin Tina Bender. Sie bekommt Drohungen, weil sie anscheinend in ihrer Kolumne jemanden auf die Füße getreten ist. Denn eins muss man sagen: Gerüchte ziehen sie magisch an.


Das fand ich auch gut umgesetzt, denn zwischendrin liest man immer das, was Tina Bender schreibt bzw. veröffentlicht. Und dabei lässt sie sich nicht einschüchtern. Allerdings muss auch sie einsehen, dass es besser ist, mit einem Bodyguard loszuziehen.


Und dieser ist natürlich nicht nur ausgesprochen stark, sondern auch attraktiv. Die Wendungen in diesem Bereich sind dann sehr vorhersehbar, was mich allerdings nicht gestört hat. Es ist eben ein Cosy Krimi mit ein bisschen Liebe :)


Gemeinsam machen die Beiden sich auf die Suche nach dem Drohanrufer und stolpern dabei auch über Leichen, wobei Mord und Totschlag nicht unbedingt im Mittelpunkt des Buches steht. Es geht viel mehr um das Rätsel des Anrufers. Das hat mir gut gefallen, denn dadurch fällt das Buch etwas aus dem klassischen Muster.


Insgesamt ist das Buch eine nette Unterhaltung für Zwischendurch, auch wenn es jetzt nicht unbedingt etwas ganz besonderes ist. Durch den lockeren Schreibstil und die sympathische Protagonistin wurde ich aber gut unterhalten. Für den Sommer genau das richtige Buch, da man nur wenig mitdenken muss und es auch gut mal ein paar Tage zur Seite legen kann und trotzdem sofort wieder drin ist.


Von mir gibt es deswegen 4 Sterne!

Veröffentlicht am 14.08.2018

Unweltkatastrophen, Gift und Überleben

Monument 14 (1)
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Das Szenario, dass eine Katastrophe passiert und Jugendliche von der Umwelt abgeschottet sind und selbst um ihr Überleben kämpfen müssen, ist nicht neu, aber doch immer wieder spannend. Und lange muss ...

Das Szenario, dass eine Katastrophe passiert und Jugendliche von der Umwelt abgeschottet sind und selbst um ihr Überleben kämpfen müssen, ist nicht neu, aber doch immer wieder spannend. Und lange muss der Leser nicht warten, bis es passiert: Sehr schnell finden sich die Kinder in der Situation wieder, die der Klappentext schon verrät: "Gefangen" in einem Supermarkt.

Von der Außenwelt bekommen die Protagonisten und auch der Leser nur sehr wenig mit. Der erste Teil der Trilogie spielt komplett im Supermarkt. Doch auch wenn die Schülerinnen und Schüler auf diese Weise nicht direkt von der Giftwolke etc. betroffen sind, haben sie mir ihren eigenen Problemen zu kämpfen.

Gerade die unterschiedlichen Charaktere, die nun auf begrenztem Raum miteinander auskommen müssen, wurden sehr gut gewählt. Ich denke, dass sich vor allem jugendliche Leser mit ihnen identifizieren können. Es knüpft also sehr eng an die eigene Lebenswelt an und wird dadurch erschreckend realistisch.

Die Spannung ist eher unterschwellig, denn es gibt wie gesagt keine direkten Probleme, da sie im Supermarkt in Sicherheit sind. Das hat mir aber an dieser Stelle auch noch nicht gefehlt und ich denke, dass die eigentliche Spannung in den nächsten Bänden noch gesteigert wird.

Denn das Buch endet mit einem gemeinen Cliffhanger - man will also unbedingt weiterlesen. Ich denke, ich werde die Trilogie weiterverfolgen. Von mir gibt es deswegen 4 Sterne!

Veröffentlicht am 14.08.2018

Die Postbotin ermittelt

Post für den Mörder
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Eigentlich sollte man meinen, dass es in Fowey, einem kleinen Küstenstädtchen in Cornwall, sehr beschaulich zugeht. Um so überraschender, dass ein angesehenes Mitglied der Stadt tot aus dem Wasser gezogen ...

Eigentlich sollte man meinen, dass es in Fowey, einem kleinen Küstenstädtchen in Cornwall, sehr beschaulich zugeht. Um so überraschender, dass ein angesehenes Mitglied der Stadt tot aus dem Wasser gezogen wird - und es war kein Unfall.

Ich war sofort in das Setting verliebt, denn der Autor beschreibt Fowey so toll, dass man es sich nicht nur sehr gut vorstellen kann, sondern auch sofort dorthin möchte.

Auch die Protagonistin ist mir sofort ans Herz gewachsen: Daphne Penrose ist die Postbotin in Fowey und kennt deswegen jeden - Veränderungen oder Abweichungen von der Norm fallen ihr deshalb sofort auf. Aus diesem Grund ist sie natürlich eine super Ermittlerin, auch wenn sie nicht zur Polizei gehört.

Die scheint auch lange im Dunkeln zu tappen und die falschen Schlüsse zu ziehen, deswegen ist es super, dass sich Daphne in die Ermittlungen einklinkt: Natürlich geheim. Das bringt sie in die ein oder andere Gefahr, aber sie lässt sich nicht schocken oder einschüchtern. Genau das hat mir richtig gut gefallen und es hat richtig Spaß gemacht, sie auf ihrem Weg zur Wahrheit zu begleiten.

Die ganze Geschichte ist anfangs sehr komplex und man muss sich ein bisschen hineinfuchsen, um die Bewohner des Städtchens und ihre Eigenheiten kennenzulernen. Es wird hier schon jedes Klischee bedient, dass man von englischen Küstenbewohnern haben kann, das macht das Buch auch wirklich sympathisch. Am Anfang bin ich trotzdem ein bisschen durcheinander gekommen, das hat sich allerdings schnell gelegt.

Auch die Ermittlungen sind sehr spannend und bieten dem Leser Raum zum miträtseln. Es werden dunkle Geheimnisse aufgedeckt, die man dort gar nicht vermutet. Ich hatte wirklich Spaß beim Lesen und wurde gut unterhalten. Sicher ist es kein Buch, bei dem dem Leser permanent das Herz vor Aufregung stehen bleibt, aber das muss es auch nicht. Denn die Wendungen und die stückchenhaften Informationen sorgen dafür, dass es nicht langweilig wird.

Am Ende wird alles lückenlos aufgelöst und ich denke, dass ich nicht spoilere, wenn ich verrate, dass Daphne einen großen Teil dazu beiträgt. Das "Happy End" wird nochmal von einem Knall und einer Art Showdown eingeleitet und rundet die Geschichte sehr gut ab.

Vor allem das Setting, der anschauliche Schreibstil und die sympathische Protagonistin haben mich bei "Post für den Mörder" überzeugt. Von mir gibt es 4 Sterne!